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Hainbuche umpflanzen: Wie groß ist das Wurzelwerk? (Gelesen 33822 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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Susanne
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Hainbuche umpflanzen: Wie groß ist das Wurzelwerk?

Susanne »

Ich spiele mit dem Gedanken, zwei auf Säulen gezogene Hainbuchen auszumachen und umzupflanzen. Sie stehen seit gut zehn Jahren bei mir im Eingangsbereich des Gartens, sind etwa 2,50 m hoch, der Stammdurchmesser an der Basis beträgt 12 bis 15 cm.Die beiden wachsen den Weg zu, außerdem bedrängen sie die Rosen am Zaun und ziehen allen anderen Pflanzen im näheren Umkreis das Wasser weg. Wegen der drum rum wachsenden Pflanzen wird das Ausgraben zum Problem, von sauberem Ballen wage ich gar nicht zu träumen.Frage: Wie groß muß ich den Extraktions-Krater anlegen und mit wieviel Wurzelwerk muß ich ungefähr rechnen? Kann ich die Wurzeln zurückschneiden (was das Ausgraben vereinfachen würde...)?
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ernst

Re: Hainbuche umpflanzen: Wie groß ist das Wurzelwerk?

ernst » Antwort #1 am:

Wie groß der Krater sein soll, hängt auch von deinen Bodenverhältnissen ab. Bei der Hainbuche ist auch die Tiefe von Bedeutung.Fürst Pückler-Muskau hat in seinen Andeutungen über Landschaftsgärtnerei 1834 eine auch für Großbäume praktikable aber auch sehr aufwendige Methode beschrieben.Brutalmethode: Mit Minibagger ausgraben und je nach Ergebnis auch oberirdisch zurücknehmen.Händisch ausgraben ist bei der Größe (fast) eine Lebensaufgabe.lG, ernst
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Susanne
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Re:Hainbuche umpflanzen: Wie groß ist das Wurzelwerk?

Susanne » Antwort #2 am:

Brutalmethode: Mit Minibagger ausgraben und je nach Ergebnis auch oberirdisch zurücknehmen.Händisch ausgraben ist bei der Größe (fast) eine Lebensaufgabe.
Wie ich schon sagte, sind die beiden Hainbuchen auf Säulen geschnitten, der Durchmesser der Säule beträgt nicht mehr als 50 cm. Da ist nicht viel zurückzunehmen...Minibagger kommt in dem oben beschriebenen, dicht bepflanzten Umfeld nicht in Frage. Vornehmlich interessiert mich auch nicht das Extraktionsverfahren, sondern mit wieviel Wurzelwerk ich rechnen muß, sowie ob und wenn ja, wieviel ich die Wurzeln zurückschneiden kann.
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ernst

Re:Hainbuche umpflanzen: Wie groß ist das Wurzelwerk?

ernst » Antwort #3 am:

Habe bei Hainbuchen unter 10 Jahren schon Wurzelausbreitung von 2m Radius und 40cm Tiefe (auf alpiner Endmoräne) und massive Pfahlwurzel im sandigen Lehmboden gesehen.lG, ernstPS.: Wenn du oberirdisch nicht zurückschneiden möchtest müßtest du theoretisch die gesammte Wurzelmasse erhalten.
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tomir
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Re:Hainbuche umpflanzen: Wie groß ist das Wurzelwerk?

tomir » Antwort #4 am:

Ein Ballen von 1- 1,2 m durchmesser - und 50 cm hoehe muesste eigentlich ausreichen und laesst sich vorallem noch bewegen- allerdings handelt es sich ja hier nicht um regelmaessig geschulte Baumschulware was das anwachsen sicher nicht erleichtert. Auf jeden Fall Wurzeln sauber abschneiden. Ums auslichten des Astwerks wirst du auch kaum drumherum kommen.Einen Graben von ca 40 cm um den Ballen musst du natuerlich noch mit einrechnen - also kommst du auf einen Krater von 1.80 m -vielleicht doch die Motorsäge? ;)@ernst: glaube kaum, dass susanne eine Endmoräne im Garten hat. 8) ;)
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Staudo
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Re:Hainbuche umpflanzen: Wie groß ist das Wurzelwerk?

Staudo » Antwort #5 am:

Ich habe letzten Winter etliche 12 Jahre alte, geschnittene Hainbuchen umgesetzt. Die hatten einen wunderbaren Ballen, von ganz allein. Ich hatte Platz und habe die Ballen mit dem Radlader herausgehoben, dauerte keine drei Minuten pro Strauch. Sie sind ausnahmslos angewachsen.
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Paulownia
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Re:Hainbuche umpflanzen: Wie groß ist das Wurzelwerk?

Paulownia » Antwort #6 am:

Hallo Susanne,vom Wurzelwerk kommt es auch etwas auf Deinen Boden an. Im lehmigen Boden wirst Du mehr Erfolg haben,da das Wurzelwerk nicht so weit strifen musste wie z.B. auf Sandboden. Auch wäre es von Vorteil wenn die Pflanzen damals als Ballenware gekauft wurde. Ansonsten solltest Du im Wurzelbereich mehr auf die feineren Wurzeln achten und diese möglichst erhalten, aber auf alle Fälle vor der Neupflanzung anschneiden. Die größeren dienen ja mittlerweile mehr zum Halt als zur Versorgung. Besser findeich ja immer so eine private Großbaum-umpflanzaktion längerfristig zu planen. Da kannst du schon mal Wurzeln abschneiden und eskönnen sich neue Feinwurzeln bilden. Machen übrigens viele Bonsailiebhaber , die heimlich einen aus der Natur entnehmen. Die umstechen 1 - 3 Jahre(je nach Alter) den Ballen bis sie sie umpflanzen.Da die Hainbuchen jedoch robuste Pflanzen sind, würde ich es auf alle Fälle versuchen. Nur mit dem wässern müsstest Du dieses Jahr schon ziemlich aufpassen. Wenn Du sie ungeschnitten lassen möchtest, versuche doch teilweise die neue Blattmasse zu entfernen.
LG Margrit
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löwenmäulchen
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Re:Hainbuche umpflanzen: Wie groß ist das Wurzelwerk?

löwenmäulchen » Antwort #7 am:

Wir haben vorletztes Jahr eine Hainbuche ausgebuddelt, die 4 Jahre am Standort (steiniger Lehmboden) gewesen und ca. mannshoch war. Es war eine schöne Quälerei, die Wurzeln liefen überall hin, in den Rasen und zwischen die Wurzeln der nebenstehenden Sträucher. GG hat dann ganz brutal die Wurzeln abgehackt, es war kaum noch was übrig. Bei den Leuten, denen wird die Buche geschenkt haben, hat sie dann aber im Frühjahr wieder ausgetrieben - Hainbuchen sind wohl hart im Nehmen.
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Susanne
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Re:Hainbuche umpflanzen: Wie groß ist das Wurzelwerk?

Susanne » Antwort #8 am:

Vielen Dank für eure Antworten. :) Die Hainbuchen habe ich als Heckenpflanzen, also wurzelnackte Bundware gepflanzt. Sie stehen in humosem, immer leicht feuchten Lehmboden. Wenn ich sie auf die letzte Schnittbreite zurückschneide, haben sie noch etwa 40 cm Durchmesser. Wie gesagt, es sind Säulen.Wahrscheinlich werde ich mich an einer der beiden mit ausgraben versuchen, wenn das nicht klappen sollte, werde ich die Säge ansetzen...
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Crispa †
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Re:Hainbuche umpflanzen: Wie groß ist das Wurzelwerk?

Crispa † » Antwort #9 am:

Susanne nur Mut,ich habe mir mit Erlaubnis im Herbst vor drei Jahren zwei 2,5 m hohe ganz schlank gewachsene Hainbuchen für einen Torbogen aus dem Wald geholt. Sie hatten an der Basis einen Stammdurchmesser von mindestens 10 cm. Ich habe alle Äste auf ca. 15 cm eingekürzt und die Ballen so ca. auf 50 - 60 cm umstochen. Danach habe ich um diesen Ballen einen Graben gegraben und die Ballen unterstochen. Bis hierher hab ich es allein gemacht. Arbeitszeit mit Pausen und Schimpfen 5 - 6 Stunden.Rausgehoben und mit einen Tuch balliert haben wir die Bäume den nächsten Tag zu zweit. Die Ballierung wäre sicher nicht nötig gewesen da die Erde sehr lose war und eh abfiel. Auch waren viele stärkere Wurzeln vorhanden wogegen die Feinwurzeln fehlten. Arbeitszeit ca 2 - 3 Stunden. Der Ausschlag war im 1. und 2. Jahr recht schwach. Aber in 2007 haben sich schon längere dünne Triebe gebildet. Allerdings habe ich beim Ausgraben viel Platz gehabt und brauchte auf nichts Rücksicht nehmen.
Liebe Grüsse Crispa
Crispa †
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Re:Hainbuche umpflanzen: Wie groß ist das Wurzelwerk?

Crispa † » Antwort #10 am:

Hier mal ein Bild auf dem der Hainbuchenbogen rechts ein wenig zu erkennen ist. Dies ist ein Bild vom Tag des offenen Dekmals 2007 auf dem eine holografische Stele, des Düsseldorfer Künstlers Reinhard M. Görs, zu sehen ist. Er stellte an diesem Tag bei mir im Garten seine farbig leuchtenden Objekte aus.Ich selbst mache, mangels Zeit, keine Bilder.
Dateianhänge
Studio_Gors_006_449x610.jpg
Liebe Grüsse Crispa
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Susanne
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Re:Hainbuche umpflanzen: Wie groß ist das Wurzelwerk?

Susanne » Antwort #11 am:

Ich habe alle Äste auf ca. 15 cm eingekürzt und die Ballen so ca. auf 50 - 60 cm umstochen.
Also hattest du etwa 100 - 120 cm Krater?Ich kann von der Wegseite her ziemlich großzügig graben, also werde ich dort eine Probegrabung setzen, um die Lage zu sondieren... wenn es zu schlimm wird, kann ich die Hainbuchen immer noch absägen. Sie sollten übrigens auch mal einen Bogen bilden. Daß das nicht so geklappt hat, wie ich es mir vorgestellt hatte, führe ich hauptsächlich darauf zurück, daß die beiden auf einer Nord-Süd-Achse stehen.
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Tollpatsch

Re:Hainbuche umpflanzen: Wie groß ist das Wurzelwerk?

Tollpatsch » Antwort #12 am:

Susanne. Empfehle…Bei frostfreiem Wetter, mit einem scharfen Spaten,auf der schlecht zugänglichen Hälfte, 10cm größer als Belaubung,Halbkreis abstechen, so tief es geht.Im Frühjahr immer von dieser Seite wässern.Bis Herbst haben sich neue, kleine Haarwurzeln gebildet.Im nächsten Jahr kommt die andere Seite dran.Wenn Du nicht warten willst;Kannst Du sie dann auch im Spätherbst , von der zugänglichen Straßenseite aus, 40 cm tief ausgraben, und die Haupt und Pfahlwurzel, mit elektrischem Fuchsschwanz, einkürzen.Wichtig ist, die verletzten Wurzeln mit Wundwachs, vor dem wieder eingraben zu verschließen. Mit Pflanzerde kräftig einschwemmen.Was Du ihr an Wurzeln abschneidest, in Prozent -30% z. B.Solltest Du gleichzeitig auch an Höhe und Blattmasse einkürzen.(wegen Versorgungsproblem).Neue Spitze wächst innerhalb 2Jahren wieder nach.hzl
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Susanne
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Re:Hainbuche umpflanzen: Wie groß ist das Wurzelwerk?

Susanne » Antwort #13 am:

Danke! :D
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