News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!

Schneckenbekämpfung ab wann? (Gelesen 53311 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR

Antworten
Benutzeravatar
Daniel - reloaded
Beiträge: 2480
Registriert: 31. Mai 2005, 20:02

Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Daniel - reloaded » Antwort #150 am:

es wäre aber nun wohl zu einfach, zu glauben, dass alle auf organischen Substanzen aufbauenden PSM automatisch umweltverträglich und alle anorganischen Verbindungen umweltbelastend sind, oder?
Das wäre es allerdings.....DDT zum Beispiel war im weiteren Sinne auch eine organische Verbindung (ein Kohlenwasserstoff), nur eben mit etwas Chlor dabei.....leicht abbaubar und vor allem umweltverträglich ist anders oder? ;)Noch ein Beispiel: Diuron, ein gern verwendetes Herbizid mit Dauerwirkung (früher auch häufig in Kleingärten eingesetzt (Vorox WG)) wurde oft im Grundwasser gefunden und ist ddeshalb für den Keingarten seit Jahren und seit dem 1.1. EU-weit verboten......war ein HarnstoffderivatDu siehst: So einfach ist das leider nicht mit den organischen Verbindungen und der Umweltverträglichkeit und eine gesunde Skepsis auf jeden Fall angebracht....aber eben auch keine übertriebene....
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Benutzeravatar
Pinguin
Beiträge: 2819
Registriert: 16. Aug 2006, 19:40
Kontaktdaten:

Standort Lünebuger Heide

Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Pinguin » Antwort #151 am:

danke, Daniel! :Dkannst Du vielleicht Anne weiterhelfen?
LG Pinguin
der-versteckte-garten.de
Benutzeravatar
fars
Beiträge: 14750
Registriert: 23. Sep 2005, 21:45

Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

fars » Antwort #152 am:

Schneckenzaun für 100qm Gemüsefläche und das bräuchte ich mindestens, wer soll das bezahlen?
das ist eine gute Frage, bisher haben sich hier eher Leute zu Wort gemeldet, die 3-stellige Beträge für Liebhaberpflanzen ausgeben, da fällt so ein Vorschlag zugegebenermassen leichter
Aha! Also die Gartennabobs!Suspekte Spezies.@Anne Rosmarin: Angeblich soll ein Sägemehlstreifen, einfassend gestreut, helfen. Müsste vermutlich häufig erneuert werden, wäre aber recht billig.
Benutzeravatar
Daniel - reloaded
Beiträge: 2480
Registriert: 31. Mai 2005, 20:02

Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Daniel - reloaded » Antwort #153 am:

In einem derart krassen Fall wie bei Anne, würde ich nach wie vor zu Schneckenkorn greifen.....das ist zwar keine Patentlösung, aber in dem Fall eine wirksame Maßnahme den befall erstmal zu reduzieren, quasi als Feuerwehrmaßnahme.....bei derart massivem Befall und aufgrund der Tatsache, dass Anne auch ihre Familie von den Erträgen ernähren muss, ist der Einsatz auf jeden Fall gerechtfertigt!In diesem Fall würde ich aus zwei Gründen auch auf den Klassiker Metaldehyd zurückgreifen: 1. Wirkt er auch gegen die Spanierin zuverlässig und 2. ist er deutlich billiger. In diesem Fall muss man denke ich den wirtschaftlichen Aspekt deutlich höher setzen!Langfristig sollte man zusätzlich versuchen Schneckenfresser anzusiedeln und vor allem rausfinden wo die Schnecken ihre Eier legen....also das Übel an der Wurzel packen.Anne mulchst du?Dieses Jahr würde ich aber auf jeden Fall zum Gift greifen, sofern es wieder eine solche Plage wird, das sage ich an dieser Stelle ganz klar. Sicher nicht vorbeugend den ganzen Garten abstreuen sondern erst wenn man die Biester sieht.....hier wäre auch ein "Fanggürtel" nützlich, heißt man streut ein Band aus Schneckenkorn um den gesamten Gemüsegarten bzw. um die beete die bevorzugt heimgesucht werden. Dann kann man über weitere Maßnahmen nachdenken und Ursachenforschung betreiben. Wenn es die Spanierin ist wird auf lange Sicht vermutlich nicht allzuviel an Schneckenkorn oder Laufis vorbeiführen......Igel fressen die nach meinen Beobachtungen nicht.....Bei Anne könnte bei so massivem Befall auch der Einsatz von Nematoden sinnvoll sein, wobei ich erstmal nachsehen müsste ob sie gegen alle Schnecken wirken (ich meine nicht...) und dann müsste man mal rechen....
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Benutzeravatar
Pinguin
Beiträge: 2819
Registriert: 16. Aug 2006, 19:40
Kontaktdaten:

Standort Lünebuger Heide

Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Pinguin » Antwort #154 am:

Aha! Also die Gartennabobs!Suspekte Spezies.
suspekt? kann, muss aber nicht, ich halte, wie gesagt, viel von den Biogärten des Prinz Charles - und arm ist dieser Mann sicherlich nicht! ;D
LG Pinguin
der-versteckte-garten.de
Benutzeravatar
Daniel - reloaded
Beiträge: 2480
Registriert: 31. Mai 2005, 20:02

Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Daniel - reloaded » Antwort #155 am:

Angeblich soll ein Sägemehlstreifen, einfassend gestreut, helfen. Müsste vermutlich häufig erneuert werden, wäre aber recht billig.
Funktioniert leider nicht mehr sobald das Sägemehl feucht wird......muss man also sehr oft wiederholen.Alternativ ginge Branntkalk, muss aber auch wiederholt werden sobald er Feucht geworden ist.....
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Benutzeravatar
Pinguin
Beiträge: 2819
Registriert: 16. Aug 2006, 19:40
Kontaktdaten:

Standort Lünebuger Heide

Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Pinguin » Antwort #156 am:

Langfristig sollte man zusätzlich versuchen Schneckenfresser anzusiedeln und vor allem rausfinden wo die Schnecken ihre Eier legen....also das Übel an der Wurzel packen. ...
damit bin ich sehr einverstanden!laut biogärtner sind die natürlichen Feinde der Nacktschnecken u.a.: Ameisen, Amseln, Blindschleichen (!), Drosseln, Eidechsen, Elstern, Feuersalamander, Fliegenarten, Frettchen, Gänse, Gartenschläfer, Gliederfüsser, Halbflügler, Hühner (fressen auch Schneckeneier!), Hühnervoegel, Hundertfüsser, Igel (zieht aber Käfer, Larven usw. vor), Kleiber, Indische Laufenten, Kröten, Frösche, Kurzflügler (fressen Eier !!!), verschiedene Laufkäfer (deren Larven fressen auch Schneckeneier!), Laufmilben, Lederlaufkäfer (bricht Gehäuse auf), Lurche, Maulwürfe, Mauswiesel, Molche, Rabenkrähen, Raubschnecken (fressen besonders gern die Eier), Salamander, Schneckenaaskäfer, Singdrosseln (vertilgen auch Bänderschnecken, die in einer "Drosselschmiede", meistens ein Stein, zertrümmert werden), Spechtmeisen, Spitzmäuse, Stare, chinesische Wachteln, Weberknechte, Weichkäferlarven, Weinbergschnecken (fressen die Eier), Würger, Zimmermann - die Auswahl ist also gross. ;)
LG Pinguin
der-versteckte-garten.de
Benutzeravatar
Daniel - reloaded
Beiträge: 2480
Registriert: 31. Mai 2005, 20:02

Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Daniel - reloaded » Antwort #157 am:

Siehst du..... ;)Übrigens sind Nematoden nur dann geeignet, wenn es sich nicht um die Spanierin handelt.....und auch andere Schnecken außer der genetzten Ackerschnecke werden wohl auch erst mit erhöhten Mengen bekämpft.....relativ teurer Spaß das Ganze.... guckst du hierDu brauchst für die Ackerschnecke 300.000 je qm und für andere Arten 500.000 je qm....
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Benutzeravatar
Pinguin
Beiträge: 2819
Registriert: 16. Aug 2006, 19:40
Kontaktdaten:

Standort Lünebuger Heide

Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Pinguin » Antwort #158 am:

ich möchte nochmal auf die Vermehrung / Verbreitung von Schnecken zurückkommen: es scheint ja durchaus so zu sein, dass sie sich in den Gärten, wo sie stark verfolgt werden, stärker vermehren als in den Gärten, wo sie unbehelligt bleiben, ist da also oft der Mensch selbst Auslöser des Problems?einer Theorie zufolge, die nicht von mir stammt, der ich aber sehr viel abgewinnen kann, werden Schnecken eher in "überpflegten", "aufgeräumten" Gärten zur Plage, denn da liegen keine welken Blätter unter den Sträuchern, abgeblühte Stauden werden sofort heruntergeschnitten, im Sommer wird jeden Abend gesprengt - eine Einladung für die Schnecken, sich an den Kulturpflanzen zu verköstigen, etwas anderes findet sich dort ja auch kaum, während ihnen im "Naturgarten" eine Vielzahl an welkem Pflanzenmaterial und an toten Tieren zur Verfügung steht, ausserdem finden sich im Naturgarten oft sehr viel mehr Nützlinge aller Art, die dabei helfen, die Schnecken auf natürliche Weise in Schach zu halten
LG Pinguin
der-versteckte-garten.de
Benutzeravatar
Heidschnucke
Beiträge: 829
Registriert: 29. Jul 2007, 19:09
Kontaktdaten:

Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Heidschnucke » Antwort #159 am:

Dem kann ich nicht zustimmen, "meine" Schnecken lassen die herumliegenden Pflanzenreste liegen und stürzen sich auf die Hosta etc. Sie kriechen an herumliegenden Pflanzenresten vorbei, am Topf hoch, um die austreibenden Hosta anzufressen.Ein Thema ohne Ende..... :D
Grüße aus der Lüneburger Heide
Benutzeravatar
Pinguin
Beiträge: 2819
Registriert: 16. Aug 2006, 19:40
Kontaktdaten:

Standort Lünebuger Heide

Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Pinguin » Antwort #160 am:

na ja, ich hab ja auch nicht gesagt, dass sie dann die Zierpflanzen ganz in Ruhe lassen, schließlich kann man ja gut nachvollziehen, dass sie nach dem ganzen verwelkten Zeug auch mal Lust auf was Frisches, Knackiges haben ;D(um das zu erkennen, braucht man noch nicht mal "Schneckenflüsterer" zu sein 8))aber die Schäden an den wertvollen Pflanzen bleiben doch erheblich geringer, könnte ich mir vorstellen, wenn genug Verwelktes als Alternative vorhanden ist
LG Pinguin
der-versteckte-garten.de
Lehm

Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Lehm » Antwort #161 am:

Die Diskussion wird etwas eigenartig.Schneckengelege zerstören (Lehm) oder Laufenten anschaffen (Pinguin) sind auch nur andere Methoden einer intensiveren Schneckenbekämpfung, die sich von der chemischen lediglich durch die Wahl der Mittel unterscheiden.
Mit der Zerstörung der Gelege werden keine lebenden Tiere getötet, sondern allenfalls "Embryonen". Ethisch somit klar vertretbarer. Natürliche Kreisläufe mit zusätzlichen, auch kurzlebigen chemischen Stoffen zu belasten lehne ich ab.
Benutzeravatar
fars
Beiträge: 14750
Registriert: 23. Sep 2005, 21:45

Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

fars » Antwort #162 am:

Der größte Teil meines Gartens ist sehr "naturnah", will heißen: unaufgeräumt, vielfältig, Wildkräuter, Altholz, dicht bewachsen ("Natura abhorret vaccum"), schattig, feucht etc.Ich kann nicht behaupten, dass dadurch der Befallsdruck durch Schnecken gemäßigter wäre. Wichtiger erscheinen mir Witterungsverlauf des vergangenen Jahres, gewesene Nicht-Winter und die Entwicklung des momentanen Frühjahrs.Wie auch immer: Es gibt Pflanzen, die ziehen Schnecken magisch an (alter Hut) und die schütze ich durch Schneckenkorn. Nun macht es unter Schutzaspekten wenig Sinn, ein paar Krümelchen Schneckenkorn um - beispielsweise - eine Ritterspornstaude zu streuen. Die raspelnden Horden lauern ja nur auf eine Durchbruchsmöglichkeit, die sie über kurz oder lang auch finden. Ich streue deshalb einmal präventiv im sehr zeitigen Frühjahr, um Altschnecken aber auch die junge Brut zu erwischen. Meist habe ich dann für den Rest des Jahres relative Ruhe. Besonders gefährdete Pflanzen werden danach durch zusätzliche Schneckenkorngaben geschützt.Da ich auf dem Lande wohne ist für ungebremsten Schneckennachschub gesorgt. Ich habe deshalb für meinen überwiegend mit Zierpflanzen bestückten Garten keine ökologischen oder ethischen Bedenken, gegen Schnecken vorzugehen. Aus Bequemlichkeitsgründen nehme ich Schneckenkorn. Bierfallen habe ich auch schon mal eingesetzt, fand das aber zu unappetitlich. Zerschneiden oder einsammeln war auch keine sinnvolle Methode, da ich hierzu permanent in den Beeten herumstapfen musste. Das haben die Stauden bekanntlich nicht so gerne.Warum unter ethischen Aspekten ein Unterschied gemacht wird zwischen schutzbedürftigen Zierpflanzen und Nutzpflanzen, erschließt sich mir nicht. Von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen ist niemand so sehr auf Nutzpflanzen angewiesen, dass damit grundsätzliche ethische Vorbehalte aufgehoben wären.Wer also konsequent gegen das Töten von Schädlingen ist (dazu würden dann auch Mäuse, Wühlmäuse, Kohlraupen, Blattläuse, Schildläuse & Co. zählen), kann wohl kaum zwischen Kopfsalat und Rittersporn unterscheiden.Aber in punkto Gartenethik muss jeder für sich entscheiden, wie weit er zu gehen gedenkt. Inwieweit Schnecken eine ökologische Funktion erfüllen bliebe auch noch zu hinterfragen. Auch ohne Schnecken werden Naturabfälle durch Mikroorganismen, Regenwürmer, Asseln und was weiß ich in kürzester Zeit abgebaut. Fehlende Schnecken bringen keinen Garten aus dem Gleichgewicht.
Benutzeravatar
fars
Beiträge: 14750
Registriert: 23. Sep 2005, 21:45

Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

fars » Antwort #163 am:

Die Diskussion wird etwas eigenartig.Schneckengelege zerstören (Lehm) oder Laufenten anschaffen (Pinguin) sind auch nur andere Methoden einer intensiveren Schneckenbekämpfung, die sich von der chemischen lediglich durch die Wahl der Mittel unterscheiden.
Mit der Zerstörung der Gelege werden keine lebenden Tiere getötet, sondern allenfalls "Embryonen". Ethisch somit klar vertretbarer.
Eigenartike Ethik: Ausrottung im embryonalen Stadium ist vertretbar. ::)
Benutzeravatar
Pinguin
Beiträge: 2819
Registriert: 16. Aug 2006, 19:40
Kontaktdaten:

Standort Lünebuger Heide

Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Pinguin » Antwort #164 am:

Inwieweit Schnecken eine ökologische Funktion erfüllen bliebe auch noch zu hinterfragen. Auch ohne Schnecken werden Naturabfälle durch Mikroorganismen, Regenwürmer, Asseln und was weiß ich in kürzester Zeit abgebaut. Fehlende Schnecken bringen keinen Garten aus dem Gleichgewicht.
und warum hat die Natur sie dann erfunden, als Plage für den Menschen? ;D
LG Pinguin
der-versteckte-garten.de
Antworten