Er wird eben zum Tafelobstbauern, Confitüreproduzenten oder Schnapsbrenner.Was soll ein Mostobstbauer eigentlich mit Zwetschgenbäumen anfangen?

Moderator: Nina
Er wird eben zum Tafelobstbauern, Confitüreproduzenten oder Schnapsbrenner.Was soll ein Mostobstbauer eigentlich mit Zwetschgenbäumen anfangen?
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Streptomycin ist als Antiobiotikum in der Humanmedizin nicht mehr von so großer Bedeutung, u. a. wegen der Gefahr schwerer Nebenwirkungen.In der Umwelt ist Streptomycin vollständig abbaubar.Wenn schon überhaupt Antibiotika im Obstbau, dann ist Streptomycin wohl eines der kleinsten Übel.Insofern ist das wirklich eine Abwägung, was noch verhältnismäßig ist und was nicht.Dennoch bleibt die Frage: sollen wir wirklich Antibiotika, die in der Humanmedizin sehr wichtig sind, in der freien Natur, wenn auch lokal genau abgegrenzt, ausbringen? Und das wegen einem alles andere als für die Branche existenzbedrohenden Problem? Ich finde, das ist nicht verhältnismässig.
Danke! :)Meines Wissens spielt Streptomycin als Wirkstoff in der Humanmedizin keine Rolle mehr. Allerdings die Antibiotikagruppe zu der Streptomycin gehört unbestritten schon.....deshalb bin ich ja auch gegen eine generelle Zulassung als Pflanzenschutzmittel, aber für die streng reglementierten Ausnahmegenehmigungen, eben so wie es jetzt ist.....zumindest so lange, bis es gleichwertige Alternativen gibt. Das habe ich aber oben alles schonmal geschrieben...Das Problem ist, zumindest dann wenn Streptomycin genehmigt wird, durchaus existenzbedrohend! Obstplantagen binden viel Kapital und Erträge gibt es erst nach einigen Jahren.....wenn nun durch Feuerbrand eine Anlage vernichtet wird ist das Kapital futsch und dann kann auch ganz schnell mal die Existenz ruiniert sein.Es ging nie um den Antibiotikaeinsatz bei einzelnen Bäumen oder geringem Befallsdruck! Obstbauer sind zu vorbeugenden Maßnahmen angehalten (z.B. licht halten der Krone um lange Nässeperioden zu vermeiden ect.) und von diesen wird auch Gebrauch gemacht, Streptomycin wird nur bei sehr hoher Infektionsgefahr genehmigt und auch nur dann eingesetzt......deshalb heißt der Paragraph ja auch "Gefahr im Verzuge" und die besteht zumindest, wenn es um die Genehmigung von Streptomycin geht!@ Daniel: Du hast dir ja wie immer viel Mühe gegeben.Dennoch bleibt die Frage: sollen wir wirklich Antibiotika, die in der Humanmedizin sehr wichtig sind, in der freien Natur, wenn auch lokal genau abgegrenzt, ausbringen? Und das wegen einem alles andere als für die Branche existenzbedrohenden Problem? Ich finde, das ist nicht verhältnismässig.
Aber ich bezweifele doch stark, dass man einen Obstbauer mit einem Reiseverabstalter vergleichen kann.....Es dürfte deulich einfacher sein sich auf ein neues Reiseziel zu spezialisieren, als mal eben die Obstkulturen zu wechseln, abgesehen davon, dass ein Kulturwechsel deutlich teurer ist. Erstens erneute starke Kapitalbildung (vorausgesetzt man hat nach den aufräumen wegen Feuerbrand noch welches!) durch die Neupflanzung und zweitens dauert es dann noch Jahre bis die Pflanzen wieder Erträge bringen!Die Rückstände um die es damals ging beliefen sich meines Wissens auf wenige Mikrogramm oder allenfalls Milligramm je Kilogramm Honig......jetzt kannst du selbst überlegen wieviel Honig man normalerweise am Tag isst, dass davon eine Gefahr ausgeht wage ich zu bezweifeln. Bei hohen Rückständen wird, wie du ja selbst sagt, der Honig aus dem Verkehr gezogen. Nun mag man über den wirtschaftlichen Schaden der Imker nachdenken, die Frage ist aber erstens ob es in Deutschland viele Imker im Vollerwerb gibt und zweitens wer in so einem Fall den größeren Schaden hätte....der Imker wegen des Streptomycin oder der Obstbauer weil kein Streptomycin eingesetzt wurde..... das Ergebnis dürfte der Obstbauer sein!Sicher ist es nicht gut mit Antibiotika in Kontakt zu kommen wenn man sie nicht braucht, aber genau deshalb ist ihr Einsatz so stark reglementiert und wird streng überwacht......Bei der Anwendung trägt man (wie bei jedem anderen Pflanzenschutzmittel auch) Schutzkleidung, im Erntegut ist kein Wirkstoff mehr vorhanden und die Mengen im Honig sind minimal.......und deshalb halte ich einen Einsatz als absolute Notmaßnahme zum jetzigen Stand der Dinge nach wie vor für vertretbar. Ausgedehnt werden solte der Einsatz nicht, aber die Gefahr besteht auch nicht....Das gebundene Kapital hat ja Katrin auch angesprochen. Ich verstehe schon, dass da viel dranhängt, aber ein Reiseveranstalter, der auf Kenia spezialisiert isst, muss jetzt auch auch damit zurechtkommen, dass man dort nun nicht hinreisen will. Ich habe verstanden, dass das Antibiotikum dann nur als letzte Notwaffe eingesetzt wird, um einen Obstgarten zu retten. Im Honig müssen wir das aber doch hinnehmen bzw. der wird erst gar nicht zum Verkauf zugelassen. Und auch wenn Streptomycin in der Humanmedizin überholt ist, ist es doch sicher alles andere als gut, wenn wir damit in Berührung kommen.Insgesamt verstehe ich zu wenig von der Sache. So bleibt mir dann bloss das flaue Gefühl im Magen.
"vollständig abbaubar" sagt überhaupt nichts aus.
Was er uns damit mitteilen will, steht zwischen den Zeilen ::)Schon ein Blick auf die Struktur von Streptomycin lässt vermuten, dass der Stoff weder persistent noch bioakkumulierend ist. Und ein kurzer Blick auf die Datenlage zum Abbauverhalten bestätigt, dass Streptomycin rasch abgebaut wird.Und damit willst du uns was mitteilen?