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Lilium 2007 / 2008 (Gelesen 112757 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
Re:Lilium 2007 / 2008
ja schon violatricolor...aber meine zahlreichen martagon-sämlinge gedeihen prächtig auch ohne kalk...also kein "muss" für die weiterkultur. meine adulten pflanzen stehen auch in humosen, lehmfreien boden ohne kalk. wahrscheinlich ziemlich genau so, wie berthold das beschreibt. daneben wächst z.b. sanguinaria canadensis aus den wäldern der östl. usa, die auch solche ansprüche an den boden stellt.
z6b
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Re:Lilium 2007 / 2008
Hier wächst Lilium martagon wild, und zwar sowohl in den Wäldern an recht kalkigen Stellen inmitten von Helleborus niger als auch an Plätzen, die etwas offener, "wiesenhafter" sind.Ich bin ganz sicher, daß der Türkenbund in meinem Lieblingskalkwald wächst. Dorthin gehen öfter mal Familien zum Picknick. Unweit von einer türkischen Familie, die sich da niedergelassen hatte, sah ich ein prächtiges Exemplar von lilium martagon. Das hat sich mir eingeprägt, weil ichs witzig fand. ;)Im Zusammenhang mit sanguinaria canadendis, die ich immer fälschlich in Moorerde gepflanzt hatte, erklärte man mir, daß viele dieser Pflanzen (auch einige Trillii) einen Boden mögen, der in den Tiefen kalkig und oberflächlich humos ist.
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Re:Lilium 2007 / 2008
Ja, Norbert, und das machen sie ja auch nur aus lauter Liebe zu Dir!! ;DNatürlich geht das ..., aber für wie lange! Ich ziehe sie auch selber, und zwar aus Saat. Seitdem ich mir über ihre Bodenansprüche klarer bin, habe ich sie im 3. Jahr in schiere Tonerde gepflanzt. Darin kommen sie eigentlich immer wieder zum Vorschein. In dem lockeren, anfänglichen Saatsubstrat sind sie zwar nicht eingegangen, aber es ging nicht so recht voran.Also, wenn man hat, dann nur den Kalklehmboden lassen und nicht mit beispielsweise Torf zwecks pH-Senkung verbessern wollen. Und hat man den nicht, dann eben auch pflanzen und weitersehen.LGViolatricolorja schon violatricolor...aber meine zahlreichen martagon-sämlinge gedeihen prächtig auch ohne kalk...also kein "muss" für die weiterkultur. meine adulten pflanzen stehen auch in humosen, lehmfreien boden ohne kalk. wahrscheinlich ziemlich genau so, wie berthold das beschreibt. daneben wächst z.b. sanguinaria canadensis aus den wäldern der östl. usa, die auch solche ansprüche an den boden stellt.
Re:Lilium 2007 / 2008
Wenn Du Dir den Boden, wo martagon wächst genauer anschaust, wirst Du feststellen, dass sie immer (oder mit Abstand am liebsten) in Humusnestern zwischen Kalkgesteinen wächst. Da senkt sich der pH-Wert ganz lokal um die Zwiebel durch die freiwerdende Humussäure auf ca. 6 ab. Ehrenwort!Torf sollte man nicht nehmen aber verrottendes Buchenlaub und Rindenmulch oder Rindenhumus. Eine martagon in schweren Lehmboden zu pflanzen würde ich als Pflanzenquälerei bezeichnen (ist aber noch nicht strafbar in Deutschland). Menschen leben auch in der 113ten Etage im Hochhaus in New York, aber was ist das für ein Leben.Gruss BertholdNee, nee, Berthold, ich weiss zwar nicht viel, aber das weiss ich, dass die L. martagon im Kalkboden wächst und gedeiht... ;DLGViolatricolor
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Re:Lilium 2007 / 2008
Na? was meinst Du wohl, wie die hier bei mir in freier Natur wachsen? Im dicksten, steinharten Lehm! Das machen sie von sich aus - nix da, von wegen Martern-und-Qualen, will sagen Martagon-Quälerei!!
8)Aber die liebe Natur macht was sie will, und gemessen hab ich den Boden natürlich auch nicht! 8)Auf 6 pH ? Na, wenn Du mir Dein Ehrenwort dazu gibst, dann will ich es Dir gern glauben, wenn ich davon auch sprachlos bin ..
L türkenbundische GViolatricolor


Re:Lilium 2007 / 2008
schon, sagt aber noch nicht allzuviel...die pflanzen wachsen in einem semi-(voll-?)humiden klima, d.h. die niederschlagsmenge ist für ein halbes bis dreiviertel jahr höher als die verdunstungsrate. ergo gibt es eine auswaschung des bodens + aufgrund des hohen organischen anteils der oberen bodenschichten eine ausgeprägte bildung von sich mehr oder weniger langsam zersetzenden rohhumusböden, die im saueren bereich liegen. da kann kalkgestein in tieferen schichten anstehen wie will. der sich durch humin- oder kohlensäure lösende kalk wird in tiefere schichten ausgeschwemmt + durch kapillarwirkung nicht oder kaum nach oben verfrachtet.Im Zusammenhang mit sanguinaria canadendis, die ich immer fälschlich in Moorerde gepflanzt hatte, erklärte man mir, daß viele dieser Pflanzen (auch einige Trillii) einen Boden mögen, der in den Tiefen kalkig und oberflächlich humos ist.
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Re:Lilium 2007 / 2008
Das klingt doch sehr plausibel und entspricht auch dem Naturstandort. Dort stehen Nadelbäume und Buchen, das Zeug bleibt liegen und schafft eine humose Oberfläche. Ich sammle Buchenlaub für die sanguinaria, wie es aussieht findet sie es gut. Kann man auch gleich was mitnehmen für die Türkenbunde. knorbs: So tief liegt der Kalk hier nicht. Überall zerbröselndes Gestein. Und die Türkenbundzwiebeln sitzen doch recht tief, da wirft der Waldfrevler schnell mal die Schaufel. :-XWurscht. Hauptsache die Dinger gedeihen.Torf sollte man nicht nehmen aber verrottendes Buchenlaub und Rindenmulch oder Rindenhumus.
Re:Lilium 2007 / 2008
das ist sogar getestet. Ich nehme jetzt noch eine Handvoll Neudohum direkt um die Zwiebel, aber nur für meine absoluten Favoriten (im Drahtkorb gegen Wühlmäuse)Das klingt doch sehr plausibel
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Re:Lilium 2007 / 2008
Also, lieber Berthold, aber daaaaaaaaa, da muss ich wieder ein kleines Wörtchen dazugeben, nimm's mir bitte nicht übel. :)Aber einen Draht um die L. martagon? Das ist nun wirklich nicht nötig, weil die niedlichen Mäuslein gerade diese wie die Pest meiden - ihrer Giftigkeit wegen. Leg lieber einen Zaun gegen Wildschweine! ;DUnd wo unsere Buchen wachsen, da wächst KEINE L. martagon, dagegen bei Haselnusssträuchern und Eschen, noch und noch.LGViolatricolor
Re:Lilium 2007 / 2008
na etz aber
...einige asiatische lilium stehen auf dem menschl. speisezettel. da macht lilium martagon keine ausnahme...sieh auch hier..."Lilium martagon: Goldapfel, essbare Schuppenzwiebel der Türkenbundlilie"bei wiki zu lilium:"Lilien als LebensmittelBis auf den Stamm sind alle Teile der meisten Lilienarten essbar. In China und Japan werden die stärkereichen und, je nach Art, süßlich bis bitter schmeckenden Zwiebeln, aber auch Blätter, Sprossen, Blütenblätter und Knospen in der Küche genutzt. In einigen Regionen der entsprechenden Länder werden Lilien speziell zu diesem Zweck angebaut.Auch in Europa wurden Lilienzwiebeln zeitweise als Lebensmittel genutzt, diese Verwendung ist aber schon länger außer Gebrauch."in meiner gegend wächst lilium martagon im dunklen buchenwald, nicht ausschließlich aber eben auch.


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Re:Lilium 2007 / 2008
Ja, Barbara Frischmuth pflegte die Zwiebeln ihrer blühunwilligen Lilien gebraten zu verspeisen. Zur Strafe. Meines Wissens lebt sie noch.

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Re:Lilium 2007 / 2008
Na, dann leg man zu!! ;DGuten Appetit und hoffentlich Auf Wiedersehen! 8)LGViolatricolor
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Re:Lilium 2007 / 2008
Natürlich bin ich jetzt ganz verlegen, denn, ich schwör's, irgendwo hatte ich es gelesen, dass diese Lilie giftig sei, und jetzt, wo ich's brauche, finde ich das natürlich nicht wieder! :-\Ich suche aber weiter! ;)Dann kommt noch hinzu, dass diese Zwiebel oft als Abwehrmittel gegen Mäuse gepflanzt wird, da war die Gedankenassoziation auch sehr leicht.Aber sicher haben diese Zwiebeln einen so unangenehmen Geruch (was nicht gleichbedeutend mit giftig ist, ich weiss), dass er diese Wirte abschreckt.Auch scheint es tatsächlich so zu sein, dass diese Lilie am Rande von Buchenwäldern wächst. Bei mir ist das nun nicht der Fall, und meine Schlussfolgerung daher viel zu eng gesehen. Ich geb's ja zu! 8)Aber essen würde ich sie trotzdem nicht ....LGViolatricolor
Re:Lilium 2007 / 2008
nicht, dass Du das mit den Zwiebeln von Fritillaria imperialis verwechselst, die möchte ich nämlich auch nicht essen.Ob Wühlmäuse wirklich martagon Zwiebeln fressen, weiss ich nicht aber z.B. pomponium und chalcedonicum u.a. Ich gebe zu, die Arten nicht systematisch getestet und die LD50 bestimmt zu haben. Ich habe den Eindruck, Wühlmäuse fressen gern Lilien mit einen hohen Beschaffungspreis.Gruss BertholdDann kommt noch hinzu, dass diese Zwiebel oft als Abwehrmittel gegen Mäuse gepflanzt wird, da war die Gedankenassoziation auch sehr leicht.Aber sicher haben diese Zwiebeln einen so unangenehmen Geruch (was nicht gleichbedeutend mit giftig ist, ich weiss), dass er diese Wirte abschreckt.Ich geb's ja zu! 8)Aber essen würde ich sie trotzdem nicht ....LGViolatricolor
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Re:Lilium 2007 / 2008
Natürlich, nach einem Fehler ist die Glaubwürdigkeit unterminiert, aber ich verwechsle es deswegen schon nicht, weil die L. martagon eine Naturpflanze bei mir ist, während die andere eine "Gartenpflanze" ist. ;)Nein, tatsächlich, die Mäuse gehen nicht an die L. martagon, dafür werden sie von den Wildschweinen im zeitigen Frühjahr ausgegraben.LGViolatricolor