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Buchsbaum: neue Pilzerkrankung (Gelesen 245451 mal)
Moderator: Nina
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Ich möchte nicht in der Haut von Leuten stecken, die seit Jahren an einem komplizierten Knotengarten geschnibbelt haben und jetzt nur noch einen Flickenteppich vor sich haben.Andererseits haben solche Katastrophen auch ihr Gutes - ein Chance, etwas Neues zu beginnen und nicht zusammen mit dem, was man schon seit Jahren hat, zu vergreisen.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Ich habe vor wenigen Tagen ca. 300 Buchspflanzen entsorgt. Es handelte sich um die Beeteinfassung meines Gemüsegartens. Ich habe mir jede einzelne Staude nochmals genau besehen und festgestellt, dass jede mehr oder weniger von Cylindrocladium befallen war. In der Mitte der Pflanzen lagerten die verpilzten Blätter, was sicher zur Ausbreitung beigetragen hat. Es hat also nichts genützt, dass ich im Herbst sämtliches abgefallenes Laub auf dem Boden mit dem Laubsauger entfernt habe und die oberste Erdschicht abgekratzt hatte. Es hat auch nichts genützt, dass ich den kranken Buchs mit einem Fungizid, mit Teebaumöl, mit Kupfer und mit EM (effektive Mikroorganismen) bespüht und gegossen habe. Alles für die Katz!!! Eine Buchshecke scheint logischerweise besonders anfällig zu sein, da ja jede Pflanze Kontakt zur nächsten hat. Also, ich kann euch warnen, sollte jemals ein Buchs, der in einer Buchshecke steht, befallen sein: SOFORT RAUS DAMIT.Nicht lange zögern und zaudern und rumschnippeln, sondern entfernen. Müllbeutel übergestülpt und ab in die Restmülltonne. Rigoros, auch noch die beiden gesunden Nachbarstauden links und rechts davon beseitigen. Ich möchte mich hier nicht wichtig machen, sondern euch nur vor demselben gärtnerischen Supergau bewahren. Das Ausgraben der 300 bereits großen Pflanzen inklusive Wurzelstock war Knochenarbeit. Ich habe dies glücklicherweise noch vor dem Wintereinbruch geschafft und nun steht einer Neubepflanzung mit Ligustrum vulgare Lodense nichts mehr im Wege. Ich hoffe, dass die bestellten Liguster in den nächsten 14 Tagen eintreffen. Mir ist bewußt, dass Liguster den Buchs nicht vollwertig ersetzen kann, trotzdem bin ich wieder guter Dinge. Eine weitere Buchshecke ersetze ich durch Spirea japonica "Little Princess", eine andere evtl. durch rote Berberitzen. Ich spiele mal Pilotprojekt für Buchsalternativpflanzen. Einer muss ja damit anfangen. Auch wenn wir hier im Bayerischen Wald als etwas hinterwälderisch gelten, auf diesem Sektor sind wir fortschrittlich
:PIch wollte noch anmerken, dass man große Buchskugeln leichter retten kann als Beeteinfassungs-Buchs. Man muss diese allerdings sehr großzügig ausschneiden. Alle Triebe, die schwarze Striche aufweisen, müssen weg, auch wenn das Herz blutet. Etliche Kugeln stehen jetzt bei mir unter Beobachtung. Aber eins weiß ich genau:Ich pflanze nie mehr Buchs. Das Leid tu ich mir nicht mehr an. Ich hasse es, wenn ich meinen Garten mit Chemie verseuchen und ich mag es gar nicht, wenn ich Pflanzen immer mit Argusaugen nach einem Neubefall beobachten muss. Ich will wieder aufatmen und mich erfreuen können. Mein Garten wird wieder etwas wilder und naturgemäßer. Na ja, passt eigentlich eh besser zu mir.Liebe GrüßeEvi



Nutze die Talente, die du hast.
Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen (Henry Jackson van Dyke, 1852 - 1933)
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Bei uns in der Nachbarschaft sehen die Buchsbäume noch alle gesund aus. Toi, toi, toi...Ich lege derzeit Beetbegrenzungen an, allerdings bewurzele ich Stecklinge meines großen Buchsbaums. Fremdes kommt mir nicht in den Garten. Hoffnung bleibt also, und es ist ja kein finanzielles Risiko dabei ...
Drinnen die Kammern und die Gemächer,
Schränke und Fächer flimmern und flammern.
Alles hat mir unbezahlt Schmetterling mit Duft bemalt. (F. Rückert)
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Hallo Faulpelz,ich finde es toll, daß Du Dich nicht entmutigen läßt und bereits Alternativen pflanzt. Wenn es nicht zu viele Umstände macht, würde ich gerne mal später Fotos sehen - gerne auch per PM. Ich habe bereits 2 Kupferspritzungen aufgebracht, noch ruht still der See. Viele liebe Grüße, Piemont.@ Arachne: Die Krankheiten kommen nicht nur durch neue Pflanzen, sondern "wandern durch die Luft".
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Worauf du dich verlassen kannstWenn es nicht zu viele Umstände macht, würde ich gerne mal später Fotos sehen -


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Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen (Henry Jackson van Dyke, 1852 - 1933)
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- Christiane
- Beiträge: 1976
- Registriert: 12. Dez 2003, 19:20
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Hallo Faulpelz/Evi, Leidensgenossin,wir haben am Wochenende zwei Hecken mit dem Blauen Heinz entfernt und durch einen zwergwüchsigen Ilex ersetzt. Die Länge war bei weitem nicht so imposant wie bei Deiner Gemüsegarteneinfassung, sondern insgesamt nur 5,5 m. Trotzdem bin ich tieftraurig, weil ich diese Hecken jahrelang gehegt und gepflegt habe. Auch der Rettungsversuch über mehrere Jahre durch den Austausch einzelner befallener Pflanzen durch gesunde Exemplare (+ großzügiger Bodenaustausch) war vergebens, ebenso der Versuch, durch Entfernen der befallenen Stellen + Spritzen die Pilzkrankheit in den Griff zu bekommen. Ich kommen wie Du zu dem Ergebnis, dass zur Zeit gegen diesen Pilz bei regelmäßig geschnittenen Buchshecken kein Kraut gewachsen ist. Bei befallenen Solitären hingegen besteht Hoffnung. Immerhin konnte ich wenigstens meinen Buchsbaum-Hasen retten. Toi, toi, toi, dreimal auf Holz geklopft.Dummerweise breitet sich dieser Pilz auch in unserer 1 m hohen und über 20 m langen Buchsbaumhecke aus. Auch hier kämpfen wir schon seit einiger Zeit ohne durchschlagenden Erfolg. Der Nährboden wurde an Stellen gelegt, wo die Buchsbäume durch das Markieren von Katzen ohnehin geschwächt waren bzw. sind. Diese Schadstellen sind bei unserer Hecke mit Buxus sempervirens var. arborescens nachweisbar die Eintrittstelle für diesen Pilz gewesen. Wie Du, liebe Evi, werden wir uns wohl oder übel mit einer Alternativbepflanzung in absehbarer Zeit anfreunden müssen. Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass ich wenigstens unsere Solitäre (neben dem Hasen ein Pfau und diverse Kugeln) retten kann.Unser Riesenproblem besteht nun darin, eine Alternative zu finden, die wir bei einer Breite von 0,5 m und 1 bis 1,2 m Höhe halten können. Ich habe schon mit einem schmal bleibenden Ilex geliebäugelt, weiß aber nicht, ob wir uns dieses nicht ganz preiswerte Vergnügen wirklich antun sollten. Aber noch haben wir etwas Zeit zum Überlegen. Vor allen Dingen werde ich beobachten, wie sich der Zwergilex bei uns entwickelt. Drückt uns mal die Daumen. Noch eine weitere Heckenrodung brauchen wir nämlich nicht.Piemont: Dir wünsche ich einfach nur Glück für Deinen Rettungsversuch.LGChristiane
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Bei unseren Buchsbäumen gab's bisher keine Anzeichen von Pilzbefall. Die Pflanzen werden nicht geschnitten, sind größtenteils mehrere Meter hoch und stehen auf der Südseite des Grundstücks auf trockenem, kalkhaltigem und humusarmem Boden. Das entspricht ziemlich genau dem Standort in den Naturvorkommen wenige Kilometer weiter südlich. Ich hoffe, dass Buchsbaum auf solchen Standorten widerstandsfähiger ist als auf den oftmals suboptimalen Standorten in Gärten, wo er mit zu feuchtem, zu schwerem oder zu saurem Boden zurechtkommen muss.Hat jemand ähnliche Erfahrungen, dass sein Buchs auf solchen "armen" Standorten weniger anfällig ist?
- Christiane
- Beiträge: 1976
- Registriert: 12. Dez 2003, 19:20
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Bristlecone,nach meinem Eindruck ist das Problem der Schnitt und der dichte Stand der Pflanzen in der Hecke. Ungeschnittene Hecken sind wohl nicht oder zumindest weniger betroffen. Als Laie erkläre ich mir das so, dass durch die Schnittflächen Eintrittstellen für den Pilz entstehen, die dieser dankbar nutzt. Und in einer Hecke hast Du trotz größter Sorgfalt keine Chance, befallene Blätter in Gänze zu entfernen. Also breitet sich der Pilz munter weiter aus. Ansonsten hatte unsere Hecke auch eine optimale Nährstoffversorgung.LGChristiane
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Hallo Christiane,danke für Deine lieben Grüße. Man leidet mit, wenn man sowas liest. Der Schnitt ist das Problem, dann kann der Pilz ungehindert eindringen. Aber die Buxe jetzt einfach wachsen lassen, ist für uns kein Thema. Noch sehen die Buxe bei uns so lala aus - nach dem Winter. Aber jetzt wird es warm, und mal sehen was passiert. Viele Grüße, Piemont.
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Sorry, wenn ich das Thema nochmals aufgreife, aber mir ist was Seltsames passiert:Letzten Herbst hat eine Seite einer Buchsbaumhecke genau die beschriebenen Symptome dieses Cylindrocladium-Pilzes gehabt, inkl. Blattfall - einzelne Exemplare standen nur noch als Gerippe da. Inzwischen ist aber alles nachgewachsen und die Hecke ist schön buschig. (Ich hab nix getan, weil ich auch noch nichts von diesem Pilz gehört hatte.)Was war denn das nun?
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Liebe Christiane,mich hat es erneut erwischt. Ich habe heute die nächsten 200 Buchse entfernt. Alles was du schreibst, trifft genau zu. Auch ich hatte in dieser Hecke im Herbst letzten Jahres mit Bodenaustausch und Spritzen versucht, die Lücken wieder zu schließen. Vergeblich. Heuer ist genau an denselben Stellen erneut der Pilz ausgebrochen. Gegen diese Teufelskrankheit scheint in der Tat kein Kraut gewachsen. Schweren Herzens habe ich vor wenigen Stunden die gesamte Hecke entfernt, obwohl noch gut über die Hälfte der Buchse gesund war. Aber was nützt eine Hecke mit zig Löchern? Binnen weniger Tage wären die intakten Buchse sowieso erkrankt. Wir bringen das infizierte Zeug auf den Scheiterhaufen, dort wird es am Samstag beim Sonnwendfeuer verbrannt. Ich schwanke zwischen Wut und Resignation. Der Pilz scheint erst Ruhe zu geben, wenn wirklich der letzte Buchs in meinem Garten hinüber ist. An das viele Geld darf ich gar nicht denken. Hätte die Scheine ebensogut ins Clo schmeißen könnenAuch der Rettungsversuch über mehrere Jahre durch den Austausch einzelner befallener Pflanzen durch gesunde Exemplare (+ großzügiger Bodenaustausch) war vergebens, ebenso der Versuch, durch Entfernen der befallenen Stellen + Spritzen die Pilzkrankheit in den Griff zu bekommen. Ich kommen wie Du zu dem Ergebnis, dass zur Zeit gegen diesen Pilz bei regelmäßig geschnittenen Buchshecken kein Kraut gewachsen ist. Bei befallenen Solitären hingegen besteht Hoffnung.




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Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen (Henry Jackson van Dyke, 1852 - 1933)
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- Gartenlady
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Rendel hat heute von einem neuen Mittel erzählt, das gegossen wird. Ich hoffe sie liest hier und schreibt etwas dazu, ich habe natürlich den Namen vergessen


Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Wenn ich eure Beiträge lese, sträuben sich meine Nackenhaare. Ich habe vollstes Mitgefühl und auch Mitleid!1. Ist dieser Pilz denn eine neue Erscheinung? Gab's den früher nicht? Schliesslich gibt es ja Buchshecken schon seit langer Zeit (wenn auch, zugegeben nicht so häufig). Scheinbar ist er erst seit zwei Jahren ein wirkliches Problem - was war also vorher mit ihm los?2. Hat niemand eine Ahnung, was bei meinen Buchspflanzen los war (s. zwei weitere Beiträge oben)?Wer weiss, vielleicht kann die Beantwortung dieser Frage einen kleinen Hoffnungsschimmer geben ...
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Per Ferndiagnose lässt sich eine Krankheit schlecht feststellen. Kannst du mal ein Foto des erkrankten Buchses einstellen? Vielleicht können wir dann mehr dazu sagen. Es gibt zahlreiche Buchskrankheiten und ohne Bildmaterial ist es schwierig, eine Diagnose zu stellen.Der Buchspilz tritt in Deutschland angeblich erst seit letztem Jahr massiv auf. Vorher war in den Medien, sprich Gartenzeitschriften rein gar nichts zu lesen. Inzwischen hat dieses Thema jede namhafte deutsche Gartenzeitschrift aufgegriffen. In England wütet der Buchspilz schon viele Jahre. Roy Strong hat auch damit gekämpft, jedoch ziemlich aussichtslos. Es gibt derzeit kein wirksames Fungizid. Der Pilz ist äußerst aggressiv und hartnäckig. Ich möchte hier behaupten, die Gärten, in denen er massiv gewütet hat, haben keine Chance. Da hilft nur eins: Raus damit und umsteigen auf Alternativpflanzen. Deswegen habe ich auch keine Lust, mir das Leid lange anzusehen und nach jeder Regenperiode mit ängstlichen Gefühlen meinen Buchs unter die Lupe zu nehmen um dann festzustellen, dass sich die Krankheit nicht eindämmen lässt. Ich trenne mich vom Buchs und atme wieder auf und packe etwas Neues an.Gestern war ich noch arg down, heute habe ich den nächsten Supergau schon so einigermaßen verkraftet. Ich hab ja bereits Routine darinWer weiss, vielleicht kann die Beantwortung dieser Frage einen kleinen Hoffnungsschimmer geben ...




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