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Substrate (Gelesen 20200 mal)
Substrate
Ich habe hier von Forumstreffen eine Reihe von Töpfchen mit äußerst interessanten Pflanzen und Substraten, z.B. Knorbs Bims'erde'. Und manchmal lese ich auch irgendwo, mischen Sie dies und das zu gleichen Teilen, ohne das dabei steht, wo ich es herbekomme, z.B. Sphagnum. Ich habe jetzt solche schönen Schätze bekommen. Ich möchte auf keinen Fall, dass sie in unseren Ton-Boden diffundieren und nie wieder auftauchen.Was mich also interessieren würde: Wo kauft man sowas? Wo bekommt man sowas her außer vom Baustoffhändler im Bigpack-Format? Im Gartencenter finde ich immer nur das übliche Gemisch in Plastiksäcken, evtl. unterschiedlich gedüngt je nach Blüh- oder Grünpflanze. Allenfalls Anzucht- und Orchideenerde findet sich noch.Und was mischt ihr noch alles unter? Knorbs, du hattest ja schon öfter an verschiedenen Stellen immer wieder geschrieben, wie du deine Erde zusammenstellst. Vielleicht können wir an dieser Stelle Erfahrungen mit guten Substraten sammeln und wo ihr die Zutaten herbekommt. Es würde mich wirklich interessieren!LG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Re:Substrate
Sphagnum ist Torfmoos...Das Problem ist oft weniger, das Zeug zu kriegen, als die Menge, die man kaufen muß.Am einfachsten ists oft, man versucht die benötigten Substanzen bei einer Großgärtnerei (oder einem Botanischen Garten ;-))zu schnorren oder im Notfall zu kaufen.Ansonsten ist kreative Phantasie gefragt (ich weiß, wenig hilfreich).
Re:Substrate
Ich wüßte nicht, wo ich hier Bims herbekommen solte. Aber ich habe im Frühjahr aus Berlin auf Anraten eines Bekannten einen Sack Lavagrus mitgenommen, der wohl ähnliche Funktionen erfüllt (lockert auf, speichert Feuchtigkeit). Diesen Lavasack habe ich in einem kombinierten Bau- und Gartenmarkt aus der Abteilung 'Streugut bei Schnee und Glatteis' mitgenommen.
Re:Substrate
Basalt-Grus habe ich auch noch einen Eimer vom Pflastern unserer Einfahrt. Aber er ist sehr schwer. Der Pfasterer sagte damals, in Grus würde Gras schlechter keimen als in Sand. Deswegen würden sie es zum Pflastern verwenden. Kann ich sowas auch nehmen? Nicht, dass das Gegenteil eintritt und die Pflanzen kümmern.LG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Re:Substrate
Ob es Dir hilft? Ich mische unseren märkischen Sandboden (je nachdem was ich bewurzeln will - sterilisiert oder auch nicht) mit gepresster Kokosfaser (ist glaube ich inzwischen überall zu bekommen) und gebe eventuell noch etwas sterilisierte Komposterde dazu. Das ist meine Geheimmischung, die für mich auch relativ kostengünstig herzustellen ist und mit der ich bisher immer gut gefahren bin. Aber wo bekommst Du märkischen Sandboden her
Musst Zimtzicke mit Eimerchen besuchen! Aber Callis ich werde mal verstärkt im Baumarkt nach Lavagrus sehen und auch nach - wie heißt das doch das gleich - Perlite ? Guter Tip!Viele liebe GrüßeZimtzicke

Re:Substrate
Grus besteht meist aus kompakten Körnern, mehr oder minder inert. Bimsgrus besteht aus porösem Bims und kann Wasser speichern. Diese beiden Materialien sind daher nicht zu vergleichen. Basalt geht mehr in die Richtung Quarz (wobei er etwas leichter verwittert), und Bims geht mehr in die Richtung Perlit.
Re:Substrate
Es gibt eine Forumsteilnehmerin, die ihren Perlit zu Apothekerpreisen im Gartenmarkt, in adrette Säckchenverpackt, gekauft hat, bis sie von mir (ganz bescheiden, wie immer
) den Tip gekriegt hat, geeigneten Perlit vom Baumarkt zu kaufen.Vorsicht, es gibt behandelte Perlitsorten (mit Bitumen, oder hydrophobiert), die ungeeignet sind! Im Zweifelsfall eine Handvoll "organisieren" und zuhause testen: Benetzbarkeit, evtl. Kressetest.

Re:Substrate
Bei den nächsten Treffen schleppt jeder noch einen Maurerkübel mit, um sich ein bisschen was einzuladen, was die Region an vorteilhaftem Boden bietet. ;)LG SilviaAber wo bekommst Du märkischen Sandboden her
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
- oile
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Re:Substrate
@ zimtzickeWie sterilisierst Du Deinen Kompost? Mit Kokosfaser habe ich auch schon experimentiert, allerdings hält sie das Wasser auch nicht so gut - finde ich. Bisher habe ich noch ein bisschen Bentonit zugemischt. Das ist aber auf Dauer einfach zu teuer.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
Don't feed the troll!
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Re:Substrate
im Backofen bei 100 Grad so ca eine halbe Stunde. Die Wohnung "müffelt" dann ein wenig, gibt aber schlimmeres ! 

Re:Substrate
Hier meine Erfahrungen:- Lavagrus und Bimsgrus müssten ein und dasselbe seinIn den Baumärkten werden üblicherweise folgende Materialien angeboten, die sich hervorragend verarbeiten lassen:- Splitt in Form von Basalt (neutral), Granit (neutral), kalkstein- Estrichsand (grobkörniger Sand mit Steinchen bis 1-2 mm)- Spielsand- PerliteIch habe heute einen neuen Mini-Steingarten angelegt und für die kalkholden Pflanzen folgende Mischung zubereitet:- 1 Sack (25 kg) Estrichsand- 2 Sack (50 kg) Kalksplitt- 7 Hände voll Maulwurferde- 10 l Composana- 30 gr. Neudorff-Gartenkalkfür die Urgestein-Bewohner- 1 Sack (25 kg) Estrichsand- 1 Sack (25 kg) Basaltsplitt- 1 Sack (25 kg) Granitsplitt- 7 Hände voll Maulwurferde- 5 l Torf
Re:Substrate
Danke für die Mengenangaben, Hortulanus. Maulwurfserde gibt es hier ja leider überhaupt nicht. Aber Bimsgrus und Kalksplitt gibt es im Baustoffhandel? Weißt du sowas? In den Baumärkten wie Bahr etc. habe ich hier sowas noch nie gesehen. Oder ist das regional unterschiedlich?LG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Re:Substrate
Mußt Dir halt einen Hausmaulwurf halten...Ein brauchbarer Zusatz zu Erden kann auch Kieselgur sein, vorausgesetzt, man kann das Zeug günstig kriegen. In der Apotheke kaufen ist Unsinn 

Re:Substrate
Eher wohl einen Steinbeißer. Maulwürfe sind für solchen Bergbau leider nicht geeignet.Mußt Dir halt einen Hausmaulwurf halten...
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Re:Substrate
Dann empfehle ich die berühmten Steinläuse:Die Steinlaus (wissenschaftlich Petrophaga lorioti) ist ein zum Stamm der Fabelwesen gehörendes Nagetier, ca. 20–24 mm lang. Die Steinlaus wurde zuerst 1976 von dem Humoristen Loriot bei Forschungsarbeiten an einer Parodie auf den Frankfurter Zoologen Dr. Bernhard Grzimek entdeckt. In dem populärwissenschaftlichen Fernsehbeitrag wird ein scheuer Nager beschrieben, der sich von Silikaten, i. W. also von Steinen, ernährt. Der Tagesbedarf einer Steinlaus wird mit 28 Kilogramm angegeben. Bis dahin existierten kaum fundierte Hinweise auf die Steinlaus in der Fachliteratur. Es ist Loriots großer Verdienst, den "possierlichen kleinen Racker" einem größeren Publikum vorgestellt zu haben.1983 nahm sich das medizinische Lexikon Pschyrembel aus dem Berliner Fachverlag Walter de Gruyter erstmals der Steinlaus an. Der knappe, aber informative Eintrag in dem renommierten Nachschlagewerk stützt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in wesentlichen Punkten auf Loriots Erkenntnisse. Darüber hinaus informiert das Lexikon über Forschungsarbeiten, die offenbar den Wert der Steinlaus bei der Therapie von Gallen-, Blasen- und Nierensteinen erkannt haben. Da hier offensichtlich bisher keine konkreten Untersuchungsergebnisse vorliegen, konnte dieses Thema vom Pschyrembel nur kurz angerissen werden. Zukünftige Fortschritte auf diesem Gebiet sollten mit wachem Interesse beobachtet werden.In der 257. Auflage des Pschyrembel wurde der Eintrag über die Steinlaus getilgt, da in der Redaktion offenbar Zweifel bezüglich der Seriosität der dargestellten Informationen bestanden. Aufgrund heftiger Leserproteste, die möglicherweise den außerordentlich guten Ruf des Verlages hätten schädigen können, wurde die Steinlaus jedoch in die darauffolgende Ausgabe von 1997 in erweiterter Form wieder aufgenommen.In diese revidierte Fassung fanden neueste Erkenntnisse Eingang, die die Steinlaus in Verbindung mit dem Fall der Berliner Mauer bringen. Man vermutet, dass dieses historische Ereignis maßgeblich durch Steinläuse herbeigeführt wurde, die sich in diesem steinlausfreundlichen Milieu ansiedelten. Neueste Erkenntnisse der Altertumsforschung beweisen ein Mitwirken von Steinläusen schon am Zerfall der "Langen Mauern", die die Athener im Peloponnesischen Krieg zum Schutz vor spartanischen Angriffen um die Halbinsel Attika errichtet hatten. Diese These, die allerdings noch einer Erhärtung bedarf, könnte auch eine plausible Erklärung liefern, warum die Steinlaus heute als weitgehend ausgestorben gilt. Offenbar hat die Steinlaus durch die von ihr hervorgerufenen Ereignisse die eigene Existenzgrundlage vernichtet. Trotzdem versuchen palästinensische Untergrundorganisationen in letzter Zeit verstärkt, an Genmaterial der Steinläuse zu gelangen, um diese gegen die die israelischen Siedlungen umgebenden Mauern einzusetzen.Der Pschyrembel lehnt es jedoch ab, sich auf eine endgültige Ausrottung der Steinlaus festzulegen und verweist auf Funde bei Bauarbeiten an einem bayrischen Krankenhaus (Frankenwaldklinik, Kronach, dortiger Steinlausexperte: Dr. Schlereth), die auf eine weiterhin existierende Population des Nagers hindeuten.Eine weitere bemerkenswertete Veröffentlichungen stammt von Jakob M. Mierscheid ("Ökologische Kenndaten zum FCKW- Ersatzstoff R 134a", 3. Hoechster Steinlaus-Symposium, XII (3), Frankfurt/M., 1993).Zu ähnlichen Erkenntnissen gelangt auch der Friedberger Hobby-Speleologe Dr. M. Natterer, der im Vereinsorgan "Der Grottenolm" des Bad Hersfelder Höhlenforscherclubs e.V. auf einen Steinlaus-Fund im hessischen Steinau (Vogelsberg) in der Teufelshöhle hinweist. Der wertvolle Fußnotenapparat in Natterers sehr anschaulichem Artikel dient zugleich als Referenz für die bisher spärlich erschienene Fachliteratur. Natterers Vermutung, die Ausrottung der Steinlaus sei durch eine Infektionskrankheit infolge der Zivilisationsausbreitung bedingt, ist allerdings heute nicht mehr haltbar, denn wie bereits erwähnt, hatte der Pschyrembel etwa zeitgleich nachgewiesen, dass die Steinlaus in der heutigen Zeit großstadtarchitektonischen Biotopen zuzuordnen ist.Der Oldenburger Mikrobiologe Dr. Wolfgang E. Krumbein erörterte 1999 auf dem Symposium "Leben am Rande des Möglichen" im Frankfurter Senckenberg-Museum die Gefahr, die die Steinlaus für den Denkmalschutz darstellt. Allerdings ordnet Krumbein die Steinlaus der Familie der Milben zu. Möglicherweise ist die hier beschriebene Lebensform nicht mit der von Loriot entdeckten identisch.Mit der Deutschen Bibliotheksstatistik (http://www.bibliotheksstatistik.de) gelang es erstmals die Zahl der Steinläuse in den wissenschaftlichen Bibliotheken der Bundesrepublik für das Jahr 2002 zu erheben. In dem geschützten Refugium einer Bibliotheken kann die Steinlaus erfolgreich überleben und sich vermehren. Für das Jahr 2002 wird die Zahl der Steinläuse zu insgesamt 113,3 Milliarden abgeschätzt. Die These, dass nach dem Mauerfall 1989 die Steinlaus ausgestorben sei, ist damit erfolgreich widerlegt. In der Sortierzentrale des Hochschulbibliothekszentrums des Landes Nordrhein-Westfalen fotografierte Exemplare lassen die Vermutung zu, dass die Steinlaus eine Unterart (Petrophaga lorioti bibliotheca) hervorgebracht hat, die sich nicht mehr von Silikaten ernährt. (Quelle: http://www.florian-seiffert.de/doc/steinlaus.pdf (http://www.florian-seiffert.de/doc/steinlaus.pdf)) [[1] (http://www.florian-seiffert.de/images/Steinlaus01_k.jpg)]Dies zeigt, dass die Steinlaus auch in der nächsten Zukunft ein wichtiges Forschungsobjekt bleiben wird. Nicht zuletzt die Arbeit von Dr. Natterer mag als Beleg gelten, dass auch engagierte Amateure hier einen wertvollen Beitrag leisten können.Unklar ist, ob die Steinlaus in irgendeiner Beziehung zu den Nasenschreitlingen (Rhinogradentia) steht. Aufgrund der Literaturlage ist allerdings festzustellen, dass die Steinlaus primär von Medizinern wissenschaftlich bearbeitet wurde, während die Zoologie sich mehr mit den Rhinogradentiern befasst.Mit der Einführung des neuen deutschen Vergütungssystems für stationäre Krankenhausbehandlung (G-DRG Version 2003/2004) soll die Behandlung der Erkrankung "Steinlausbefall" ab 2004 in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen werden. Ein Expertengremium aus Vertretern der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Spitzenverbänden der Krankenkassen und Verband der privaten Krankenversicherungen haben unter Federführung des Institutes für das Entgeltsystem im Gesundheitswesen (InEK, Siegburg) diese mit B85.5 kodierbare Erkrankung der Hauptdiagnosengruppe MDC09 (Krankheiten und Störungen an Haut, Unterhaut und Mamma) zugeordnet und je nach Schweregrad der Erkrankung und Dauer der Behandlung die Gebührenziffern J67A, J67B oder J68Z festgelegt. Die durchschnittliche Behandlungdauer wird mit 8,9 bzw. 5,4 Tagen angegeben. Die zukünftige Vergütung soll etwa einer Struma-Operation bzw. einer Zirkumzision entsprechen (Bewertungsrelationen 0,949 bzw. 0,569).aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Steinlaus