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Warum klappt´s nicht mit dem Kompost? (Gelesen 19294 mal)
- lissisgarten
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Warum klappt´s nicht mit dem Kompost?
Seit 10 Jahren arbeiten wir in unserem 1200 m² Garten. Es fällt unglaublich viel Grünabfall, Äste, Rasen etc. an, welcher immer sorgfältig geschichtet wird. Das Problem: Das ergibt zwar einen großen, langen Komposthaufen.... allein, es bildet sich kein Kompost! Dieses Jahr konnten wir unseren ersten Kompost seit 10 Jahren "ernten", genau 5 Schubkarren. Der größte Teil ist auch nach Jahren noch nicht verrottet. Langsam wissen wir nicht mehr, wohin mit dem Grünabfall. Größere Äste lassen wir grundsätzlich nur nur noch abholen...Könnte es an unserem sehr lehmigen Boden liegen, der unter dem Kompost zu sehr verdichtet?Oder hängt zuviel Lehm am Grünabfall, der mit in den Kompost gelangt?Der Haufen ist in Spitzenzeiten ca. 1 m hoch und 5 m lang. Er liegt halbschattig und sieht sehr lebendig aus, die Tiere fühlen sich wohl.
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Re:Warum klappt´s nicht mit dem Kompost?
Hm, wenns nur abgedörrte Gartenabfälle sind, dann könnte Stickstoff fehlen.Ists zu viel Grünes (Grasschnitt lang), dann könnte es zu einer Art Silage führen. Ich würde auch nicht schön aufschichten, sondern alles durcheinander. Der dürre Herbstabraum ist manchmal ein bisschen zäh bis er richtig anfängt. Äste über Fingerdicke brauche immer ein gewisse Zeit. mfg
nördlichstes Oberschwaben, Illertal, Raum Ulm
Re:Warum klappt´s nicht mit dem Kompost?
In Schichten auftragen ist schon richtig...Für's erste würde ich mal die dicken Äste rauslassen. Dünne Äste sind kein Problem.Wegen der Größe, die du angibst, vermute ich, daß euer Kompost austrocknet. Wenn ihr ihn als Miete aufgebaut habt, indem ihr neue Schichten an der Breitseite anschließt, könnte es hilfreich sein, den jeweils fertigen Teil abzudecken.Um mehr dazu zu sagen, müßte man wissen, wie ihr den Kompost aufsetzt und pflegt, wo er angelegt ist und welche Abfälle ihr kompostiert.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Warum klappt´s nicht mit dem Kompost?
Für mich klingt es auch so, als ob der Kompost zu trocken ist.
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- lissisgarten
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Re:Warum klappt´s nicht mit dem Kompost?
Hm, er ist nicht zu trocken, eventuell ein bisschen zu feucht, aber nicht nass. Die Äste sind nie dicker als fingerdick, aber verrotten trotzdem nicht. Eierschalen z.B. finde ich noch nach Jahren.... Bevor die Gartenabfälle (was alles im Garten anfällt: Strauchschnitt, Staudenschnitt, Rasen, Blätter, Äpfel, Reisig, stohiges, kaum Küchenabfälle) geschichtet werden, kommt auf den Boden eine Schicht dünne Äste.Wie gesagt, aus dem Inneren haben wir nun ein paar Schubkarren entnehmen können, in sehr guter Qualität: krümelig, dunkel, fein. Aber naach 10 Jahren ist das ein bisschen wenig oder?Ich habe z.B. vor einem Jahr einen geschlossenen (Schnell-) Komposter gekauft, um zu sehen, ob der besser funktioniert. Habe diesen gehegt und gepflegt und auf eine gute Durchmischung geachtet, im Sommer gegossen etc. Aber als ich dieses Frühjahr nachgeschaut habe: es waren noch die Abfälle vom letzten Jahr erkennbar! Warum nur?
Re:Warum klappt´s nicht mit dem Kompost?
Hast du in Deinem Komposthaufen Asseln (in den trockeneren, frischen Bereichen) und Kompostwürmer (in den feuchteren Materialien) entdeckt?Ohne diese tierischen Helfer läuft nicht viel...Rasenschnitt sollte gut angetrocknet sein, ehe man ihn mit anderen Materialien vermischt zugibt. Eine Schicht aus Rasenschnitt klebt nur zusammen. Einige Küchenabfälle würde ich schon in den Kompost geben, z.B. Kaffeepulver und Zwiebelschalen. Das sind beliebte Delikatessen für die Kompostwürmer.
Drinnen die Kammern und die Gemächer,
Schränke und Fächer flimmern und flammern.
Alles hat mir unbezahlt Schmetterling mit Duft bemalt. (F. Rückert)
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- lissisgarten
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Re:Warum klappt´s nicht mit dem Kompost?
Dann könnte das Problem der Rasenschnitt sein. Es fallen immer große Mengen an, die dann wie eine Decke über den Kompost (auf dem dann bereist wieder Schichten mit Reisig etc. liegen) gelegt werden. Wie schafft ihr es, ca. 7 Schubkarren Rasen vorher zu trocknen?Asseln und Würmer sind genug vorhanden.....
Re:Warum klappt´s nicht mit dem Kompost?
Ich schmeiße den Rasenschnitt auf den Kompost, ohne ihn vorher anzutrocknen. Lass ihn doch zusammenbacken. Es dauert halt ein wenig länger, bis er sich in Humus verwandelt hat. Diese lehrbuchhafte Korrektheit ist bei der Kompostaufbereitung m.E. nur erforderlich, wenn das Endergebnis = reifer Kompost in möglichst kurzer Zeit erzielt werden soll. Wenn du Zeit und Platz hast, schmeiß alles auf einen Haufen, so wie es anfällt. Ich habe noch nie irgendwelche Probleme gehabt.
- lissisgarten
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Re:Warum klappt´s nicht mit dem Kompost?
Naja, aber 10 Jahre (in den Jahren dazwischen wurde immer mit viel Aufwand umgeschichtet) strapazieren eindeutig meine Geduld....Aber ich hätte gar keine Idee, wo ich den Rasenschnitt trocknen könnte.
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Re:Warum klappt´s nicht mit dem Kompost?
Ja oder mal ein paar Eimer Kompost von einem erfolgreichen Haufen stibitzen? Vielleicht fehlen wirklich irgendwelche kleinen Viecher. Abdecken würde ich den Kompost auch.Seltsam. Ich bin auch einer von den nachlässigen Draufschmeiß-Kompostierern und ernte jedes Jahr zwei Ladungen feinen Komposts. Falscher als ich kann man es doch gar nicht machen.
Re:Warum klappt´s nicht mit dem Kompost?
Hallo Lissi,Rasenschnitt kommt bei mir nur als verhältnismäßig dünne Schicht auf den Kompost, ca. 2 Auffangbehälter auf etwa 4 m² Fläche.Ich hatte bei meinen ersten Komposthaufen auch festgestellt, dass der Grasschnitt, besonders der von dem hohen, mit der Sense gemähten Gras, auch nach Jahren nicht verottet war. In einem Teil meines Gartens habe ich an der Grenze zum Nachbargrundstück bereits seit 10 Jahren eine "Grasmauer" etwa 2 Meter hoch und 1/2 Meter tief, natürlich am Zaun angelehnt. Pro Jahr lege ich eine Schicht nach, soweit meine Arme reichen. Aber diese Mauer setzt sich sehr langsam.Dann habe ich noch eine andere etwas breiter angelegte Stelle im Waldrandbereich wo ich den Sensen-Grasschnitt entsorge. Zum Glück habe ich genug Platz und solche Sammelplätze bieten einen Unterschlupf für allerlei Getier. Den Grasschnitt des Rasenmähers der meist im unteren Gartenbereich anfällt benutze ich als Mulchmaterial unter den Beerensträuchern und im Gemüsebeet.Ich gebe bewusst immer wieder mal eine dünne Schicht Erde in meinen Kompost und gieße ihn im Sommer. Am Jahresende schließe ich ihn nochmal mit einer Erdschicht ab und gebe dann im Frühjahr eine dicke Grasschicht darauf. Meinen Kompost lasse ich 2 Jahre stehen, bevor ich ihn durchsiebe, auf die Beete verteile bzw. in einer Miete für späteren Bedarf bunkere.LG Lilo
Re:Warum klappt´s nicht mit dem Kompost?
5 Schubkarren nach 10 Jahren?Da wär bestimmt im ältesten Teil der Miete schon viel früher was zu holen bzw. auszusieben gewesen. Es hilft, wenn die Miete wandert, also immer wieder in Richtung des ältesten Teils umgesetzt und nur hinten angesetzt wird. Dann kannst du vorne jedes Jahr was entnehmen. Zu grobe Holzstücke einfach aussieben und wieder hinten drauf schmeissen. Volumenmässig gibt es auch aus einem grossen Haufen nur wenig Komposterde, das reduziert sich so etwa um den Faktor 5.
- lissisgarten
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Re:Warum klappt´s nicht mit dem Kompost?
Der Haufen wurde in den Jahren ca. 2 x umgeschichtet. Er zeigte nie Ansätze einer fertigen Komposterde, dieses Jahr zum ersten Mal...Ja, wir lassen die Miete wandern. Der fertige Kompost ist aus dem alten Teil. Der neuere Teil ist noch nicht annähernd soweit....Wie lange benötigt eurer Kompost?
Re:Warum klappt´s nicht mit dem Kompost?
Rund ein Jahr, dann sind aber noch fingerdicke bzw. -lange Hölzchen drin, die für einige Verwenungen des Komposts ausgesiebt werden. Ausserdem zerkleinere ich alles vor dem Aufsetzen und giesse auch mal bei Trockenheit.Ich habe auch noch einen Asthaufen für die Tiere. Der ist seit 15 Jahren dort, sackt jeweils im Winter etwas zusammen, dann leg ich neue, auch dicke Äste drauf. Entnommen hab ich von dem noch nie was.
- Gartenlady
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Re:Warum klappt´s nicht mit dem Kompost?
so ähnlich bei mir auch. Der Kompost wird einmal umgesetzt, nie gesiebt, das habe ich noch nie verstanden, warum man Kompost sieben muss. Hast Du vielleicht einen zu hohen Anspruch an die Konsistenz des fertigen Kompostes? Äste verrotten nur ganz langsam, die sortiere ich im fertigen Kompost von Hand aus, der Rest ist nie ganz fein, Eierschalen sind nie verrottet, sie werden vor dem Zufügen in den Kompost zerdrückt, sonst bleiben sie ewig unverändert.Ich habe auch außer der offenen Kompostmiete eine geschlossene Komposttonne, sie wird 1x im Jahr entleert, enthält dann eine Mischung aus halbfertigem und völlig unverrottetem Material, liegt dann noch ein Jahr in der offenen Miete, dann ist es schöner, aber nie feinkrümeliger Kompost.Ich würde mal Kompostbeschleuniger versuchen.Seltsam. Ich bin auch einer von den nachlässigen Draufschmeiß-Kompostierern und ernte jedes Jahr zwei Ladungen feinen Komposts.