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Welche Gemüse gedeihen auf schwerem Boden? (Gelesen 18460 mal)

Wurzelgemüse, Knollengemüse, Blattgemüse, Stielgemüse, Fruchtgemüse, Kohlgemüse
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bernerrose
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Welche Gemüse gedeihen auf schwerem Boden?

bernerrose »

Hallo,wir sind mit sehr schwerem lehmigem, stellenweise tonigem Boden gesegnet. Vor vielen Jahren habe ich ein großes Gemüsebeet angelegt, das zwischendurch Heimat für viele Blumen wurde, auf dem nun aber wieder mehr Gemüse angebaut werden soll.Hat jemand von euch vielleicht auch solch einen Boden und kann mir Tipps geben, was besonders gut wächst/gedeiht/schmeckt - und evt. sogar die Namen der Sorten.Ich habe schon viel Lehrgeld gezahlt, meinen Rücken strapaziert und überhaupt viel Arbeit reingesteckt. Jetzt möchte ich es einfach besser machen als am Anfang, und hier sind so viele, die sich prima auskennen und hilfsbereit sind.Schönen Dank schon mal bernerrose
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Raphanus
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Re:Welche Gemüse gedeihen auf schwerem Boden?

Raphanus » Antwort #1 am:

Mein Boden ist auch extrem schwer! Seit letztem Jahr mulche ich... ob das dem Boden gut tut oder nicht, darüber kann ich noch keine Aussage machen... Ich baue an: Tomaten, Paprika, Gurken, Futterrüben, Zucchini, Porree, Lauchzwiebeln, Zwiebeln, Erdbeeren, Himbeeren... hab bestimmt was vergessen ;)Einiges baue ich das erste mal an, kann also auch darüber noch keine Aussage machen.Die Tomaten gedeihen super, die Ernte war letztes Jahr recht gut, wäre sicher noch besser gewesen, wenn nicht die Braunfäule schneller gewesen wäre!Zucchini sind acuh problemlos, Gurken hatte ich letztes Jahr reichlich!Schwerer Boden hat seine Nachteile, aber auch seine Vorteile...er trocknet an der Oberfläche rasch und bildet Risse, egal in welchem Zustand, es sind entweder Lehmklumpen oder Steine, wenns trocken ist, damit könnte man jemanden erschlagen :PGegen das Austrocknen und damit Rissbildung an der Oberfläche mulche ich, damit war der Boden noch nie ausgetrocknet...Das ist der nächste Punkt, schwerer Boden ist ein idealer Wasserspeicher, was natürlich auch wieder zum Nachteil werden kann...zumindest musste ich letztes Jahr nicht so oft Wasser schleppen, wie im Jahr davor!Ich wünsch Euch eine reiche Ernte! ;)
Viele Grüße - Radisanne
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bernerrose
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Re:Welche Gemüse gedeihen auf schwerem Boden?

bernerrose » Antwort #2 am:

Hallo Raphanus,alles was du über deinen Boden sagst, trifft auch für unseren zu. Das mit der Bodenverbesserung geht meiner Erfahrung nach sehr, sehr langsam. Kompost, Mulchen, Sand, alles mache ich immer wieder, aber die Bodenqualität bleibt weitgehend erhalten.Ich finde, dass das alles in den Büchern und Zeitschriften zu optimistisch gesehen und zu einfach dargestellt wird.Wäre schön, wenn du ab und zu über deine Erfahrungen berichten könntest, vielleicht kommen wir gemeinsam auf was!Noch eine Frage: Auf welcher Höhe gartelst du, und wie ist euer Klima?Ich bin auf 500m und habe sehr wechsehaftes Wetter, Fön von den Alpen, plötzliche Temperaturstürze etc.Oder kann noch jemand etwas beitragen?LGbernerrose
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Raphanus
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Re:Welche Gemüse gedeihen auf schwerem Boden?

Raphanus » Antwort #3 am:

Die Höhe kannst Du meinen Daten entnehmen ;DWir haben hier Weinbauklima, also recht mild, über die Niederschlagsmenge kann ich wenig sagen, nur, dass der letzte Winter definitiv zu nass war!Wie hast Du denn den Boden seither bearbeitet?Meiner wurde jahrelang, ach was, jahrzehntelang umgegraben, anschliessend wurde Gras gesät, und es war dort, wo ich nun das Gemüse anbaue, jahrelang Wiese.Ich habe einen Fehler beim Anlegen des Beetes gemacht... ich hab nicht Grassoden abgestochen, sondern bin einfach mit der Motorhacke drüber... hinterher weiß man es immer besser! :-\Ich denke aber auch, dass es schon einige Jahre dauern wird, bis man das Resultat der einen oder anderen Methode der Bearbeitung sieht!Vielleicht meldet sich Gülisar noch, sie hat da bestimmt mehr Erfahrung! ;)
Viele Grüße - Radisanne
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Gülisar
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Re:Welche Gemüse gedeihen auf schwerem Boden?

Gülisar » Antwort #4 am:

Hallo Raphanus, hallo Bernerrose,es stimmt schon, bei uns ist der Boden auch sehr schwer - Zuckerrüben und Weizen baut man bei uns an. Es wäre auch rückenbrechend schwer, besonders, wenn die Oberfläche antrocknet geht nix mehr. Besser gesagt, ich mag dann nicht mehr. Das alles gut gedeiht an Gemüse, führe ich primär auf die sehr gute Bodenqualität zurück und auf die über 15jährige Schonzeit, die der Garten brachlag und Brennnesseln, Gras und unendlich vielen Viechern ein Zuhause bot. Ich habe auch Spargel - allerdings Grünspargel - gepflanzt, kann dazu aber noch nix sagen.in Kurzform (die Langversion steht verteilt in Raphanus' Thread "Mulcher bekennt euch" im Kompostbrett) die "Landgewinnung"- Ausgangssituation: ein 15 Jahre brachliegendes brennesselbewachsenes Stück Gartenland- Abmähen der Nesseln mit der Sense, Abrechen der samenden Nesseln- gut 20 cm dick mulchen mit altem Stroh im August- abdecken des Mulchs mit Gewebeplane gegen Verwehen- Aufnehmen der Plane im darauffolgenden April- streifenweise Abharken des Mulchs, Raussuchen der übriggebliebenen Brennesselwurzeln, Mulch wieder aufs Land geben- gepflanzt / gesteckt wird mit dem Pflanzholz durch den Mulch in die Erde- Kartoffeln werden in normale Tiefe in die Erde gelegt, nicht angehäufelt- für Wurzelgemüse wird ein Streifen entmulcht, mit Sauzahn, Kultivator, Grubber gelockert, geharkt, gesät. Sind die Pflanzen etwas größer, kann man feines Mulchmaterial zwischen die Reihen geben- für andere Direktsaaten ebenfalls einen schmalen Streifen entmulchen, später Mulch wieder drangeben- für Stangenbohnen scharrt man am Fuß der Stange ein wenig Mulch fort und legt die Bohnen- Sellerie darf nicht gemulcht werden- die Mulchschicht ist ständig zu ergänzen, alles Grüne (außer Kohlstrünken und Kartoffelkraut) verbleibt auf dem Gemüseland, auch ausgerissenes Unkraut- im Winter das Land abdecken, mit Mulch oder Plane- nunmehr wird nur noch bei der KArtoffelernte mit der Grabegabel gearbeitet und das Wurzelgemüseland gelockert. Alle andere knochenbrechende Arbeit entfällt, das Gießen kann meist aufs Angießen reduziert bleiben.Da der Boden so nicht austrocknet oder verschlämmt, kommt es nicht zu betonähnlichen Brocken, die Wühlarbeit ist minimiert bzw. überflüssig gemacht. MAn kann jederzeit sauberen Schuhs aufs LAnd gehen.Was ich in diesem Boden nicht wieder anbauen werde, sind Schwarzwurzeln - so gern ich sie mag, aber das ist entschieden zu schwer! Bleichspargel wird auch nicht klappen. Für Wurzelgemüse gut lockern .... ansonsten fällt mit kein "geht - nicht - Gemüse" ein für schweren Boden. Zu Wühlmäusen kann ich mangels Erfahrung nix sagen, gegen Schnecken - die ich mit dem Dschungelgarten en masse übernommen hatte - empfehle ich Enten und Schneckenzaun.Gartengrüße, gülisar
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bernerrose
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Re:Welche Gemüse gedeihen auf schwerem Boden?

bernerrose » Antwort #5 am:

Danke, Raphanus und Gülisar,das alles habe ich mit großem Interesse gelesen.Unser großes Beet wurde vor ca. 18 Jahren aus dem Gras geholt, die Soden entfernt und dann immer wieder mit Kompost versorgt und mit Sand "erleichtert". An manchen Stellen bin ich einigermaßen zufrieden, an anderen nicht, aber so konsequent gemulcht habe ich noch nicht.Ich will dann mal ab August an einer größeren Stelle das Mulchen mit Stroh beginnen und nächstes Frühjahr weitermachen mit dem Grünzeug, das hier so anfällt. Nehmt ihr auch Grasschnitt samt allem Samen?Heute abend lese ich noch den Thread übers Mulchen...Fröhliches Schaffen bernerrose
Ich säe für mein Leben gern!
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Anne Rosmarin
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Re:Welche Gemüse gedeihen auf schwerem Boden?

Anne Rosmarin » Antwort #6 am:

Hallo Bernerose,Ich gärtnere auf ehemaligem Kleingartengelände, was dann 10 Jahre Wiese war.Auf meinem schweren Boden(seit 5 Jahren hier) macht sich Mulch auch ganz gut. Nur ist stellenweise der Boden drunter eben doch nicht locker, sondern immer noch klebrig zusammengepappt. Da muß ich mit der Grabegabel lockern, anders geht es nicht. Ist aber nicht so schwere Arbeit, wie umgraben. Den Sauzahn bekomme ich gar nicht durch den Boden(außer ich hab vorher gelockert), ich glaube, der ist nichts für schwere Böden.Zum Mulchen zusätzlich verbessere ich den Boden. Kompost aufbringen hilft hier sehr, nur die empfohlene Dicke von 5 Milimetern, die reicht bei weitem nicht. Aller 2 Jahre 5cm Kompost darauf und es bessert sich sehr. Auch Pferdemist macht sich gut.Wir haben viel Rasensoden und Grasbatzen kompostiert, das grubere oder harke ich dann ein.Ich habe gelernt, erst Anfang April anzufangen zu säen und zu pflanzen im Garten, vorher vergammelt das meiste. Nach 10 Jahren sieht es vielleicht anders aus...Jetzt finden wir manchmal noch "Knete",wie die Kinder sagen, in großen Batzen.Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden, gieße nach dem Pflanzen nie meine Tomaten, auch das Andere nicht.Es gelingen besonders gut Möhren, Zwiebeln,Kohl, außer Blumenkohl,Kartoffeln, Fruchtgemüse, Mais. Gurken bisher noch nicht. Vorher hatte ich Sandboden, ...nee, das war noch weniger günstig.
Liebe Grüße, Anne

ich bin die/der ich bin
caro.

Re:Welche Gemüse gedeihen auf schwerem Boden?

caro. » Antwort #7 am:

Ich habe auch schweren Boden.An Gemüse gedeiht bei mir fast alles recht gut, besonders Kohl.Schwarzwurzeln werde ich wahrscheinlich auch nicht mehr anbauen.Mulchen ist auf schwerem Boden sehr sinnvoll. Leider habe ich nie genug Mulchmaterial.Besonders gut werden bei mir die Erdbeeren. So gut, dass ich meine Anbaufläche stark erweitert habe. Hier ein Teil davon (Bild von heute):
Dateianhänge
K640_100_3271.JPG
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RoseBetty
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Re:Welche Gemüse gedeihen auf schwerem Boden?

RoseBetty » Antwort #8 am:

Hallo zusammen,reihe mich hier gerne ein, habe auch sehr schweren Lehmboden und dazu noch Gartenerstlings. Ich würde gerne wissen, welche Materialien sich zum Mulchen eignen.Gruss, RoseBetty
Raphanus
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Re:Welche Gemüse gedeihen auf schwerem Boden?

Raphanus » Antwort #9 am:

Wie Gülisar schon schrieb, gibts einen Thread, in dem viel Wissenswertes geschrieben wurde, er heißt "Mulcher bekennt Euch", Du findest ihn in der Rubrik "Komposthaufen".Ich mulche mit Heu, Stroh, Rasenschnitt (den bringe ich aber nur ganz dünn aus, sonst wirds ne matschige Angelegenheit) und mit allem, was an Grünabfall in den Beeten anfällt! Große Blätter oder Stengel zerkleinere ich ein wenig.
Viele Grüße - Radisanne
Garten-anna

Re:Welche Gemüse gedeihen auf schwerem Boden?

Garten-anna » Antwort #10 am:

Ich habe auch sehr schweren Boden und bei mir gedeihen Bohnen sehr gut.Ich glaube, die wurden noch nicht genannt. Himbeeren, Brombeeren überhaupt Obststräucher. Natürlich auch viele Kräuter.Liebe Grüße Anna
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bernerrose
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Re:Welche Gemüse gedeihen auf schwerem Boden?

bernerrose » Antwort #11 am:

Ja, v.a. Himbeeren und rote und schwarze Johannisbeeren tragen bei mir wunderbar. Zucchini sind meist auch gut, Bohnen und Erbsen auch, dito Kohlrabi, aber Wurzelgemüse werden überhaupt nix.Möhren sind beinig, Radischen bilden keine schönen Kugeln, Porree ziert sich auch...Ich habe schon mal gefragt, und vielleicht habt auch ihr Tipps für bestimmte Sorten von Möhren/Karotten, die in schwerem Boden gut werden.Radieschen??Mulchen ist für mich jetzt etwas, das ich konsequenter verfolgen möchte. Hoffentlich denke ich dann daran, wenn es soweit ist!?Danke nochmal an alle bisherigen und vielleicht auch zukünftigen Ratgeber bernerrose
Ich säe für mein Leben gern!
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riesenweib
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Region: pannonische randlage
Höhe über NHN: 182
Bodenart: schwarzerde, basisch, feucht
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

windig. sehr windig.

Re:Welche Gemüse gedeihen auf schwerem Boden?

riesenweib » Antwort #12 am:

...Ich habe schon mal gefragt, und vielleicht habt auch ihr Tipps für bestimmte Sorten von Möhren/Karotten, die in schwerem Boden gut werden...
gelbe rüben (Lobbericher) werden gut, und kurze - also bei uns in Ö heisst alles karotte, gibbets keine möhren- also kurze stumpfe oder runde karotten. steht auf den samenpackungen welchewuchsform sie haben. die violette von kiepenkerl (Purple Haze) kommt auch gut.lg, brigitte
will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)
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bernerrose
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Re:Welche Gemüse gedeihen auf schwerem Boden?

bernerrose » Antwort #13 am:

Das ist vielleicht ein Witz: Bin gerade auf diesen Ober-Link zum Gemüseanbau gestoßen und sehe "Gemüse...schwerer Boden" und denke "Das interessiert mich", fange an zu lesen und freue mich, dass es auch noch andere mit denselben Bedingungen gibt und merke dann......dass ich selbst die Verfasserin bin. Kann mich gar nicht mehr daran erinnern.Nett zu lesen, was man sich vorgenommen und versprochen hat - und was daraus geworden ist!Werde gleich heute nachmittag mal Mulchmaterial zusammensuchen und hinten bei den Himbeeren anfangen....Nochmal zum Thema und Fazit aus dem Anbau 2007: Buschbohnen und Zuckerschoten werden klasse bei uns, alles andere eigentlich auch, bis eben auf die Karotten/Möhren, die ich so gerne hätte. Zwiebeln gehen nicht besonders, dafür aber Mangold, Salate, Kohlrabi.Meine Frage bleibt: Warum habe ich Schwierigkeiten, so etwas Kinderleichtes wie Radieschen heranzuziehen?
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Hellebora
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Re:Welche Gemüse gedeihen auf schwerem Boden?

Hellebora » Antwort #14 am:

Meine Frage bleibt: Warum habe ich Schwierigkeiten, so etwas Kinderleichtes wie Radieschen heranzuziehen?
Geht bei mir auch ganz schlecht, obwohl ich schon viel Sand eingearbeitet habe. Letztes Jahr hab ich sie vorgezogen, da kamen sie gut, aber kaum ausgepflanzt, wurden die wieder nix. Ich glaube, bei uns ist das Problem der häufige, kräftige Regen, der den Boden immer wieder verdichtet, was für Wurzelgemüse suboptimal ist. Ich hab in diesem Jahr spezielle Karotten für schwere Böden versucht, allerdings viel zu früh, haben kaum gekeimt. Ich habe extra einen Hügel gemacht, mit Sand untermengt. Jetzt hab ich nachgesät, mal sehen.Rote Rüben (Beete) werden auch nicht sehr groß.Der Witz mit dem eigenen Beitrag ist gut. ;D
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