Hallo!Heute war ich mal wieder in besonderer Mission mit der Digitalkamera in der Natur unterwegs...Ich starte mit dieser schönen Aufnahme von sechs Rehen...

Auf den Spuren der Rehe gelangte ich an eine Stelle, an der die Wildtiere im Winter gefüttert werden.

Gleich gegenüber der Rehfütterungsstelle ist noch ein Waldweg,

an dem sich die heutigen Objekte des Interesses befinden.Die Rede ist von der gemeinen Brennessel

Diese Pflanze hat in vergangenen Zeiten (vielleicht heute noch) ganze Generationen von Straf- und Kriegsgefangenen in der Sovietunion ernährt.Aus Brennesseln kann man recht schmackhaftes, spinatähnliches Gemüse herstellen... gesund soll es obendrein noch sein...Ich habe diese Delikatesse heute ausprobiert, und wollte hier und heute mal meine Art der Zubereitung zum Nachkochen schildern...Nach recht kurzer Zeit habe ich ca. 50 maximal 20 Zentimeter hohe junge Brennesseltriebe geerntet und mit nach Hause genommen. Vor der Zubereitung sieht das Rohmaterial etwa so aus:

Ich beginne nun mit der Zubereitung...Die Zubereitung ist ganz einfach, trotz der bekannten Abwehrwaffe der Brennesseln...Am besten schützt man sich mit einem Handschuh, wenn man die Blätter mit einer Schere von den Strünken trennt. Wer es mit etwas mehr Biss mag, kann zarte Strünke (oder gleich alle) auch dranlassen... dann kommt es nur darauf an, die Pflanze etwas kochfreundlicher zu machen...

Interessant ist eine Detailaufnahme eines Strunks... deutlich sieht man die spritzenähnlich gestalteten Gebilde am Stengel...

Diese Stacheln brechen bei Berührunmg mit der Haut ab. An den schneidend scharfen Kanten der glasähnlichen Stachel befindet sich die Flüssigkeit, die den uns allen bekannten Brennesseleffekt auslöst...Der erste Verarbeitungsschritt beim Zubereiten des Brennesselspinats muss also sein, die Abwehrwaffe der Brennessel auszuschalten...Nachdem man alle Blätter in eine Schüssel gibt,

giesst man ordentlich Wasser über die Blätter und verrührt die Blätter in dem Wasser,

Das muss man oft genug machen. Zum einen will man ja kleine Insekten, die sich zum Erntezeitpunkt an der Pflanze aufgehalten haben, nicht mitessen. Zum anderen brechen durch die Bewegung auch diese kleinen, giftgefüllten Spritzen kaputt, so dass man die Blätter im nachfolgendem Verarbeitungsschritt gefahrlos berühren kann.Die Blätter müssen als nächstes mehr oder weniger fein geschnitten werden. Ich mach das in Handarbeit mit einem kleinen Messer:

Wie klein man die Blätter schneidet, bleibt den persönlichen Vorlieben überlassen. Dieser Arbeitsschritt dauert zeitlich gesehen am längsten.Wenn alle Blätter geschnitten sind, sieht das ganze in etwa so aus:

Die Brennesselblätter sind nun fertig zum Kochen vorbereitet.Spätestens jetzt sollte man eine Zwiebel kleinschneiden

und ein bisschen fetten Speck:

Speck und Zwiebel wird angebraten...

und jetzt obacht! Bevor es für Speck und Zwiebeln kritisch wird gibt man einen Fleischbrühewürfel hinzu und giesst etwa einen viertel Liter Wasser hinzu...

Das ganze muss sich jetzt wieder etwas erwärmen... Wenn das ganze schön köchelt, gibt man die Brennesselblätter in die Brühe... gewürzt wird dann je nach Geschmack mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss...Das ganze muss dann (bei mir in diesem Fall) eine Viertelstunde kochen unter gelegentlichem Umrühren. Wenn die Flüssigkeit fast vollständig verdampft ist, ist der Brennesselspinat fertig...

Das fertige Essen noch durch ein Sieb giessen. Wenn man es gerne nicht ganz so trocken mag, kann die Brühe auch bei den Brennesseln lassen...Das Ergebnis sah bei mir etwa so aus:

Ich hab zur Feier meines Experiments den Brennesselpinat zum Hauptgericht erkoren. An und für sich wird er allerdings als Gemüsebeilage gereicht...Ach ja. Sammeln sollte man die Brennesseln nicht gerade an der Autobahn. Man sollte sich schon ein Stück Natur suchen, wo kaum ein Auto hinkommt...Über den genauen gesundheitlichen Wert des Brennesselspinats kann ich wenig sagen. Er schmeckt allerdings recht gut. Wer nicht weiss, dass gerade Brennesseln verzehrt werden, wird das Gericht für gewöhnlichen Spinat halten.Viel Spass beim Nachkochen und guten Appetit!!!