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Wie macht man Jauche? (Gelesen 15695 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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Landfrau
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Wie macht man Jauche?

Landfrau »

Hallo, aus Kindheitstagen erinnere mich daran, dass, wer einen Garten hatte, auch eine Jauchetonne hatte. Wer dazu noch Tauben oder Hühner hielt, hatte ganz bestimmt eine solche Tonne.Nun bin ich glückliche Besitzerin hoffentlich ebenso glücklicher Hühner und habe demzufolge auch Hühnermist. Den möchte ich zu Jauche ansetzen - aber wie? Geflügelmist enthält wohl viel Phosphat und dürfte sich damit für Fruchtgemüse und Beerensträucher eignen. Wieviel Mist (Kot) auf 10 l Wasser? Rühren? Beschatten? Abdecken? Wie lange bleibt die Jauche stehen? Gärt sie wie Brennesseljauche? Zusatzstoffe? In welcher Konzentration bringt man die Jauche aus? Fragen über Fragen, die wohl vor 30 Jahren fast jeder alte Nachbar hätte beantworten können. Die die komischerweise auch in keinem Gartenbuch erörtert werden.Kann mir jemand helfen?Danke, Landfrau
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Susanne
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Re:Wie macht man Jauche?

Susanne » Antwort #1 am:

Sieh mal hier nach.
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Landfrau
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Re:Wie macht man Jauche?

Landfrau » Antwort #2 am:

Danke für den Link. Der bezieht sich auf Jauchen aus pflanzlichen Substanzen. Brennesseljauche z. B. mache ich seit Jahren immer mal wieder. Was mich konkret interessiert ist die Herstellung von Jauchen aus tierischem Dung - unterscheidet sich die Vorgehensweise, gibt es Besonderheiten?Landfrau
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Aella
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Re:Wie macht man Jauche?

Aella » Antwort #3 am:

ich weiß, daß knusperhäuschen im frühjahr schafsdung verjaucht hat. frag sie doch mal, vielleicht schaut sie auch noch selbst hier rein.
Eigentlich kennen wir uns nur vom säen.
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gundelrebe
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Re:Wie macht man Jauche?

gundelrebe » Antwort #4 am:

Schau mal, ob Dir das hier weiterhilft. (Ganz nach unten scrollen bis zu "Flüssigdünger aller Art")
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Landfrau
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Re:Wie macht man Jauche?

Landfrau » Antwort #5 am:

Danke, zumindest einiges wird da beantwortet.Ansatz 5:30, Ausbringen 1:10.Nur, dass Gesteinsmehl sich mit Stickstoff zu Ammonikagas verbindet, mag ich nicht glauben, Mag aber sein, dass meine Chemiekenntnisse zu gering sind. ;-)Landfrau
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Dietmar
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Re:Wie macht man Jauche?

Dietmar » Antwort #6 am:

Ein Tipp für Fans tierischer Jauche. Probiert mal die Zugabe von Eisensulfat (manche Eisendünger sind Eisensulfat). Damit kann man negative "Düfte" stark eindämmen. An der Verfärbung der Jauche braucht man sich nicht zu stören - schadet nicht.
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Susanne
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Re:Wie macht man Jauche?

Susanne » Antwort #7 am:

Eisensulfat ist gesundheitsschädlich, nicht nur für Menschen, sondern auch für Regenwürmer. Ich würde mir überlegen, ob ich im Garten unbedingt Chemiewaffen brauche, oder doch lieber auf ein Händchen voll Gesteinsmehl ausweiche, das als Duftbremse über die Jauche gestreut wird.
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bioberni

Re:Wie macht man Jauche?

bioberni » Antwort #8 am:

Ein Tipp für Fans tierischer Jauche. Probiert mal die Zugabe von Eisensulfat (manche Eisendünger sind Eisensulfat). Damit kann man negative "Düfte" stark eindämmen. An der Verfärbung der Jauche braucht man sich nicht zu stören - schadet nicht.
In welcher Menge/ Konzentration?
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Dietmar
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Re:Wie macht man Jauche?

Dietmar » Antwort #9 am:

@SusanneAlles ist gesundheitsschädlich! Es ist nur eine Frage der Dosis.Am gefährlichsten ist das Leben. Es endet immer mit dem Tod! :(Genauso ist es mit dem Eisensulfat. Wenn man es löffelweise in den Pudding unterrührt, ist es nicht allzu bekömmlich, aber so viel ich weiß, selbst in dieser Dosis nicht wirklich giftig. Dafür ist Eisen für den Menschen lebenswichtig für die Bildung des Blutfarbstoffes und Eisenmangel kann sehr gefährlich sein. Besonders gefährdet sind Vegetarier, da Pflanzen nur sehr wenig Eisen enthalten (selbst Spinat nur wenig) und Fleischprodukte deshalb nicht ersetzbar sind. Der Eisenmangel ist ein Grund dafür, dass Vegetarier so blass, verhärmt und verbiestert wirken. Alle merken dies, nur sie selbst nicht.Eisensulfat ist der in der Landwirtschaft und im Gartenbau angewendete Eisendünger, weil er im Vergleich zu einigen exotischen Eisenverbindungen der einzige bezahlbare Eisendünger ist. Sicherlich wird er zu zig Tausenden Tonnen jährlich eingesetzt und es ist, so viel ich weiß, noch nie jemand zu Schaden gekommen und ich habe auch noch nie gehört, dass Eisensulfat das Grundwasser verseucht hat. Eisensulfat ist auch kein Massendünger, sondern ein Spurendünger für die Pflanzen.Nahezu jeder mineralische Dünger außer Kalk und Magnesiumkalk dürften weitaus "gefährlicher" sein, als Eisensulfat.Schlichtweg lebensgefährlich sind viele biologische Dünger, die angeblich ach so grün sind. Am gefährlichsten dürfte die Jauche sein, da diese hochgiftige Gase abgibt, an denen schon viele Menschen gestorben sind. Nicht minder gefährlich sind die trotz Desinfektionsmitteln enthaltenen Krankheiterreger, die auch bei tierischer Herkunft trotzdem oft auf den Menschen übertragen werden können. Praktisch alle gefährlichen Infektionskrankheiten sind vom Tier auf den Menschen übertragen worden, z.B. Grippe, Pest, Masern, AIDS, Ebola, Pocken, SARS, Marburg und viele mehr. Wer an Artenbarrieren glaubt, ist schlichtweg dumm, da nahezu alle Krankheiterreger die Artenbakterien in der Vergangenheit überwunden haben und dies z.T. noch heute jedes Jahr tun, z.B. Grippe, SARS, Ebola.Es ist auch viefach nachgewiesen, dass tierische Krankheitserreger aus der Jauche von den Pflanzen aufgenommen werden können und in diesen lange überleben und z.T. noch Monate nach dem Jauchen vom Menschen aufgenommen werden können.Nicht zu verwechseln damit sind pflanzliche Jauchen, z.B. aus Brennnessel, Schachtelhalm ..., die zur biologischen Krankheits- bzw. Ungezieferbekämpfung oder Pflanzenstärkung dienen. Ich möchte darauf hinweisen, dass auch pflanzliche Jauchen bei "Genuss" gesundheitsschädlich sind, denn Krankheitserreger und Insekten sind viel widerstandsfähiger gegen Gifte als der Mensch und was diesen schadet, schadet dem Menschen ungleich stärker.Es kommt also in erster Linie auf den sachkundigen und verantwortungsbewussten Umgang an!
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Susanne
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Re:Wie macht man Jauche?

Susanne » Antwort #10 am:

Es kommt also in erster Linie auf den sachkundigen und verantwortungsbewussten Umgang an!
Wenn du den Satz unter deine Nachricht vom 12.8. gesetzt hättest, wäre die Folgediskussion vermutlich ausgeblieben...
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Lehm

Re:Wie macht man Jauche?

Lehm » Antwort #11 am:

Warum sollte jemand Fan tierischer Jauche sein?Ich kann mir lockendere Lebensziele vorstellen.
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WernerK
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Re:Wie macht man Jauche?

WernerK » Antwort #12 am:

Es kommt also in erster Linie auf den sachkundigen und verantwortungsbewussten Umgang an!
Wenn du den Satz unter deine Nachricht vom 12.8. gesetzt hättest, wäre die Folgediskussion vermutlich ausgeblieben...
welche Diskussion, ich hab da nur eine recht sinnfreie Bemerkung zu Eisensulfat gelesen.
ja, ich rauch jetzt wieder!
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Dietmar
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Re:Wie macht man Jauche?

Dietmar » Antwort #13 am:

Was mich konkret interessiert ist die Herstellung von Jauchen aus tierischem Dung - unterscheidet sich die Vorgehensweise, gibt es Besonderheiten?
Ich habe mich auf diese Frage von Landfrau vom 15.05. bezogen. Nun ja, diese Frage ist schon eine Weile her ...
tapir

Re:Wie macht man Jauche?

tapir » Antwort #14 am:

Wieviel Mist (Kot) auf 10 l Wasser? Rühren? Beschatten? Abdecken? Wie lange bleibt die Jauche stehen? Gärt sie wie Brennesseljauche? Zusatzstoffe? In welcher Konzentration bringt man die Jauche aus? Fragen über Fragen, die wohl vor 30 Jahren fast jeder alte Nachbar hätte beantworten können. Die die komischerweise auch in keinem Gartenbuch erörtert werden.
Ich lese gerade ein über 40 Jahre altes Standardwerk der Gartenliteratur: "Du und dein Garten" von Eipeldauer. Interessant, amüsant (Zitat: 'Der Garten ist von Unkraut freizuhalten; im Herbst ist aufzuräumen' ) und gruselig (Pflanzenschutzmittel!).Jedenfalls findet sich in diesem Buch eine Anleitung für Jauche aus Tiermist : Kuhjauche:Auf ein Zweihundertliterfass vier alte Kücheneimer ??? (keine Ahnung welche Litereinheit damit gemeint ist) voll Kuhfladen, dazu so viel Wasser, dass das Faß bis nahe zum Rand voll ist.Gut umrühren, passenden Deckel auf das Fass legen, jeden dritten Tag umrühren.Nach vier bis sechs Wochen ist die Jauche vergoren und kann zehnfach mit Wasser verdünnt werden.Hühner- oder Taubenmistjauche:Auf ein Zweihundertliterfass drei Kübel Mist, fertige Jauche fünfzehn- bis zwanzigfach verdünnt. Zusatz von Kaminruß ist ratsam.Hornspänejauche:Fünf bis sechs Kilo Honrspäne auf 200 Liter Wasser. Braucht auch vier bis fünf Wochen zum Vergären.Vor der Verwendung zehn- bis fünfzehnfach mit Wasser verdünnen.Auch das Thema Verwendung von menschlicher Fäkaljauche wird kurz angeschnitten: "kann mit Torf vermischt werden,... aus hygienischen Gründen nicht im Gemüsegarten verwenden..." allerdings findet sich keine Angabe, wie stark verdünnt werden soll. Liebe Grüße, Barbara
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