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Making of ... wie macht man so was? (Gelesen 5971 mal)

Pflanzen und Tiere, Landschaften, Jahreszeiten und Stimmungen, Technik, Ausrüstung und Komposition

Moderator: thomas

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thomas
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Making of ... wie macht man so was?

thomas »

Ergänzung: Hier ist der 'alte' Making of ... Thread.Liebe Fotofreunde, sicher hat sich jeder von uns angesichts eines beeindruckenden Fotos schon mal gefragt: Wie macht man so etwas eigentlich?Hier in diesem Thread sollen solche Fragen eine Antwort finden (so weit das geht).Dieser Thread wendet sich dabei an etwas fortgeschrittenere Fotografen. D.h. Fragen zu den Grundlagen möchte ich euch bitten, z.B. hier zu stellen.Ich stelle mir das in diesem Making of-Thread so vor, dass man z.B. ein Foto, das man in einem anderen Thread gesehen hat, hier zitiert und dazu seine Fragestellung formuliert. Dann erklärt am besten der geneigte Fotograf, wie das geht, ersatzweise kann ich es versuchen, und oft werden auch andere Mitglieder in der Lage sein, eine verständliche Antwort zu geben.Ich nehme mal ein paar Fotos von mir als Beispiel:
Wie macht man diese weichen, farbigen Hintergründe?Und wie kommen die Blautöne zustande?Antwort folgt ... ;)Liebe GrüßeThomas
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thomas
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Re:Making of ... wie macht man so was?

thomas » Antwort #1 am:

Unscharfe Hintergründe entstehen, wenn die Schärfe auf einem Motiv im Vordergrund liegt und die Tiefenschärfe gering ist, d.h. die Blende weit offen.Aber damit erzielt man nicht den Effekt solcher Fotos. Dazu muss man eine lange Brennweite (= ein Tele) nehmen, und wenn das Hauptmotiv eine Nahaufnahme oder gar ein Makro ist, dann muss es ein Makro-Teleobjektiv sein wie z.B. das Micro-Nikkor 200 mm, oder ein normales Tele (Festbrennweite ist besser als Telezoom) mit Zwischenringen.Ein solches Objektiv bringt so wenig Tiefenschärfe mit, dass die Hintergründe wunderbar weich verlaufen.Hier ein Testszenario:- Eine dSLR, hier meine Nikon D 300- Dazu mein uraltes Nikkor 200 mm (nicht mal Autofokus)- Und zwei Zwischenringe, zusammen 42 mm AuszugsverlängerungDamit kann ich dann in einem Entfernungsbereich von ca. 1 bis 2 m scharf stellen.Belichtung mit Blendenvorwahl / Zeitautomatik, Unterbelichtung um eine bis 1,5 Blendenstufen.Nach der Aufnahme dezente Tonwertkorrektur (über Ebenen und 'Bild berechnen', geht etwas weniger 'schön' auch über die normale Tonwertkorrektur), dann neue Ebene, Luminanz, scharfzeichnen, letzteres etwas abblassen (nach Sichtkontrolle: 60 bis 80%):
Die Hintergründe spielen eine bildprägende Rolle: Hier halfen mir unser schön grüner Acer shirasawanm aureum, ein Rhodo (orange) und zwei Azaleen (pink), naja, und eine Sprühflasche zauberte mir die netten Tropfen.Die Gräser und die Kuckuckslichtnelke standen auf einem Tisch, ich saß in der entsprechenden Entfernung davor und habe mit aufgestützter Kamera fotografiert (Stativ wäre natürlich besser gewesen).
Bei diesen 6 Fotos habe ich den Weißabgleich auf Tageslicht gestellt.Wenn man ihn auf Automatik belässt, dann kommen bei solchen grenzwertigen Fotos u.U. Farbverschiebungen zustande wie sie mein mittleres und das rechte Kleefoto im Eöffnungspost zeigen.Liebe GrüßeThomas
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Laurie
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Re:Making of ... wie macht man so was?

Laurie » Antwort #2 am:

Danke! Ein Thread nach meinem Geschmack.Würde sich doch auch gut im Portal machen.Deine Artikel dort finde ich übrigens sehr gut und hilfreich.Liebe GrüßeLaurie
birgit.s
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Re:Making of ... wie macht man so was?

birgit.s » Antwort #3 am:

Tolle Idee Thomas und Klasse Bilder für den Einstieg.Die Gräserserie gefällt mir besonders :DGruß Birgit
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Traue keinem Bild welches Du nicht selbst bearbeitet hast.
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Faulpelz
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Re:Making of ... wie macht man so was?

Faulpelz » Antwort #4 am:

Thomas, du legst dich aber arg ins Zeug. Tolle Bilder :DIch möchte Laurie beipflichten. Auch ich finde diesen Thread äußerst interessant.Zur Bildbearbeitung möchte ich noch anfügen, dass ich leider immer noch nicht mit Ebenen arbeite. Die automatische Tonwertkorrektur wende ich allerdings auch nicht an. Meist bearbeite ich ein Foto mit den Gradationskurven und anschließend mit "Unscharf maskieren".Seit ich den neuen Bildschirm habe, fallen die zu hellen Ränder bei einer zu harten Schärfung viel besser auf. Bei etlichen Fotowettbewerben ist sogar ein ungeschärftes Bild vonnöten.Manchmal genügt aber auch schon eine leichte Anhebung des Kontrastes.Leider habe ich immer noch kein Makro-Teleobjektiv.LG Evi
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Carola
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Re:Making of ... wie macht man so was?

Carola » Antwort #5 am:

Unterbelichtung um eine bis 1,5 Blendenstufen.
Thomas, das mit dem Weißabgleich ist ein guter Tip!!!Mir fällt auf, dass Du oft unterbelichtest - warum? Wird es dramatischer ?LG, Carola
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thomas
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Re:Making of ... wie macht man so was?

thomas » Antwort #6 am:

Freut mich, wenn das euch was bringt!Ich hatte das mit den Zwischenringen und meinem uralten 200er schon lange vor, musste auch erstmal dies und das ausprobieren, aber jetzt hat's endlich gepasst. Viel einfacher ist das, wenn man ein Teleobjektiv mit Makrobereich hat. - Vorsicht bei einfacheren Tele- oder gar Universalzooms: Die müssen schon ziemlich gut sein, um mit Zwischenringen nicht total abzufallen.@Evi: Automatische Tonwertkorrektur darf man gar nicht benutzen, ich meinte schon die manuelle. - Und zum Scharfzeichnen : Fällt denn mein Scharfzeichnen auf? - Ich wende es nur an, weil ich das Scharfzeichnen der Kamera abgeschaltet habe. Nahezu jede mir bekannte Digitalkamera schärft automatisch mehr oder weniger stark nach. Bei den besseren bzw. professonelleren Modellen kann man das abschalten. Auch Farbtonkorrekturen und was es sonst noch gibt habe ich ganz defensiv eingestellt. D.h. ich fotografiere relativ weich und generell weitgehend unverfremdet, die Bilder direkt aus der Kamera erscheinen eher etwas flau (dafür ist die Nikon D 300 übrigens berühmt / berüchtigt), haben dafür aber eine große Detailfülle. Um den Durchschnittsbereich der meisten Digitalfotos zu erreichen, muss ich zumindest ein wenig nachbearbeiten.@Carola: Unterbelichtung erstens, weil zu hell belichtete Bildpartien verloren sind, da holst du keine Zeichnung mehr raus. Umgekehrt lassen sich aus Schattenpartien immer noch Details herausholen. Zweitens in diesem Falle, weil bei den meisten Fotos hell vor dunkel steht, und ich möchte eben in den hellen Bereichen unbedingt Zeichnung. Alternativ hätte ich selektiv messen können, aber dafür war ich zu faul ::) Generell muss ich mal anmerken, dass ich in diesen ganzen Bereichen noch lange nicht sicher bin, ich teste und probiere immer noch, aber ich finde, das macht bisweilen Spaß :D Liebe GrüßeThomas
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thomas
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Re:Making of ... wie macht man so was?

thomas » Antwort #7 am:

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Faulpelz
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Re:Making of ... wie macht man so was?

Faulpelz » Antwort #8 am:

Lieber Thomas,wollte noch ein Mißverständnis klären.Dein Scharfzeichnen fällt auf meinem Bildschirm überhaupt nicht auf, du hast es sehr dezent gemacht. Aber an MEINEN alten Bildern fällt es mir auf. Seit ich den neuen Bildschirm habe, schärfe ich entweder gar nicht mehr oder dezenter. Also, mein Beitrag hat sich auf mich bezogen.LG Evi
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Re:Making of ... wie macht man so was?

brm » Antwort #9 am:

Aber an MEINEN alten Bildern fällt es mir auf.
Das liegt daran, das die Bilder für ein anderes Ausgabemedium geschärft wurden. Die Schärfe wurde also für den alten Monitor optimal eingestellt. Der neue Monitor stellt ein neues und anderes Ausgabemedium dar, deswegen werden jetzt auch die Bilder entsprechend anders optimiert und geschärft.
@Evi: Automatische Tonwertkorrektur darf man gar nicht benutzen ...
:) ich würde eher sagen, die ist mit Vorsicht zu genießen...
die Bilder direkt aus der Kamera erscheinen eher etwas flau (dafür ist die Nikon D 300 übrigens berühmt / berüchtigt)
Das habe ich nicht gewusst. Das ist aber ein Zeichen dafür, das die RAWs mehr linear entwickelt werden, dadurch haben sie auch "eine große Detailfülle", was sehr positiv ist.
... Unterbelichtung erstens, weil zu hell belichtete Bildpartien verloren sind, da holst du keine Zeichnung mehr raus
Fotografieren in RAW ist eine bessere Alternative, weil unter- und überbelichtete Bereiche weisen immer auch Farbverfälschungen auf.Anmerkung:Die Posts zum Thema RAW findet ihr im entsprechenden Thread wieder.Thomas
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Re:Making of ... wie macht man so was?

Laurie » Antwort #10 am:

Ich wurde damit überrascht, dass mein Photoshop keine NEF/RAW-Formate lesen kann (erst ab PS-CS).Ungeduldig wollte ich meine ersten Ergebnisse anschauen, und dann das. Habe mir dann eine Betaversion von Capture runtergeladen, doch das dauert alles so ewig! Und vor allem das Umwandeln in Jpg.Nun fotografiere ich erst mal nur mehr mit Jpg.
Nach der Aufnahme dezente Tonwertkorrektur (über Ebenen und 'Bild berechnen', geht etwas weniger 'schön' auch über die normale Tonwertkorrektur), dann neue Ebene, Luminanz, scharfzeichnen, letzteres etwas abblassen (nach Sichtkontrolle: 60 bis 80%):
Ich finde bei meinem PS7 keinen Befehl 'Bild berechnen', auch nicht bei den Ebenen.Mich würden deine Bearbeitungsschritte in PS sehr interessieren, denn mit Tonwertkorrektur, aber auch mit Gradiationsstufen bin ich eher unzufrieden, so dass ich die Bearbeitung bis jetzt komplett gelassen habe.Obwohl die Originalfarben aus der Kamera mich tw. auch etwas erschreckten und so eine Bearbeitung in Helligkeit, Schärfe und Farbe manchmal nötig wäre :-\ Liebe GrüßeLaurie
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Gartenlady
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Re:Making of ... wie macht man so was?

Gartenlady » Antwort #11 am:

Deine Fotos sind prima geworden, ich schließe mich allerdings der Kritik von Birgit an, dass die Philadelphusblüten heller sein könnten. Geht ganz leicht mit Photoshop 7 , das habe ich auch.Mit Einstellungsebene:Menu "Ebene", dort "neue Einstellungsebene"nunTonwertkorrektur wählen, aber als Modus nicht die default-Einstellung "Normal" sondern in der langen Liste "Luminanz" wählen. Jetzt kannst Du einstellen ohne dass die Farben verfälscht werden.oder mit Bildberechnung:"Bildberechnung" findest Du unter dem Menu "Bild".Hier wählst Du "negativ multiplizieren" zum Aufhellen, "multiplizieren" zum Abdunkeln.
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Re:Making of ... wie macht man so was?

Laurie » Antwort #12 am:

Danke Gartenlady für deine Erleuterungen!Hat prima geklappt.Jetzt will ich noch herausfinden, wie ihr mit Photoshop nachschärft - vor allem, wenn der Hintergrund ruhig unscharf bleiben kann... ;) Da werden wahrscheinlich Masken oder mehrere Ebenen vonnöten sein, oder gibts eine einfache Methode?Liebe GrüßeLaurie
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Re:Making of ... wie macht man so was?

Gartenlady » Antwort #13 am:

Wenn der Hintergrund unscharf ist, macht das Schärfen über "unscharf maskieren" nichts, wo man nichts schärfen kann, wird auch nicht geschärft.Sonst könntest Du noch das Scharfzeichnen Werkzeug aus der Werkzeugleiste verwenden und dort anwenden wo es scharf werden soll. Oder Du wählst zu schärfenden Stellen aus und verwendest dann "Unscharf maskieren".
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Re:Making of ... wie macht man so was?

thomas » Antwort #14 am:

Ergänzung:Dieser Post bezieht sich im ersten Absatz auf einige Posts, die ich in einen eigenen Thread gestellt habe.
Aufgeben gilt überhaupt nicht. :P 8) 8) Und was Gartenlady sagt, ist genau richtig: Man darf nicht zu viel 'draufkriegen' wollen. Man muss Perspektiven, Kombinationen, Räume entdecken. Geht möglicherweise in einem fremden Garten leichter als im eigenen, denn den 'sieht' man ganz anders - so empfinde ich das zumindest.
Mich würde das making-of der letzten drei Fotos interessieren.
Gerne. Das Besondere ist eigentlich nur die Optik, die ich mir kürzlich endlich geleistet habe: Tamron 180 mm Makro, hier an meiner Nikon D 300. Aufgestützt aus der Hand fotografiert, extrem nah dran. Dabei mit der Blende bzw. Tiefenschärfe gespielt, durch Abblendtaste kontrolliert (bzw., da das Sucherbild beim stärkeren Abblenden zu dunkel wird, einfach Serien mit verschiedenen Blenden geschossen). Allerdings habe ich schon versucht, die verschiedenen Formen, Unschärfen, Farbverteilungen unter Sucherkontrolle irgendwie spannend zu komponieren.Hier Links zu diesem fantastischen Objektiv:
Übrigens sind das NEFs, die ich da aufgenommen habe. B.R. hat recht: da lässt sich viel herausholen. Und bei so einer Optik an so einer Kamera sollte man kein bisschen Schärfe verschenken 8) Liebe GrüßeThomas
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