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Mondgärtnern (Gelesen 97629 mal)

Naturbeobachtungen, Wetter, Klima, Phänologie, Naturereignisse, Jahreszeiten, Himmelsbeobachtungen, kulturhistorische Hintergründe

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RosaRot
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Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m

Re:Mondgärtnern

RosaRot » Antwort #705 am:

Hätte man nicht Respekt vor den Mondgärtnern, man würds mir nix dir nix als Humbug abtun.
Aber Eliza, so etwas denkt man doch noch nicht mal! 8)Meine mondgepflanzten Stauden stehen alle sehr gut in der Gartenwelt, trotz zwischenzeitlicher Trockenheit..Den Rest pflanze ich vermutlich nicht mondgerecht, mal sehen, wie sie sich machen.
Viele Grüße von
RosaRot
Eliza

Re:Mondgärtnern

Eliza » Antwort #706 am:

Tschuligun, Rosarot, war ein kleiner Augenblick voller Schwäche...Unter uns: warum soll e Mond nix zutun zu e Pflanzn, wenns ja der EM au tut?
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RosaRot
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Re:Mondgärtnern

RosaRot » Antwort #707 am:

Auf jeden Fall hält doppelt besser, deshalb hab' ich meinen Stauden ausser dass ich nach dem Mond gepflanzt habe noch ein Mykorrhiza-Granulat verpasst...Gleiches tat ich mit den Balkonpflanzen und den Tomaten (geschenkte, weiß nicht ob nach Mond gesät).Die Balkonpflanzen sehen sehr gut aus, die Tomaten kann ich noch nicht beurteilen.Und liebe Eliza, bitte allen (Glaubens)schwächen mannhaft begegnen!
Viele Grüße von
RosaRot
Eliza

Re:Mondgärtnern

Eliza » Antwort #708 am:

Warum kann man Pflanzen nicht einfach bei passendem Wetter aussäen und wachsen lassen? So ganz normal, ohne viel Firlefanz?
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RosaRot
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Re:Mondgärtnern

RosaRot » Antwort #709 am:

Kann man ohne Zweifel.Ich habe in den letzten Jahren viele Pflanzen verloren, die in meinem armen Boden nicht schnell genug angewachsen sind um der sommerlichen Dürre zu trotzen. Trotz Gießens. So bot sich an, etwas auszuprobieren, was vielleicht den Pflanzen hilft, sich besser zu entwickeln. Gespräche mit Gärtnern, die bereits etwas ausprobiert haben, waren da durchaus inspirierend, auch die Betrachtung von überzeugender Qualität in deren Gärten.Bin eine faule Gärtnerin und gearde deswegen müssen die Pflanzen einen guten Start bekommen um sich dann selbst zu behaupten.Füt große Hätschelei sind es zu viele und der Garten ist zu groß.
Viele Grüße von
RosaRot
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Hellebora
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Re:Mondgärtnern

Hellebora » Antwort #710 am:

Warum kann man Pflanzen nicht einfach bei passendem Wetter aussäen und wachsen lassen? So ganz normal, ohne viel Firlefanz?
Weils ja nix schad't und nix kost' und eventuell was nützt.Natürlich muß auch das Drumherum passen. Ich würde zB nicht an einem günstigen Unkraut-Jät-Tag (gibt es so was?) zupfen, wenn die Erde knochentrocken ist, sondern wenn's feucht ist und der Boden das Zeug locker freigibt.
Feder
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Liebe Grüsse Maria

Re:Mondgärtnern

Feder » Antwort #711 am:

Irgendwie ist diese Mondgeschichte sowas von vertrakst.
Wie wahr, Fisalis! ;DDa glauben doch tatsächlich manche, man könnte mit einer Handlung an einem bestimmten Datum irgendwelche Rückschlüsse auf den Mondeinfluss ziehen. :P
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
Eliza

Re:Mondgärtnern

Eliza » Antwort #712 am:

Mit vertrakst meinte ich mehr diese ganzen Daten und gar präzisen Zeiten für bestimmte Pfanzengruppen, die mit dem aktuellen Wetter oft nicht so richtig harmonieren. Nicht selten sind z.B. Blattage die, an welchen es stürmt, etwa genau ab dann, wenn der Blatttag beginnt, also z.B. 11.30 Uhr. Da ist es doch vernünftiger zu warten, bis der Sturm vorbei ist und dann halt doch zu säen, auch wenn der Blattag schon zu Ende ist, oder was meinst du?
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thomas
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Re:Mondgärtnern

thomas » Antwort #713 am:

Weils ja nix schad't und nix kost' und eventuell was nützt.
Nun ja. Machen wir mal eine zurückhaltende Rechnung.Alleine bei Amazon bekommt man mehr als 10 Titel von Maria Thun - defensiv rechnen wir mit nur 10.Nehmen wir weiter an, im Schnitt kostet jedes Buch nur 10 Euro (schaut selbst, die meisten kosten mehr).Das Autorenhonorar bei einem üblichen Verlag beträgt 5%, aber die Bücher werden ja im eigenen Verlag vertrieben. D.h. wir rechnen mal - wiederum defensiv - mit nur 20% Erlös / Buch.Nehmen wir jetzt noch an, dass sich jeder der Titel im Jahr nur 2.000 mal verkauft, dann sind das 40.000 Euro / Jahr Erlös.Mindestens. Wahrscheinlich ist die Zahl höher. Falls meine Rechnung nicht plausibel ist, bitte korrigieren.Jedenfalls: Wenn es nun so wäre, dass an der ganzen Mondangelegenheit nichts dran ist, dann würde man das Geld (Gesamtsumme für die Bücher: Mind. 200.000 Euro / Jahr) meiner Meinung nach besser woanders einsetzen.Und u.a. deshalb habe ich in diesem Thread angeregt mal auszuprobieren, ob wir im Vergleich Indizien für oder gegen das Mondgärtnern finden.Liebe GrüßeThomas
Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.
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Landfrau
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Re:Mondgärtnern

Landfrau » Antwort #714 am:

Die meisten Menschen lieben Handlungsanweisungen (der Arzt hat gesagt..., ich darf / muss / soll (nicht), das Gesetz sagt..., in der Zeitung steht, dass...., du sollst nicht (töten, ehebrechen, falsch Zeugnis reden....)) und fühlen sich besser, wenn sie sich dran halten. Das kennt man von früher (räum deine Sachen auf, stell die Schultasche in dein Zimmer) und zieht sich durch. Massen von Zeitschriften leben davon, dass sie Menschen Hinweise und Tipps und Vorschriften an die Hand gebe, allein die Ernährungberatung hat sich in einen Wust der köstlich - widersprüchlichsten Anweisungen verstrickt. Die Ratgeberliteratur verstoüpft ganze Buchläden und in Internetforen wird gefragt und geantwortet, was das Zeug hält. Warum soll also nicht auch jemand Anweisungen zum Mondgärtnern gegen und davon sogar leben? Zeitung wie Brigitte und Men's Health geben auch Ratschläge en masse und die Redaktion lebt davon. Ist das verwerflich? Ist es verwerflich, dass die Tipps gelegentlich revidiert werden? Heute Rohkost, morgen Schonkost, heute ist Fleisch ein Stück Lebenskraft, morgen ruinierts den Regenwald. Und wer für 10 oder 20 Euro ein Büchlein kauft, danach gärtnert und sich gut dabei fühlt, wem tut der weh? Warum solch ein moralischer Aufruhr, wenn jemand sein geld dafür verwendet, seine Gartentage danach einteilt? Es gibt wohlmehr als eine Sicht der Dinge, zumindest hat sich das Weltbild so oft gewandelt, dass man eigentlich schlau genug sein dürfte, zu sehen, dass auch unser derzeitig vorherschndes Weltbild, bei aller Akzeptanz und allem Verbreitungsgrad eben nur ein Weltbild ist. Und vermutlich ist es ein wenig überheblich anzunehmen, dass gerade wir, die Spezies Mensch, in der Lage wären, diese Welt zu erklären. Mag sein, dass wir dafür gar nicht gebacken sind?Der eine erklärt sich die Welt mit 5 Elementen, der nächste mit Sternbildern, der übernächste mit Gottes Wirken, wieder einer mit Messenzählenwiegen, ein anderer mit den Asen. Warum soll man sich dran stören, warum so engherzig auf nur einer Erklärungstheorie beharren, warum alle Weltsicht normieren? Das wäre wie Einheitsessen für alle. ich meine, dass wir so klein und wenig sind angesichts des Universums, dass wir uns hinsichtlich unseres Vorstellungsvermögens nicht beschränken sollten. Das Leben ist zu kurz, um Denkansätze zu verbieten, denn auch gedankliche Wege wollen gegangen sein! Wer es für möglich erachtet, dass Himmelskörperkonstellationen auf den Garten wirken, warum um alles in der Welt soll er sich des Vergnügens berauben, hier das seiner Ansicht nach Beste zu tun???Landfrau
Wenn ich etwas verstehe, bin ich frei davon.
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frida
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Re:Mondgärtnern

frida » Antwort #715 am:

Ich frage mich auch, warum sich die Mondgärtner-Gegner mit solcher Inbrunst auf eine doch eher harmlose Tätigkeit stürzen.Es gibt viele offensichtlich nicht sinnvolle Hobbys oder Angewohnheiten, die einen weitaus höheren persönlichen und/oder volkswirtschaftlichen Schaden mit sich bringen.Warum dann nicht mit gleicher Energie vorrechnen, wieviel Geld durch Tempo 100 gespart werden könnte (zudem mit ökologischem Nutzen) oder durch den Verzicht auf mehr als fünf Paar Schuhe.
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Eliza

Re:Mondgärtnern

Eliza » Antwort #716 am:

Das hast du schön beschrieben, Landfrau.Ich zumindest habe aber noch niemandem verbieten wollen, seine Ansichten hier kund zu tun.Ich nehme mir bloss das Recht heraus, zu widersprechen.Ich sage also, dass die Mondkalenderdaten - meines Erachtens (wessen Erachtens sonst, wenn ja ich schreibe und niemanden zitiere) - verwirren, eben wenn z.B. das Wetter günstig (warm und feucht) ist für Aussaaten von Pflanzen, die nach Mondkalender nicht auszusäen sind. Meine Kritik ist also eine inhaltliche, und wendet sich nicht gegen die Äusserung pro Mondkalender an sich. In einem Forum sollen mit wenigen Ausnahmen alle Äusserungen getan werden können, ebenso soll ihnen widersprochen werden dürfen.
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thomas
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Re:Mondgärtnern

thomas » Antwort #717 am:

Danke für eure Posts ... aber ich verstehe euren Aufwand nicht.Ich wundere mich nur, dass es scheint's von den Befürwortern esoterischer Theorien und Methoden so schwer ertragen wird, wenn man hinterfragt und auf Zusammenhänge aufmerksam macht.Insbesondere verstehe ich diese Ausführungen nicht, wenn wir hier doch nichts anderes tun wollen als mal zu sehen, ob denn was dran ist, wenn wir es ausprobieren.Was ist denn daran so schlimm? Man müsste ja fast meinen, ihr würdet befürchten, dass sich herausstellt, dass nichts dran ist.Liebe GrüßeThomas
Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.
bristlecone

Re:Mondgärtnern

bristlecone » Antwort #718 am:

Es geht nicht darum, sich mit Inbrunst auf eine doch eher harmlose Tätigkeit zu stürzen.Es geht darum, eine zweifelhafte Sichtweise zu kritisieren und nach Argumenten zu fragen und nach Belegen für die behaupteten Zusammenhänge und daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen. Dieser Anspruch wird an Naturwissenschaften und Technik und so manches andere im Alltagsleben auch gestellt. Wenn man dasselbe bei Mondgärtnern und anderen esoterischen Themen tut (zu denen übrigens auch die von landfrau erwähnten immer neuen Ernährungstipps zählen), verteidigen die Anhänger ihre Sichtweise oft mit religiöser Inbrunst, aber wenig sachlichen Argumenten.Als nächstes wird Respekt eingefordert, dann wird verlangt, "andere" Sichtweisen als die naturwissenschaftliche als gleichberechtigt zu akzeptieren, und als letztes kommt noch ein "Wieso, es schadet doch nicht".Doch, es schadet. Die finanzielle Seite hat Thomas schon angesprochen. Da könnte man einwenden, dass es ja nur um den Geldbeutel der betreffenden selber geht.Es schadet, weil es uns weismachen will, dass Glauben und Wissen ein und dasselbe ist.Es schadet, weil wir etwas glauben sollen, ohne kritisch zu hinterfragen. Wer hat die Deutungshoheit über Glaubensgrundsätze?Und nicht zuletzt ein praktischer Aspekt: Ich habe es mehr als einmal erlebt, dass Naturschützer, die umweltschädliche oder dem Naturschutz zuwiderlaufende Maßnahmen und Praktiken in der Landwirtschaft (und anderswo) kritisieren, von den Kritisierten in die "Spinnerecke" gestellt werden, gemeinsam mit Mondgläubigen und anderen Esoterikern. Das mag eine dummdreiste Strategie sein, leider verfängt sie in der Bevölkerung immer wieder allzu gut.
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Hellebora
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Re:Mondgärtnern

Hellebora » Antwort #719 am:

bristlecone, das ökonomische Argument ist läppisch. Auf dem Buchmarkt erscheint soviel Müll, da fallen bei paar Mondgärtner-Büchln nicht ins Gewicht. Man muß im Alltag mit sehr vielen Dingen operieren, ohne genau zu wissen, wie sie funktionieren, einfach aufgrund der Tatsache, daß sie im Normalfall funktionieren. Ich sehe diesen Thread als eine Sammlung von Erfahrungsberichten, angesichts derer jeder sich seine Meinung bilden und danach verfahren kann. Ähnlich wie bei Kundenerfahrungen mit einem Staubsauger. Wenn 9 von 10 Kunden ihn empfehlen, kann man ihn ja mal testen. Und dann selbst immer noch zu dem Schluß kommen, daß er nix taugt. Wie der Staubsauger technisch funktioniert, ist mir dann aber - ehrlich gesagt - Wurscht.Da ich die Sache nicht militant vertrete, weder in die eine noch in den andere Richtung, sondern mich eher als "Gelegenheitsmondgärtnerin" sehe, habe ich auch keinen Impetus, vergleichenden Studien zu betreiben, um Hypothesen zu verifizieren oder zu falsifizieren. Ich finde es aber toll, daß andere sich dafür die Zeit nehmen und ihre Ergebnisse sehr spannend.Natürlich ist es gegen jede Vernunft, Dinge an einem Tag zu tun, an dem alle anderen Umstände dagegen sprechen. Aber wenn man im Wohnzimmer seine Tomaten sät, kann man ja mal einen günstigen Tag testen, oder?
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