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Wie Strauchpfingstrose vor wuchernder Unterlage retten? (Gelesen 2429 mal)
Moderator: AndreasR
Wie Strauchpfingstrose vor wuchernder Unterlage retten?
Ich stelle die Frage hier nochmal extra, weil sie im Strauchpfingstrosenthread leider untergegangen ist: Vor ca. vier Jahren hab ich eine kleine Hoki gesetzt, im Jahr darauf war sie verschwunden, dafür blühte die Unterlage (weiß)
. Ich hab sie also versetzt an einen Platz, an dem sie nicht auffällt und mehr oder weniger vergessen, letztes Jahr bloß registriert, dass der Unterlage die Verpflanzaktion nichts ausgemacht hatte, weil sie im Frühjahr weiter fröhlich vor sich hinblühte. Heuer nun stelle ich fest, dass meine totgeglaubte Hoki wiederauferstanden ist!!! Und zwar inmitten der Unterlagentriebe. Was mache ich jetzt? Alle Staudenpfingstrosentriebe absäbeln? Stehen lassen und im Herbst trennen? Alles lassen, wie es ist ...? (Die Unterlage ist mir wurscht - wichtig wären mir beste Bedingungen für die arme Hoki ...! )

- Darena
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Re:Wie Strauchpfingstrose vor wuchernder Unterlage retten?
bin zwar noch ein Päonien-Frischling, aber ich denke, daß es für die Hoki besser ist, die Unterlagentriebe gleich zu kappen (also vorsichtig aufgraben und direkt am Ansatz sauber abtrennen), damit die Nährstoffe voll und ganz der Hoki zur Verfügung stehen.
lg, Darena
Re:Wie Strauchpfingstrose vor wuchernder Unterlage retten?
Oh, ich hoffe, dass das jetzt nicht schon zu spät ist, dass ich antworte. Ich würde die Pfingstrose auf keinen Fall jetzt ausgraben. Es ist jetzt so ziemlich die denkbar ungünstigste Zeit zum Ausgraben von Paeonien, da sie jetzt keine Wurzeln machen, sondern nur oberirdisch wachsen. Somit sind abgeschnittene oder verletzte Wurzeln im Augenblick eine offene Wunde, die sich so schnell nicht regenerieren kann. Bei einer relativ hohen Pilzempfindlichkeit von Pfingstrosen (auch Strauchpfingstrosen) kann das Probleme geben.Also würde ich wie bei z.B. Rosen die Triebe der Unterlage alle kappen, möglichst dicht am Boden, aber NICHT in der unmittelbaren Erde wühlen.Im Herbst würde ich dann die gesamte Pflanze vorsichtig ausgraben, die Unterlage etwas einkürzen und - wichtig! - die gesamte Pflanze tiefer setzen. Dass die staudige Unterlage freudig austreibt und sogar blüht ist meines Erachtens ein Zeichen, dass die Pflanze zu hoch gepflanzt wurde. Die klassischen Staudenpfingstrosen, die zur Unterlage hergenommen werden (in der Regel Paeonia lactiflora) blühen nur gerne, wenn sie relativ hoch an der Bodenoberfläche sind. Hingegen können Strauchpfingstrosen sich eigentlich nur dann langlebig selbst behaupten, wenn sie tief genug sitzen, um die "Ammenwurzeln" (der Unterlage) irgendwann quasi mit eigenen Wurzeln überwuchern zu können.Viel Erfolg bei der Aktion und Grüße von Iris
Was juckt es die Eiche, wenn sich eine Wildsau an ihr kratzt?
Re:Wie Strauchpfingstrose vor wuchernder Unterlage retten?
Wenn die Hoki noch keine eigenen Wurzeln gebildet hat, ist sie auf die krautige Unterlage angewiesen. Nimmt man der nun die oberirdischen Triebe = Blätter, schwächt man die Unterlage und damit indirekt die Hoki.Oder nicht?
Re:Wie Strauchpfingstrose vor wuchernder Unterlage retten?
Nein, nicht wirklich! Ich gehe davon aus, dass Hoki und Unterlage miteinander verwachsen sind (sonst wäre ja keine Hoki mehr da), aber nicht wirklich "miteinander wollen". Wie im richtigen Leben gilt aber auch hier: wenn die eine auf die andere angewiesen ist, dann klappt es besser, als wenn es Alternativen gibt.In unserem Sinn wäre es also, wenn die Hoki als einziger Trieb belaubt ist und die Wurzel der Paeonia lactiflora "rückernährt", während diese im Gegenzug nicht eigene Triebe mit Wasser und Nährstoffen versorgt, sondern dieses an die Hoki gibt. Wozu sollte die Paeonia Unterlage die Hoki versorgen, wenn sie alles quasi bei sich selber belassen kann? Ein Ausreißen der Triebe der Paeonia Unterlage ist also auf jeden Fall sinnvoll.Anders kann das z.B. bei panaschierten Pflanzen, aber auch nur in einem bestimmten Fall, sein. Nämlich dann, wenn eine Panaschierung gerade erst entsteht und sehr wenig Chlorophyll hat und noch sehr instabil ist. Dort vertreten viele Experten die Auffassung, dass man die rein grünen Triebe z.B. nur einkürzen oder partiell entfernen sollte, um Sorge zu tragen, dass diese den panaschierten Trieb quasi etwas miternähren. Das funktioniert nur, wenn die grünen Triebe die Panaschierung nicht völlig überwachsen und auch nur dann gut, wenn es sich um ein und die selbe Pflanze handelt, also der panaschierte Trieb keine Veredelung oder so ist. Denn durch den "Engpass" an der Veredelungsstelle wird ein Nährstoffaustausch natürlich etwas behindert, so dass in einem solchen Fall der Transport im Sinne des geringsten Widerstands innerhalb der gleichen Pflanze begünstigt ist und die Nachteile durch ein Stehenlassen der reingrünen Pflanzenteile überwiegen würde. Äh, konnte ich mich verständlich ausdrücken?Viele Grüße von Iris
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Re:Wie Strauchpfingstrose vor wuchernder Unterlage retten?
Iris, sehr gut, etwas Komplizierteres auf einfach Art zu erklären
. So sehe ich das auch. Manchmal muss man nicht die ganze Strauchpfingstrose ausgraben. Im Herbst vorsichtig den staudigen Trieben nach runter graben, sie nahe an der Basis abschneiden oder abbrechen und etwas 10 cm anhäufeln.Im Frühling bei Austrieb schneide ich die Staudigen auch bodeneben ab um erst im Herbst die nötige "Operation", wie oben beschrieben, vorzunehmen.

Re:Wie Strauchpfingstrose vor wuchernder Unterlage retten?
Vielen herzlichen Dank für die Menge an Antworten!
Hab leider eine ganze Woche computerlos gelebt, aber in der Zwischenzeit quasi eure Vorschläge vorweggenommen: Ich hab, wie Iris empfohlen hat, die Triebe der Unterlage bodeneben abgebrochen und bin sehr froh, jetzt bestätigt worden zu sein. :DIm Herbst werde ich dann vorgehen, wie marcir beschreibt, vorsichtig nachgraben und anhäufeln.Danke nochmals!



