


Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Warum belässt du die Beete nicht einfach, stellst sie aber auf "pflegeleicht" um? Es muss ja nicht Reihe an Reihe Salat und Möhren sein, und ständiges Jäten. Stattdessen vielleicht ein paar Zucchini oder Kürbis mit buschigem Wuchs. Vielleicht ein Quadratmeter Zuckermais, hier und da ein paar Kohl- oder Salatköpfe dazwischen, sowie Zwiebeln. Am Rand ein paar Erdbeeren. Sowas kann man durchaus so machen, dass es auch eine Zierde ist. Und solange ein Mensch noch aus dem Bett kommt kann er ab und zu auch mal ein paar Brennesseln oder Disteln ausrupfen oder Löwenzahn abstechen. Kleinzeug wie Vogelmiere kann man einfach ignorieren. Ständiges Hacken muss nicht sein, man kann Mulch auslegen (lassen). Bewässern mit Rasensprenger.Ich bin gerade dabei, meinen Garten meinem Alter anzupassen. Ein Hochbeet ist in Arbeit, zwei große Gemüsebeete sollen verschwinden.
Warum auch? Lass sie doch, freue dich daran, pflanze versuchsweise die Zucchini oder ein paar Stangenbohnen in die Lücken.Aber die beiden Beete - in den letzten beiden Jahren vernachlässigt - sind voller Vergißmeinnicht, Akkelei, Ringelblumen und Fingerhut, daß ich es nicht übers Herz bringe, sie einfach zu zerstören.![]()
Dieses Denken ist gefährlich! "Ein Garten hält jung" ist nicht bloß ein leerer Spruch, sondern wahr. Meine Großmutter ist auch knapp neunzig Jahre alt. Ihre Tochter (meine Tante) quengelt ständig, sie solle die Gartenarbeit sein lassen, am besten nur noch Rasen etc etc. Du hättest sie mal hören sollen, als ich das komplette Himbeerbeet umgegraben und neu angelegt habe, wenn es nach ihr gegangen wäre, wäre dort Rasen hingekommen.Doch warum? Meine Großmutter kann sich zwar nur noch sehr schlecht bewegen, verlässt das Grundstück gar nicht mehr, der Garten ist der einzige Grund, dass sie überhaupt noch rauskommt. Wenn sie etwas im Garten macht, dann dauert es lange, und gründlich (im Sinne von 'alle Wurzeln ausgraben') war sie nie. Aber was solls? Selbst wenn sie nur zwei Quadratmeter am Tag schafft, so what? Sie hat doch Zeit. Jeden Tag ein bisschen. Ich bin überzeugt: ohne ihren Garten wäre sie schon längst bettlägerig. Und eine reine Rasenfläche stellt keine Motivation dar, sich aufzuraffen und rauszugehen!Das Himbeerbeet und das Erdbeerbeet, die ich ihr (in ihrem Auftrag) neu gemacht habe, sowie die Johannisbeeren, die Rhododendren, die Rosen, und die Blumenbeerte, all das bringt zwar nur wenig Ertrag, aber trotzdem viel Freude. Also: mach nicht alle Beete platt! Bepflanz sie so, dass du Freude daran hast, und dass die Freude auch dann noch da ist, wenn mal ein paar Tage oder Wochen keiner etwas machen konnte. (deshalb die Gemüsevorschläge oben: Zucchini oder Stangenbohnen gehen nicht gleich kaputt, wenn man sie mal zwei Wochen sich selbst überlässt. Waren aber nur Beispiele. Auch und gerade einjährige Sommerblumen wie Ringelblume und Vergissmeinnicht haben ihre Berechtigung.)Grüße,RobertMein Sohn findet Rasen vernünftiger. Er meint, ich würde nicht jünger - womit er recht hat - und in drei Jahren gäbe es ohne Nachhilfe sowieso nur noch Brennesseln, Sauerampfer und Giersch auf den Beeten.