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Tafeltrauben 2008 (Gelesen 460768 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Siebenstein
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Re:Wein 2008

Siebenstein » Antwort #555 am:

@ Dietmar,es freut mich sehr, dass es Dir in meiner Heimat so gut gefällt. Mir und meiner Familie ist es durchaus bewusst, in welch schöner und wertvoller Gegend wir leben. Es gibt so viel zu sehen und zu genießen!!
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Dietmar
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Re:Wein 2008

Dietmar » Antwort #556 am:

@Flammeri und WernerVielen Dank zu den Info´s zur Huxelrebe. Ich werde mir diese verkneifen. Für mich und meine Fähigkeiten und insbesondere mit meiner Klimazone brauche ich mehr robuste und randsibirientaugliche Sorten.@ ErdbeereLese mal bitte die Zusammensetzung des Gesteinsmehls. Viele Hersteller strecken aus preislichen Gründen das sogenannte Urgesteinsmehl mit viel (billigem) Kalk und dann kann es bei verschiedenen Pflanzen, z.B. alle Moorbeetpflanzen, Rhododendron, Palmen, Bananen, Kakteen ... zu massiven Problemen kommen. Also: Gesteinsmehl mit Kalkzusätzen nur für kalktolerante Pflanzen verwenden. Eigentlich nimmt man das Urgesteinsmehl, um wichtige Spurenelemente zuzuführen, die im normalen Dünger nicht enthalten sind, z.B. Bor, Mangan, Kupfer, Zink, Magnesium, Eisen ...Insbesondere alte und sandige Böden haben oft ein Defizit an Spurenelementen. Je länger z.B. vulkanische Aktivitäten zurück liegen, desto unfruchtbarer werden die Böden wegen fehlender Spurenelemente, z.B. Australien. Im Mehl von vulkanischen Gesteinen (z.B.Basalt) sind diese noch enthalten, bevor sie im Laufe der Jahrmillionen ausgewaschen werden. Auch in bestimmten Sedimentgesteinen (Lehm) haben sich diese abgelagert. Wer in einer Sandgegend wohnt, hat bezüglich Spurenelementen den schwarzen Peter gezogen.In Gegenden mit jahrzehntelangem sauren Regen, z.B. am Erzgebirgskamm, hat die schweflige Säure Magnesiumsalze und viele Spurenelemente herausgelöst. Ohne Magnesium gibt es kein Chlorophyll, also kein Blattgrün. Ein guter Lieferant von Spurenelementen ist zermahlene bzw. verwitterte Lava, wie diese z.B. in der Eifel abgebaut wird. Wäre es nicht so weit dorthin, hätte ich mir längs einen LKW voll anliefern lassen. Nicht umsonst gilt Vulkanboden als der fruchtbarste der Welt. Die reichlichen Spurenelemente machen Feldfrüchte, Obst und Wein nicht nur reichtragender, sondern auch geschmacklich intensiver. Richtige Weinkenner können angeblich herausschmecken, auf welcher Bodenart der Wein gewachsen ist.Je nach Unterlage und gestreuter Menge an Gesteinsmehl kann es auch bei Wein bzw. Tafeltrauben zu Problemen kommen. Desweiteren sind gekaufte Erden meist undefiniert bezüglich Zusätzen, d.h. mit welchen Mengen Kalk und Dünger wird der saure und nährstoffarme Torf aufgewertet? Spurenelemente dürften kaum enthalten sein, weswegen ich immer ca. 1/3 lehmigen Gartenboden beim Umtopfen untermische.Wer in der Eifel Urlaub macht bzw. dort durchfährt und noch Ladekapazität im Auto hat, ist gut beraten, einen Sack gemahlene Lava mitzubringen (vorher im Internet zu Bezugsquellen informieren). Die gemahlene Lava wird gefertigt bzw. fällt an in Unternehmen, die Zuschlagstoffe für die Metallurgie bzw. Lavastreu herstellen.
trauben-freund
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Re:Wein 2008

trauben-freund » Antwort #557 am:

leider habe ich etwas mit Mg- Mangel zu kämpfen bei den sorten, die ich einfach so direkt in die nähe eines ehem. fichtenbaumes gepflanzt habe. natürlich wurde der boden gelockert und humus beigemischt aber wohl zu wenig. ich probiers mal mit hörnsp. + gest.-mehl. blattdünger helfen zwar aber langfristig will man ja einen guten boden haben.zur huxelrebe:mittelspät, neigt zum verrieseln, ertragsstark, empfindlich. die beeren sind vollreif goldgelb und schmecken sehr süß und aromatisch. reine keltertraube. einer meiner lieblings-süßweine. ganz leichte säure, honigsüß mit meist geschmack nach exotischen früchten und typischer botr.-note ab auslese.@wernerda muss ich gleich mal schaun mit der karoleva, vllt. hab ich ja doch ein paar beeren zum probieren dieses jahr.bei mir hat es seit glaube ich 2 monaten nicht mehr anhaltend geregnet. das maximum war glaub ich mal eine stunde lang mittelstark aber das wars auch schon. mit ausnahme von 2 tagen war es die letzten 14 tage sonnig aber recht kühl. erst heute wieder warm.@alles kommt vllt. ein etwas flascher eindruck von mir und werner rüber. ich glaube ich spreche auch im namen von ihm wenn ich sage wir spritzen nur soviel wie nötig, robuste sorten spritze ich auch gar nicht . andere sorten sind zur zeit noch geschmacklich und dekorativ so wertvoll dass es lohnt sie zu erhalten. sobald ein gleichwertiger ersatz da ist werde ich diesen auch testen und ggf. die empfindliche sorte roden.mir wurden so einige sachen angeboten und angepriesen: festivee als cardinal-ersatzregent......dornfeldermuscat hambourg.......muscat bleuhecker..............gutedel usw....bisher empfinde ich nur perrier, frumoasa, pölösky, lora und noch paar andere als gleichwertigen ersatz für sorten wie trollinger, forsters seedling, perlette, gros colman, afuz ali
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flammeri
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Re:Wein 2008

flammeri » Antwort #558 am:

Hallo,wahrscheinlich wißt ihr es,aber ich schreibs mal trotzdem. Ein reiner Magnesiumdünger ist Bittersalz, mit dem sollte man aber vorsichtig düngen und möglichst nicht im Hochsommer. Frag mal meine Kiefern und Tannen, die bewundert jeder, der am Garten vorbeiläuft ;DLG Lisa
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Dietmar
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Re:Wein 2008

Dietmar » Antwort #559 am:

@flammeriBittersalz (Magnesiumsulfat) ist ein sehr wirksamer Magnesiumdünger, hat aber 2 Nachteile:1. Es ist sehr gut wasserlöslich. Damit kann es im vollen Umfang sofort von den Pflanzen aufgenommen werden. Damit ist die Gefahr der Überdüngung sehr hoch. 2. Andererseits wird es vom ersten Regen wieder weggespült, insbesondere bei durchlässigen Böden.Deshalb lieber sehr sparsam und dafür öfters geben. Bittersalz ist insbesondere für Pflanzen geeignet, die Kalk schlecht vertragen, z.B. Moorbeetpflanzen, Koniferen, Palmen, Bananen ...Magnesium ist von allen Metallen das Wichtigste, dass aus dem Boden aufgenommen werden muss, weil dieses Metall das zentrale Element im Blattgrün ist und ohne dieses ist keine Photosynthese möglich.Andererseits bildet Magnesium sehr stabile Oxide bzw. Salze und kann, obwohl sehr häufig in der Erdkruste vorhanden, aus diesen Verbindungen nicht oder sehr schwer von den Pflanzen aufgenommen werden. Sehr gute Löslichkeit haben im Wesentlichen Magnesiumsulfat und Magnesiumchlorid, aber letzteres ist aufgrund der Chloridionen äußerst schädlich. Magnesiumchlorid ist ein Abfallprodukt der Chemieindustrie und wird bzw. wurde als Auftaumittel auf die Straße geschüttet, wodurch viele Bäume am Straßenrand eingingen und die Autos schnell rosteten. In der letzten Zeit wird, glaube ich, mehr Natriumchlorid auf die Straße gebracht, aber dieses lässt Autos genauso schnell rosten und Bäume eingehen. Wahrscheinlich war in diesem Fall die Lobby der Steinsalzförderer stärker als die Chemieindustrie, bzw. die Umweltschützer haben das noch nicht geschnallt.Eine Düngealternative ist für kalktolerante Pflanzen ein magnesiumangereicherter Düngekalk, aber ich weiß nicht, in welcher Verbindung das Magnesium vorliegt (Magnesiumkarbid?). Mit diesem speziellen Düngekalk wird das Magnesium nur sehr langsam freigesetzt, so dass die Gefahr der Überdüngung geringer ist und die Düngewirkung lange anhält.Ich habe auch schon Mineraldünger gesehen, der Magnesium mit ca. 2 % enthält, aber den gibt es bei uns sehr selten.Hornspäne sind als Stickstoffdünger geeignet, aber, so viel ich weiß, nicht als Magnesiumdünger. Hornspäne sind sehr aggressiv und werden nicht von allen Pflanzen vertragen.
Werner987
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Re:Wein 2008

Werner987 » Antwort #560 am:

leichte böden haben oft einen niedrigen ph-wert, sie neigen zum versauern.vorhandener mangel an kalk und magnesium sollte behoben werden. beide nährstoffe (CaCO3, MgCO3) sind in der lage, in böden und pflanzen auftretende säuren zu neutralisieren.kohlensaurer kalk 85 (evt. handelsname gartenkalk) ist sehr gut für diesen zweck geeignet.bestandteile: 80% CaCO3 (kalziumkarbonat)5% MgCO3 (magnesiumkarbonat).der enthaltene kalk verbessert außerdem die bindigkeit des bodens und wirkt der ausspühlung anderer nährstoffe entgegen. es gibt andere kalkverbindungen, auf die ich jetzt nicht näher eingehe.gepfropfte reben sind in der regel kalktoleranter als wurzelechte.die oben genannte empfehlung gilt nicht für chloroseanfällige böden oder andere kalkempfindliche pflanzen!bei ausschlieslichem starken magnesiummangel ist neben der bodendüngung mit bittersalz (magnesiumsulfat) eine blattspritzung mit MgO (magnesiumoxid) anzuraten.
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wazoo
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Re:Wein 2008

wazoo » Antwort #561 am:

Hallo,noch eine leicht OffTopic Frage: Welchen Flachwurzler - und wenn's geht sollte es auch nicht zu sehr hoch wachsen, allerhöchstens 20 cm - könnte ich zu meinem Weinstock im Kübel dazupflanzen? Im jetzigen Zustand ist halt viel nackte Erde um den Stock die nicht hübsch aussieht und auch austrocknet.Sollte nicht zu sehr wuchern und dem Wein nicht alle Nähstoffe klauen und natürlich hübsch/gefällig aussehen.Danke, cheers.
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flammeri
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Re:Wein 2008

flammeri » Antwort #562 am:

@Dietmar:meine Rede: vorsichtig düngen, aber sehr gut wirksam. @wazoo:soviel ich weiß vertragen die Reben keine Kreuzblütler... Könnte mir Steingartenstauden wie Polsterphlox vorstellen, wachsen langsam und vertragen auch Wassermangel, vor allem verbrauchen sie nicht allzuviel Nährstoffe. Tagetes vertreiben Nematoden, aber ob im Pflanzkübel welche vorkommen können, keine Ahnung ??? Evtl. Kapuzinerkresse, aber die nicht rankende, die zieht Blatläuse an, dann wird der Rebstock verschont. Die meisten Blühpflanzen sind Starkzehrer und daher nicht geeignet.LG Lisa
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wazoo
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Re:Wein 2008

wazoo » Antwort #563 am:

Abend,
soviel ich weiß vertragen die Reben keine Kreuzblütler...
ah, schade. Blaukissen wäre rein optisch in meine engere Wahl gekommen. Vielleicht doch den (eher ungeliebten) Mauerpfeffer.Nacht.
Werner987
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Re:Wein 2008

Werner987 » Antwort #564 am:

thema kübelreben:mehltauanziehende pflanzen wie phlox oder silbertaler sollte man nicht in der nähe von wein pflanzen.mit einer unterpflanzung wird zu zeitiger austrieb hinausgezögert (spätfröste).ein relativ niedriger bodendecker ist das kleine Immergrün (Vinca minor). wie der name schon sagt bleiben die kleinen, ledrigen blätter auch im winter grün.in lockerem, humushaltigen boden verträgt es sonne und schatten und ist relativ anspruchslos, blaue blüten erscheinen im mai.die sorte ist frostfest und kommt auch mal einige tage ohne bewässerung aus.für den wein ist es besser, nicht zu oft mit wasser "herumzupanschen". als lückenfüller könnte ich mir frühblühende blumenzwiebeln (Krokus, Sibischer Blaustern) vorstellen.aber geschmäcker sind halt verschieden...
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wazoo
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Re:Wein 2008

wazoo » Antwort #565 am:

Hallo,
mehltauanziehende pflanzen ... sollte man nicht in der nähe von wein pflanzen.
guter Einwurf, hätte ich von selbst nicht dran gedacht.Da werde ich eine Weile zum knabbern und aussortieren brauchen...Danke euch beiden, cheers.
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flammeri
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Re:Wein 2008

flammeri » Antwort #566 am:

Hallo,gebe Werner recht, aber... kein Immergrün, wächst aggressiv und verdrängend, frag mal meine Gartenstauden...Noch was zum Thema: wieviel Platzbedarf haben eigentlich starkwachsende Sorten? Habe gehört, daß manche Arten bis zu 4 m lange Triebe haben können :oLG Lisa
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Re:Wein 2008

trauben-freund » Antwort #567 am:

im moment strecken sich die trauben so richtig schön in die länge ;Dkann mir jemand sagen wann das längenwachstum der trauben stoppt??bei theresa und tompa bekomme ich nämlich langsam probleme ; die trauben nähern sich bedrohlich dem boden weil ich bei manchen sorten eine sehr niedrige erziehung gewählt habe. zu GARANThat trotz des sehr kühlen wetters kaum beeren abgeworfen, scheint wirklich verrieselfest zu sein!!!
Werner987
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Re:Wein 2008

Werner987 » Antwort #568 am:

@flammeridas Große Immergrün (Vinca major) okkupiert recht schnell gartenbereiche, Vinca minor ist da etwas gesitteter.die fläche eines pflanzkübels dürfte aber "in schach" zu halten sein.wazoo wird sich wahrscheinlich für etwas anderes entscheiden, von dem wir noch garnichts wissen...an deinem standort (kurze vegetationsdauer, sibirischer winter) würde ich die unterlage SO4 nehmen.sie fördert die holzreife=frosthärte und fruchbarkeit-weniger verrieselung.die siegerrebe auf SO4 bekleidete bei mir auf nahrhaftem boden (viel kompost) eine fläche von 5-6 qm.4 m trieblänge? - unter optimalen bedingungen kein problem.ich habe jetzt schon einigen lotten mit 2 m länge einhalt geboten.@trauben-freundeinige trauben von Muskat Hamburg und Festivee erreichen momentan 25 cm, Fanny etwas weniger.ich bin gespannt ob sie noch etwas zulegen.einzelne beeren sind 9 mm lang.heute legte ich wieder einmal den schlauch aus, um die blumen und den wein zu bewässern.normalerweise verteilt sich das wasser recht gut in der eingegrenzten fläche.diesmal verschwand es. ich habe einen ungebetenen gast, wahrscheinlich eine wühlmaus. >:(auf der suche nach einigen deftigen, weniger freundlichen worten, mein missfallen auszudrücken, fiel mir ein, daß ich schon seit einiger zeit vor hatte, den tieferen boden etwas mit kalk zu versorgen. ::)in der erde befindliche blumenzwiebeln erschweren die sache.so konnte ich das unangenehme mit dem nützlichem verbinden - ich habe reichlich kalk eingeschwämmt. 8)ich warte schon darauf, daß die maus an anderer stelle ihr glück versucht. ;D
trauben-freund
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Re:Wein 2008

trauben-freund » Antwort #569 am:

muskat hambourg hat bei mir ebenfalls 25cm, fanny etwas mehr, so bis 28cm wird sich aber noch strecken, muskat garnier hat 20-25cm usw......theresa hat einen wahnsinnssprung gemacht die letzten tage und ich staunte nicht schlecht als ich heute nachschaute:theresa 35cm, chasselas tompa alle so 30-33cm!!!chasselas tompa1chasselas tompa2terez1terez2
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