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Tafeltrauben 2008 (Gelesen 460953 mal)
Moderator: cydorian
Re:Wein 2008
für den fall, daß das jemand interessiert:ich habe heute meine riesling-trauben in der mitte durchgeschnitten. wunschvorstellung: die trauben werden lockerer und dadurch weniger anfälliger für botrytis und andere fäulniserkrankungen. nebeneffekt: ertragsminderung/qualitätssteigerung. allerdings ist das eine langwierige, monotone arbeit. die beeren waren zwischen schrotschuß-und erbsengröße (bbch ca. 73?)
Re:Wein 2008
@ApfelfreundWas ich Dich schon immer fragen möchte - was macht ein Friese eigentlich kulinarisch mit Tafeltrauben - außer direkt zu naschen?Einen speziellen Labskaus oder Matjessalat? ;DOder doch lieber zu Krabben? ???Oder werden die Trauben in einen Räucherofen gehangen für einen rauchigen Geschmack? 

Re:Wein 2008
@maxHast Du die Trauben längs oder quer durchgeschnitten?Ich nehme an - längs. Sonst könnte ich mir nicht vorstellen, dass die Trauben lockerer werden - höchstens kürzer.
Re:Wein 2008
quer.längs wäre nicht nur ein extrem hoher arbeitsaufwand, aber das querteilen funktioniert auch sehr gut. die trauben werden zwar rundlicher als ohne eingriff, aber die beeren schieben sich irgendwie nach unten und drücken sich bei vollreife nicht mehr ab. die "schultern bleiben ja dran.ich habe letztes jahr einen versuch gemacht, indem ich neun meiner zehn reihen im schrotkornstadium abgestreift habe und eine reihe quergeteilt. ergebnis war ähnlich. nachteil des abstreifens(kurz nach der blüte): man weiß nicht, wie viele der beerchen man wirklich abgestreift hat.das ist selbstverständlich nicht auf meinem mist gewachsen. ich verlasse mich auf die infos des weinbauamtes im rheingau.
Re:Wein 2008
das zeitige halbieren der trauben soll tatsächlich zur streckung des traubengerüsts führen, wahrscheinlich die folge von hormonüberschuß. es ist genau wie beim ausdünnen mit etwas größeren beeren zu rechnen.der gesundheit relativ pilzempfindlicher keltertrauben ist der vorzug zu geben, die optik spielt hier keine rolle.mich würde interessieren, ob du zur kontrolle und bewertung der ergebnisse einen rebstock klassisch ausgedünnt hast ohne zu halbieren.in deutschland wurden schon einige versuche mit gibberelinspritzungen in die blüte durchgeführt, meist nur mit kurzfristigem erfolg.die traubendichte nimmt wegen teilweiser verrieselung ab. die beeren und stiele werden länger, aber im folgejahr ist mit weniger fruchtbarkeit und evt. einigen nicht austreibenden knospen zu rechnen.in verschiedenen ländern wird gibberelin seit jahrzehnten für die tafeltraubenerzeugung genutzt - anscheinend unter anderen klimatischen bedingungen. die rebsorten reagieren recht unterschiedlich auf die hormone - nichts für mehrsorten-fans.
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Re:Wein 2008
@ DietmarDie Trauben esse ich mit meinen Kindern. Die Drosseln freuen sich auch
Auch habe ich schon lecker Traubengelee bereitet. Für Wein hat es noch nicht gereicht. Ganz so trocken wie bei Dir ist es bei mir nicht; aber doch seit Anfang Mai sehr trocken. Seit Anfang Juni gab es schon die eine oder andere Regenschauer. Aber meinen Weinberg kann ich auch noch mit der Gießkanne wässern
ich finde nicht, daß Du frech bist, es ist schön zwischendurch auch mal herzhaft lachen zu können. 



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Re:Wein 2008
@ApfelfreundIch freue mich, dass Du Humor besitzt.Trotzdem habe ich noch eine offene Frage (siehe Seite 39):Wohnst Du in einem Polder bzw. Koog?Die Frage rührt daher, weil Du geschrieben hast, dass Du bei Ebbe noch ein paar Kilometer vom Meer entfernt wohnst. Da drängt sich die Schlussfolgerung auf: Bei Flut mittendrin! Ist das so?Wenn Du so nahe am Meer wohnst, dann frage ich mich auch, ob die salzhaltige Luft (Chloridionen) sich negativ auf die Reben auswirkt. Manche Pflanzenarten reagieren sehr allergisch auf Chloridionen.Bekanntlich rechnet man mit salzhaltiger Luft bis etwa 15 km landeinwärts, z.B. bei der Korrosion von verzinktem Stahl.Ich habe beispielsweise auf La Palma gestaunt, dass selbst bei normaler Brandung die salzhaltige Gischt in die unmittelbar am Meer liegenden Bananenpflanzungen weht und der Boden dort total versalzt sein müsste. Trotzdem scheinen die Bananen zu gedeihen.Dagegen sind weite Gebiete in Mittelasien und im Irak durch die langjährige unsachgemäße Bewässerung so versalzen, dass dort praktisch keine Landwirtschaft mehr betrieben werden kann - auch kein Weinanbau.
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Re:Wein 2008
Dietmar, ich wohne in einer Kleinstadt, die von Wiesen mit Kleiboden umgeben ist. Kleiboden ist lehmartiger Boden, der aus dem Meer kommt. Dieses Land ist dem Meer in 500 Jahren abgerungen. Der Ort selber ist Grenzgebiet zwischen Kleiboden und sandig-lehmigen Boden. Ich habe sandig-lehmigen Boden. Reben wachsen aber auch auf Kleiboden ( 100 m wieter von mir!), der in seiner Fruchtbarkeit nur dem Lösboden nachsteht. Er ist sehr schwer zu bearbeiten, wird er gepflügt, fällt die Erde nicht auseinander und bleibt in röhrenform liegen. Die Luft ist in der Tat salzhaltig. Dies kann man sehr gut, zum Ärger aller Hausfrauen, daran sehen, daß salzige Ablagerungen an den Fensterscheiben hängen bleiben. Dies ist aber anscheinend und offensichtlich der Fruchtbarkeit nicht abträglich. Möglicherweise wäscht das Salz genauso schnell wieder aus dem Boden raus. Blattkrankheiten oder Abnormalitäten kann ich jedenfalls nicht feststellen. Allerdings gilt dies glaube ich nicht für alle Apfelbäume. Nicht jeder Apfelbaum kann die Luft hier ab. Aber es gibt genug lokale Sorten, die hier bestens gedeihen. Man sagt, daß Birnen hier ganz gut oder besser gedeihen, da die Blätter eine glattere Oberfläche haben und das Salz nicht so gut an sich heranlassen. Dies berichtete mir ein Baumschüler aus der Gegend. Klimamäßig halte ich die Gegend hier für Weinbau interessant, da wir milde Winter und lange milde Herbste haben. Die Trauben können hier immernnoch reifen, wenn woanders auch in Weingegenden der Frost ein Weiterreifen beendet. In Ostdeutschland an der Ostsee hingegen sind schon viel früher Fröste als hier. Dort ist eher kontinentales Klima. Relativ viel Regen ist sicherlich für Pilzwachstum förderlich, aber wenn man die Rebe nur luftig genug erzieht, kann die Nässe auch wieder schnell abtrocknen, da hier immer immer immer Wind weht. Die Luft steht nie. Für Fahrradfahrer ist das von Nachteil, da der Wind immer die Angewohnheit hat von vorne zu kommen, dafür geht es nie bergauf...
Auf jeden Fall steht die Luft hier nicht über mehrere Tage und heizt sich so dermaßen auf, daß ein Gewitter alle 4 Tage für Erlösung sorgt; so habe ich es mal vor 20 Jahren in Frankfurt am Main erlebt. Die Luftfeuchtigkeit ist hier zwar auch immer leicht erhöht und die Leute jammern deswegen auch, aber die waren auch noch nie in Frankfurt.(Wo es mir übrigens sehr gut gefallen hat!!!)

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Re:Wein 2008
@ApfelfreundUm den langen milden Herbst beneide ich Dich. Seit einigen Jahren gibt es bei uns die Tendenz, dass sich alle Jahreszeiten um ca. 1 bis 1,5 Monate nach vorn verschieben, also eher anfangen. Während früher die ersten Nachtfröste Ende Oktober kamen, kommen diese jetzt schon in der Zeit vom 20. ... 25. September. Bisher haben meine Reben diese zeitigen Nachtfröste recht gut überstanden, aber meine Freilandbananen frieren zurück, so dass diese nicht mehr so hoch werden wie früher (1 Monat = ca. 0,75 m Höhenwachstum). Ich befürchte, dass mittelspäte bzw. spätere Traubensorten deshalb künftig keine Chance bei mir mehr haben.Der Winter kommt jetzt auch zeitiger (dauerhafter Schnee ab Mitte November), der Frühling und der Sommer ebenfalls - wie in Irland, wo auch alle Jahreszeiten ca. 1,5 Monate früher beginnen als in Deutschland.Nur die Eisheiligen bleiben Mitte Mai (außer in diesem Jahr, da ausgefallen), so dass sich die Vegetationsperioden für frostempfindliche Pflanzen (Tomaten, Zuchini, Gurken, Bananen ...) erheblich verkürzt haben. Aber vor den Eisheiligen gibt es jetzt mehrere Wochen Sommer mit Temperaturen von 20 ... 30 °C.Dazu kommt seit einigen Jahren eine Veränderung der Niederschlagstätigkeit. Während früher der Niederschlag über die Monate relativ gleich verteilt war, regnet es nunmehr von Mai bis Juli fast gar nicht mehr. Selbst meine Freilandkakteen muss ich jetzt öfters gießen, damit diese im Sommer nicht eingehen.Diese Sommertrockenheit ist ein Grund, weshalb ich nach und nach meine "Landwirtschaft" zunehmend auf trockenresistentere Sorten umstelle, z.B. Tafeltrauben, Palmen, Kakteen und Agaven. Man kommt sonst mit dem Gießen nicht mehr nach, von den Wasserkosten ganz zu schweigen. Und Regenfässer nutzen nur, wenn es auch mal regnet.
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Re:Wein 2008
Hallo Dietmar, im Großen und Ganzen beobachte ich hier eine ähnliche Entwicklung mit der Ausnahme, daß es Frost zu den Eisheiligen hier nicht mehr gibt. Ich kann meine Tomaten bereits Anfang April in das Gewächshaus pflanzen. Und Frost im Winter gibt es praktisch nicht mehr. In den letzten Jahren allerdings haben wir im März häufig leichte Nachtfröste. Ist mir aber egal. Die Rosen erholen sich immer noch. Und den Reben ist das Latte.
Auch ist das ekelige Matschwetter im Winter dem Regen gewichen. Regen ist angenehmer als Schneeregen mit Matsch. Also Reben sind hier richtig gut aufgehoben. Was ich im Frühjahr vielen hinterherhinke hole ich im Herbst wieder auf. Und im Wintergarten trieb der Wein dieses Jahr Anfang März bereits aus!! Im Gewächshaus trieb meine Rebe Anfang April aus. Sie hat riesen gelbe Tafeltrauben, leider weiß ich die Sorte nicht. Ich habe von der Mosel ein Reis mitgenommen und bei mir wurzelecht hochgepeppelt. Letztes Jahr war eine Traube dran, dieses Jahr sind es 12. Die Vernunft sagt mir, daß ich reduzieren sollte, mein Herz legt ein Veto ein. Da ich die Austriebe aber auch 2m treiben lasse, sollte genug Blattwerk vorhanden sein, um die Trauben zu ernähren. So verfahre ich übrigens auch im Wintergarten, von wo die tollen Bilder stammen. Auch draußen lasse ich die Triebe so lang wie möglich wachsen, so daß aber immer noch genug Licht und Luft an die Reben kommen. Geiztriebe breche ich nach dem 2. Blatt aus.

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Re:Wein 2008
Hallo Dietmar und Apfelfreund,ich habe Eure Antworten mitgelesen
und muß dann doch was dazu schreiben. Ich glaube, es gibt kaum eine Gegend, in der keine Klimaänderung zu beobachten ist. Bei uns ähnlich, weniger Regen im Sommer und eine um 0.6 höhere durchnittliche Jahrestemperatur.Hier ein Link, das ich persönlich sehr interessant finde, weil man in der Nähe oft eine Wetterstation hat und die Werte der letzten 10 Jahre mit den vorhergehenden vergleichen kann (unter Rückblick, Deutschland, Station aussuchen, falls eine nicht aufgelistet ist unter Suche findet man auch die neueren Wetterstationen):http://www.wetteronline.de/Auf das Eure Reben weiterhin gut gedeihenLG Lisa

Re:Wein 2008
@flammeriZumindest für meine Gegend ist wetteronline sowohl in der Prognose als auch im Bericht im Nachhinein sehr ungenau.Die hiesige Wetterstation ist nur ca. 2 km Luftlinie entfernt, aber die Temperaturwerte von Wetteronline weichen sehr oft bis zu 6 ... 7 Grad nach oben oder unten von der Realtität ab. Dann werden häufig Niederschläge aufgeführt, die es nie gegeben hat. Eigentlich ist Wetteronline für meine Gegend Murks, da, wie gesagt, weder Prognose- noch Berichtswerte auch nur annähernd stimmen.Dagegen ist der Wetterbericht von MDR relativ zuverlässig und der nutzt die gleiche Wetterstation. Aber ich vermute, Wetteronline liest das Wetter aus dem Kaffeeesatz oder interpoliert Satellitenfotos, sonst würde es sich nicht so vom MDR -Wetter unterscheiden.Gestern war in Teilen Sachsens Ausnahmezustand bezüglich Regen, wie es sonst in der letzten Zeit nur aus Süddeutschland und NRW berichtet wurde. Ein kleines bisschen hat mein Garten auch abbekommen, ca. 10 bis 15 l, aber der Hauptteil ist wie immer vorbeigezogen. So hat es nur ein bisschen Zisch gemacht und die obersten 3 ... 4 cm sind auch feucht, aber darunter ist es nach wie vor saharatrocken. Meinen Reben geht es relativ gut, da ich diese gegossen habe, aber der Rasen und weite Teile des Gartens machen einen vertrockneten Eindruck. Bei Nachbars sind sogar Koniferen und Blautannen vertrocknet.@ApfelfreundTrotz der letzten beiden milden Winter gab es ca. 1 Woche nachts Temperaturen von ca. -15 °C, in anderen Jahren auch bis ca. -20 °C.Das ist schon ganz schön heftig für meine mediterranen Pflanzen.
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Re:Wein 2008
auch bei mir ist es dieses jahr erschreckend trocken............sonst ist es bei uns eine im frühsommer und dann spätherbst sehr feuchte gegend......man kann eigentlich immer davon ausgehn dass es uns zur kirschzeit voll erwischt mit regen weshalb ich nur 1 bäumchen habe.......platzten einfach immer!!! im mai und juni gab es nur gestern einen nennenswerten niederschlag in form von gewitter und starkregen der schnell abfloss. die erdbeeren im freiland kann ich vergessen weil ich unter der woche nicht zum gießen komme......die früchte sind alle mehr oder weniger vertrocknet.p.s.: vorgestern hab ich mir Irinka, kischmisch , teresa pirovano und maxi blue geholt:)ich seh das aber nicht so kritisch......es gibt immer solche und solche jahre.....macht euch da nicht verrückt nur weil es dieses jahr recht trocken ist. letztes jahr war der juli/august teilweise böse verregnet.pero schlug voll zu bei den etwas empfindlicheren sorten ( ich meine nicht die europäer, die hatte ich gespritzt).dieses jahr ist bisher was pilzbefall angeht fast ein traumjahr......noch gar nix zu sehn!!
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Re:Wein 2008
Dietmar,was lese ich da? Freilandbananen? Hast Du im Ernst Bananen im Garten? Und die Pflanzen wachsen 75cm pro Monat? Erzähle doch mal! Wie überwinterst Du die denn? Wie hoch werden die denn? Werden Bananen reif? Wie groß sind die denn? Wann und wieviele? Haben die einen bestimmten Namen? Wo gibt es die denn zu kaufen? Kann man die selbst vermehren über Stecklinge oder Ableger? Welche Temperaturen können die denn so nach unten ab? Hast Du Bilder aus vergangenen Tagen/Jahren? Ist ja der Hammer!
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Re:Wein 2008
Hallo Apfelfreund,bis Dir Dietmar antwortet hier ein Link: http://www.tropenland.de/trp/cont/exot/default.asphabe mich früher auch für exotische Pflanzen interessiert, aber hier gehtkaum was :(LG Lisa