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Gibt es "Trends" in der Gartengestaltung (Gelesen 22752 mal)
Re:Gibt es "Trends" in der Gartengestaltung
Ob man jetzt Trends gut findet, oder nicht. Dass es sie gibt, kann man nicht leugnen. Wie es fast in jedem Lebensbereich Dinge gibt, die man jetzt z.B. häufiger und ev. anders macht als früher.Was mir in den letzten Jahren auffällt, ist die "Überdekoriertheit" vieler Gärten. Ich habe ja selber einige Kugeln und Rankgerüste, aber der ganze Schnickschnack ist bei manchen schon etwas übertrieben.Ich fahre jeden Morgen an den Vorgärten einer Neubausiedlung vorbei (Reihenhäuser). Ihr glaubt es nicht, wie viel Zeug man auf 3 qm unterbringt. Schrecklich. 

Re:Gibt es "Trends" in der Gartengestaltung
Schade finde ich dabei dann eher den Verlust an Vielfalt z.b. auch in Zeitschriften/Büchern etc., die dann alle die gleichen Themen publizieren. Genauso schwierig ist es, wenn man Pflanzen/Gegenstände haben möchte, die eben nicht dem derzeitigen "Trend" entsprechen - eine langwierige und oftmals erfolglose Suche ist dann quasi vorprogrammiert.Ich mache die gegenteilige Beobachtung (gut, bei Gartenaccessoirs kann ich nicht mitreden, die sind nicht mein Thema): je länger ich gärtnere, desto differenzierter werden meine Pflanzenwünsche, aber desto umfangreicher wird auch mein Fundus an Quellen, die mir meine Wünsche erfüllen können (Hallo Callis!;D)Gerade heute habe ich bei Rühlemann entdeckt, dass es außer der Zaluzianskya capensis, die leider einjährig ist und vorgezogen werden muß, auch eine Z. ovata gibt, ausdauernd und winterhart, und man kann sie dort kaufen! Na also!Gartenzeitschriften und -Märkte verlieren allerdings zunehmend an Attraktivität, da gebe ich Dir vollkommen recht.Aber das Angebot an Büchern (zugegeben: teuren) und Pflanzen (dito!) wird immer besser und umfangreicher.
Liebe Grüße
Iggi
Iggi
Re:Gibt es "Trends" in der Gartengestaltung
Das erstaunt mich nun aber doch. In welchen Bereichen gibt es denn Angebotslücken? In Gartencentern mag das ja sein, aber es hat doch noch nie so viele Spezialgärtnereien gegeben wie heute. Da bleibt doch kein Wunsch mehr offen.Dass gewisse Pflanzen aus bestimmten Gründen "unmodisch" wurden, hat es zu allen Zeiten gegeben. Es gibt sogar ein Buch zu diesem Thema ("Pflanzenschätze aus alten Gärten").Also das genau meinte ich: man kann dem jeweiligen Trend teilweise kaum entkommen, weil das Angebot so einseitig ist.Genauso schwieirg ist es, wenn man Pflanzen/Gegenstände haben möchte, die eben nicht dem derzeitigen "Trend" entsprechen - eine langwierige und oftmals erfolglose Suche ist dann quasi vorprogrammiert.
Re:Gibt es "Trends" in der Gartengestaltung
Klar gibt es Trends für den Garten. Obwohl ich keinerlei Gartenzeitschrift lese und auch keinen Fernseher besitze von dem man sich von etwaigen Gartenprogrammen berieseln lassen könnte, so kriege selbst ich weltferner Mensch gewisse Gartentrende mit.Die Wertung dieser Trende bleibt jedem selbst überlassen. Was schön und was hässlich ist war schon immer Thema für Diskussionen. Über Geschmack kann man bekanntlich nicht streiten.Interessanter finde ich die Frage, inwiefern Ihr bei Euch eine Beeinflussung durch Trende festgestellt habt? Ich denke jetzt weniger an das erhältlilche Sortiment von Pflanzen (dem man sich ja schon grösstenteils unterwerfen muss, ich jedenfalls), sondern denke eher an die gestalterischen Elemente eines Gartens.Selbst wenn man Trende nur mit Abstand und passiv verfolgt, wird man dennoch unbewusst so beinflusst, dass die eigenen Ideen plötzlich doch in Richtung Trend gehen? Oder fahrt Ihr wirklich konsequent auf der eigenen individuellen Schiene?Ich für mich denke, dass es schwierig ist nicht beeinflusst zu werden, selbst ohne Fernseher. Allerdings denke ich, dass man diese Beeinflussung auch "Inspiration" nennen kann. Solange es die eigenen (beeinflussten) Ideen sind und keine reine Nachmache von Gesehenem, so lange kann man von Inspiration reden.Es ist die Frage, ob man als Maler Bilder von anderen anschauen möchte um inspiriert zu werden, oder ob man sich vor anderen Bildern verschliessen möchte um seine eigene Individualität zu behalten. Beide Gedankengänge finde ich legitim.(Schade ist es immer dann, wenn man selber auf eine ganz tolle Idee gekommen ist und dann später feststellt, dass es diese Idee leider doch schon gab. Für mich var vertikaler Rasen eine solche Enttäuschung, schliesslich ist diese meine Idee wirklich nur auf meinem eigenen Mist gewachsen, nie zuvor hatte ich davon gehört. Gibts aber leider schon.)Übrigens: Ich spreche hier von gestalterischen Trenden. Reine Kauftrende sind in meinen Augen eine andere Kiste. Obwohl man natürlich auch von reinen Kauftrenden eine gewisse Inspiration einholen kann, so sind Kauftrende kreativ gesehen doch meist recht unergiebig. (Mit Kauftrenden meine ich die Werbebeilagen von Gartencentern in der Tageszeitung: Grill, Gartenmöbel, Gartenmöbelkissen in Trendfarben, Thuja im Angebot etc...)Also, inwiefern lasst Ihr Euch bewusst oder unbewusst von gestalterischen Trends beeinflussen?
Re:Gibt es "Trends" in der Gartengestaltung
Leben und leben lassen, aber oft kann man nicht so wie man möchte. Ich habe einen Garten "angeheiratet" und muss nun mit dem Grundgerüst irgendwie klar kommen. Unser Garten ist so ein typischer 80 er Jahre Garten a la Waldfriedhof. Inzwischen hat sich manches verändert
.Aber oft ist es auch eine Frage des Geldes und man nimmt die kostengünstigere variante.Trends finde ich als Anregung gut, aber bitte nicht 1 zu 1 kopieren, egal wie.LGMäusemaus


Re:Gibt es "Trends" in der Gartengestaltung
Das mag für euch glückliche Gärtner so stimmen, das Netz bestätigt deine Aussage. Es scheint sowohl im deutschsprachigen und englischsprachigen Raum eine grosse Menge interessierter Gärtner und Gärtnereien geben, die das erhältliche Sortiment auch ausserhalb der modischen Pflanzen bereichern.Hier in Norwegen (und das in der zweitgrössten Stadt Norwegens), so sind 95% der Pflanzen die ich aus Büchern und Forum kenne nicht erhältlich. Import aus dem Ausland ist hanebüchen teuer, solange ich keine ganzen Partien abnehmen kann. (es geht um ein sog. Gesundheitszeugnis, dass das Einschleppen von Schädlingen und invasiven Pflanzen in Norwegen verhindern soll.)Ich habe immernoch keine Bezugsquelle für meine heissersehnte Aesculus hippocastanum `Monstrosa`! Einfach keine Chance. Das hiesige Gartencenter mit der verhaltnismässig breitesten Auswahl und besten Fachkompetenz kann mir da auch nicht weiterhelfen, denn der Preis für das Gesundheitszeugnis bleibt bestehen. Mir wurde erklärt, dass man unmöglich eine Parti meiner Monsterkastanie an die Leute in Bergen bringen kann, dafür wäre der Baum zu unbekannt.Pflanzentrends dagegen schwappen gradweise von Kontinent nach Norwegen über. Während der deutsche Gärtner inzwischen des Bambuses ein wenig überdrüssig wird weil er überall auftaucht, so kommen Bambuse nun vereinzelt auch in Norwegen an und gelten als neu und innovativ.Das erstaunt mich nun aber doch. In welchen Bereichen gibt es denn Angebotslücken? In Gartencentern mag das ja sein, aber es hat doch noch nie so viele Spezialgärtnereien gegeben wie heute. Da bleibt doch kein Wunsch mehr offen.
Re:Gibt es "Trends" in der Gartengestaltung
Trends?Koniferen und Cotoneaster (anno dazumal) Thujenhecken (ungebremst, nun Smaragd-Thujen)SchwimmteicheGabionen-SteinkörbeKiesbeetePflanzen, die dem Standort entsprechenBuchskugelnFormschnittgehölzeGartenküchefarbige Mulchmaterialien (farbige Kiese, gefärbtes Holz)mulchenKompost-TonnenHochbeeteRegenwassersammlungHollywood-Schaukeln ("Retro")Lauben (Sitzplätze mit Rankgerüsten)BuchseinfassungenGemüsevielfaltLicht im Garten / Weihnachtsbeleuchtung...Danke für den Tipp "Kräuterspiralen"aber auch Insektenhotels...
Re:Gibt es "Trends" in der Gartengestaltung
Ich glaube es ist eine Frage der "Standfestigkeit". Wenn ich mich hier umschaue ist der Trend zum kahlen Rasen & Geraniengarten eindeutig, dafür mit unglaublichen mengen bunter Windmühlen und anderem Unsinn versehen. Klar, die halten ja länger als echte Blüten und viele Leute wissen schlicht nicht mehr das Pflanzen Blütezeiten haben. Das ist leider kein Spruch, ich erlebe häufig das alle abgeblühten Pflanzen sofort entsorgt werden um neue aus dem Baumarkt zu holen. Ich habe selber so einige Phasen gehabt: vor 25 Jahren streng nur mit Wildstauden gegärtnert, dann Ende der 90er genauso streng die Japangartenphase und nach einer Pause jetzt üppige Staudenbeete. Die Anregungen ergaben jeweils aus der Pflanzenwahl, also zu den Japanzeiten waren Kamelien die Favoriten , jetzt Hostas und Hems, da werden die Gärten "drumrum" gestaltet.
Re:Gibt es "Trends" in der Gartengestaltung
Oh ja, das kann ich wirklich voll und ganz unterschreiben!Ich hätte mir meinen "Traumgarten" auch ganz anders geplant, aber da war dieses alte Haus, in für uns guter Lage, auf einem für mich riesengroßen Grundstück (1400qm) und vor allem erschwinglich. Und der Garten ... naja, ich muss halt irgendwie mit den Gegebenheiten zurecht kommen.Bei den Pflanzen war ich immer dankbar, wenn ich irgendwo was geschenkt bekommen habe (inzwischen werde ich aber wählerischerLeben und leben lassen, aber oft kann man nicht so wie man möchte. Ich habe einen Garten "angeheiratet" und muss nun mit dem Grundgerüst irgendwie klar kommen. Unser Garten ist so ein typischer 80 er Jahre Garten a la Waldfriedhof. Inzwischen hat sich manches verändert![]()
.Aber oft ist es auch eine Frage des Geldes und man nimmt die kostengünstigere variante.Trends finde ich als Anregung gut, aber bitte nicht 1 zu 1 kopieren, egal wie.LGMäusemaus

Re:Gibt es "Trends" in der Gartengestaltung
Wer hat die schon? Kann man da von Trends sprechen?SchwimmteicheGabionen-SteinkörbeKiesbeeteFormschnittgehölzeHochbeete
Re:Gibt es "Trends" in der Gartengestaltung
Also bei den Steinkörben auf jeden Fall. Fahr mal durch ein Neubaugebiet. Inflationär!Wer hat die schon? Kann man da von Trends sprechen?SchwimmteicheGabionen-SteinkörbeKiesbeeteFormschnittgehölzeHochbeete
Re:Gibt es "Trends" in der Gartengestaltung
alles hier in meinem Umfeld vertreten.Trends haben es vor allem an sich, dass man ihrer überdrüssig wird. Kräuterspiralen sind wirklich nicht mehr nötig. Trends sind oberflächlich. Haufenweise Buddhafigurinen. Kunst- und kulturhistorische Stilrichtungen sind dagegen etwas anderes. Wo sind wir da jetzt? Postmodern haben wir hinter uns gelassen. New Wave ist gar nicht in der deutschen Gartenkultur angekommen. Jetzt sind wir bei den Ethnostyles und der Neo-Moderne. New Age verlässt uns gerade.Wer hat die schon? Kann man da von Trends sprechen?SchwimmteicheGabionen-SteinkörbeKiesbeeteFormschnittgehölzeHochbeete
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky
Re:Gibt es "Trends" in der Gartengestaltung
hm, dann scheine ich ja doch recht "trendy" zu sein! Zwar habe ich nichts von alledem, jedoch hätte ich gerne. Hochbeete finde ich rückenschonend und schön. Einen Schwimmteich habe ich mir schon als Kind gewünscht, da sind wir im Sommer nämlich immer zu einer Kiesgrube zum Baden. Wie gerne hätte ich mir die Kiesgrube ans Haus geholt und wie gerne wäre ich die ganzen Leute losgeworden, die Bier trinkend Heavy Metal gehört haben und mit Müll um sich geschmissen haben. Mein eigener Schwimmteich ohne nervige Leute, das wäre ein Kindheitstraum!Wer hat die schon? Kann man da von Trends sprechen?SchwimmteicheGabionen-SteinkörbeKiesbeeteFormschnittgehölzeHochbeete
Re:Gibt es "Trends" in der Gartengestaltung
Metallic-Autolackierungen etwa sind auch im Trend, auch wenn Du ev. gar kein Auto hast oder nicht jeden Trend mitmachst, die Masse machts oder das massive Auftreten...Wer hat die schon? Kann man da von Trends sprechen?
Re:Gibt es "Trends" in der Gartengestaltung
Das Kennzeichen von Trends ist die Häufigkeit, der Nachahmungseffekt und nicht unbedingt ihre Lebensdauer. Ob langlebige oder nur kurzzeitige Modeerscheinung, darüber entscheidet, tja was?, vermutlich die allgemeine Verinnerlichung, eine breite, dauerhafte Akzeptanz, weil praktisch, schön oder ganz simpel: Jeder tut es. Tiefgreifende, die Kultur prägende Trends werden ja auch als Megatrends bezeichnet.Der englische Landschaftspark war durchaus damals "trendy" und sonst nichts. Wer damals damit angefangen hat konnte den Adeligen und Großgrundbesitzern beweisen, dass er Land, Geld und eine ruinöse Ausgabensucht hatte und schon eiferten ihm seine Standesgenossen nach. "Man" hatte seinen Park, seine antike Kunstsammlung, seinen Stadtpalast, seine Mätre*** Dass diese Modererscheinungen schnell ihre Grenzen fanden, ergab sich zwangsläufig. Denn wer verfügte schon über entsprechende "capabilities"? Und doch ergaben sich aus der Gartenmode Auswirkungen auf die Gestaltung der Gärten im Kleinen, die bis heute andauert. So wie die Krawatte der Herrenmode zu einem dauerhaften Accessoir wurde.Die berühmten Pflanzenjäger, einst aus wissenschaftlichen aber auch eitlen Gründen ausgeschickt, haben Trends ausgelöst. Auf einmal eröffnete sich durch die Unmengen an Herbarmaterial auch dem Normalbürger die Möglichkeit, seinen Garten mit exklusiven Pflanzen zu bestücken.Lutyens und Jekyll, wie auch Sackville-West haben Gartengeschichte geschrieben und damit bis heute anhaltende Megatrends ausgelöst. Rosenkugeln, eine völlig funktionslose Gartenornamentik, waren mal Trend. Dann gerieten sie aus der Mode. Jetzt sind sie wieder "In". Man denke auch nur an die hier auf einmal ausgebrochene Gartenverspiegelung. Wenn genügend mitmachen und die richtigen Multiplikatoren (Gartenzeitschriften) sich des Themas annehmen, dann ist dem Trend die Spur gelegt. Ohnehin sind diese Internet-Communities Trendsetter par excellence. Das, was vorgeschlagen wird, muss nur häufig genug nachahmbar sein. Schwimmteiche sind es nicht. Denn wer verfügt schon über soviel Grund und Boden, dass er sich einen Schwimmteich anlegen könnte?