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Flächenversiegelung vermeiden - gesunden Boden bewahren (Gelesen 9037 mal)
Flächenversiegelung vermeiden - gesunden Boden bewahren
Das Problem der Flächenversiegelung ist auch nach 40 Jahren Ökologiediskussion nicht gelöst. Nach wie vor werden in privaten Gärten (nicht Kleingärten) Flächen und Wege mit Betonpflaster und anderen Materialien versiegelt, obwohl das Problem seit langem bekannt ist. Die Menge der versiegelten Kleinflächen übersteigt dabei oft in der Summe die Flächen, die durch Flugplätze und andere Großprojekte versiegelt werden. Also nichts, was man unter den Tisch kehren könnte...Ein Grund ist sicher die "pflegeleichte Pflasterlandschaft", die zusammen mit Rasen und Thujen dann den pflegeleichte Garten ergibt, in dem aber nicht mehr viel Platz für Natur ist und der sich negativ auf ökologische Zusammenhänge auswirkt.Der Gesetzgeber schläft, oder traut sich nicht, Saubermännern und - frauen den Verzicht auf großflächige Versiegelungen (relativ zur Gesamtgartenfläche) vorzuschreiben.Braucht man wirklich mehrere versiegelte Flächen im Garten? Reicht nicht eine Terrasse? Und muß die unbedingt so groß sein, daß man auch noch den Wohnwagen drauf parken kann?Wie löst ihr das Problem von Wegen und Flächen? Wer verzichtet auf Beton, und wer kommt ganz ohne Versiegelungen aus?
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Flächenversiegelung vermeiden - gesunden Boden bewahren
Trotz Wikipedia, Nabu und sonstige Berufs-Mahner halte ich den Ansatz, versiegelte Gartenflächen würden dem Grundwasserhaushalt schaden, allein schon aus Gründen der Logik für absolut übertrieben. Insbesondere hier in D.In sehr dich besiedelten Gemeinden mag dadurch das Oberflächenwasser (meist wird das Grundwasser aus völlig anderen Arealen gespeist) negativ tangiert sein, aber eine 20 qm-Terrasse leitet den Regenfluss völlig in den Garten ab und dessen Feuchtigkeit dringt auch unter die Terrasse. Wer es nicht glaubt, möge graben.Diese übertriebene Sichtweise erinnert mich an diese moralinsaure Redewendung: "Wenn das alle tun würden".Aber Behörden und Mahner haben wieder ein Objekt gefunden, das nach Regelungen und Abgaben schreit. Dieser Regierung ist es zuzutrauen, dass es bald eine Versiegelungssteuer gibt.
Re:Flächenversiegelung vermeiden - gesunden Boden bewahren
Ich habe viele Betonplatten aus dem Garten entfernt nach dem Einzug, dort gibts nun Trampelwege auf holzigem Material, schön weich und durchlässig. Die Terrasse ist allerdings immer noch mit Betonplatten verlegt, die Zementfugen jedoch wurden durch Kiesfugen ersetzt, das Wasser läuft dort rasch ab. Etwa alle 20-30 Jahre muss die Terrasse neu verlegt werden, weil Erde und Sand mit der Zeit ausgeschwemmt werden (wobei auch Ameisen dazu beitragen), aber das ist kein Problem. Die Hauszufahrt ist asphaltiert, da wollten wir mal Kiesfläche machen, aber der Nachbar macht da nicht mit, er hat ein Fahrwegrecht. Ich tröste mich damit, dass in den Belagsschäden schon Kräuter wachsen, die Versiegelung also langsam undichter wird.
Re:Flächenversiegelung vermeiden - gesunden Boden bewahren
Schön - haben wir also einen neuen Thread zum polarisieren 8)Kann mich fars nur anschliessen - da mir das Wasser im garten in Deutschland nicht reichte enwässere ich sämtliche Dachflächen und Terrassen in Teiche (da mit Teichfolie ausgelegt ebenfalls versiegelte Flaechen) - die dann über Überläufe die Umgebung Wasser zufuehren - trotzdem muss im Sommer noch zusaetzlich gewässert werden.
Re:Flächenversiegelung vermeiden - gesunden Boden bewahren
Wir haben keine versiegelten Flächen im Garten, mit dem Effekt, daß man halt immer wieder mal nachbesser muß. Kleine Terrassenflächen habe ich selbst verlegt, mit Schotter und Sand, die halten eigentlich besser als die eine, größere vom Profi. Wurde auch im Sandbett verlegt, aber die Nachbarin meint beobachtet zu haben, daß als Unterlage Bauschutt verwendet wurde.
Hält nicht besonders gut, ist aber auch rundum den Wühlgängen des Maulwurfs ausgesetzt. Für einige Wege habe ich Porphyrplatten einfach eingegraben, das ist nicht lege artis, aber es hat mir in 10 Jahren erst eine beim Frost zerrissen.Über den Wunsch meines Mannes nach einer ordentlichen großen Terrasse zum Grillen habe ich mich hinweggesetzt. Als Kompromiss ist die Fläche staudenfrei geblieben, eine Art Rasenhandtuch, das einem natürlichen Schrumpfungsprozess ausgesetzt ist.


Re:Flächenversiegelung vermeiden - gesunden Boden bewahren
Wasser sammeln und Wasser versickern lassen ist aber nicht dasselbe. Sickerwasser wird z.B. gereinigt in den Mineralschichten und steht so ohne langwierige Aufbereitung als Trinkwasser zur Verfügung. Ausserdem gelangt eben ein Grossteil des Wassers auf versiegelten Flächen in die Kanalisation, wo es sich mit Schmutzwasser mischt.
Re:Flächenversiegelung vermeiden - gesunden Boden bewahren
So etwas ähnliches gibt es schon. In manchen Städten werden die versiegelten Flächen generell bei der Berechnung der Gebühren für die Regenentwässerung einbezogen. Deshalb gibt es Lösungen, bei größeren Gebäuden das anfallende Regenwasser in Mulden versickern zu lassen, um dadurch zumindest einen Teil der Gebühren zu sparen.Wir haben auf unserem großen Grundstück auch allerlei gepflastert, das ist für vieles einfach praktischer. Reine Gartenwege sind bei uns mit Rasen bewachsen. Alles Wasser versickert vor Ort und selbst die Straßenentwässerung geschieht durch Versickerung.Im übrigen finde ich auch einen Trampelpfad eine akzeptable Wegeform.dass es bald eine Versiegelungssteuer gibt.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Flächenversiegelung vermeiden - gesunden Boden bewahren
Im Garten gibt es um die Laube herum eine schmale "Lauffläche" aus in Sand verlegten Feldbrandsteinen. An der breitesten Stelle hat sie etwa 1,50 m, an der schmalsten 0,60 m. Alle Jubeljahre sande ich die Fläche ab, indem ich etwa 2 cm Sand auftrage und diesen einige Tage liegen lasse. Danach sind die Steine wie neu, die Fugen wieder gut gefüllt und die wenigen Unkräuter, die sich in die schattigen Fugen verirren, können leicht entfernt werden.Die kleine Terrasse am Teich steht ebenfalls auf einem Sandbett. Der äußere Rand von Feldbrandsteinen ist mit kleinem Kies aufgefüllt. Die Maße sind 2,20 x 1,30, das genügt für das Hängemattengestellt. Zwischen den Feldbrandsteinen zupfe ich gelegentlich ein bißchen Wildwuchs weg, die Kiesfläche ziehe ich mit dem Grubber durch. Das reicht.Unter der Wasserzapfstelle gibt es eine weitere Fläche, die mit Kantensteinen gerahmt und komplett mit Kies aufgefüllt ist. Hier sammelt sich viel Erde zwischen den Steinen. Das letzte Mal habe ich einen Teil der Fläche vor vier Jahren ausgehoben und den Kies gewaschen wieder eingefüllt, noch hält's.Alle Wege sind gemulcht. Die fünf Treppenstufen zur oberen Gartenebene bestehen aus liegenden Beton-Kantensteinen. Ich hätte lieber Holzbohlen genommen, aber das wäre mir nicht sicher genug und aus statischen Gründen auch nicht möglich gewesen (die Beton-Kantensteine stabilisieren die seitliche Befestigung der Terrassenbeete).
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Re:Flächenversiegelung vermeiden - gesunden Boden bewahren
und was ist daran schlimm?Ausserdem gelangt eben ein Grossteil des Wassers auf versiegelten Flächen in die Kanalisation, wo es sich mit Schmutzwasser mischt.
ja, ich rauch jetzt wieder!
Re:Flächenversiegelung vermeiden - gesunden Boden bewahren
Muß aber nicht sein. Man braucht sich wirklich nur an den einfachen Fragen aus dem Anfangsposting zu orientieren, die ich für jene, die erst später dazugekommen sind, hier nochmal wiederhole:Schön - haben wir also einen neuen Thread zum polarisieren
Braucht man wirklich mehrere versiegelte Flächen im Garten? Reicht nicht eine Terrasse? Und muß die unbedingt so groß sein, daß man auch noch den Wohnwagen drauf parken kann?Wie löst ihr das Problem von Wegen und Flächen? Wer verzichtet auf Beton, und wer kommt ganz ohne Versiegelungen aus?
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Re:Flächenversiegelung vermeiden - gesunden Boden bewahren
Ich denke mal da gehts vor allem um Flächen bei denen in den (Regenwasser)kanal entwässert wird und dadurch das Wasser schnell abgeführt wird. Der Rest ist ja weitgehend egal. Ob das Wasser jetzt 5m weiter versickert spielt ja wohl keine Rolle. mfg
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Re:Flächenversiegelung vermeiden - gesunden Boden bewahren
Das ist nicht das Thema.
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Re:Flächenversiegelung vermeiden - gesunden Boden bewahren
Was dann? Letztendlich ist dass das wichtige.
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Re:Flächenversiegelung vermeiden - gesunden Boden bewahren
ich bin auch immer verwundert, wie wenig bewußtsein für solche themen wie flächenversiegelung oder z.b. auch den erhalt der alleebäume nach jahren und fast jahrzehnten ökologiediskussion bei den leuten angekommen ist. bei privatleuten wie bei behörden. meine beobachtung in unserem gartengebiet ist, daß dort viel versiegelung betrieben wird, um die autos abzustellen. die leute haben relativ große teile ihrer grundstücke geopfert, um das auto nah bei sich zu haben. ja sicher, man hat auch mal schwere dinge auszuladen. aber dafür fahren wir kurz vor unser grundstück, laden aus und parken das auto dann ca. 200 m weit entfernt auf einem breiteren (und unbefestigten gartenweg).viele terrassen in unserem gebiet sind noch durchlässig für regenwasser, viele autoabstellflächen sind es nicht. man sollte aber auch einräumen, daß das wasser dann eben zwei meter weiter versickert. ich denke nur, es geht bei versiegelung nicht allein um wasser, sondern vielleicht auch um so etwas wie respekt vor dem boden, oder? wenn ich allerdings den vielen offenen boden in den beeten um die staksigen rosen herum sehe, zieht sich bei mir auch einiges innerlich zusammen...und ja, ich glaube immer noch und gegen viele widerstände, daß jeder bei sich selbst anfangen kann und sollte. die gärtner sind vielleicht nicht die größten problemverursacher, aber sie können doch ein gutes beispiel geben, mhm?
Re:Flächenversiegelung vermeiden - gesunden Boden bewahren
Wesentlich ist die Speicherfähigkeit des Bodens. lt. Statistik nehmen Extremwetterereignisse ständig zu, Versiegelungsflächen und verdichtete Böden (Landwirtschaftliche Flächen, Skipisten,etc.) leiten das Wasser oberflächlich ab, es versickert nicht in angrenzenden Flächen sondern geht ungebremst in den nächsten Vorfluter (oder in Nachbars Keller)Versicherer, Katastrophenfonds und die Wildbach- und Lawienenverbauung konnen ein Lied davon singen.Der Anteil an versiegelten Flächen nimmt erschreckend zu, aufwendige und teure Projekte zur Verhinderung von Überschwemmungen und Murenabgängen sind die Folge.- aber das bezahlt ja der Staat :-XIm Grazer Stadtgebiet sind derzeit zB Bachregulierungen und ein großes Rückhaltebecken aus diesem Grund notwendig geworden- Überschwemmungen gab es hier vor 40 Jahren noch nicht, die Einzugsgebiete der Bäche waren damals auch noch nicht mit Einfamilienhäusern total verbautEine praktikable Lösung im Privatgarten- große Trittsteine mit ensprechendem Abstand verlegt