Toll! Ich bin mir meines Privilegs bewusst! Täglich! Und, handele ich deiner Meinung nach entsprechend?Ehrlich, das hat recht wenig mit Politik zu tun. Was Politik angeht, möchte ich nicht in einem Staat leben, der den Leuten vorschreibt, was sie mit ihrem Eigentum machen. Das mit dem Eigentum ist nicht immer gerecht, aber alles andere ist auch nicht gerechter.@Pimpinella: Ein guter Mensch bist du, wenn du dir deines Privilegs bewusst bist und entsprechend handelst.
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Gärtner und Politik - oder auch: was bringt das Gärtnern der Allgemeinheit? (Gelesen 23288 mal)
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Mizzitanta spinosissima var. splendens
Re:Gärtner und Politik - oder auch: was bringt das Gärtnern der Allgemeinheit?
Re:Gärtner und Politik - oder auch: was bringt das Gärtnern der Allgemeinheit?
Ich komm nicht umhin, mich bei deinen Äusserungen an den Sozialismus in purster Form erinnert zu fühlen. Dass "mein Grund und Boden" eigentlich gar nicht stimmen kann, merke ich doch schon an den nächsten Nachbarn. Wenn X Plastikmüll verbrennt, Y bei starkem Wind einen ganzen Hang totspritzt, Z einen wuchernden Knöterich pflanzt ... die Kreise lassen sich immer weiter ziehen.Tatsache ist, dass ich ein Stück Land extra zum Spass beanspruche, für mich allein. Susanne hats gesagt: Eigentum verpflichtet. Auch der, welcher auf einem Stück Land seine Modelleisenbahn oder eine Klatterwand aufstellt, hat diese (moralische) Verpflichtung.
Re:Gärtner und Politik - oder auch: was bringt das Gärtnern der Allgemeinheit?
Es gibt Dinge, die braucht man nicht unbedingt für ein menschenwürdiges Leben: einen Garten, ein grosses Haus, einen SUV, Golfschläger, Kaviar, einen Swimming Pool... Diese Dinge sind Luxus, und haben - nach meiner unmassgeblichen Meinung - eine moralische Verpflichtung gegenüber der Allgemeinheit zur Folge, wenn man sie exklusiv, also für sich privat, beansprucht. Dann gibt es Güter, die sind unentbehrlich, die stehen jedem zu, ohne weitere Verpflichtung: Nahrung, Kleidung, ein Dach überm Kopf.
Re:Gärtner und Politik - oder auch: was bringt das Gärtnern der Allgemeinheit?
Q.e.d. Real existierender Sozialismus.
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Re:Gärtner und Politik - oder auch: was bringt das Gärtnern der Allgemeinheit?
Was ist mit Spitzenunterwäsche? Luxus oder Grundbedürfnis? Eine biozertifizierte Latexmatratze für sündhaft viel Geld? Wenn ja, soll ich mich dann für jedermann in der Spitzenunterwäsche auf der Latexmatratze räkeln, weil Eigentum schließlich verpflichtet?Oder langt es, 10% des Einkommens für mildtätige Zwecke zu spenden? Muss ich dabei heilig schauen?
Re:Gärtner und Politik - oder auch: was bringt das Gärtnern der Allgemeinheit?
Der real existierende Sozialismus der DDR oder der UDSSR hatte mit Sozialismus wenig zu tun. Und ja, die Idee, dass Eigentum verpflichtet, ist sozialistisch. Die Idee des Eigentums hingegen liberal. So what? Sozialismus ist nicht per se schlecht. Moderne Gesellschaften enthalten Elemente aus verschiedenen Denkrichtungen. Sozialistisch darf kein Schimpfwort sein. Uneingeschränkten Liberalismus will kaum wer. Wer weiss, ob du dann noch einen Garten hättest.Q.e.d. Real existierender Sozialismus.
Re:Gärtner und Politik - oder auch: was bringt das Gärtnern der Allgemeinheit?
Wo etwas beginnt, und wo es aufhört, kann man immer diskutieren. In D ist auch nicht dasselbe Luxus wie in Somalia. Wir wissen wohl alle mehr oder weniger, wann Luxus beginnt, und ja, das wandelt sich. Wenn bald jedeR einen SUV hat, wird das nicht mehr als Luxus empfunden. Nur noch der mit dem Porsche Cayenne strahlt Luxus aus.So gesehen kann man auch diskutieren, ob jeder Garten Luxus sei. Meiner ist es nach meiner Beurteilung, nur schon wegen der Grösse und der Lage.Was ist mit Spitzenunterwäsche? Luxus oder Grundbedürfnis? Eine biozertifizierte Latexmatratze für sündhaft viel Geld? Wenn ja, soll ich mich dann für jedermann in der Spitzenunterwäsche auf der Latexmatratze räkeln, weil Eigentum schließlich verpflichtet?Oder langt es, 10% des Einkommens für mildtätige Zwecke zu spenden? Muss ich dabei heilig schauen?
Re:Gärtner und Politik - oder auch: was bringt das Gärtnern der Allgemeinheit?
Kann man diese aberwitzige Diskussion nicht zu EM rüberschieben?
Re:Gärtner und Politik - oder auch: was bringt das Gärtnern der Allgemeinheit?
@fars: Wenn du ot diskutierst, ists fachlich (#83), wenn andere dir ungenehme Ansichten zum Thema posten, rufst du nach Entsorgung, statt gegenargumente zu liefern. 

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Re:Gärtner und Politik - oder auch: was bringt das Gärtnern der Allgemeinheit?
So, jetzt ist's aber genug mit dem Freizeitsozialismus. Die Arbeitswoche hat schließlich begonnen. Mal ein anderes Thema. Ich habe eben (mit krankem Kind daheim, also dass jetzt keiner denkt, ich würd' mich drücken) einen interessanten Artikel über die Bedeutung des Rasens für die amerikanische Gesellschaft gelesen. Darin kommt die Geschichte alten Dame vor, die letztes Jahr in Handschellen abgeführt wurde, weil sie ihren Rasen nicht gepflegt und damit die Immobilienwerte in ihrer Umgebung gefährdet hatte. Das ist nun eindeutig zu viel Kapitalismus!
Re:Gärtner und Politik - oder auch: was bringt das Gärtnern der Allgemeinheit?
Zweifellos.Aber dennoch: Hier in der Stadt gibt es den Fall eines vielfachen Immobilieneigentümers (es gibt dafür noch andere Begriffe), der historisch wertvolle Gebäude aufgekauft hat, diese entmietet und über viele Jahre total verfallen lässt. Damit zieht er die unmittelbare Nachbarschaft wertmäßig merklich nach unten.Ungepflegter Rasen ist tatsächlich eine pathologischer Extremfall. Obwohl, es gibt ja Menschen, die lassen ihren Rasen "verkleen".
Re:Gärtner und Politik - oder auch: was bringt das Gärtnern der Allgemeinheit?
Ökologische Spinnerei oder Schlamperei oder als Ökologie bemäntelte Schlamperei?Ungepflegter Rasen ist tatsächlich eine pathologischer Extremfall. Obwohl, es gibt ja Menschen, die lassen ihren Rasen "verkleen".
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Gärtner und Politik - oder auch: was bringt das Gärtnern der Allgemeinheit?
Ohne Sozialismus wärst du jetzt bei der Arbeit und das kranke Kind alleine zu Hause...So, jetzt ist's aber genug mit dem Freizeitsozialismus. Die Arbeitswoche hat schließlich begonnen. Mal ein anderes Thema. Ich habe eben (mit krankem Kind daheim, also dass jetzt keiner denkt, ich würd' mich drücken)
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Re:Gärtner und Politik - oder auch: was bringt das Gärtnern der Allgemeinheit?
Nun, der Rasen der Dame war nur noch beige . An einen Ort, wo sich ein Rasen nicht selbst halten kann (Utah!) gehört meines Erachtens gar kein Rasen hin. Aber man muss zugeben, dass der Rest des Anwesens nicht so arg gepflegt aussah. Mein Nachbar zum Beispiel hat einen fürchterlichen Verhau - sollten wir versuchen, das Haus zu verkaufen, wäre das sicher auch wertmindernd. Aber es ist schön friedlich. Der wäre übrigens was für Lehm: er hat einen 800 qm-Garten in Innenstadtlage, ursprünglich wunderbar bepflanzt mit heimischen Gehölzen, ein richtiges Dschungelparadies. Und geht nur etwas dreimal im Jahr hinein. Das aber dann nackt. Dafür wohnt er in einem Haus, das leicht 18 Personen beherbegen könnte. Wenn er nicht ab und zu wunderschön Klavier spielte, müsste man ihm ein "Eigentum verpflichtet!" Schild vor die Tür stellen.
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Mizzitanta spinosissima var. splendens
Re:Gärtner und Politik - oder auch: was bringt das Gärtnern der Allgemeinheit?
a) wollen wir mal nicht vergessen, dass Kindergärten und andere segensreiche Einrichtungen zuerst von den Kirchen erfunden wurden.b) habe ich prinzipiell nichts gegen Sozialismus, es ist der banal dahingeplätscherte Freizeitsozialismus, der mich stört.Ohne Sozialismus wärst du jetzt bei der Arbeit und das kranke Kind alleine zu Hause...