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HDR-Fotografie (Gelesen 55140 mal)
Moderator: thomas
Re:HDR-Fotografie
Ich möchte euch mal folgende Bildreihe zeigen.Alle 4 Bilder wurden mit der Kamera (Nikon D70s) auf dem Stativ aufgenommen, manuelle Belichtung (mittenbetonte Integralmessung), Blende konstant (damit sich die Tiefenschärfe nicht verändert), Belichtungszeit variiert, Speicherung als nef-Datei:1/200 sec:
1/100 sec:
1/50 sec:
1/25 sec:
Die Belichtung deckt also einen ziemlich weiten Bereich ab. Das schien mir nötig, um sowohl die dunklen als auch die hellsten Partien mit entsprechender Zeichnung im Bild zu haben. (Man beachte insbesondere den Himmel, der nur im dunkelsten Bild richtig durchgezeichnet ist.)Aus allen 4 Bildern wurde dann mittels Photomatrix ein HDR erzeugt und mittels Tone mapping "entwickelt", dabei bin ich ein wenig von den Standardeinstellungen abgewichen (und habe leider vergessen, die genauen Einstellungen zu notieren). Einige Feinheiten gehen bei der Umwandlung der tiff-Datei zum jpg und der Kompression auf 100 kB verloren, aber dennoch:Hier das, wie ich finde, ganz passable Ergebnis:
Interssieren würde mich eure Meinung zum "fertigen" Bild.
- thomas
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Re:HDR-Fotografie
Hallo bristlecone,das ist sehr, sehr eindrucksvoll. Und das Beispiel zeigt gut, was geht. Ich glaube, dass damit auch Gartenladys Frage beantwortet ist, ob HDR eine Methode ist, mit schwierigen Kontrastumfängen (z.B. sehr helle Blüten, andererseits tiefer Schatten) fertig zu werden.Das resultierende, eindrucksvolle Bild empfinde ich aber trotz allem als etwas zu fremd. Ich habe früher in der Dunkelkammer auch mit Abwedeln und Nachbelichten die Entwicklung in unterschiedlichen Partien des Bildes unterschiedlich forciert oder gedämpft, um bessere Durchzeichnung von Lichtern und Schatten zu erhalten als das mit Standardbelichtung möglich war. Aber es war mir dabei immer wichtig, nicht 'zu weit' zu gehen. Großes, unerreichbares Vorbild Ansel Adams im Sinn ...Vielleicht würde das Beispiel weniger fremd wirken, wenn du z.B. die beiden extremsten Stufen weglassen würdest?Oder kann man das anderweitig beinflussen?Liebe GrüßeThomas
Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.
Re:HDR-Fotografie
Bristlecone, das ist ein schönes Beispiel und super gelungen!
HDR interessiert mich schon länger, vor allem wegen solcher Landschaftsaufnahmen. Und dein Endergebnis wirkt auf mich nicht gekünstelt wie bei so vielen anderen Beispielen.Jetzt das Bild nur noch in die Waagrechte ausrichten und fertig!
Ich kippe auch meistens nach links ab - schon seltsam.Liebe GrüßeLaurie



Re:HDR-Fotografie
Tja, Ansel Adams... Was der wohl mit der heutigen Technik anfangen würde?Bei seinen Bildern hatten die Betrachter meist nicht das Gefühl, dass das irgendwie fremd wirkte, aber viele waren enttäuscht von der Wirklichkeit, als sie an der Stätte standen, an der das Originalfoto entstanden war, dass sie so sehr bewunderten, z. B. im Yosemite Valley.Thomas, kannst Du versuchen näher zu beschreiben, was Dir fremd vorkommt?Ich empfinde am ehesten den leichten "Schleier" vor den Berghängen als etwas unnatürlich.Ich habe mit den Bildern schon öfter experimentiert. Am besten ging das immer, wenn ich alle vier Bilder verwendet habe und am "Tone Mapping" eine Bearbeitung vorgenommen habe.P.S.: Ja, ganz leicht gekippt - da habe ich einen Knick in der Optik - gibt auch ein schönes Medizinerwort für diese Art Sehstörung.Was mich enorm tröstet: Ansel Adams hatte das auch! Ein gutes Omen?Das resultierende, eindrucksvolle Bild empfinde ich aber trotz allem als etwas zu fremd.
- thomas
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Re:HDR-Fotografie
Mich stört vielleicht am meisten, dass der gespiegelte Wald und der richtige fast gleich hell sind. Da 'weiß' mein Hirn beim Hingucken, dass das so nicht ist (trotz aller mentaler Korrektur).Das Endbild ist mir generell zu gleichmäßig gemappt, da müsste m.E. mehr Tiefe in den Schatten sein.Ja, was Adams wohl gesagt hätte ... der hat z.B. mit nur noch drei Negativplatten in der Tasche bei Eiseskälte ausgeharrt, weil er dachte, das Licht wird noch besser ... und manchmal wurde es tatsächlich besser, oft aber auch nicht, und er ist an einem anderen Tag nochmal los.Und danach hat er noch stundenlang in der Dunkelkammer gearbeitet.Liebe GrüßeThomas
Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.
Re:HDR-Fotografie
Wir empfinden auch den weißen Schnee gegenüber dem Himmel als heller, selbst wenn wir wissen, dass das eine optische Täuschung ist.Wenn die Sehgewohnheiten in die Irre geführt werden, ist der Bildeindruck fremd, das stimmt. Vielleicht liegt das hier aber tatsächlich auch mit am Motiv?Die Probe aufs Exempel: Hier noch 2 Bilder desselben Motivs, beide zeigen denselben Bildausschnitt und sind nicht bearbeitet, mit einer Ausnahme: das eine Bild ist auf den Kopf gestellt und gespiegelt, die Wasserfläche also oben.Aber welches? Sieht man das auf Anhieb?Mich stört vielleicht am meisten, dass der gespiegelte Wald und der richtige fast gleich hell sind. Da 'weiß' mein Hirn beim Hingucken, dass das so nicht ist (trotz aller mentaler Korrektur).
- Gartenlady
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Re:HDR-Fotografie
Auch bei genauem Hinsehen, sehe ich nicht, dass die Spiegelung dunkler ist.Das HDR-Ergebnis gefällt mir bei dieser eindrucksvollen Aufnahme. Gegen das Kippen der Kamera hilft mir übrigens das Einblenden eines Gitternetzes Ich habe mal mit dem 2. Foto und Luminanzmaske experimentiert, hier das Ergebnis. Besonders deutlich sieht man den Unterschied im Detailreichtum der Bergwälder im Hintergrund.
Re:HDR-Fotografie
Das zweite Bild ist das richtige (nicht horizontal gespiegelt). Das erkenne ich aber nicht an der Spiegelung.Die Probe aufs Exempel: Hier noch 2 Bilder desselben Motivs, beide zeigen denselben Bildausschnitt und sind nicht bearbeitet, mit einer Ausnahme: das eine Bild ist auf den Kopf gestellt und gespiegelt, die Wasserfläche also oben.Aber welches? Sieht man das auf Anhieb?

Re:HDR-Fotografie
Ja, das Gitternetz ist da sehr brauchbar, doch da es mich bei den Makros stört, blende ich es immer wieder aus und dann vergesse ich es wieder...Gegen das Kippen der Kamera hilft mir übrigens das Einblenden eines Gitternetzes
Re:HDR-Fotografie
[size=0]Ich beichte: Das Gitternetz war eingeblendet, und trotzdem (war froh, dass alles fest stand, und hab ganz zum Schluss nicht mehr drauf geachtet)[/size]Ob Laurie recht hat, verrat ich morgen früh.
Re:HDR-Fotografie
Und ob!Ob Laurie recht hat, verrat ich morgen früh.

Re:HDR-Fotografie
Genau das ist es, was mich an den meisten gemappten Bildern stört: die haben weder richtige Tiefe noch Lichter...Das Endbild ist mir generell zu gleichmäßig gemappt, da müsste m.E. mehr Tiefe in den Schatten sein.
Re:HDR-Fotografie
Kann man alles einstellen, wie stark gemappt wird, mit welchem Kontrastumpfang und mit welcher "Weichheit" der Übergänge. Man muss sich nur erst in die zig Schieberegler einarbeiten und das dauert so seine Zeit und erfordert bissl Übung. Zum Glück kann man einzelne Einstellungen abspeichern und bei Bedarf wieder laden... macht sich gut, wenn man mal was Optimales für bestimmte Landschaften gefunden hat.LG RamonaGenau das ist es, was mich an den meisten gemappten Bildern stört: die haben weder richtige Tiefe noch Lichter...
- thomas
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Re:HDR-Fotografie
Schwer. Aber ich meine, das zweite ist richtig rum.Liebe GrüßeThomasAber welches? Sieht man das auf Anhieb?
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