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Biber... (Gelesen 2417 mal)
Moderator: partisanengärtner
Biber...
Hallo allerseits,natuerlich wohnt genanntes Tier nicht in meinem Garten. Allerdings in der Gemeinde am Bach. Wir wohnen ja nicht weit weg vom Lech. Dort gibt es auch noch Wanderungen "auf der Spur des Bibers".Nun war heute in der Zeitung zu lesen, dass der Biber unserer Gemeinde weichen soll. "Ich habe ihm beim Ortstermin persoenlich in die Augen gesehen" - so sprach der Buergermeister.Nun war das wohl nicht das eigentliche Vergehen des Bibers
sondern dass der Nager 2 Daemme gebaut hat, die zu entfernen Kosten verursacht hat, weil es den oberen Bachlauf gefaehrdet hat.Mir ist bewusst, dass die Tiere enormen Schaden anrichten koennen. Und so geht es mir weniger darum, ob er "weg" muss oder nicht - da taete ich mich recht naiv anstellen, wuerde ich die heile Welt als heres Ziel verkuenden; und das taete ich leicht, weil ich nicht betroffen bin.Punktum "muss" er also weg und die Fang- und Schiesserlaubnis wurde fuer nach der Schonzeit beantragt.Im Fernsehen wurde das schon mal recht kontrovers diskutiert. Dass es bereits zu viele Biber in den Zoos gaebe und auch weitere Besiedelungsgebiete nicht mehr in Aussicht seien. Auf der anderen Seite gaukeln solche o.g. Fuehrungen ja noch die heile Welt vor. Wie wird das bei Euch gehandhabt, welche "Loesungen" wurden dort gesucht und hoffentlich gefunden?Ist der Biber schlicht so haeufig oder so schadhaft, dass es - also ich merke, dass mir das Wort unterm Schreiben Probleme macht - sinnvoll ist ihn zu bekaempfen?nachdenkliche GruesseSabine

Re:Biber...
Hallo Sabine,ja, ist er. Es finden sich schon lange nicht mehr genug Abnehmer für gefangene Biber. Also werden sie seit einigen Jahren vermehrt getötet. Das erfolgte bisher mit aberwitzigem bürokratischem Aufwand durch die Biberbeauftragten.Inzwischen wurde das sogar den zuständigen Ämtern zu dumm, also hat man kürzlich in Bayern eine vereinfachte Regelung getroffen.Wo es geht, wird natürlich nach wie vor die Abwehr vorgezogen. Hab selbst schon einige mobile Elektrozäune zu dem Zweck verkauft. Die kleinen Racker können ganz schön lästig werden, wenn sie an der falschen Stelle bauen oder futtern.Ist der Biber schlicht so haeufig oder so schadhaft, dass es - also ich merke, dass mir das Wort unterm Schreiben Probleme macht - sinnvoll ist ihn zu bekaempfen?

Re:Biber...
Gut,aber waere es dann nicht an der Zeit darueber sinnvoll aufzuklaeren? Wir haben leider heute den letzten Tag der Wanderausstellung ueber Die grossen vier verpasst. Also Baer, Luchs, Wolf und Mensch.Haett ich interessant gefunden, denn viel vom Unbehagen oder andersrum einer gewissen Blauaeugigkeit kommt ja aus dem Unwissen. Waere nicht analog eine Biberrealitaetsshow auch ganz sinnvoll? ;)Auch hier scheint`s ja eine Gradwanderung.... Naturschutz gut und schoen, aber es sind eben Nagetiere - was nagen ja bereits im Wort traegt, als dass auch die Vermehrungsrate dieser Tiergruppe ja eher sprichwoertlich ist. Also selbst wenn`s "nur" 4 Junge pro Jahr sein sollten - es fehlen ja vermutlich doch ziemlich die natuerlichen Feinde.LGSabine
Re:Biber...
Da staune ich aber. Ich hatte schon mal einen Biber hier auf meinen Hausgrundstück in einem Teich (es war ein sehr trockenes Jahr und die Gräben leer). Der hat mir die Obstbäume zernagt und den Rosenkohl geklaut. Nach dem Theater, das ich mit dem Tier durchhabe (mir ging es nur ums umsetzen) ist es mir völlig unverständlich, dass irgendwo Biber geschossen werden. Hier darf der Biber im Prinzip alles.Angeblich ist der Fischotter ein natürlicher Feind des Bibers. Hat mir ein Angler erzählt, ob es stimmt, weiß ich nicht. Der Otter würde sich die Jungtiere holen 

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Biber...
Genau das meine ich. Uns fehlt irgendwie der Zwischenstand. Das kippte jetzt irgendwie nahtlos in die Bekaempfung was vorher erhaben jeder abwehrenden Aktion war.Letztes Jahr sass ein verirrter Biber in Landberg. Der wurde meines Wissens von der Feuerwehr "gerettet". Otter.... scheinen mir entschieden seltener. Oder? ::)Liebe GruesseSabine
Re:Biber...
Wenn man den Anglern glauben darf (so genanntes Anglerlatein) gibt es hier reichlich. Gesehen habe ich noch nie einen. Biber zeigen sich mittlerweile öfters.Hier sind die Bedingungen auch anders als in Süddeutschland. Biber gab es hier immer, nur nicht so viele wie derzeit. Die Gegend ist dünner besiedelt. Schließlich haben die großen Agrarbetriebe auch ihren Vorteil. Wenn mal ein paar hundert Quadratmeter Wiese überschwemmt werden ist das nicht so tragisch wie bei einem Kleinbauern mit beschränkter Fläche.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Biber...
... in dem hiesigen Fall sind eben auch Gehoefte, bzw. eine Muehle betroffen. Von einem Otter habe ich hier noch nie gehoert - was wiedrum nichts heissen muss
Aber ich habe eine Kollegin, die einen Angler als bessere Haelfte hat. Das taete mich ja schon mal interessieren...

Re:Biber...
In solchen Fällen werden hier große Rohre in die Dämme eingebaut, damit das Wasser unterirdisch durch kann. Oberirdisch funktioniert nicht. Was rauscht, wird zugebaut. Das sind schon sympathische Viecher.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Biber...
Ich fühle mich gar nicht so schlecht informiert. In der Presse gab es doch immer wieder mal kurze Berichter über das Bibermanagement. Probleme gab es von Anfang an. Aber je mehr Biber es werten, desto mehr Leute sind damit konfrontiert und desto mehr rückt auch der Umgang mit den Bibern aus der extremen Totalschützerecke in Richtung Mitte der Gesellschaft. Wenn die Biber sich weiter so vermehren, werden sie früher oder später dem normalen Jagdrecht unterliegen (sind die Jäger gar nicht begeistet von, aus Angst vor ersatzpflichtigen Wildschäden). Otter scheint es inzwischen auch mehr zu geben, als mancher vermutet. Sie sind halt ungleich heimlicher als die Biber. Otterabwehrzaun hatte ich auch schon. Für eine Fischforschungsanstalt, wo sie die Versuchsbecken geplündert haben. Im Nordosten sind Otter wohl fast flächendeckend vorhanden. In Bayern tauchen sie auch immer wieder mal auf. Sie haben nur die dumme Angewohnheit, sich gerne überfahren zu lassen. Angeblich wollen sie nicht unter Brücken durchschwimmen. Wenn sie nicht trocken durch können, gehen sie oben über Straßen und Schienen.
Re:Biber...
Otterabwehrzaun ist hier undenkbar. Ein hiesiger Teichbesitzer wollte seine Karpfen mittels Zaun schützen. Er bekam die Genehmigung mit der Auflage, Löcher im Zaun für den Otter zu lassen.
;DIn Cottbus sind entlang einer Bundesstraße viele Kilometer Zaun dauerhaft gezogen, damit die Tiere nicht auf die Straße laufen. Unter Brücken werden so genannte Otterbermen gebaut, seitliche Laufstege damit die Tierchen trocken unter den Brücken durchkommen.


„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Biber...
Hier eine Info zum Otter-Bestand in Bayern:http://www.waldwissen.net/themen/wald_w ... ld_2004_DE
Re:Biber...
Wenn du ihnen beinbringst, selektiv käferbefallene Fichten zu fällen, könnte ich eine ganze Menge der Tierchen hier in der Gegend vermitteln.Das hat doch 'was.

Re:Biber...
Normalerweise mögen die Weichholz. Es gibt aber auch Ecken, da sind vor allem Eichen benagt, an einer Stelle hatten sie es auf Kiefern abgesehen. Offensichtlich gibt es durchaus bestimmte Vorlieben der einzelnen Tiere. Fichtenliebende Biber gibt es hier garantiert nicht. Es gibt fast keine Fichten.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Biber...
Na in der Schweiz sah ich eine riesige Pappel mit derartigem Frasskragen. Da hat das selektive Fichtennag-gen noch keinen Fuss gefasst
Das waer`s echt... hihi.Aha, Otter ist in meiner Ecke noch ungepunktet. Aber herzlichen Dank fuer die Info - gerade was so ein heimliches Tierchen macht.... moecht man doch auch wissen. Probleme mit den Bibern kannte ich bislang so aus dem Donaugebiet. Aber da waren auch eher grosse Wiesen ect. betroffen. Hier ist der Biber ja der direkte Nachbar vom Menschen. Dass es so zu Problemen kommt, ist wirklich leicht nachvollziehbar.Liebe GruesseSabine
