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Eure 'wertvollsten' Stauden (Gelesen 14890 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR

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sarastro

Re:Eure 'wertvollsten' Stauden

sarastro » Antwort #15 am:

Wenn nach einem langen Winter der letzte Schnee vom Föhn dahingeblasen wird und nur ein kleiner, vorwitziger Winterling hervorblinzelt, daneben die Nieswurz schon üppigst blüht und ein Duft vom Seidelbast geradezu betörend durch den Garten schleicht, dann denkt man nicht gleich an seine allerliebsten Pflanzen, denkt an das Erwachen. In solch einer Situation kann jede scheinbare Unscheinbare eine wertvollste, beglückende Staude sein.
Irm
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Re:Eure 'wertvollsten' Stauden

Irm » Antwort #16 am:

Ich hab keinen Schnee und keinen Föhn ;) aber ich verstehe, was Du meinst. Die ersten Blümles nach dem grauen langen Winter sind einfach schön !Im Februar blüht Adonis amurensis und verschiedene Corydalis transsylvanica - zusammen mit Märzenbecher und Kroküssen.Im März ists schon recht bunt.April fangen die wilden Paeonien an zu blühen, meist Freud und Leid ::)Im Mai freue ich mich auf den blauen Mohn und die Cypripedien,und dann gehts eh Schlag auf Schlag.Witzig ist, dass man sich manchmal anstecken läßt von der Beigeisterung von anderen, aber nicht immer ! Katrins Geranium-Begeisterung kann ich so wenig nachvollziehen, wie Katrin die Rosen-Begeisterung von einigen ;) habe zwar auch ein paar Geraniümmer, aber sooooo toll sind sie ja nun auch wieder nicht, oder ? ;DDann macht mir Spaß, was die Engländer "Plant-Hunting" nennen, ein Wunschpflänzchen geht mir nicht mehr aus dem Sinn, bis ichs dann irgendwann endlich habe ::)na ja, Hobby halt.
Nur langweilige Naturen sind frei von Widersprüchen.
(Erich Mühsam 1878-1934)
nabu
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Re:Eure 'wertvollsten' Stauden

nabu » Antwort #17 am:

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Nina
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Re:Eure 'wertvollsten' Stauden

Nina » Antwort #18 am:

Sempervivum 'Lucy Liu'Nabu hast Du da ein Bild von? :P
knorbs
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Re:Eure 'wertvollsten' Stauden

knorbs » Antwort #19 am:

zitat von irm:
Dann macht mir Spaß, was die Engländer "Plant-Hunting" nennen, ein Wunschpflänzchen geht mir nicht mehr aus dem Sinn, bis ichs dann irgendwann endlich habe
genau so ist das ;D ...letztens über australische erdorchideen gestolpert...eine war dabei, die wollte ich unbedingt haben (diese hier: caladenia arenicola) ...internet sei dank...seit gestern sollen die samen unterwegs sein + ein spezl ist schon instruiert, die auszusäen... da gibt's sicher noch viele hürden zu meistern und ein erfolg noch weit entfernt...aber spaß macht dieses "hunting" allemal 8) ....neben der pflege + garten allgemein ein wichtiger spaßfaktor am hobby.norbert
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Irm
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Re:Eure 'wertvollsten' Stauden

Irm » Antwort #20 am:

Orchi-Samen ;D oh weia, so weit reicht meine Geduld allerdings nicht ...Aber auf der Suche nach Anemone trullifolia bin ich vor zwei Jahren über einen Link einer schottischen Gärtnerei "gestolpert" .. kam dann auf die Idee, dass man da ja auch mal Urlaub machen könnte - und so war ich vorletzten Juni dann da und hab mein Pfänzchen selbst abgeholt ...... nun gut, 26 andere Pflänzlis durften auch noch mit, war etwas abenteuerlich im Flugzeug.
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Hortulanus

Re:Eure 'wertvollsten' Stauden

Hortulanus » Antwort #21 am:

Es ist schon eigenartig und letztlich dient es der Vielfalt. Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall. Auch ich kann mit Geranium nur so viel anfangen, als dass ich manche Sorten recht hübsch finde. Mit Orchideen habe ich rein gar nichts am Hut. Einige wenige habe ich im Garten und freue mich, wenn sie blühen, aber sie sind mir stets sehr fremd geblieben und wenig begehrenswert. Bei vielen Pflanzensammlern ist es ja so, dass sie sich an irgendwelchen Pretiosen festbeißen. Schlimm wird es erst, wenn sich wie bei einem Bullterrier dann eine Art Kiefernkrampf einstellt, will heißen, die Sammelleidenschaft zu einer Obsession wird. Bei manchen unserer Rosen-Enthusiasten habe ich diesen Eindruck gewonnen, womit aber keinesfalls ein negatives Urteil verbunden sein soll, sondern schieres Verständnis. Ich habe vor einer derartigen Entwicklung bisher stets den Absprung geschafft, bin mir aber bewusst, haarscharf an der „Katastrophe“ vorbeigekratzt zu sein. Wie im richtigen Leben kann man der „Hörigkeit“ nur dadurch entgehen, in dem man mehrere Lieben hat. Im Gegensatz zum richtigen Leben wird einem das bei Gartenpflanzen aber ausdrücklich gestattet.So habe ich mich vor einem „zu sehr“ durch die Verteilung meiner Liebe geschützt, die wie bei anderen Gartenfreaks aber nicht pflanzenabhängig sondern auch jahreszeitlich bedingt ist. Wenn – wie im Augenblick – Cyclamen hederifolium aus dem Schatten eines Strauches herauswinkt, würde ich tausend Eide schwören, dass es nichts Schöneres und Begehrenswerteres geben könne. Gleiches trifft aber auch auf den Tuff Schneeglöckchen zu, die sich mit ihren Spitzen durch die Schneedecke bohren. Meine Frau hingegen bewertet (fast) alles geringer als ihre heißgeliebten Eranthis.So drei Favoriten habe ich dennoch. Nach der Lebenserfahrung, dass alte Liebe nicht rostet, stehen bei mir nach wie vor und trotz vielfältiger Enttäuschen an erster Stelle die Wild-Rhododendren, die hier aber OT sind. Bei den Stauden sind es die Saxifragen in ihrer vielfältigen Erscheinungsform. Ganz heiß, aber verschwiegen geliebt werden von mir die absoluten Primadonnen des Pflanzenreichs, die mich bisher nur enttäuscht haben. Aber vielleicht ist die unerfüllte Liebe ja die dauerhafteste. Wer weiß?
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knorbs
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Re:Eure 'wertvollsten' Stauden

knorbs » Antwort #22 am:

ja hortu, dass stimmt...der besondere reiz einer pflanze liegt nicht unbedingt in der pflanze selbst begründet, sondern daran, wie es uns - ob mit können oder durch zufall - gelungen ist, sie in die künstliche gartenwelt einzubetten, dass man glauben möchte, man befände sich am naturstandort.aber wenn deine heimlich heißgeliebten dionysien dich nicht weiter enttäuschen sollen, kommst du um so ein konstrukt nicht rum ;D ;) ....direkt an die hauswand "angelehnt" bei einem gartenfreund mit einer riesigen dionysien-sammlung....die sammlung selbst ist in einem alpinum untergebracht, töpfe im sandbett, bewässerung nur von unten.norbert
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z6b
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Hortulanus

Re:Eure 'wertvollsten' Stauden

Hortulanus » Antwort #23 am:

Ich weiß, Norbert, du hattest mich schon einmal neidisch gemacht. Aber ich muss sorgfältig abwägen zwischen Ehe und Dionysien ;)
Anemone
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Re:Eure 'wertvollsten' Stauden

Anemone » Antwort #24 am:

Meine Güte Helga, Daphne hab ich nicht mal im Garten.... :oWird wohl höchste Zeit.Zur Zeit gehört meine große Liebe den Päonien, am liebsten ungefüllt in der Blüte.Und damit freu ich mich jetzt schon auf das Frühjahr.LG Anemone
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Wolfgang
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Re:Eure 'wertvollsten' Stauden

Wolfgang » Antwort #25 am:

Acanthus, vor allem Mollis alba. Ungemein blühfaul, aber wenn er dann doch kommt, ist es wie bei einem Säugling, der die ganze Nacht jede Stunde geschrien hat: Sobald er fünf Sekunden lächelt, ist alles vergessen.
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Netti
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Re:Eure 'wertvollsten' Stauden

Netti » Antwort #26 am:

Wenn nach einem langen Winter der letzte Schnee vom Föhn dahingeblasen wird und nur ein kleiner, vorwitziger Winterling hervorblinzelt, daneben die Nieswurz schon üppigst blüht
So geht es mir auch, ich liebe eigentlich alle meine Stauden zu jeder Jahreszeit, aber besonders die ersten, wie die Helleboren (usse?) haben es mir angetan, und natürlich alle meine Lilien, egal ob Tag oder Nacht (Oupps, oder Zwiebel ;D)Bild BildGrüße Netti
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Grüße aus dem Rheinland
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Wattemaus
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Re:Eure 'wertvollsten' Stauden

Wattemaus » Antwort #27 am:

Auch bei mir wechseln die Vorlieben mit den Jahreszeiten.Und irgendwie sieht man dann in einer Gärtnerei ein Blümlein stehn, das einen anlacht, mal was seltenes, mal ne Massenblumedann hat man wieder ne neue Vorliebe.Seit unserem Treffen liebe ich zum Beispiel die Aster "Violetta" .Spätestens ,wenn der erste Krokus blüht, werde ich ihn lieben.Gerne mag ich Wicken und Lupinen und Hems und Tomaten und Chillis, die ich auch schön finde.Und natürlich die geschenkten und getauschten Blumen, da freue ich mich besonders auf die neue Päonie (nochmals danke Knorbs) und auf die Hems (danke, Callis) und auf die anderen Kostbarkeitenvom Treffen.Manchmal liebt man auch die unerwarteten Blüten, wie in der vergangenen Woche, als ich eine Chilli ins Winterquartier holte und in ihrem Topf einen 10 cm hohen, roten Seidenmohn fand.
Raphaela

Re:Eure 'wertvollsten' Stauden

Raphaela » Antwort #28 am:

...alles, was besonders schöne Blautöne hat. Im Sommer einige besondere, teils selbst ausgesäte Rittersporne und die Staudenclematis tubulosa Cassandra, weil sie nicht nur schön stahlblau und lange blüht, sondern auch noch duftet und die Staudenclematis Indigo, weil ihr Blau so tief und leuchtend ist.
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Iris
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Re:Eure 'wertvollsten' Stauden

Iris » Antwort #29 am:

Sehr schön, was Sarastro (und Hortulanus) oben mit den jahreszeitlichen Veränderungen der staudigen Vorlieben gesagt hat. Sehr sehr schön auch das mit den "mehreren Lieben", wenngleich mich bei Pflanzen dann auch oft eine ganze vielfältige Gattung fasziniert. Offensichtlich versuche ich, mein aufgrund der polygamen Pflanzenlieben doch schlechtes Gewissen zu betören, indem ich mich immerhin für kurze Zeit gattungstreu (wenn auch nicht gattentreu ;D) gebe.Solche bewundernswerten, natürlich dennoch auch immer wieder wechselnden "Lieblingsgattungen" sind neben den unumstritten großartigen Geraniümmern (die ich aber lieber Katrin überlasse, die da wesentlich mehr von versteht ;)) z.B. auch Astern, Euphorbien, Helleboren, Ligularien (ja: ich habe nichts gegen die Farbe gelb. Ist immerhin ein echter Insektenmagnet!) und und und. Ja, und mit Saxifargaceae kann man mir auch immer wieder kommen - da sind fast alle Gattungen die ich kenne einfach klasse!
Ja hortu, dass stimmt...der besondere reiz einer pflanze liegt nicht unbedingt in der pflanze selbst begründet, sondern daran, wie es uns - ob mit können oder durch zufall - gelungen ist, sie in die künstliche gartenwelt einzubetten, dass man glauben möchte, man befände sich am naturstandort.
Hmm. Ich finde das Auftreten der Pflanze ganz entscheidend. Mit der Gestaltung kann ich natürlich dieses Auftreten entscheidend beeinflussen, aber die characterliche Eingenart bringt die Pflanze von sich aus mit. Wenn im Frühling die blauen Hepatica auf dem inzwischen dunkelvioletten Winterlaub noch mit Häarchen bepelzt ihre lachenden Blüten entleuchten, dann denke ich wie so oft, ich sollte mir ein Beispiel an dieser Lebenskraft nehmen. Wie viel zerbrechlicher und edler, aber auch blasser wirkt da die weisse Form, die für mich wie das Vorbild einer eleganten Dame ist, die ich nie werden könnte, der ich aber immer die Tür aufhalten würde.An manchen Blumen gefällt mir, wie unergründlich sie sind. Sie haben ihren Auftritt mit dem Entrollen der Blätter oder der Blüte oder sie machen noch Fruchtschmuck oder Herbstfärbung oder einiges mehr. Und jedesmal sieht man ein neues Bild dieses Characters. Und wie bei den Menschen geht es mir so auch bei den Pflanzen: ich liebe Überraschungen; Ich bin süchtig danach, jedes Detail zu ergründen und dennoch zu spüren, dass ich es nie werde voll erfassen können. Und wie bei den Menschen, so mag ich auch bei den Pflanzen nicht die ewig gleichbleibenden Dauerblüher, sondern lieber die "Schwierigen", die mit möglichst vielen Gesichtern.Im März denke ich, die Märzenbecher und Arum italicum 'Marmoratum' sind ein so wunderschönes Paar! Und dann tauchen sie gemeinsam so bald wieder unter und treiben im Verborgenen was weiss ich was; - was ich nicht weiss. Man vergißt sie und denkt und freut sich auf beide erst jetzt, wo der Arum auskundschaftet, ob die Luft rein ist, bevor er seine Partnerin im sicheren Frühjahr auffordert, nachzufolgen.Vorfreudige Grüße,Iris
Was juckt es die Eiche, wenn sich eine Wildsau an ihr kratzt?
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