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Rainfarn als Entwurmungsmittel? (Gelesen 11779 mal)
Rainfarn als Entwurmungsmittel?
Morgen miteinander!Gestern sah ich im Fernsehen einen Kräutersepp, den ich gleich zitieren möchte: "Mit Rainfarnblüten kann man sich die teuren Entwurmungsmittel für Hunde und Katzen beim Tierarzt sparen." Leider hat er sonst nix dazu gesagt (Anwendung/trocken oder frisch/Dosierung, etc.).Ich hab mal gegoogelt und fand kontroverse Aussagen dazu: Man solle die Hände davon lassen, weil giftig und weil Nebenwirkungen. Oder aber: Habe jahrelang mit Rainfarn entwurmt, klappt tiptop.Hat jemand von euch schon mal davon gehört, bzw. es schon selber ausprobiert? Wäre mir nämlich sehr gelegen, meine Hunde nicht mehr mit Chemie vollstopfen zu müssen.P.S.: Ich meine den Tanacetum vulgare.Grüsschen, Nicole
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Re:Rainfarn als Entwurmungsmittel?
Da muss ich doch sofort an Paracelsus denken: "Allein die Dosis macht das Gift."Ja, ich habe Rainfarn im Garten.Ja, ich habe eine chemische Ausbildung.Nein, ich käme nie auf die Idee, meinen Tieren daraus einen Cocktail zur Entwurmung zu bereiten.Denn: Welcher der vielen Inhaltsstoffe ist der Wirkstoff?Wie gewinne ich den in genügender Reinheit?Welches ist die richtige Dosis?
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Re:Rainfarn als Entwurmungsmittel?
Eine sehr überlegte Antwort, Tinesmaragaid, danke.Aber: Machst du dir dieselben Gedanken, wenn du z.B. getrocknete Ringelblumenblüten, Wermut usw. als Tee (für Menschen) benutzt? (Vorausgesetzt du tust es
). Da fällt mir doch gleich das Argument der Kräuterleute ein: Die Chemiker wollen den eigentlichen Wirkstoff in grösstmöglicher Reinheit extrahieren und übersehen dabei die wertvollen Wechselwirkungen. Soll ja schon oft vorgekommen sein, dass eine Pflanze im Ganzen wundervoll gewirkt hat, aber sobald man den eigentlichen Wirkstoff extrahierte und anwendete, urplötzlich schlimme Nebenwirkungen aufgetreten sind. (Dies nur als Gedankenanstoss.)Nicht falsch verstehen, aber den Rainfarn einfach ad acta legen, ohne von Erfahrungen gehört zu haben, mag ich noch nicht.


Re:Rainfarn als Entwurmungsmittel?
Einige Dinge sollte man bei der Anwendung von Kräutern beachten.1. Zur effektiven Wurmbehandlung (und es gibt verschiedene Würmer) sind recht toxische Mittel notwendig. Zuerst sollte man die Würmer nachweisen und dann entsprechend behandeln. Erwachsene Hunde haben kaum mehr Würmer.2. Was für die eine Tierart (oder den Menschen unbedenklich ist, kann für eine andere Tierart sehr giftig sein. Also nie von einer Art zur andern schliessen.3. Auch pflanzliche Inhaltsstoffe sind "Chemie"
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Re:Rainfarn als Entwurmungsmittel?
Für mich ist es ein Riesenunterschied, ob ich etwas selbst probiere oder meinen Tieren verabreiche. Doch auch im Selbstversuch wäre ich immer vorsichtig. Die Wirkstoffkonzentrationen in Kräutern werden von vielen Faktoren beeinflusst. Wo heute ein 10 %-iger Auszug die richtige Menge Wirkstoff enthält, kann morgen ein nach gleicher Methode aber aus anderen Pflanzen hergestellter Auszug gefährlich über- oder unterdosiert sein. Ich glaube/hoffe, meine Vierbeiner leben insgesamt viel gesünder als ich (ausgewogene Ernährung, viel Bewegung, weitgehend stressfrei, genügend Schlaf und nebenbei noch durchgeimpft), auch wenn sie ab und an die Wurmkur schlucken müssen




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Re:Rainfarn als Entwurmungsmittel?
Liebe beide Antworterinnen!Ich geb euch beiden in allen Punkten Recht, abgesehen von einem (oder vielleicht zwei):- Erwachsene Hunde kriegen durchaus Würmer, so z.B. wenn sie Mäuse nicht nur jagen, sondern auch genussvoll runterschlingen ... tun meine leider von Zeit zu Zeit.- Eurer guten Argumente zum Trotz wär ich eben doch sehr interessiert an Erfahrungen diesbezüglich. Aber da wird mein Sturkopf wohl vergebens gegen Wände rennen,
P.S.: Da meine Hunde ja nicht die Wahl haben (ich Fütterer, sie Fresser), such ich eben schon nach einem Mittel, das möglichst naturbelassen ist. Wär mir einfach sympathischer, aber natürlich sterben sie nicht an pharmazeutischen Entwurmungsmitteln, schon klar.

Re:Rainfarn als Entwurmungsmittel?
Na, da können sie sich einen Echinococcus (granulosus oder multilocularis) holen, die sind zwar selten aber schwerwiegend deswegen, weil Menschen schwer erkranken können und Hunde die Endwirte (also die, in denen der Fuchs- bzw. Hunde- Echinococce geschlechtsreif wird und sich durch Eiproduktion vermehrt) sind.Das wäre mir persönlich zu unsicher (und ja, ich bin Tierarzt und deswegen denen, die auf esoterische Methoden stehen wahrscheinlich von vornherein verdächtig- Erwachsene Hunde kriegen durchaus Würmer, so z.B. wenn sie Mäuse nicht nur jagen, sondern auch genussvoll runterschlingen ... tun meine leider von Zeit zu Zeit.

Re:Rainfarn als Entwurmungsmittel?
Ich würde nicht experimentieren, wenn es um meine Tiere geht! Woher willst du die Dosierung wissen? Entwurmungsmittel ist nötig und wichtig und ich möchte nach keinen Alternativen suchen, die ungewiss und gefährlich sind. Rainfarn ist Gift!Gruß Karin
Re:Rainfarn als Entwurmungsmittel?
"Vollstopfen" bei der Entwurmungsbehandlung finde ich eine arg übertriebene Bezeichnung.Und dafür lieber einen selbst gemachten, nicht-standardisierten Pflanzenauszug, dessen Wirkung von Mal zu Mal schwankt, zu verwenden, scheint mir auch keine vernünftige Alternative.Ob a) für Hunde ernst Vergiftungsgefahr bestehen kann, wenn eine genügend hohe Konzentration eingesetzt wird, undb) die Gefahr besteht, dass durch eine zu geringe Dosis die erwünschte Wirkung ausbleibt,kann vielleicht Eva beantworten.Rainfarn gehört wie zahlreiche andere Korbblüter zu den Pflanzen, die beim Menschen eine starke Kontaktsensibilisierung hervorrufen können, mit Kreuzreaktion auf andere Korbblüter.Prinzipiell können solche Reaktionen auch bei Hunden ausgelöst werden. Ob auch durch Rainfarn, weiß ich nicht.Ich würd's aber nicht ausprobieren.Wäre mir nämlich sehr gelegen, meine Hunde nicht mehr mit Chemie vollstopfen zu müssen.P.S.: Ich meine den Tanacetum vulgare.
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Re:Rainfarn als Entwurmungsmittel?
Ich als Laie habe mal in eimem Kräuterbuch für Hunde nachgeschlagen. Da wird vorbeugend gegen Wurmbefall empfohlen, täglich frischen, zerquetschen Knoblauch zu füttern, angeblich soll nichts "wurmwidriger" wirken. Geribene Karottenrohkost oder -saft, Sesamsamen und Apfelessig sollen auch ganz gute Wirkung erzielen. Vermieden werden soll rohes Fleisch und Schlachtabfälle. Bei akutem Wurmbefall ist es eine Wurmkur aufgrund des festgestellten Wurmtyps in der Kotprobe ein absolutes Muß+Reinigung des Liegeplatzes und Wohnung.Von Rainfarn wird leider gar nichts erwähnt.Mein Tierarzt hat mir jedoch auch vor einigen Jahren von prophylaktischer Wurmkur abgeraten. Bei Verdacht einfach mit Kotprobe zum Tierarzt, die man als Alternative natürlich auch prophylaktisch, regelmäßig untersuchen lassen kann.LG cim
Es gibt an Allem etwas Schönes zu sehen, wir müssen es nur genau betrachten.
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Re:Rainfarn als Entwurmungsmittel?
Ich hab´ mal gelesen, dass Knoblauch für Hunde giftig sein soll? Naja, Essensreste mit Knofi gewürzt verträgt unser Dicker ganz gut...Hunde könne gegenüber Wurmbefall sehr unterschiedlich empfindlich sein. Meine alte Hündin war recht robust, wurde zweimal im Jahr konventionell entwurmt, das reichte, zumindest schien es so. Der jetztige Vierbeiner ist sehr empfindlich (auch schon, bevor wir hier in die wildreiche Gegend zogen), nachdem er mehrmals nach viel weniger als einem halben Jahr einen ganz üblen, heftigen Wurmbefall hatte (extrem viel Blut im Stuhl, ich dachte jedesmal, er stirbt, das war beidesmal im Winter bei Schnee, wirklich nicht schön, eher furchterregend anzusehen!), die auch mit Antibiotika und anderen Medikamenten behandelt werden musste. Ich entwurme ihn tatsächlich mit der "Chemiebombe", und zwar mindestens alle drei Monate, nicht gerade gerne, aber ich denke, besser ist es. Vor allem, wenn ich mir die momentane Flut an Fuchskot im Garten anschaue...
.Rainfarn hätte ich, aber das wär mir doch zu vage, was die Dosierung betrifft.

Warum bin ich eigentlich gerade nicht im Garten?
Re:Rainfarn als Entwurmungsmittel?
Toll! Da sind ja ganz spannende Antworten gekommen!Zuerst mal allen, die in mir eine abgehobene Eso-Verwirrte vermuten: Natürlich will ich nicht wild herumexperimentieren, genau deshalb frag ich ja nach Erfahrungen (oder Expertenwissen wie z.B. jenes von Eva). Könnte ja sein, dass jemand ein "tradiertes Familienrezept" hat, das sich schon jahrzehntelang bewährte, oder jemand, der sich wissenschaftlich genau mit dem Rainfarn (z.B. Apotheker oder Drogisten) auskennt. So meinte ich meine Anfrage.Den Knofi hab übrigens bleiben lassen, weil meine Sensibelchen mit Durchfall und Erbrechen darauf reagiert haben. Ihr seht also: Ich prügle sie nicht durch die Naturheilkunde

Re:Rainfarn als Entwurmungsmittel?
als kind sammelte ich neben kräutern für teezubereitungen auch Rainfarn.er sollte als "medizin für rinder" genutzt werden. in dem alter genügte mir die antwort und ich fragte nicht weiter nach.auf der suche nach natürlichen mitteln gegen wespen und mehltau stiess ich vor 2 jahren zufällig wieder auf den Rainfarn. die wespen blieben voriges jahr aus und geplante versuche mit dieser pflanze gerieten in vergessenheit.wer sich näher mit dem Rainfarn befassen möchte kann evt. die aus verschiedenen quellen gesammelten informationen verwerten.wegen dem großen wirkungsspektrum wären praktische erfahrungen sicherlich interessant.
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Re:Pflanzen als Entwurmungsmittel?
Danke Werner! Das ist jetzt aber mal eine tolle Antwort!In der Datei werden andere, wirkungsvolle, aber harmlosere Mittel zur Entwurmung angesprochen. Meinte der Autor damit Pharmazeutika oder eine andere Pflanze?Also neue Frage: Welche Pflanze dient als Entwurmungsmittel für Hunde (Katzen, etc).?