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Strauchpaeonien veredeln (Gelesen 13849 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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Cycas
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Strauchpaeonien veredeln

Cycas »

Kennt sich jemand mit dem Veredeln von Strauchpaeonien aus ?Ist es u.U. möglich Reiser von Strauchpaeonien (z.Bsp. suffruticosa)auf Wurzeln von Staudenpaeonien (z.Bsp. lactiflora) zu veredeln ?Falls ja wäre ich dankbar für einen Tipp !GrußCycas
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Silvia
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Re:Strauchpaeonien veredeln

Silvia » Antwort #1 am:

Hallo Cycas,wie die Veredelung praktisch genau zu meistern ist, kann ich dir nicht sagen, aber Strauchpäonien sind in der Regel auf P. lactiflora veredelt. Beim Pflanzen sollte die Veredelungsstelle ca. 15 cm unter der Erdoberfläche liegen, damit der Edelreis genügend eigene Wurzeln bilden kann. Auf eigenen Wurzlen wachsen Strauchpäonien dauerhafter.Viele GrüßeSilvia
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Silvia
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Re:Strauchpaeonien veredeln

Silvia » Antwort #2 am:

Hallo Cycas,zur Ergänzung noch zwei Links:http://www.paeon.de/thema/faq/001.htmlh ... 2.htmlBeim zweiten Link musst du etwa bis zur Mitte scrollen. Dort steht etwas zu Veredelung.VG Silvia
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potz
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Re:Strauchpaeonien veredeln

potz » Antwort #3 am:

Moin Cycas (etwa auch noch revoluta?-)aus Riviere,Michel/Prachtvolle Päonien:"Veredeln : Prinzipiell wird das Geißfußpfropfen auf Wurzelschnittlinge durchgeführt.Der beste Zeritpunkt dafür sind die Monate Juli, August und September, wenn die dafür vorgesehenen Reiser ausgereift sind. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der Augustreife. Der Arbeitsvorgang erfordert peinliche Genauigkeit und ist Maßarbeit. Man pfropft normalerweise auf Wurzeln von Staudenpäonien, häufig auf Sorten von P.lactiflora, bisweilen auch auf P.officinalis.Warum gerade die Wurzeln der krautigen und nicht die der verholzenden Päonien?Dafür gibt es mehrere Gründe. In erster Linie ist das Wurzelwachstum der Strauchpäonien, bedingt durch die langsame Entwicklung dieser Pflanzen nicht besonders üppig. Zweitens sind die Wurzeln wie bei allen langsam wachsenden Sträuchern sehr hart und deshalb ist es schwierig, die Schnitte anzulegen, was den Zeitaufwand noch erhöht. Der letzte, nicht minder wichtige Grund ist, daß Strauchpäonien auf der gesamten Wurzellänge Adventivknospen anlegen, was ein Handicap ist, weil man im Frühjahr leicht die junge Veredelung mit den Wildtrieben verwechselt.Es ist also angebracht, über eine beträchtliche Menge Staudenpäonienwurzeln zu verfügen, die vorzugsweise von jungen kräftigen Pflanzen stammen. Je jünger diese Pflanzen sind,, desto besser stehen diese Wurzeln im Saft und um so besser sind sie zum Veredeln geeignet........"Wennst gleich genauer glesen häzzt, bräucht ich jetzt nicht soviel tippen;-)Ansonsten gilt : Wir warten auf den Sepp.
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Cycas
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Re:Strauchpaeonien veredeln

Cycas » Antwort #4 am:

Moin Cycas (etwa auch noch revoluta?-)aus Riviere,Michel/Prachtvolle Päonien:"Veredeln : Prinzipiell wird das Geißfußpfropfen auf Wurzelschnittlinge durchgeführt.Der beste Zeritpunkt dafür sind die Monate Juli, August und September, wenn die dafür vorgesehenen Reiser ausgereift sind. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der Augustreife. Der Arbeitsvorgang erfordert peinliche Genauigkeit und ist Maßarbeit. Man pfropft normalerweise auf Wurzeln von Staudenpäonien, häufig auf Sorten von P.lactiflora, bisweilen auch auf P.officinalis.Warum gerade die Wurzeln der krautigen und nicht die der verholzenden Päonien?Dafür gibt es mehrere Gründe. In erster Linie ist das Wurzelwachstum der Strauchpäonien, bedingt durch die langsame Entwicklung dieser Pflanzen nicht besonders üppig. Zweitens sind die Wurzeln wie bei allen langsam wachsenden Sträuchern sehr hart und deshalb ist es schwierig, die Schnitte anzulegen, was den Zeitaufwand noch erhöht. Der letzte, nicht minder wichtige Grund ist, daß Strauchpäonien auf der gesamten Wurzellänge Adventivknospen anlegen, was ein Handicap ist, weil man im Frühjahr leicht die junge Veredelung mit den Wildtrieben verwechselt.Es ist also angebracht, über eine beträchtliche Menge Staudenpäonienwurzeln zu verfügen, die vorzugsweise von jungen kräftigen Pflanzen stammen. Je jünger diese Pflanzen sind,, desto besser stehen diese Wurzeln im Saft und um so besser sind sie zum Veredeln geeignet........"Wennst gleich genauer glesen häzzt, bräucht ich jetzt nicht soviel tippen;-)Ansonsten gilt : Wir warten auf den Sepp.
Hallo Potz,ich hatte leider nur sehr wenig Zeit den Schinken durchzublättern. Ich kann mich ja schlecht mit dem Buch verkrümeln und mich 2 Stunden aus der Konversation ausblenden oder?Du kannst mir aber gerne das Buch einmal zum Studium ausleihen.Liebe GrüßeCycas
potz
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Re:Strauchpaeonien veredeln

potz » Antwort #5 am:

Hallo Cycas...okokok...;-)Zu den Unterlagen steht in dem Buch auch nicht mehr.Erwähnt ist noch die Anwachsrate :"...in einem guten Jahr 55-60%."Nicht gerade berauschend, aber die beschriebene Methode des Geißfußpfropfens ist anscheinend die einzige, die überhaupt annehmbare Ergebnisse bringt.Okulieren und Meristemvermehrung wurde zwar versucht, liefert aber noch schlechtere Ergebnisse.Nachdem wir immer noch auf den Sepp warten, stell ich mal gleich die Anschlußfrage:Die Pflanzanweisung für Strauchpäonien lautet : Tiefer pflanzen, damit das Edelreis möglichst schnell auf eigenen Wurzeln zu stehen kommt, weil die Unterlage abstirbt.Warum???Warum stirbt die Staudenpäonienwurzel ab?Staudenpäonien können doch auch steinalt werden!?
Querkopf
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Re:Strauchpaeonien veredeln

Querkopf » Antwort #6 am:

Die Pflanzanweisung für Strauchpäonien lautet : Tiefer pflanzen, damit das Edelreis möglichst schnell auf eigenen Wurzeln zu stehen kommt, weil die Unterlage abstirbt.Warum???Warum stirbt die Staudenpäonienwurzel ab?Staudenpäonien können doch auch steinalt werden!?
Hallo, Potz,da muss man wohl die Pflanzanleitung für Staudenpäonien mitbedenken: flach setzen, haarscharf unter der Oberfläche oder - bei leichtem Boden - nur mit zwei, drei Zentimetern Erde obendrüber. Zu tief gepflanzte Staudenpäonien verweigern strikt die Blüte; dicke Erdschichten versperren den Trieben offenbar den Weg ins Freie. Und wenn sich zudem gleich nebenan Strauchpäonienwurzeln breit machen...Nix Genaues weiß ich nich ;), ich spekuliere nur mal. Aber die Erklärung kommt mir ganz vernünftig vor...Na, warten wir mal auf den Sepp ;D.Schöne GrüßeQuerkopf
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Silvia
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Re:Strauchpaeonien veredeln

Silvia » Antwort #7 am:

Die Ammenwurzeln der Staudenpäonien verdicken sich im Laufe der Jahre rübenartig und verfaulen von innen. Daher ist es wichtig, dass die darauf veredelten Strauchpäonien möglichst schnell eigene Wurzeln gebildet haben. Nach fünf bis sechs Jahren sterben sonst die ganzen Pflanzen ab.Wahrscheinlich mögen die Ammenwurzeln wirklich nicht so tief gesetzt werden und bilden nicht nur keine neuen Triebe, sondern gehen ganz ein.LG Silvia
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potz
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Re:Strauchpaeonien veredeln

potz » Antwort #8 am:

Hallo Querkopf + Silviaja... klingt alles sehr plausibel.Wär gut, wenn jetzt noch jmd. das "wahrscheinlich" auflösen könnte;-)Aber ... hmmm ... pardon...ich vergaß... die Feiertage....
Querkopf
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Re:Strauchpaeonien veredeln

Querkopf » Antwort #9 am:

Hallo, Silvia,merci, das leuchtet ein. (Einen Tick OT:Dank Potz' Frage & deiner Antwort ist mir jetzt endlich was klarer, worüber ich schon häufiger mal nachgedacht hatte - bloß habe ich immer wieder vergessen, danach zu fragen. Tja ;D...Ende OT)Noch eine weitere Anschluss-Frage, auch wenn die eher in die Stauden-Abteilung gehört: Was geschieht langfristig mit zu tief gepflanzten Staudenpäonien? Blockiert zu viel Erde überm Wurzelstock den Austrieb auf Dauer - weiß jemand was darüber? Meinen einzigen Zu-tief-Pflanzfehler bei einer Staudenpäonie habe ich binnen Jahresfrist korrigiert, nach einem weiteren Jahr Schmollen hat sich die Pflanze bekrabbelt - kurz- bis mittelfristig gibt's also Rettung. Aber auf lange Sicht...?Schöne GrüßeQuerkopf
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bernhard
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Re:Strauchpaeonien veredeln

bernhard » Antwort #10 am:

so, da hab ich ja einiges versäumt:grundsätzlich gibts drei vermehrungsarten:1.) vermehrung durch teilung alter horste, die ja schon auf eigenen wurzeln stehen2.) aussaat, die viel geduld und pflege erfordert. es dauert schon an die 4 jahre bis zur ersten blüte. hier gibts aber immer die problematik, daß man nicht genau weiß was dabei rauskommt. sortenechtheit gibts wohl am ehesten am wildstandort oder natürlich dann wenn man sie getrennt stehen hat und handbestäubung vornimmt.3.) die oben angesprochene veredlung: vorausschicken muß man, daß es kein einfaches unterfangen ist. es gibt nicht viele erwerbsgärtnereien, die soetwas machen. ein limit gibts hier gleich von zwei seiten. die edelreiser sind - gerade bei begehrten sorten wohl nicht in großen mengen verfügbar. auch die erforderlichen unterlagen gibts nicht wie sand am meer. darin erklärt sich auch der preis, den die pflanzen im handel erzielen. unterlage ist, wie silvia schon richtig erwähnt hat, die wurzeln von staudenpaeonien. am häufigsten wird paeonia lactiflora verwendet. die wurzelstücke sollten zwischen 10 und 15 cm lang sein und ein alter von zwei jahren aufweisen. weiters ist zu beachten, daß die reiser zum richtigen zeitpunkt geschnitten werden. dies ist in den meisten fällen der august (sie sollten schön ausgereift sein). spätestens wohl in der ersten septemberhälfte. zwei augen sollten sie aufweisen. alle abweichungen erhöhen die wahrscheinlichkeit einen mißerfolges ;).Der veredlungsvorgang selbst ist wohl etwas für profis oder eben für ambitionierte tüftler. es erfordert ausdauer, eine ruhige hand, absolute sauberkeit und scharfe werkzeuge.zwei methoden kommen zur anwendung: geißfuß-veredlung und die keil-methode. in letzter zeit tauchen immer wieder gerüchte über erfolgreiche okulierungen (analog zum okulieren von rosen auf). verwendet werden dabei angeblich unterlagen von paeonia delavyi.den ablauf der veredlung zu beschreiben ist jetzt glaub ich nicht sinnvoll. dazu gibts massig literatur und letztlich ist vor allem glück und erfahrung erforderlich um erfolgreich zu sein. um es mit den worten eines alten porfis zu sagen (mein stiefgroßvater): "es kann bei veredlungen einem profi und den gleichen voraussetzungen mißlingen, dem anfanger kann es gelingen!" trotzdem sollte man sich da aus verschiedenen quellen einlesen und einfach mal selbst probieren.....
Konstruktiven Gruß,
Bernhard
bernhard
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Re:Strauchpaeonien veredeln

bernhard » Antwort #11 am:

ach ja: der grund dafür, daß man die veredelten strauchpaeonien bzw. deren veredlungstelle ca. 15 unter die erdoberfläche pflanzen muß, liegt einzig und alleine darin, daß dazwischen (zw. veredlungsstelle und erdoberfläche) platz für das edelreis vorhanden ist, um selbst wurzeln bilden zu können. pflanzt man zu nahe an der oberfläche, ist dieser platz nicht vorhanden und die pflanze wird absterben.generell: strauchpfingstrosen nie zu früh aufgeben. sie sind zäh!
Konstruktiven Gruß,
Bernhard
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Silvia
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Re:Strauchpaeonien veredeln

Silvia » Antwort #12 am:

Ich hatte es so verstanden, dass die Frage auch dahin ging, warum die Ammenwurzel abstirb. Warum macht man eigentlich keine Stecklinge von Strauchpäonien? Wollen sie dann nicht so richtig?LG Silvia
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Cycas
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Re:Strauchpaeonien veredeln

Cycas » Antwort #13 am:

Da das Thema so im engeren Personenkreis vor sich hin köchelt recherchiere ich gerade im englischsprachigen web unter "Grafting peonies". Ist sehr ergiebig !Zum Beispiel unter www.peonies.org/Graftingfindet man/frau zu diesem Thema eine erschöpfende Abhandlung mit Skizzen.Liebe GrüßeCycas
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Silvia
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Re:Strauchpaeonien veredeln

Silvia » Antwort #14 am:

Kannst du noch mal nach dem Link schauen, Cycas? Bei mir geht er nicht.LG Silvia
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