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Kirschlorbeer Rotundifolia als Hecke (Gelesen 14124 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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dhivehi
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Kirschlorbeer Rotundifolia als Hecke

dhivehi »

Hallo Forum - ich bin "der Neue" und hab gleich ein paar Fragen: Wir haben eine Blutbuchenhecke die 1,5 Jahre steht, aber ziemlich krüppelig aussieht - nun wollen wir umsatteln, erst wollten wir Thuja Smaragd, da wurde uns wegen dem Prachtkäfer, der hier in Südbaden sein Unwesen treibt, abgeraten, nun stehen wir vor der Frage Kirschlorbeer ja oder nein - uns wurde von einer hiesigen Baumschule die Rotundifolia empfohlen, da diese wenige bis gar keine Früchte bildet (WICHTIG wegen 2,5 Jahre altem Sohn, und dabei bleibt es nicht..) und große dichte Blätter bildet... Ist dies richtig, dass diese Kirschlorbeersorte auf 2 meter Höhe gehalten werden kann und in der Breite auf nicht mehr als 1 Meter haltbar ist und trotzdem von oben bis unten komplett dicht und sichtgeschützt ist? (Unser Grundstück ist jetzt nicht sooo pralle, sollte also nicht mehr als 1 - 1,2 m in der Breite und absolut blickdicht gehalten werden können bei 2 Meter Endhöhe) Möglich? Hab im I-net widersprüchliche Aussagen diesbezüglich gefunden, deshalb frage ich Euch Experten lieber direkt! Und: wie schnell ist eine Baumschulqualität, ca 1-1,25 m in der Höhe auf 2 Meter gewachsen und blickdicht? Gibt es besonderheiten, die zu beachten sind? Was ist im Alter der Kirschlorbeer zu beachten? Bleibt sie dauerhaft auf 1,2 m Breite zu halten (auch in 10-20 Jahren)? Wie alt werden Kirschlorbeerpflanzen? Wenn total abzuraten ist, was könnt Ihr mir empfehlen? Wie gesagt, höhe 2 Meter, Breite am besten max. 1 meter, BLICKDICHT von oben bis unten, unempfindlich gegen Krankheiten (insbesondere solche Prachtkäfer - hier hats viele viele Hecken übel erwischt...). Schnelles Wachstum auf gewünschte Höhe und Sichtschutz...eierlegende Wollmilchsau eben... Viele Fragen, ich weiss... Achso! Hab die Tage auch noch "Novita" im I-net gefunden - allerdings blüht diese mehr wie Rotundfolia? Ist die Novita besser geeignet? (Rheingraben) Noch eine Frage bezüglich der Kirschlorbeere: wie entwickeln sich die Wurzeln? Gefährlich für Nachbars gepflasterte Auffahrt (60 cm Abstand geplant) und unser Fundament (auch ca 60 cm von der ersten Pflanze weg - in Planung)?? Vielen lieben DANK Euch!!
Joachim

Re:Kirschlorbeer Rotundifolia als Hecke

Joachim » Antwort #1 am:

Warum nicht Liguster ? Aus meiner Sicht die absolut problemloseste und robusteste Heckenpflanze. Ist auch nicht so giftig wie der Kirschlorbeer. Für eine Kirschlorbeerhecke ist auch die angepeilte Breits von 1,0 m etwas knapp, wie ich finde.LGJoachim
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Staudo
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Re:Kirschlorbeer Rotundifolia als Hecke

Staudo » Antwort #2 am:

Hallo und herzlich willkommen!Du brauchst Dir nicht so viel Sorgen machen. Der Kirschlorbeer ist sehr robust und extrem schnittverträglich. Auch mit der Giftigkeit der Pflanzen wird sehr übertrieben. Kinder sollten lernen nicht alles in den Mund zu stecken. In sehr winterkalten Gebieten ist der rotundifolia frostgefährdet, Südbaden ist da nicht betroffen.Die Pflanzen sind übrigens sehr schnellwüchsig, so dass u.U. kleinere Topfware völlig ausreichend ist. Um das Schneiden wirst Du nicht herum kommen.Viele GrüßePeter
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troll13
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Re:Kirschlorbeer Rotundifolia als Hecke

troll13 » Antwort #3 am:

Hallo,Südbaden und Prunus laur. Rotundifolia? Das wird gehen, ohne dass Dir die Spitzen jedes Jahr zurückfrieren.Du musst jedoch eine Breite von mindestens 1 Meter ohne den jährlichen Zuwachs einplanen, da die Pflanze knochendicke Äste macht. Du kannst sie zudem nur mit einer kleinen Gartenschere schneiden, da das Laub mit der Heckenschere völlig zerfranst aussieht.Google mal nach Prunus lusitanica. Ist aus eigener Erfahrung wesentlich winterhärter als alle Kirschlorbeersorten und die Pflanze läßt sich wesentlich schmaler halten. Durch die kleinen Blätter kann man sie auch mit einer auch mit der elektrischen Heckenschere schneiden, ohne sie völlig zu verhunzen.Weitere Empfehlungen sind Ilex x meservae Heckenpracht und Heckenstar. Beides männliche Pflanzen ohne Beeren und mit Laub, dass man auch unbehandschuht anfassen kann.Grusstroll
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
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Muscari
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Re:Kirschlorbeer Rotundifolia als Hecke

Muscari » Antwort #4 am:

Hier im Nordwesten betreue ich eine 3 Jahre alte P.l. Rotundifolia-Hecke. Sie ist 200 m lang, nun ca. 60 cm breit und ca. 120 cm hoch, so daß sie noch bequem geschnitten werden kann. Das tue ich 2x im Jahr, im Juli der Hauptschnitt und im September ein Nachschnitt u.z. mit einer Heckenschere. Ich passe ein wenig auf, damit es nicht zuviel "Blattsalat" gibt. Ein Elektroanschluß ist zu weit und mit der Hand kann man den Schnitt besser steuern. Man muß ja nicht alles an einem Tag erledigt haben.Im übrigen kenne ich hier diesen Kirschlorbeer als hohe Büsche und ein Exemplar ist sogar ein ca. 20 jähriger Baum von ca. 7 m Höhe. Frostschäden habe ich niemals entdeckt.LG Muscari
macrantha
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Re:Kirschlorbeer Rotundifolia als Hecke

macrantha » Antwort #5 am:

Herzlich Willkommen dhivehi :DFrostschäden kann es geben, je nach "Klon" bzw. Sorte und natürlich Temperaturen. Im Rheingraben ist da aber wohl nichts zu befürchten.Aber 1m halte ich nicht für möglich - die Biester sind nämlich, wenn einmal eingewachsen, wirklich recht schnellwüchsig. Mit Ach- und Krach bekommt man es vielleicht eine Weile hin, aber irgendwann sieht es nicht mehr schön aus. Und ich muß so ein armes Ding im elterlichen Garten ebenfalls so schmal halten.Es kann ja jeder selbst entscheiden, aber mich nervt es, mehrmals im Jahr den Neuzuwachs entfernen zu müssen.Ist denn Deine Rotbuchenhecke wirklich so "verkorkst"? 1,5 Jahre ist ja nicht gerade ein stolzes Alter. Wenn man die Kleine mal ordentlich mit Kompost und Wasser versorgen würde, dann legt sie sicher ordentlich los. Schließlich dürfte sie jetzt (erst) langsam angewachsen sein. Vielleicht mal ein Bild einstellen?Ilex (aber nur die Hecken-Star und Co. -Sorten) ist was schönes, aber nicht ganz billig.Liguster ist im Winter zwar nicht so schön anzusehen wie Buche, aber sehr schmal zu halten. Die Sorte 'Atrovirens' behält - zumindest bei Euch - auch im Winter das Laub. Das wäre jetzt meine Empfehlung, zu Prunus lusitanica habe ich zu wenig Erfahrungen.Im Rheingraben geht allerdings noch mehr, z.B. Photinia.Dazu müssten sich aber mal ein paar Leute aus den wärmeren Gefilden melden.LGmacrantha
Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
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dhivehi
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Re:Kirschlorbeer Rotundifolia als Hecke

dhivehi » Antwort #6 am:

Ja, das mit der Blutbuche war wohl ein Fehler - im Nachhinein sind mir einige Hainbuche (weiss, andere Sorte) und Buchenhecken mit grünen Laub aufgefallen, die schon jahrelang stehen, die sind alle nicht blickdicht, und da unsere Hecke irgendwie mikrige Blätter entwickelt, wird die wohl auch nie dicht...Erstmal vielen DANK für Eure Antworten - wie siehts denn aus mit den Wurzeln? Sind die gefährlich für Nachbars Auffahrt und unsere Bodenplatte/Fundament -> erste Pflanze hätte ca 60 cm Abstand, und Nachbars Abstellplatz ist auch 60 cm entfernt? Auch die Straße ist ca 60 cm entfernt(gepflastert))Vielen DANK!!
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Susanne
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Registriert: 13. Dez 2003, 07:46

Re:Kirschlorbeer Rotundifolia als Hecke

Susanne » Antwort #7 am:

Ist auch nicht so giftig wie der Kirschlorbeer.
Meines Wissens ist Liguster weit giftiger als Kirschlorbeer.Was den rundlaubigen Kirschlorbeer angeht, so sehe ich hier in den Gärten, daß nach und nach alle Hecken davon gerodet werden, weil sie mit normalen Mitteln nicht mehr zu schneiden sind. Die Äste werden armdick, und wer schneidet schon gerne eine Hecke mit der Kettensäge. Ich weiß nicht, ob man rotundifolia schmaler halten kann, wenn man regelmäßig zweimal im Jahr schneidet, ich vermute aber, das geht auf Kosten der Blickdichtigkeit.Insgesamt halte ich eine schmalere Hecke für angenehmer, es sei denn, man macht eine Blütenhecke aus verschiedenen Gehölzen. Aber das ist wohl eher nicht euer Ding.Liguster, Prunus lusitanica, Taxus und Ilex fände ich immer schöner, schmaler und eleganter als Kirschlorbeer. Dito Berberitze, Hainbuche und bei feuchteren Bodenverhältnissen auch Rotbuche.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
bristlecone

Re:Kirschlorbeer Rotundifolia als Hecke

bristlecone » Antwort #8 am:

Bei den beengten Verhältnissen würde ich keine Lorbeerkirsche verwenden. Liguster (die Sorte 'Atrovirens') wäre besser.In dem hiesigen Klima (ich wohne auch am Oberrhein) sieht man oft auch rotlaubige Photinia als Hecke. Die wird bei Deinen Platzverhältnissen aber auch zu groß.Wie wäre es mit einem Flechtzaun oder Ähnlichem, den Du mit Kletterpflanzen bepflanzt? Da kämen in erster Linie Clematis infrage.Zur Giftigkeit von Gertenpflanzen hat Staudenmanig schon etwas gesagt. Speziell zu Lorbeerkirsche: Die Früchte sind nicht so giftig, wie man immer wieder hört, und schmecken grauselig, die Vergiftungsgefahr ist daher sehr gering. Auch Liguster- und Ilexbeeren schmecken nicht.Wenn Du einen Garten möchtest, in dem nicht nur Rasen (ohne "Unkraut") vorhanden sein soll, wirst Du wie die allermeisten Gartenbesitzer ohnehin einige Pflanzen darin haben, die mehr oder minder giftig sind. Dass sich Kinder an Gartenpflanzen vergiften, kommt aber wirklich sehr selten vor. Kinder lernen, dass sie nicht alles in den Mund stecken, wenn man es ihnen beibringt.Verzichten würde ich in einem Garten, in dem Kinder spielen, nur auf ganz wenige Pflanzen, mit denen nicht zu spaßen ist. Dazu zählen in allererster Linie Eisenhut (Aconitum), Seidelbast (Daphne) und Herkulesstaude (Heracleum).
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SouthernBelle
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Re:Kirschlorbeer Rotundifolia als Hecke

SouthernBelle » Antwort #9 am:

Dass die Buche mit 1.5 Jahren Standzeit noch mickrig aussieht, wundert mich nicht. Buchen kommen einfach sehr langsam in die Puschen. Welche Groesse habt ihr denn gekauft?Was die Blickdichte angeht: Buche haelt das Laub unvergleichlich viel besser als Hainbuche, hier an der Kueste jedenfalls. Die Buchenblaetter bleiben bis zum Neutrieb an der Hecke, trotzt der heftigen Stuerme.Buche laesst sich ganz wunderbar schmal halten, das Schneiden ist ein Klacks, mit beherztem jaehrlichen Schnitt kriegt man die Hecke auch dicht.. Blutbuche waere nicht so mein Ding, das ist aber Geschmackssache. Und wenn ihr schon (vermutlich ne ganze Menge) Geld fuer die Buchen ausgegeben habt, wuerde ich denen noch eine Chance geben. Falls Ihr ganz klein angefangen habt und sofort Sichtschutz braucht, liesse sich ja zusaetzlich eine temporaere Q&D Loesung vorstellen,ala Karnickeldraht mit einjaehrigen Blitzrankern. Oder muss es auch im Winter sofort dicht sein? Dann vielleicht Reetmatten?P. l. Rotundifolia hat sich sogar im milden Ammerland als nicht so richtig winterschoen herausgestellt, meine Baumschulerin riet ab. Die Sorte stirbt zwar nicht, neigt aber bei Kaelte zu braunen Blattraendern.Davon ab ist wie mehrfach erwaehnt ein schoener Schnitt (=ohne ganz viele durchgeschnittene Riesenblaetter) nur mit muehsamer Handarbeit zu erreichen- puh..
Gruesse
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