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Schadstoffe im Spalier? (Gelesen 1822 mal)

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Moderator: cydorian

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otterstedt
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Schadstoffe im Spalier?

otterstedt »

Hallo allerseits,tja, es ist Winter, da macht sich der Hobbygärtner über die abgedrehtesten Dinge Gedanken ;-)Wie ist das eigentlich, habt ihr Bedenken, das aus dem Spalier Schadstoffe in eure Früchte übergehen könnten. Bei Holzspalieren, die mit Holzschutzmitteln behandelt sind, hatten wir etwas Bedenken. Deshalb haben wir unsere Kiwis an einem Spalier aus Walzdraht wachsen lassen. Inzwischen haben die Kiwipflanzen den Draht an machen Stellen schon ganz umschlossen. Muss man da Bedenken haben, dass Zink und metallische Verunreinigungen wie zum Beispiel Blei von der Pflanze aufgenommen werden? In unserem Blog habe ich noch etwas mehr zu unseren speziellen Verhältnissen geschrieben, aber mich würde mal interessieren, ob ihr auch solche Befürchtungen habt oder ob es sich dabei um eine ganz normale gärtnerische Winterdepression handelt. ;-)Liebe Grüße, Heiner
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Dietmar
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Registriert: 28. Sep 2007, 00:18

Re:Schadstoffe im Spalier?

Dietmar » Antwort #1 am:

@otterstedtSo hoch im Norden unweit des Polarkreises sind die Tage im Winter besonders kurz und die Nächte lang. Da kann man schon mal Winterdepressionen bekommen. Wenn aber dann die ersten Polarlichter die Nächte erhellen, steigt auch wieder die Stimmung. ;DBei Holzschutzmitteln habe ich auch so meine Bedenken, insbesondere die zum Streichen oder Tauchen, denn die sind hochgiftig und geben garantiert Giftstoffe in den Boden ab.Druckimprägnierte Hölzer sollen angeblich nicht so gefährlich sein, aber auch die stecke ich nicht direkt in den Boden, da diese ohnehin nach wenigen Jahren trotz Imprägnierung verrotten würden. Deshalb stehen bei mir alle imprägnierten Holz-Pfosten auf Einschlaghülsen aus verzinktem Stahl. Soviel ich weiß, sind die verwendeten Chromsalze nicht so giftig wie die Holzschutzmittel und vor allem nicht so flüchtig und frei beweglich. Aber naschen würde ich daran nicht.Zink als lösbares Metallion wird kaum an den Boden abgegeben, dafür ist es zu unedel und bildet deshalb recht stabile und ungefährliche Oxide. Zink in solch geringen Mengen wäre auch kaum schädlich. Es würde aber das Immunsystem stärken. Deshalb gibt es Zinktabletten mit Vitamin C.Blei könnte dann zum Problem werden, wenn Du Stahl mit bleihaltigen Farben anstreichst, z.B. mit Bleimenninge bzw. Farben mit giftigen Farbpigmenten. Besonders gelbe Farbpigmente basieren oft auf sehr giftigen Metallen oder Metallverbindungen, z.B. Strychnin. Manchmal sind auch giftige und vor allem recht bewegliche Kupfersalze in Lacken enthalten, die dauerhaft Feuchtebelastungen aushalten sollen, z.B. in Bootslacken. Durch die Giftstoffe werden Algen, Pilze und Mikroorganismen abgetötet - also nicht im Garten für unterirdische Teile verwenden.Wie Du siehst, ist das Leben die gefährlichste aller Krankheiten, denn es endet immer mit dem Tod. ;D
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Ayamo
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Registriert: 6. Jan 2007, 15:52

Re:Schadstoffe im Spalier?

Ayamo » Antwort #2 am:

@hallo Otterstedt,verwende doch Lärchenholz oder Robinie zum Bauen. Diese Hölzer halten entrindet auch ohne chemischen Holzschutz extrem lang. Ich verwende Lärche, die wird halt etwas grau. Konstruktiven Holzschutz (Wasser ablaufen, Spritzwasserschutz) solltest du allerdings beachten. Es gibt schon einen Thread zum Holzschutz bei Pfählen, die mit feuchtem Erdreich in Kontakt kommen (Suchen/Google). M.W. wurde da neben imprägniertem Holz auch bestimmte Hölzer und auch das Ankohlen empfohlen. Mein Opa (Landwirt) hat seine Weidepfähle auch angekohlt, hielt im Boden wohl lange.Statt Bohren und Schrauben (wo wieder Wasser ins Holz eindringen kann) kann man an einem Spalier auch binden. Die Japaner verwenden diese Methode, bei der Wasser dann ablaufen kann, recht häufig. Ich habe mit verzinktem Draht gebunden - es hält.Gruß,Ayamo
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ)                    (Stimmt das wirklich?)
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