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Wildstauden und wie sie zu uns kamen (Gelesen 11860 mal)

Natur und Umwelt erleben und schützen
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Katrin
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Wildstauden und wie sie zu uns kamen

Katrin »

Falls ich hier falsch bin, bitte verschiebt mich einfach.Ich schreibe in Biologie eine Fachbereichsarbeit (FBA). Das ist eine schriftliche Abhandlung über ein Thema eigener Wahl, welche mir eine schriftliche Maturaarbeit erspart. Mein Thema ist unter dem Namen 'Von der Wildpflanze zur Gartenstaude' fixiert, ich bin aber nicht sehr festgenagelt, da unsere BU-Lehrer zumindest gärtnerisch keine Experten sind. Ich will euch jetzt nicht erzählen, was ich alles erwähnen werde, das führt zu weit (Geschichte, Begriffsdefinition Staude, Auslese+Züchtung....usw.).Ich habe allerdings eine Bitte, falls ihr ein wenig für mich nachdenken wollt ;): Welche einheimischen oder 'exotischen' Stauden haben einen interessanten Weg hinter sich? Ich denke zum Beispiel an Saruma henryi und wie sie zu uns kam. Bestimmt gibt es da noch mehr Beispiele! Mir schwebt da so eine Weltkarte vor, auf der die Wege einiger ausgewählter Stauden eingezeichnet werden, als Beispiel, wie und unter welchen Umständen manche Pflanzen vom asiatischen Hinterland zu uns gelangen.Falls ihr gute Links habt, würde ich mich auch freuen. VLG; KatrinNachtrag: 'Wild' waren natürlich alle Stauden mal, es geht drum, dass ich solche suche, die nicht erst durch Auslese oder Züchtung als gartenwürdig empfunden wurden, sondern solche, die als Art selbst gepflanzt werden.
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."

ich
Hortulanus

Re:Wildstauden und wie sie zu uns kamen

Hortulanus » Antwort #1 am:

Na, ganz oben an würde ich setzen- Päonien- Veilchen (Parma-V.!)- Zwiebelgewächse (zählnen die zu den Stauden?) wie Tulpen, Lilien- Storchenschnabel- viele Alpenstauden- Diptam- Phlox- Solidago (als "Welteroberer")- Meconopsis- Fuchsien
brennnessel

Re:Wildstauden und wie sie zu uns kamen

brennnessel » Antwort #2 am:

Zählen auch Orchideen, Katrin? Da z.B. war eine (ich glaube eine Cattleya.. ...), die als Verpackungsmaterial für irgend eine Seefracht genommen worden war und dann irgendwann zu blühen anfing ...Oder meinst du Stauden,die bei uns winterhart sind?
sarastro

Re:Wildstauden und wie sie zu uns kamen

sarastro » Antwort #3 am:

Na, die Geschichte, die um Rudbeckia fulgida ssp. sullivantii 'Goldsturm' rankt! Dies ist die wohl am meisten verkaufteste Staude der letzten Jahrzehnte. Ich kann dir eine Kopie der Geschichte zukommen lassen, verfasst von Klaus Jelitto, nachzulesen im ISU-Jahresheft. Oder falls dir dies eine zu banale Staude ist, überlege ich weiter!
Katrin
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Re:Wildstauden und wie sie zu uns kamen

Katrin » Antwort #4 am:

Hallo Hortu, danke für deine Liste! Geranium sind natürlich drin ;D, an Meconopsis dachte ich noch gar nicht :-X und bei den Päonien - die sind ja teilweise verholzende, sind's deswegen auch gleich Gehölze? Habe mich mit denen noch nie so wirklich befasst. Diptam nehm' ich auch mit rein. Lisl, eigentlich sollen sie winterhart sein, aber eine interessante Orchideengeschichte ist es allemal wert, erwähnt zu werden. Weißt du mehr? Sonst googel' ich mal.Christian, eine Kopie dieser Geschichte wäre ganz super :D und falls du noch nachdenken willst... ich kann noch jede Menge Ideen brauchen! Weißt du zufällig, ob man weiß, wo Saruma henryi von seiner Entdeckung 1889 bis vor ein paar Jahren, als sie (?) bekannt wurde, steckte?VLG, Katrin
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brennnessel

Re:Wildstauden und wie sie zu uns kamen

brennnessel » Antwort #5 am:

ich kann dir das morgen aus meinen büchern heraussuchen, katrin.....
Maria Zauberfee
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Re:Wildstauden und wie sie zu uns kamen

Maria Zauberfee » Antwort #6 am:

Katrin, für Dein Thema gibt es doch "das" Buch: Kaiserkron und Päonien rot Entdeckung und Einführung unserer Gartenblumen500 S. m. 120 SW-Abb. Dölling & Galitz Hamburg 2003Dieses umfangreiche Nachschlagewerk über die jahrtausendelange Geschichte unserer häufigsten Gartenblumen richtet sich an Fachleute wie Botaniker, Landschaftsarchitekten, Kunst- und Kunsthistoriker, Naturschützer und Gärtner ebenso wie an Gartenliebhaber und Blumenfreunde. Es ist sicherlich auch eine wichtige Grundlage für die Erhaltung der Arten- und Sortenvielfalt aus wirtschaftlicher, gartenbaulicher, gartenhistorischer, gartendenkmalpflegerischer wie ökologisch-naturschutzfachlicher Sicht. "Kaiserkron und Päonien rot" zeugt von der Leidenschaft früher Gartenfans fürs Fremde - denn bekannterweise wurden Pflanzenjäger in alle Welt ausgesandt, um neue Pflanzen nach Europa zu bringen. Mindestens 90 Prozent der heutigen Gartenpflanzen stammen aus dem Ausland" stellt Krausch fest. Der habliliterter Biologe war als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Akademie der Wissenschaften in Berlin tätig und gilt als einer der besten Kenner der Botanikgeschichte Mitteleuropas. Mehr als 10 Jahre lang durchforschte er die Archive und Bibliotheken und Museen in ganz Mitteleuropa, um in historischen Quellen wie Gartenzeitschriften, Reiseberichten, Florenwerken und Gemäldesammlungen (die man im ausführlichen Literaturverzeichnis aufgelistet findet) Material für sein Buch zusammenzutragen. Illustriert mit Holzschnitten und Kupferstichen (die Erstaunen darüber auslösen können, wie bescheiden die inzwischen üppigen Rosen, Chrysanthemen und Nelken einst in unsere Gärten kamen), erzählt er von mehr als 500 Arten der Gartenzierpflanzen Mitteleuropas. Sowohl ihr Heimatareal, ihre Entdeckung, Einführung und Ausbreitung in den Gärten Europas, als auch ihre Weiterzüchtung und Kulturgeschichte, Verwendung in der Medizin, Volkskunde, Malerei und Dichtung werden dargestellt. Ein Nachschlagewerk dienen für alle, "die es genau wissen wollen". Das Buch wurde mit dem Buchpreis 2003 der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft ausgezeichnet!Wird doch sicher inzwischen in einer Bibliothek auszuleihen zu sein - ansonsten, es ist sein Geld wert! (Hab jetzt keine Zeit mehr, die Zeilenumbrüche zu korrigieren...)
herzliche Grüße
Maria Zauberfee
Katrin
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Re:Wildstauden und wie sie zu uns kamen

Katrin » Antwort #7 am:

Lisl,das wäre ganz nett :) Maria, ich bin begeistert! Das ist glaub' ich genau das, was ich suche! Ein bissl teuer zwar, das stimmt... aber ich glaub', das kauf' ich mir! Danke :D VLG; Katrin
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bea
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Re:Wildstauden und wie sie zu uns kamen

bea » Antwort #8 am:

Hallo Katrin,wie wärs mit den Tulpen und der ganzen Geschichte mit der Erfindung der "Börse" ihretwegen und dem folgenden Crash?Dahlien und Zinnien fallen mir grad noch ein.LG, Bea
Hortulanus

Re:Wildstauden und wie sie zu uns kamen

Hortulanus » Antwort #9 am:

Die Kartoffel ist mit ihren vielen Irrungen und Wirrungen doch auch nicht ohne!
Katrin
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Re:Wildstauden und wie sie zu uns kamen

Katrin » Antwort #10 am:

Danke für eure Tipps, aber ich würde mich gerne auf Stauden beschränken
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."

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Hortulanus

Re:Wildstauden und wie sie zu uns kamen

Hortulanus » Antwort #11 am:

"Die Staude...ist eine mehrjährige krautige Blütenpflanze, derenoberirdische Sprosse alljährlich im Herbst absterben,während die unterirdischen (z.B. Zwiebel, Knolle, Wurzel-stock) den Winter überleben."
knorbs
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Re:Wildstauden und wie sie zu uns kamen

knorbs » Antwort #12 am:

schau mal hier unter dem link bei wikipedia nach...vielleicht findest du hier den einen oder anderen ansatz zum weitersuchen. wildstauden, die eingang in unsere gärten gefunden haben, wurden im regelfall immer züchterisch bearbeitet. beim querlesen des wikepedia-artikels fiel mir z.b. der planthunter fortune auf, der das tränende herz von china nach europa brachte...das hat sich in seiner ursprünglichkeit bis heute erhalten (denk ich mal). in deinem eingangsposting suchst du ja nach pflanzen, die als art eine größere verbreitung in den gärten gefunden haben.oder die königslilie - lilium regale - geschichtchen dazu:Die Königslilie war ursprünglich in West-China beheimatet und wurde 1910 von Ernest Wilson in Europa eingeführt, der in einem gewaltigen Raubzug ein abgelegenes Tal in Sichuan verwüstete und über 6000 (!) Zwiebeln nach Europa brachte. Dabei stürzte er von einem Felsen, was ihm ein Bein zerschmetterte und fast das Leben gekostet hätte quelle die große tulpenmanie wurde ja oben schon erwähntnorbert
z6b
sapere aude, incipe
Hortulanus

Re:Wildstauden und wie sie zu uns kamen

Hortulanus » Antwort #13 am:

Ja, die Geschichten über die engl. Pflanzenjäger lesen sich wie spannende Abenteuerromane. Es gibt aber Pflanzen (Stauden), die sehr eng mit unserer abendländischen Kultur verbunden sind und deshalb wunderbare Geschichten abgeben. Dazu würde ich die Madonnenlilie zählen. Ebenso die Narzissen. Und nicht zu vergessen: Christrosen!
bernhard
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Re:Wildstauden und wie sie zu uns kamen

bernhard » Antwort #14 am:

hallo katrin,
Das ist glaub' ich genau das, was ich suche! Ein bissl teuer zwar, das stimmt... aber ich glaub', das kauf' ich mir! Danke
wäre nett, wenn du für kaiserkron und .... unseren link benutzen würdest.ein anderes buch, dass dir hier einblick gewährt, ist dieses über pflanzenjäger . sie sind UNTRENNBAR mit deinem thema "verbandelt", wie wir Österreicher sagen ....
Konstruktiven Gruß,
Bernhard
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