Zu denen gehöre ich auch.Das sagen auch die Leute, die dann in ihren Gärten rumgiften...„Freiheit ist für mich auf meinem Land tun und lassen zu können, was ich will.“
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Ein "ordentlicher" Garten (Gelesen 17832 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Re:Ein "ordentlicher" Garten
Re:Ein "ordentlicher" Garten
Und zu denen doch wohl hoffentlich auch, oder?wo jeder tun und lassen kann was er will (klar, im Rahmen der jeweiligen Gesetze)...

Re:Ein "ordentlicher" Garten
Hallo,auch als relativ neuer möchte auch ich mich mal zu Wort melden. Ich bin auch kein Freund des supergepflegten Gartens; er ist mir dann meist zu steril. Ich bevorzuge dann doch eher den Naturgarten, in dem viele Pflanzen gedeihen, aber außer gelegentlicher Rückschnitte wachsen können. Der garten soll nicht nur mir, sondern auch anderen Geschöpfen als Rückzugsgebiet dienen.Meine Wildwiese zieht jedes Jahr Äonen von Insekten an und bietet auch je nach Jahreszeit einen anderen Anblick, mal weiss, mal gelb. Alte Bäume lasse ich stehen und sie dienen folgerichtig manch einem Lebenwesen als Wohnbaum (so z.B. ein Hornissenschwarm, der sich ein Loch in einem alten Kirschbaum ausgesucht hatte).GrussAnubis
- freitagsfish
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Re:Ein "ordentlicher" Garten
das finde ich auch einen sehr wichtigen aspekt, anubis: die bereitschaft, auch einiges vergehen zu lassen und das nicht sofort "aufzuräumen".unser alter pflaumenbaum steht nun wirklich ungünstig direkt auf der terrasse und ist sicher für viele auch kein schöner anblick mehr. mein vater würde ihn sofort umhauen z.b. aber ich empfinde respekt vor soviel lebenswillen, freue mich daran, wieviele tiere ihn bewohnen und daran, daß er dieses jahr acht gläser marmelade geliefert hat.ab und an wird er von gg umarmt und versucht zu schütteln. solange er noch stark genug ist, dieser umarmung standhaft zu trotzen, darf er bleiben.ich glaube, das ist aber für viele menschen schier unerträglich, auch "beim sterben zuzusehen", selbst, wenn es sich nur um pflanzen handelt...
Re:Ein "ordentlicher" Garten
Ich haben so einen wie ihr sagt vermeintlich ordentlichen Garten, formal mit viel Buchsbaum, der noch gesund ist. Für mich vereint er mehrere Vorteile: Wir wohnen in der Innenstadt und das Grundstück ist nicht allzu groß. In eine solche Umgebung paßt für meinen Geschmack kein wuseliger Staudengarten oder gar Streublumenwiese.Wenn ich mal keine Zeit oder durch eine Knieoperation verhindert bin, sieht ein solcher Garten noch einigermaßen gepflegt aus auch wenn ich wochenlang nichts mache. Da ich auch noch berufstätig bin, kommen mir einfach Bereiche mit Gehölzflächen zeitmäßig entgegen. Ich liebe den Kontrast zwischen formalen Buchsbaumhecken und frischgemähtem Rasen in Verbindung mit Rosenhochstämmen, überbordenden Hortensien und Frühlingsblühern, deren Laub im Verblühen in solchen Kombinationen nicht so auffällt. Und wenn GG dann regemäßig den Rasen mäht ist über einen langen Zeitraum alles im 'grünen Bereich'. Ein weiterer für mich wichtiger Aspekt ist der winterliche Garten, der sich mit vielen Immergrünen attraktiv präsentiert.
- elis
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Re:Ein "ordentlicher" Garten
Hallo freitagsfish !Bin auch Deiner Meinung, schau meinen alten Zwetschgenbaum an, der ist auch am Sterben, der darf auch so lange bleiben wie er kann, habe ihm eine Kletterrose gegeben und eine Clematis, damit er sich noch freuen kann
.LG elis


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aber keine Bildung den natürlichen Verstand.
Arthur Schopenhauer
Re:Ein "ordentlicher" Garten
Ich bin auch Deiner Meinung. Buchsbaum muß nicht sein, aber eine gewisse Ordnung im Arrangement schonIch haben so einen wie ihr sagt vermeintlich ordentlichen Garten, formal mit viel Buchsbaum,......Und wenn GG dann regemäßig den Rasen mäht ist über einen langen Zeitraum alles im 'grünen Bereich'.

Re:Ein "ordentlicher" Garten
Zumindest im Großen und Ganzen.Klaro.
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Re:Ein "ordentlicher" Garten
Das ist ein Künstler-Garten; der muss ja aufgeräumt sein.
Man bekommt die Welt nicht besser gemeckert. (Quelle unbekannt)
Re:Ein "ordentlicher" Garten
Na ja, mein Garten ist auch deshalb nicht der supergepflegte, weil ich das nicht will, aber selbst wenn ich es wollte, er ist einfach zu groß dafür. Ich halte aber einige Bereiche bewusst wild um den verschiedensten Lebenwesen Lebensraum zu bieten.Meine GGin und ich genießen es aber absolut, sich sommertags im wildesten Teil des Gartens aufzuhalten und nichts anderes zu hören als das Rauschen des Windes und das Zwitschern der Vögel, weitab von jeglichem Stress.Es ist aber auch ein Unterschied, ob man einen Garten in der Stadt oder in etwas ländlicher Umgebung hat.Als ich im Frühsommer eine Menge Leute zu Besuch hatte, verzogen sich einige recht schnell auf die Wiese oder zwischen die Bäume und genossen einfach die unverfälschte Natur um sich herum. Tenor: Wildwiesen findet man so gut wie nie mehr.Hier mal ein kleiner Blick auf einen besonders wilden Bereich, im Vordergrund ein alter Kirschbaum mit Hornissen.GrussAnu
- oile
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Re:Ein "ordentlicher" Garten
Was ist daran wild? Bzw. befindet sich der wilde Teil vor oder hinter dem Zaun?
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
Don't feed the troll!
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Re:Ein "ordentlicher" Garten
wilde streuobst wiesen, gibt es bei uns am stadtrand jede menge,sie sehen aber nie besonders ungepflegt sondern natürlich aus..werden halt nur, wenn überhaupt 2x gemäht....wobei deine ja rasiert aussieht.... 

Re:Ein "ordentlicher" Garten
Ich habe nicht den ganzen Thread gelesen, deswegen kann es sein, dass man Sachen wiederholt, die schon geschrieben wurden. Sobald ein Rasen nicht regelmäßig gemäht wird, sieht das Gesamtbild "ungepflegter" aus, als es vielleicht in Wirklichkeit ist. Darum finden die englischen Gärten solchen Anklang, da der Gegensatz zwischen peniblen Rasenflächen, streng geschnittenen Hecken und naturalistisch angelegten Borders ein trotzdem harmonisches Bild erzeugt, auch wenn die Staudenborder vielleicht sich nicht im besten Pflegezustand befinden. Im umgekehrten Fall wirken auch penibel gepflegte Staudenbeete kaum, wenn die grünen Elemente drumherum nicht wie gewohnt geschnitten und gemäht werden. Sicher, einen gepflegten Garten zu haben ist die eine Seite. Die Zeit aufzubringen die andere. Jedem Unkräutlein hinterherzurennen, empfinde ich als übertrieben. Schlampig wirken auf den Besucher liegengelassene Töpfe, Kisten und dergleichen. Aber auch hier ist Nachsicht die beste Form, dem Gartenbesitzer zu verzeihen. Ich empfinde es allerdings als eine schlechte Entschuldigung, zu behaupten, man hat einen ökologischen bzw. naturbelassenen Garten, wo alles wuchert, nur weil man zu faul für Gartenarbeit ist. Dann lieber zugeben, es sei einfach zu beschwerlich oder man liebt Brennnesseln!Auf irgendeinem Bild ist ein Hundertwasserhaus mit einem Vorgarten abgebildet. Der Meister war ein Anhänger des Wildwuchses im urbanen Bereich. Passt zum verspieltem Ensemble, passt meiner Meinung jedoch nicht vor ein Haus im Jugendstil oder einer Villa der Gründerzeit. Aber schlussendlich muss jeder selbst nach seinem Geschmack entscheiden. Jedenfalls widerstreben mir persönlich allzusehr abgeschleckte und sterile Gärten, wo keine Seele mehr besitzen.