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Buchsbaum: neue Pilzerkrankung (Gelesen 245679 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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Rendel
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Rendel » Antwort #195 am:

Ich kann das einfach nicht glauben. Wenn es so einfach wäre, gäbe es doch schon mehr Erfolgsmeldungen.
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pearl
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

pearl » Antwort #196 am:

bei schwerem Befall müsse man sich dem Problem stellen. Das steht auch in dem betreffenden Artikel. Die beiden Gärtner am Niederrhein haben das getan und mussten ihre gesamten Buchsumrandungen rausreißen und vernichten.
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pearl
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

pearl » Antwort #197 am:

aus dem Thema Tulpentragödie:
oile, ich glaube du weißt das:eine bakterizide Wirkung hat Sonnenlicht, UV Licht, Alkohol, Formaldehyd, Sauerstoff, Ozon ...eine fungizide Wirkung hat Sonnenlicht, UV Licht, Alkohol, Formaldehyd, Sauerstoff, Ozon ...Antibiotika greifen in den Stoffwechsel von Bakterien ein. Penicillin, Chloramphenicol, Sulfonamide und Colchizin. Wobei letzteres auch die Mitose von höheren Lebewesen stört und aus dem Grund wegen der hohen Nebenwirkungen selten verwendet wird.Antimykotika greifen in den Stoffwechsel von Pilzen ein. Da Pilze uns näher stehen als Bakterien ist die Gefahr von schweren Nebenwirkungen deutlich höher und Antimykotika werden nur in extremen Fällen systhemisch angewendet. Lokal allerdings extrem häufig.fars, man kann Pilzinfektionen vermeiden indem man seinen Füßen Licht und Luft gönnt. Auf Dauer ist das auch das einzige Mittel um die Pilze effektiv wieder los zu werden. Obwohl das inzwischen bekannt sein dürfte laufen im Sommer die Herren immer noch mit Socken rum und zu Hause wird konsequent Schlüffkes getragen. Unter solchen Bedingungen sind Pilzinfektionen so häufig, dass alte Menschen selten ohne hässliche Verunstaltungen ihrer Fußnägel sind.Warum das Beispiel mit den Füßen? Um zu betonen, dass Pilze sehr viel hartnäckiger sind als Bakterien. Außerdem deshalb, weil es auch für den Menschen eine entwicklungsgeschichtliche Erklärung gibt. Wir sind in den Steppen Afrikas ans Laufen gekommen. Das Wild in der Mittagszeit zu Tode hetzen, dafür sind unsere großen Hirne und unser aufrechter Gang, unsere vielen Schweißdrüsen und unser leistungsfähiges Herz gemacht. Dafür haben wir unser Körperhaar fast vollständig verloren. Wir sind die ausdauerndsten Jäger unter den Raubtieren.Ein paar tausend Jahre waren unsere Füße immer in Bewegung und Licht, Luft, Steinen, Dornen, Hitze und Kälte ausgesetzt. Kein Wunder, dass sie jetzt bei unserer Lebensweise vor sich hin brüten und Pilze anlocken. Uns geht es nicht anders als dem Buchs.
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fars
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

fars » Antwort #198 am:

Thema verfehlt. Setzen. 6.
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Rendel
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Rendel » Antwort #199 am:

Der sehr vernünftige Leserbrief von Volker Atrops von der Baumschule Atrops in der Gartenpraxis vom November 2008 bestätigt meine eigene Erfahrung.wenn ihr dem link folgt: das ist der aktuelle Anlass: viel Vergnügen! Es gibt etwas von Hans-Peter Atrops zu hören !
Bitte mal ernsthaft, das interessiert mich brennend: Was für ein Link?
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Gartenlady
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Gartenlady » Antwort #200 am:

Baumschule Atrops in pearls Beitrag ist ein Link zu der Homepage dieser Baumschule und wenn man den anklickt hört man auch das Radiointerview.
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fars
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

fars » Antwort #201 am:

Wenn man auf der Homepage der Baumschule die linke Seite anklickt, dann wird ein Interview abgespielt. Ist recht interessant, hilft uns bei dieser speziellen Diskussion aber nicht weiter.
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Rendel
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Rendel » Antwort #202 am:

:)Herr Atrops soll auch behaupten, daß Rindenmulch als Wegbelag dem Buchs schadet, weil es bei Regen immer eine "saure Dusche" gibt. Das kann nicht stimmen. Der Pilz ist, egal ob Rindenmulch oder nicht, überall. Bei mir hat es angefangen an einer Stelle, wo der Buchs niemals mit Rindenmulch in Kontakt war.Und es ist auch egal, ob der Buchs in Sonne oder Schatten steht. Im Schatten/Halbschatten ist es eher schlimmer, weil sich hier die Feuchtigkeit länger hält.Und mit der Pflege hat es auch wenig zu tun. Über 10 Jahre lang war mein Buchs makellos. Allerdings ist gut genährter Buchs weniger pilzanfällig, wie mir scheint. Eine Gartenfreundin, deren Buchs mit Hühnermist gedüngt wird und der schon so proper dunkelgrün aussieht, als sei er nicht echt ;), hat nicht eine einzige braune Stelle. Und die Hecke, die ich aus purer Faulheit zwei Jahre nicht geschnitten habe, weil ich unter den Rosen hätte herkriechen müssen, ist auch gesund. Nicht zu schneiden, bringt also etwas, nur ist das aus Platzgründen nicht überall zu realisieren. Und erfüllt eigentlich nicht den Sinn, warum man den Buchs gepflanzt hat, nämlich um Struktur zu geben.Edit: habe wohl "nur" Volutella buxi, nicht Cylindrocladium buxicola. Ist aber letztlich das gleiche, wenn es auch langsamer foranschreitet.
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Faulpelz
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Faulpelz » Antwort #203 am:

Daraus ergibt sich, dass Buchs in unseren Gärten nur dort gesund bleiben kann, wo man ihm einen luftigen Stand bietet. .
Dieser Behauptung muss ich aufgrund eigener Erfahrungen vehement widersprechen.Der Buchs, der bei mir zuerst befallen war, stand auf einem sandigen, durchlässigen Boden in voller Sonne, windumspielt. Mein Garten befindet sich an einem Südhang (in 350 Meter Höhe) in relativ freier Lage. Meine Rosen gedeihen hier gerade wegen des Standortes prächtig (= luftig und sonnig). Die Erde wurde in diesem Gartenteil von einem Lastwagen hergekarrt. Nur in diesem Gartenbereich wächst Lavendel, Muskatellersalbei etc. ganz hervorragend, während in meinem restlichen Garten lehmige Bodenverhältnisse vorherrschen. Ich denke, genannte Pflanzen sind ein Garant für sandigen, durchlässigen Boden. Also, der Buchs hatte dort beste Bedingungen, besten Standort und beste Erde.Der Pilz hat so eine Kraft, der rafft auch den gesündesten Buchs hinweg. Wenn man nur eine Hand voll infizierter Blätter auf vollkommen gesunden Buchs wirft, dann ist auch dieser infiziert. Das garantiere ich. Ich werde ständig wegen dem Pilz angerufen und kann anhand von mehreren Beispielen bestätigen, dass auch vollkommen gesunder Buchs nicht verschont bleibt. Als die Seuche bei mir ausbrach, war nur der obere Gartenteil infiziert. Der untere Gartenteil war noch in keinster Weise befallen. Ich habe auch diesen, damals noch gesunden Buchs mit Gesteinsmehl eingestäubt, ihn mit Teebaumöl gegossen, den Boden mit gut abgelagerten Kompost aufgelockert, mit Chemie gespritzt, mit EM behandelt und mit Orus gegossen. Und was hat es genützt! Absolut nichts. Gary Rogers, der Neuseeländer Fotograf, hat zu meiner Freundin gesagt: Wer den Pilz einmal im Garten hat, hat keine Chance. Der Mann kommt in der Welt rum und spricht aus Erfahrung. Darum mein Rat an die Betroffenen: Findet euch mit der Buchskatastrophe ab. Je schneller ihr euch mental vom Buchs verabschiedet habt, umso besser geht es euch. In meinen Augen hat der Buchs keine Zukunft. Es sei denn, es wird ein hochwirksames Spritzmittel entdeckt. Wenn ich ein Baumschuler wäre, würde ich mich schleunigst auf Eiben, Lonicera, Ilex und dergleichen umstellen. Mir ist klar, dass dies die wenigsten Baumschuler hören wollen, aber die Wahrheit darf man aussprechen dürfen, oder?!Bei uns breitet er sich rasant aus. Ich habe vor wenigen Tagen die Buchshecke meiner Freundin inspiziert. Ich war geschockt, wie schnell er sich auch noch im kühlen Herbst ausgebreitet hat. Auch meine Nachbarin hat es jetzt auch massiv erwischt. Also hat die Spritzung mit Saprol Pilzfrei auch nichts genützt. Dieses Spritzmittel verwendetet sie regelmäßig. Wer den Pilz im Garten hat, hat keine Chance. Dies ist der Gartenteil, in dem der Pilz zuerst ausgebrochen ist. Im August/September 2007 gings los. Ich habe dann im April dieses Jahres den Buchs komplett rausgerissen. War ne arge Schinderei, denn der Buchs hatte furchtbare Wurzelstöcke. Ich habe dann anstelle des Buchses dort Lonicera nitida Maigrün gepflanzt. So sieht mein Gemüsegarten jetzt aus.Ganz rechts seht ihr Eibenkugeln.
Dateianhänge
Lonicera-nitida-Maigrun-1.jpg
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Rendel
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Rendel » Antwort #204 am:

Ach Evi, das sieht wieder ganz toll aus! Hut ab vor Deiner Leistung und Deiner Zuversicht!So pragmatisch zu denken fällt mir schwer...
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Faulpelz
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Faulpelz » Antwort #205 am:

Rendel, mir blieb keine Wahl. Entweder man schmeißt alles hin oder man krempelt die Ärmel hoch. Ich gehöre zur Gattung der Ärmelhochkrempler 8) ;DAllerdings muss ich auch ehrlich gestehen, dass ich früher viel fanatischer mit dem Garten war. Nun habe ich noch ein zweites Hobby, dass mir mindestens genauso viel bedeutet: Die Fotografie. Sie lenkt mich etwas von der Gartenmisere ab. Irgendwie bin ich auch froh, dass ich die Buchs-Rodungsaktion hinter mir habe. Das kommende Gartenjahr wird hoffenlich besser. Ich hoffe nicht, dass im nächsten Jahr meinen Rosen etwas zustößt. Denn dann kapituliere ich. Oder vielleicht doch nicht? ;) LG Evi
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Elfriede » Antwort #206 am:

Wenn man einen befallenen Buchs im Garten hat, sollte man die obere Erdschicht unter einer gesunden Pflanze abkratzen und rund um die erkrankte Pflanze geben. Fehlt dem Buchs sein lebenswichtiges Bodenmyzel infolge von falschen Bodenverhältnissen (ideal mineralische Erde), toter Erde bei der Topfkultur oder falschen Standort, kommt es zu div. Krankheiten. Der falsche Schnittzeitpunkt fördert dazu noch Infektionen.
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fars
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

fars » Antwort #207 am:

Elfriede, erscheint sinnvoll. Allerdings nur bei Gartenneuzugängen. Wobei man sich bei denen fragen kann, ob sie sich ihre Infektion nicht schon woanders geholt haben. Auch bei Rhododendren habe ich die Baumschulen im Verdacht, kräftig an der Verbreitung der Phytophtora-Welke mitzuwirken.Dein Rat kann aber vermutlich nicht helfen bei etwas älteren Buchsbeständen, die schon mehrere Jahre zufriedenstellend im eigenen Garten gewachsen sind. Warum sollten die auf einmal ihre Pilzsymbiose verloren haben?
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Elfriede » Antwort #208 am:

Bodenverdichtung, Aufbringung von Rindenmulch, das gesunde Bodenverhältnis wurde duch irgendwas gestört. Bekommt eine eingewachsenen Hecke mal eine braune Stelle wird sofort gedüngt. Diese Überreaktion (dem eingewachsenen Buchs hilft es ja kaum) zerstört die Myzelschicht, das Herumgeschnipsel bietet dem Pilz eine offene Tür.Im Herbst wurde der Markt wieder von italienischen Buchslieferungen überschwemmt. Die Pflanzen kauft man mit toter Erde. Was kaufen die meisten Leute zum Einpflanzen in den Garten oder in einen Topf? Erde vom Baumarkt, wenn es geht billig. Also setzt sich die Erdqualität fort. Dann wird zum rascheren Wachsen gedüngt usw. Die Pflanze bekommt keine Chance je in einem gesundes Bodenmilieu zu wachsen.
LG Elfriede
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fars
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

fars » Antwort #209 am:

Sage ich doch: Gartenneuzugänge!Die Buchsbaumtränen werden aber durch die Vernichtung von Altbeständen ausgelöst.
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