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Obstbau auf Rendzina? (Gelesen 1675 mal)
Moderator: cydorian
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Obstbau auf Rendzina?
Ich möchte mir nun meinen Traum einer kleinen Obstwiese erfüllen und mir wurde ein Stück zu pachten angeboten.Wunderschöne Lage, leichter Hang nach Westen nur leider ist die Bodenart Rendzina über Muschelkalk.Bei einer ersten Probegrabung kommt nach etwa einer Spatentiefe steiniger heller Lehm. Tiefer kam ich leider nich da mir leider der Spaten abgebrochen ist. >:(Obendrauf ist dunkler lehmiger Oberboden.Pflanzen würde ich gerne verschiedene Ebereschen, Pflaumen, Äpfel, Pfirsich/Aprikose, Holunder, Quitte und evtl. Birnen (incl. Nashi) hier denke ich es wird schon irgendwie gehen.Sehr unsicher bin ich mir bei den Pawpaw und dem Beerenobst Johannis- und Stachelbeeren, Maibeeren, div. Him- und Brombeeren und Arguta-Kiwis.Keine Bedenken habe ich eigentlich beim Wein, den Ölweiden und den Feigen.Bei Kaki und Maulbeere kann ich es garnicht einschätzenGeringe Wasserhaltekraft, Sommertrockenheit etc. weiß ich aus der Theorie, ich suche aber Praxiserfahrungen.Höchsterträge sollen nicht erzielt werden und sind auch auf dem Standort nicht möglich. Da ich mit solchen Böden bisher noch gar keine Erfahrungen habe bitte ich um Eure Ratschläge ob sich das ganze überhaupt lohnt.
- cydorian
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Re:Obstbau auf Rendzina?
So was ähnliches hab ich auch und schonmal drüber geschrieben. Manche Sachen gehen eben nicht, z.B. Birnen. Pawpaw hat angeblich auch so eine Pfahlwurzel die tief nach unten will, das wäre nicht gut. Kiwi klappt auch nicht. Zu trocken, zu viel Kalk. Apfel ja, aber keine Sorten die guten Boden brauchen oder bei Trockenheit gleich alles abwerfen. Fruchtgrössen sind unterdurchschnittlich.Steinobst generell gut, Aprikosen und Pfirsiche sogar sehr gut. Aprikosen lieben solche Standorte. Widerstehe aber dem Drang, sie zu giessen wenn es trocken ist und sie die Blätter hängen lassen. Man kriegt sie mit Trockenheit kaum kaputt, aber mit nassen Güssen.
- Gurke
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Re:Obstbau auf Rendzina?
Oh prima jemand mit eigenen Erfahrungen
Gut dann müssen die Kiwis im Tal bleiben wo aber leider öfter Spätfröste auftreten.Hast Du auch schon Erfahrung mit Himbeeren oder Brombeeren, da die so flach wurzeln wird das sicher auch probleme geben oder?Bei den Stachel- und Johannisbeeren wollte ich es mal mit starkwachsenden Sorten und Wildarten probieren.

- cydorian
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Re:Obstbau auf Rendzina?
Für Brom- und Himbeeren ist die Trockenheit der begenzende Faktor. Brombeeren packen es besser. Stachelbeeren haben wir hier wild und zwar auf heissen Extremstandorten, auf Steinriegeln und die fruchten sogar. Wilde eben, 5-10mm Durchmesser der Früchte. Johannisbeeren gingen gut, verrieseln aber stärker wegen schlechtem Wasserhaushalt im Boden. Mit Giessen vielleicht zu kompensieren. Ist ja nur ein paar Wochen lang.Anderes Wildobst, das gut bis sehr gut gedeiht: Alle Wildrosensorten (Hagebutten!), Weissdorn aller Art und eben alle Steinobstsachen - Schlehen, Wildpflaumen, Sauerkirschen...
- Gurke
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Re:Obstbau auf Rendzina?
Mit Wildarten meinte ich sowas wie Ribes divaricatum und deren Kreuzungen. Ich habe mich nun schon fast entschlossen die Fläche zu pachten, Versuch macht kluch ;DHeute habe ich nochmal gebuddelt und nach ca. 35cm Oberboden kommt mit Steinen durchsetzter Lehm durch den ich mit dem Spaten nur centimeterweise durchgekommen bin. (Lehm war weich, Steine verhindern ein effektives Graben)Nun weiß ich nicht ob diese Lehmschicht gut oder schlecht ist. Zum einen könnte Sie das Wasser halten zum anderen aber eine Barriere für die Wurzeln sein oder?Ich weiß nun auch immer noch nicht wie mächtig diese Schicht ist und ob sie beim Pflanzen der Gehölze durchbrochen werden sollte.

Re:Obstbau auf Rendzina?
@gurkeIn den meisten Bundesländern gibt es eine Landesbehörde, die für die dortigen Anbaubedingungen Anbauempfehlungen gibt - entweder auf deren Internetseiten oder vielleicht auch auf Anfrage. Das kann das Landwirtschaftsministerium oder ein Landesamt sein oder eine andere Behörde sein.Vielleicht gibt es in Thüringen auch so etwas und der von Dir beschriebene Bodentyp scheint in Thüringen verbreitet zu sein, denn im Raum Jena war m.E. auch eine dünne Erdschicht auf Kalkstein.
- Gurke
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Re:Obstbau auf Rendzina?
ja aber solche Empfehlungen sind für den Erwerbsobstbau gedacht und dafür ist so ein Standort einfach nicht geeignetDaher meine Frage nach eigenen Erfahrungen