das ist doch oft das Problem, dass beim Sammeln 'Monokulturen' entstehen, die nur eine kurze Zeit im Jahr toll aussehen. Man denke z.B. an eine Paeoniensammlung...Nach der Blütezeit, wenn sie weniger schön anzusehen sind, hat man sie nicht so sehr im Blickfeld.
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Ästheten versus Sammler? (Gelesen 10928 mal)
Re:Ästheten versus Sammler?
Re:Ästheten versus Sammler?
Wer, um bei diesem Beispiel zu bleiben, etliche Päonien auf einem Fleck versammelt, hat auch sonst kein Händchen für einen gestalteten Garten.
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Re:Ästheten versus Sammler?
Bei der Päoniensammlung kann ich auch mitreden. ;)Meine Strauchpäonien habe ich mit Hepatica, Helleborus, Lathyrus vernus, Galanthus und anderen Zwiebelschätzen unterpflanzt, nach der Blüte der Päonien folgen dann Lilien, Herbstzeitlosen und herbstlühende Kamelien. Ich finde damit habe ich geschickt gleich mehrere Sammelleidenschaften verbunden. 

Ein schattiger Garten ist mehr als ein Garten ohne Sonne.
- Moderliesel
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Re:Ästheten versus Sammler?
Aber wenn man sammelt, will man doch die Unterschiede der Arten im Vergleich sehen, und dann muss man doch so ziemlich auf einen Fleck pflanzen. So sind die Standortbedingungen auch nahezu identisch und die verschiedenen Ausprägungen der Art zuzuordnen.
Viele Grüße vom Moderliesel
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Re:Ästheten versus Sammler?
Krass ausgedrückt aber durchaus richtig. ;)Päonien sind ausgesprochene Solitärpflanzen, gerade Strauchpäonien sollten nach Möglichkeit einzeln gesetzt werden, obwohl eine Sammlung zur Blütezeit berauschend aussieht, die übrige Zeit ist es aber schnell langweilig und monoton.Wer, um bei diesem Beispiel zu bleiben, etliche Päonien auf einem Fleck versammelt, hat auch sonst kein Händchen für einen gestalteten Garten.
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Re:Ästheten versus Sammler?
Ich stelle es mir auch sehr schwer vor, mit einer Aurikelsammlung oder anderen Zwergen eine ansprechende Gestaltung hinzubekommen.
- Moderliesel
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Re:Ästheten versus Sammler?
Da muss man halt die eine odere andere Daphne dazwischen pflanzen.
Viele Grüße vom Moderliesel
Re:Ästheten versus Sammler?
<ot>
Christian, hast du irgendein Problem, von dem ich wissen sollte?Ich hätte auch "Lehrling" nachgeschlagen, wenn es nötig gewesen wäre. Steht auch im Duden.</ot>Susanne, der deutschsprachige Raum besteht bekanntlich nicht nur aus Deutschland. Bei uns ist man mit dem "Lehrling" daher immer noch zeitgemäß und dem Duden damit zumindest ebenbürtig.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Ästheten versus Sammler?
Tatsächlich reicht es m.E. bei vielen Pflanzen einige andere Pflanzen zur Auflockerung dazwischen zu pflanzen, zum Beispiel Gräser zu Dahlien. Es gibt für meinen Geschmack auch Stauden, die in monokulturähnlichen Pflanzungen (wenn auch reine Monokulturen sollten es dann i.d.R. doch nicht sein) gut aussehen, zum Beispiel Astern und Hostas.Oder man verbindet, wie hier schon gesagt wurde, versch. Pflanzengattungen, die man sammelt, miteinander.Oder man legt extra ein Sammelbeet im Gartenhintergrund an, wenn man nicht alle Pflanzen einer Gattung, die man sammelt, in den "normalen" Staudenbeeten unterbringen kann/mag, vorzugsweise mit ansprechenden Etiketten versehen.Liebe Grüße,Brigitte1
Re:Ästheten versus Sammler?
Na, es kommt doch wohl nicht auf den Meter an.Aber wenn man sammelt, will man doch die Unterschiede der Arten im Vergleich sehen, und dann muss man doch so ziemlich auf einen Fleck pflanzen. So sind die Standortbedingungen auch nahezu identisch und die verschiedenen Ausprägungen der Art zuzuordnen
Re:Ästheten versus Sammler?
Es besteht kein Widerspruch zwischen Ästhetik und Sammelleidenschaft (wenn es sich nicht um Pflanzen – Messis handelt- hier kompostiert sich wenigstens alles von selbst
) – ich denke in der Regel ist eher das Gegenteil ist der Fall.


Sicher ist das richtig aber in meinen Augen nicht weiter schlimm – so hat doch auch gerade das Internet Möglichkeiten geschaffen auch an Arten zu kommen an die vor nicht allzu langer Zeit nicht dranzukommen war (ob das immer gut ist mag eine andere Frage sein...) . Die Kunst ist eher die Kultur als der Erwerb einer Besonderheit - noch immer gilt: an viele Schätze kommt man nur über persönliche Kontakte oder über den Samentausch der diversen Gesellschaften (zb AGS, SRGC) in Form von Samen dran - was seinen eigenen Reiz hat (und eine gewisse Geduld erfordert) - wenn ich nur dran denke wie lange ich gebraucht habe um an eine „normale“ einfachblühende Ranukel zu kommen...Was noch vor wenigen Jahren kostbare Beute war, ist heute Massenangebot in Gartencentern. Man könnte von einer Banalisierung des ehemals Einzigartigen sprechen.
Re:Ästheten versus Sammler?
Was man an Gesammelten wohin und in welchen Mengen pflanzen sollte, kann man meiner Ansicht nach nicht verallgemeinern. Gerade bei empfindlichen, langsam wachsenden oder besonders kostbaren Pflanzen hätte ich Angst, daß bei gruppierter Pflanzung den typischen Monokultur-Epidemien Vorschub geleistet wird. Es macht wohl doch einen grundsätzlichen Unterschied, ob man seltene Sorten robuster Arten oder seltene Arten anpflanzt. Im ersten Fall sehe ich da eher den Ästheten, im zweiten den Botaniker.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Ästheten versus Sammler?
Jetzt dringen wir wie so üblich in die analytische Phase ein, wo wieder jedes Wort zerpflückt wird. ::)Bedenkenswert finde ich, dass Sammeln nicht mehr des Sammeln wegens getan wird, sondern dank des Internets die Raffgier des Habenmüssens zunimmt. Somit kommt jeder irgendwann an seinen Cypripedium kentuckiense oder an sein Cyclamen somaliense heran, billig oder teuer. Diese Pflanze hegt er einige Monate, bis sie das Zeitliche segnet. Zumindest hat er sie gehabt und ein Bild ist auch vorhanden. Damit kann er prahlen und zumindest mit dem Bild angeben. Die Kunst des längeren Kultivierens bleibt auf der Strecke. Was früher dem fortgeschrittenen Spezialisten vorbehalten war, ist heute jedem möglich. Kostbare Beute, zumindest eine Zeit lang. (Teure Pelze sind doch verpönt...?
)Für Sammler liegt die große Kunst des selber Aufziehens neben der Kultur durch Erwerb. Der Garten gleicht manches Mal eher einer verlotterten Hinterhofidylle. Ausnahmen bestätigen die Regel, wo der Steingarten auch ein kleines Kunstwerk ist.Ästhetisch agierende Sammler mit "botanischen" Ambitionen sind dünn gesät. Botaniker extra mit ", da Botaniker nach noch mal ganz anderen Kriterien sammeln.Sammler von Gartenpflanzen mit ästhetischer Ader kommt es weniger auf die Sorte, denn auf Farbe, Textur und Farbe an. Hierbei kann es aber zutreffen, dass sie eine Pflanze erwischen, die zwar in ihr Konzept und Gedankengebäude passt, hingegen alles andere als leicht zu kultivieren ist. Dies erlebte ich schon mehrfach, man musste der Kundschaft ihr Wunschdenken regelrecht ausreden. Hier unterscheiden sich eben Hobbygärtner mit Feingefühl in der Gestaltung und solchen, die etwas mehr pflanzliches Hintergrundwissen aufweisen.Den Lehrlingen bringt dies heute keiner mehr bei. Außer, sie kümmern sich im Selbststudium darum. Ein Problem hat damit niemand. Außer die Kunden von morgen.




- oile
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Markgräfin von Pieske, Gierschkultivatorin Brandenburg, zwei Gärten: Nähe Schönefeld und Nähe Fürstenwalde.
Re:Ästheten versus Sammler?
Warum nur fühle ich mich bei einigen Beiträgen so "erschlagen" von diversen reinen Lehren?
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Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re:Ästheten versus Sammler?
Ist alles eine Frage des Intellekts.