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Botrychium (Mondraute): Kulturerfahrungen und -ansprüche (Gelesen 6372 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
Botrychium (Mondraute): Kulturerfahrungen und -ansprüche
Hat jemand von euch Erfahrungen mit der Kultur von Botrychium lunaria oder anderer Arten der Mondraute?Ob die sich überhaupt erfolgreich kultivieren lassen? Im Internet gibts immerhin zumindest einen deutschen Anbieter.Beim Suchen in unserem Garten-Pur-Fundus bin ich nur auf einen uralten Thread von knorbs zu nächsten Verwandten, Ophioglossum vulgatum gestoßen.
Re:Botrychium (Mondraute): Kulturerfahrungen und -ansprüche
ja genau ...dass du den alten thread noch gefunden hast
. ich wusste damals nicht, um was sich der beifang handelte + ich konnte ophioglossum im topf längere zeit halten + und er hatte sogar kräftig zulgelegt. weil ich von einem liliaceaegewächs ausging + das teil nicht blühen wollte, hatte ich brutal mit blaukorn gedüngt. selbst das hatte ihn nicht sofort gekillt, aber auf dauer gab er seinen geist dann doch auf. wahrscheinlich hatte ich seinen mykorrhiza-partner zu tode gedüngt :Pbotrychium gibt's in meiner gegend einige bestände. habe sie leider nur noch nicht gefunden. ich weiß das sicher, weil bei einem autobahnprojekt ein teil des standorts vernichtet wurde. ich will die mondraute schon lange mal kultivieren. berthold hat m.e. nach die mondraute im garten. der wird bestimmt was dazu schreiben.

z6b
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Re:Botrychium (Mondraute): Kulturerfahrungen und -ansprüche
Auf der Webseite Röhnflora ist vom Vorkommen der "Echten Mondraute" auf (ich zitiere) "trockenen bis frischen, mageren, flachgründigen, ± skelettreichen Lehmböden" die Rede.Was heißt bitte "skelettreich" ?
Re:Botrychium (Mondraute): Kulturerfahrungen und -ansprüche
vermute schotter + ähnliche grobe mineralische komponenten als strukturbildner
z6b
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Re:Botrychium (Mondraute): Kulturerfahrungen und -ansprüche
Früheres Schlachtfeld. ;)Wie von knorbs vermutet: Das sind Böden mit einem hohen Anteil von gröberen mineralischen Bestandteilen, also kleinen Steinen oder Schotter, sodass solche Böden gut durchlüftet und wasserzügig sind.Was heißt bitte "skelettreich" ?
Re:Botrychium (Mondraute): Kulturerfahrungen und -ansprüche
Erosions-Schlachtfeld(nicht dass jemand nach römischen Lanzen buddelt)
Re:Botrychium (Mondraute): Kulturerfahrungen und -ansprüche
Danke
(ich glaube der Ausdruck "hoher Anteil" muß dick unterstrichen werden)

- türkenbund
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Re:Botrychium (Mondraute): Kulturerfahrungen und -ansprüche
HalloIch kultiviere die Planze(n) schon seit etlichen Jahren. Sie ist an und für sich leicht kultivierbar. Ein sehr durchlässiges, mit gröberen Kalksteinen angereichertes Subtrat sollte gegeben sein.Allerdings braucht sie auch einen grossen Feinanteil zum halten der Feuchtigkeit. Ich wässere meine Pflanzen abends durchdringlich so das sie bis mittags abgetrocknet sind.Sie ( meine Pflanzen) vermehren sich gut vegetativ.
Grüsse Türkenbund

Re:Botrychium (Mondraute): Kulturerfahrungen und -ansprüche
toll türkenbund! wie ist der standort...halbschattig? dass sie kalk mögen habe ich auch grad gelesen. in meiner nähe bei neuhaus/velden kommt die mondraute auf dolomitsand (pdf-file!) vor. der standort dort scheint mir anhand der fotos allerdings vollsonnig zu sein.
z6b
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- türkenbund
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Re:Botrychium (Mondraute): Kulturerfahrungen und -ansprüche
Hallo KnorbsDer Standort ist vollsonnig. Sie steht bei meinen Erdorchis.Allerdings geht sie auch im Halbschatten wenn genügend Sonnenstunden vorhanden sind. Ich würde sie aber sonniger kultivieren.Wichtig scheint mir das abendliche wässern.Ich muss einmal nach meinen Bildern suchen. Ich hatte sie in einem anderen Forum eingestellt das Du ja auch kennst.
;)Dort kann man sehen wie sie sich aus Einzelpflanzen zu einem grösseren Pulk vermehrt haben.Gruss Türkenbund.

- türkenbund
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Re:Botrychium (Mondraute): Kulturerfahrungen und -ansprüche
HalloHier sind die Bilder von letzten Jahr.Ich nehme an das bekannt ist das die Mondraute ab August wieder einzieht.Bei den abgebildeten Pflanzen handelt es sich um verschieden Pflanzen in meinem Garten.Nicht um ein und die selbe nur aus einem anderen Winkel fotografiert.Das erste Bild ist etwas unscharf da die Mondraute nicht Objekt des Bildes war.


liebe Grüsse Türkenbund




Re:Botrychium (Mondraute): Kulturerfahrungen und -ansprüche
:DVielen Dank für die Hinweise und die Fotos dazu!Vielleicht doch nicht so aussichtslos?
- lerchenzorn
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Berliner Umland Klimazone 7a (wohl eher 6b)
Re:Botrychium (Mondraute): Kulturerfahrungen und -ansprüche
Vor vielen Jahren hatte Wetzel in Wuppertal Botrychium lunaria in seinem Katalog. Auf telefonische Anfrage erhielt ich damals die Auskunft, dass der Grundstock aus dem Botanischen Garten Wuppertal stamme und dass man die Art in Seramis ziehe.Hierzulande stehen B. lunaria und matricariifolium in Sanden, die nicht völlig versauert und ausgewaschen sind. Ein gewisser Kalkgehalt oder irgendwelche Basen sind wohl immer vorhanden. Beide stehen witzigerweise auch manchmal unter Reinbeständen der Späten Traubenkirsche. Vielleicht sorgen der Schatten und die schnell zersetzende Laubstreu für rohbodenähnliche Verhältnisse. B. lunaria geht auch mehr in die Sonne....Ophioglossum wird ein harmloses Unkraut im normalen Gartenbeet (auf Sand). Sie treibt lange Ausläufer.@Türkenbund: Was ist das für eine Rosettenpflanze auf Deinem ersten Bild? Ziehst Du auch gleich noch Chimaphila umbellata in dem Beet?
Re:Botrychium (Mondraute): Kulturerfahrungen und -ansprüche
*stöhn*schöne details, tolle hinguckerpflanzen! :Ddie einzige mondraute, der ich jemals in natura begegenet bin, stand nördlich von berlin (barnim) mitten auf einem sonnigen waldweg, von naturschützer/innen mit einer holzbarrikade vor dem betreten gesichert. so in kleines ding! und beim genau hinschauen dann sooo attraktiv...
diese empfindung habe ich ähnlich bei kleefarn - den habe ich mal im baumarkt (sic!) gekauft, aber er hat den winter nicht überlebt...99,999% der bevölkerung dieses landes würde eine mondraute nicht erkennen, bevor sie drauflatschten - würdet ihr spezialisten euch das zutrauen?

Re:Botrychium (Mondraute): Kulturerfahrungen und -ansprüche
zu botrychium matricariifolium heisst es in dieser fachinformation des lfu-bayern (pdf-file):B. matricariifolium und B. multifidum bevorzugen mäßig trockene bis mäßig feuchte (B. matricariifolium überwiegend mäßig trockene bis frische, B. multifidum frische bis mäßig feuchte), zumeist sandige bis sandig-lehmige Böden, die mager und flachgründig sind und sehr stark saure bis mäßig saure (seltener auch schwach saure) pH-Werte aufweisen (3,7-6,9). Mit durchschnittlichen Stickstoffgehalten von 0,17 % bzw. 0,19 % sind die Böden sehr stickstoffarm. Auch ihr Kohlenstoff- und Humusgehalt ist niedrig (im Mittel 2,7 % bzw. 5,5 %). Das mittlere C/N-Verhältnis beträgt 15,6.nach der verbreitungskarte müsste matricariifolium hier in meiner nähe wachsen.
z6b
sapere aude, incipe
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