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Dünger (Gelesen 15101 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Dünger
Hallo zusammen,jedes Jahr stehe ich erneut ratlos vor den Regalen mit den unzähligen Düngersorten und frage mich, welche Dünger braucht der Mensch (Garten). Früher hatten die Gärtner nur Blaukorn zur Verfügung, heutzutage gibt es fast für jedes Pflänzchen einen Spezialdünger. ;DMich interessiert nun, ob man im Gemüse- und Obstgarten mit einem Universaldünger auskommt (und wenn ja, welchen könnt ihr empfehlen) oder ob es wirklich notwendig ist, für bestimmte Nutzpflanzen wie z. B. Tomaten und Erdbeeren Spezialdünger zu verwenden. ::)Dann würde ich heuer mal gerne zwei Stauden im Kiesbeet düngen, weil die noch niiie geblüht haben (Asphodeline und rosa Phlomis). Ich dachte mir, dass im Kiesbeet evtl. ein Flüssigdünger besser wäre, nur welchen flüssigen Gartendünger soll ich da am besten verwenden?Wäre euch dankbar für ein paar Tipps.
Re:Dünger
Ich dünge im Gemüsegarten nur mit Kompost, dem ich ab und an etwas Kalk zufüge.Ansonsten dünge ich mit organischen Universaldüngern, zum Beispiel Mannahum oder Oscorna Animalin. Da, wo ich absichtlich mageren Boden haben will, würde ich nicht oder nur selektiv düngen, also zum Beispiel in einem Kies- oder Gräserbeet.Weil mein Garten im Wasserschutzgebiet liegt, ist die Verwendung von Blaukorn und ähnlichen schnell auswaschenden Chemikalien untersagt. Sowas benutze ich nur für Blumenkästen und Kübelpflanzen am Haus.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Dünger
Ich nehme im Garten für ausnahmslos alles Blaukorn.

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Dünger
Wie mit allem ist eine gesunde Mischung das einzig "Senkrechte" und zielführende.Man braucht einen funktionierenden Ton-Humus-Komplex des Bodens, um eine möglichst hohe Nährstoffhaltekraft zu bekommen. Dies erfolgt mithilfe einer gesunden Mischung aus Kompost, also Dauerhumus und einer gehörigen Portion Lehm. Organischer Dünger ist wichtig für das Bodenleben, die den Dünger in pflanzenverfügbaren Stickstoff umwandeln, also nach dem Motto "je mehr es stinkt, desto besser ist er". Wie die Marken nun heißen, ist im Grunde schnurzegal.Als Startdünger für Frühlingsgeophyten und im Austrieb befindliche starkzehrende Stauden und Blütengehölze dient Vollkorn Blau in Form von handelsüblichen Präparaten wie Nitrophoska und anderem mehr. Auch organisch-mineralische Verbindungen gibt es, z.B. Hakaphos.Wobei ich ein Anhänger bin, möglichst hohe Kali- und Stickstoffverbindungen zu nehmen, weniger die mit Phosphor, da unsere Böden meistens phosphorüberversorgt sind.Zum richtigen Zeitpunkt gegeben spricht überhaupt nichts gegen mineralischen Dünger. Auch organischer Dünger kann ausgewaschen werden, wenn er zur Unzeit ausgebracht wird. Darum sind ja Güllefahrten im Winter verboten worden. Dabei ist Landluft so gesund! 

Re:Dünger
Vielen Dank für eure Düngetipps.
Aus euren Antworten ersehe ich, dass also Spezialdünger nicht notwendig sind und man mit einem Volldünger (entweder organisch, mineralisch oder organisch-mineralisch) auskommt. Im Gemüsebeet verteile ich im Frühjahr Kompost, aber das reicht ja wohl nicht für die Starkzehrer. Von meinem Kompost bin ich nun nicht gerade sehr begeistert. Unterscheidet sich äußerlich kaum vom Sandboden, ist nur ne Nuance dunkler. Natürlich wäre Lehm ideal, aber den gibts hier nun mal nicht. Bentonit habe ich auch schon säckeweise in den Boden eingearbeitet (und zwar eine preisgünstigere Alternative, nämlich Katzenstreu). Bin eigentlich kein Freund von Blaukorn, weil die Verbrennungsgefahr doch recht groß ist. Frage an die Blaukornverwender: nehmt ihr Entec oder das ganz normale Blaukorn und gießt ihr auch Pflanzen mit in Wasser gelöstem Blaukorn? Ja, und wie dünge ich nun die beiden Pflanzen im Kiesbeet? Kann ich da auch einen festen Dünger nehmen oder ist Flüssigdünger effektiver?


Re:Dünger
nachdem ich aber im Kiesbeet noch nie gedüngt habe, denke ich halt, dass Nährstoffmangel die Ursache sein könnte, warum Asphodeline und Phlomis noch nie geblüht haben.Die Frage ist auch, ob wirklich mangelnde Nährstoffe Grund für die Blühfaulheit sind. Mit Dünger kann man ja auch Negatives bewirken. Ich sage daher, lieber einmal weniger als einmal mehr.

Re:Dünger
Asphodeline, Phlomis und ähnliche Stauden wollen doch einen freien, offenen Boden, um üppige und große Horste zu bilden. Und nur solche blühen dann auch zuverlässig. Der Boden sollte zwar abgemagert werden, aber nicht ausschließlich aus Sand bestehen. So muss man dann immer wieder nachdüngen, ohne dass die Pflanzen nennenswert blühen.
Re:Dünger
Ich nehme Entec. Wenn es mit Blaukorn Verbrennungen gibt, wurde eindeutig viel zu viel gestreut.... weil die Verbrennungsgefahr doch recht groß ist.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Dünger
phosphatmangel liegt relativ selten vor, könnte aber die ursache sein. phosphor ist für die generative entwicklung der pflanzen (blüten, früchte) unverzichtbar. mit superphosphat erreicht man eine schnelle düngewirkung in böden mit mittlerem ph-wert. in kalkhaltigen böden geht es schwerlösliche verbindungen ein und verliert seine wirksamkeit.für böden mit niedrigem ph-wert ist superphosphat nicht empfehlenswert, weil es leicht versauernd wirkt.dort ist thomasphosphat besser geeignet, weil dessen kalkgehalt für eine neutrale bodenreaktion beiträgt.thomasphosphat wird erst durch wurzelausscheidungen der pflanzen gelöst und kaum ausgewaschen.deshalb ist nur die ausbringung im wurzelbereich oder vorratsdüngung sinnvoll.alternativ kann man, wenn vorhanden, hühnermist verwenden. er ist sehr stickstoff- und phosphorhaltig und leicht im wasserbehälter auflösbar und verdünnbar. diese jauche hat bei "normalen" blühpflanzen auf karnickelsand beste ergebnisse gebracht.Dann würde ich heuer mal gerne zwei Stauden im Kiesbeet düngen, weil die noch niiie geblüht haben (Asphodeline und rosa Phlomis). Ich dachte mir, dass im Kiesbeet evtl. ein Flüssigdünger besser wäre, nur welchen flüssigen Gartendünger soll ich da am besten verwenden?
Re:Dünger
Hierzulande verwenden selbst die Bauern kaum mehr phosphathältige Dünger, da bei Bodenproben immer genügend Phosphor vorhanden ist. Viel wichtiger finde ich das regelmäßige Kalken der Böden. Nicht nur, weil der Oberboden mit der Zeit versauert, sondern weil Kalk für positive Bodengare und für eine gute Krümelstruktur sorgt. Außerdem hilft Kalk beim Rottevorgang.Außerdem benötigen jede Menge Pflanzen Kalk als Kernnährstoff, ebenfalls Magnesium. Heute weiß man viel mehr als noch vor 30 Jahren. Diese Nährstoffe sind mindestens so wichtig wie Phosphor und Kali, wenn nicht sogar viel notwendiger!
Re:Dünger
die ausreichende versorgung der ackerflächen mit phosphor ist allgemein bekannt.bei kieshaltigen bodenmischungen im kleingarten wird der jeweilige nährstoffgehalt z.t. große unterschiede zu den von den bauern regelmäßig gedüngten böden aufweisen. die "vorgeschichte" des gartenbodens ist nicht bekannt. ::)deshalb kann man phosphormangel im kiesbeet nicht grundsätzlich ausschließen.sicherheit ergibt nur eine bodenanalyse, für nur 2 stauden ein übertriebener aufwand.das ausbringen von kalk ist besonders auf leichten böden nützlich, weil diese schneller versauern. das wasserhaltevermögen wird zusätzlich verbessert.magnesium ist ein nährstoff, der oft vernachlässigt wird.der mangel an mikronährstoffen ist nicht leicht erkennbar. bor z.b. ist für die blütenbildung und deren befruchtung notwendig.....
Re:Dünger
Es könnte gut sein, dass meinem Boden Kalk fehlt. Habe nämlich seit Jahren schon nicht mehr gekalkt. *schäm*
Das werde ich aber gleich nachholen. Welchen Kalk soll ich denn nehmen? Algenkalk, kohlensauren Kalk?
Und auf den Kompost kann man doch auch lagenweise welchen streuen?@sarastro: wenn Phlomis nicht im Kiesbeet gedeiht, warum gefällt es dort aber der gelben Sorte?
Muss vielleicht noch erklären, dass es sich bei meinem "Kiesbeet" um ein mit Kies gemulchtes Beet handelt. Abgemagert wurde es nicht, da der Boden ja von vornherein sehr mager ist.



Re:Dünger
habe keinen Hühnermist, aber kann man Rinderdung, den es getrocknet zu kaufen gibt, genauso verwenden?Werner987 alternativ kann man, wenn vorhanden, hühnermist verwenden. er ist sehr stickstoff- und phosphorhaltig und leicht im wasserbehälter auflösbar und verdünnbar. diese jauche hat bei "normalen" blühpflanzen auf karnickelsand beste ergebnisse gebracht.[quote hat geschrieben: