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Gartenstil der 30er Jahre (Gelesen 18812 mal)

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pearl
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Re:Gartenstil der 30er Jahre

pearl » Antwort #15 am:

na ja, Fremdbelege hab ich ja auch genannt, den original Katalog von 1928/1929 - Pflanze und Garten, 60er und 70er Jahrgänge *hihihi* es gibt eben Informationen, die sind nicht zu verlinken und freitagsfish fragte ja nach Literatur.Im Garten meines Vaters Karl Foerster ist zu empfehlen und es gibt einen Katalog der Bundesgartenschau von 1985: Berlin durch die Blume oder Kraut und Rüben - Gartenkunst in Berlin-Brandenburg.In den Niederlanden hat Mien Ruys in Moerheim in den 30er Jahren den naturhaften Gartenstil geprägt. Ein Vorwort zu ihrem Buch Die Stauden schrieb Karl Foerster. Mien Ruys ist die konsequenteste Gestalterin der Moderne.Hach, es geht doch nichts über die original Quellentexte! *...*
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
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Re:Gartenstil der 30er Jahre

zwerggarten » Antwort #16 am:

hast ja recht. aber über die dreißiger des zwanzigsten jahrhunderts steht nichts in meinem regal. frau gothein war noch nicht soweit. 8)
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pearl
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Re:Gartenstil der 30er Jahre

pearl » Antwort #17 am:

frau gothein, du sprichst in Rätseln. Sehr schön. Weiter so.
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Re:Gartenstil der 30er Jahre

zwerggarten » Antwort #18 am:

aber gern. ;Dmarieluise gothein, geschichte der gartenkunst in zwei bänden, hört irgendwann anfang des zwanzigsten jahrhunderts auf. 8)
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pearl
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Re:Gartenstil der 30er Jahre

pearl » Antwort #19 am:

da hören sie alle auf, das ist es ja eben. Das ist auch fatal, weil es nämlich in den Köpfen auch da aufhört, glaube ich.Ich hab nur den Alfons Bürger Kleine Geschichte der Gartenkunst.Ich beobachte das auch in anderen Gebieten. Porzellan und Keramik. Hört auch alles auf, sobald es für mich interessant würde. In der Moderne sind noch nicht viele angekommen. Die Postmoderne oder New Wave in der Gartenkunst, das gibt es nur in Kalifornien. Auf!
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Re:Gartenstil der 30er Jahre

zwerggarten » Antwort #20 am:

dann solltest du hier mal hingehen - es ist berauschend! und die depotbestände! :D
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pearl
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Re:Gartenstil der 30er Jahre

pearl » Antwort #21 am:

depotbestände, depotbestände! GG kriegt die Krieeeese! der Alltag der Moderne Formen, Farben und Dekore. Ein Handbuchich arbeite dran. Von jedem etwas und von ausgewählten - *uuuuahhhhh*
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Susanne
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Re:Gartenstil der 30er Jahre

Susanne » Antwort #22 am:

lieber geballter forumssachverstand: weiß jemand von euch, was den typischen gartenstil der 30er jahre des 20. jh. ausmachte? oder hat eine literaturempfehlung?mich interessieren typische beetformen und -strukturen, meist- oder gern verwendete pflanzen, gartendekoration usw. gibt es so etwas wie eine stilgeschichte des gartens in deutschland?
Mir liegen hier von Willy Lange die Bücher "Gartenpläne" und "Gartengestaltung der Neuzeit" vor, beide erschienen 1928."Gartenpläne" enthält ein Werksverzeichnis von 100 Gartenplänen mit Grundriß, Problemstellungen, Analysen bis zu Pflanzlisten. Die Projekte gehen vom einfachen Stadthaus bis zu Schlössern, und sie machen klar, daß eine professionelle Gartenplanung auch damals eine Frage des nötigen Kleingelds war.Wenn dein Objekt in diesem Rahmen anzusiedeln ist, dann könnte ich etwas Vergleichbares heraussuchen, die Seiten kopieren und dir zuschicken. Vielleicht findest du das Werk aber auch in einer gut sortierten (Universitäts-) Bibliothek.Außerdem habe ich in Gustav Allingers "Der deutsche Garten" (erschienen 1950) nachgesehen. Auch dort findet man für die Zeit um 1920/1930 keine großartige "kunsthistorische" Gartenbetrachtung mehr. Der Grund liegt wohl einerseits in fremden Einflüssen und der daraus entstehenden Vermischung der Stilarten, andererseits darin, daß Allinger sich lieber mit Zweckgärten befaßt... zum Siedlungshaus-Garten hat er einiges geschrieben.
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Pimpinella
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Re:Gartenstil der 30er Jahre

Pimpinella » Antwort #23 am:

Was für ein interessantes Thema! Aber gehört das nicht eigentlich ins Atelier?
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SouthernBelle
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Re:Gartenstil der 30er Jahre

SouthernBelle » Antwort #24 am:

In den Niederlanden hat Mien Ruys in Moerheim in den 30er Jahren den naturhaften Gartenstil geprägt. Ein Vorwort zu ihrem Buch Die Stauden schrieb Karl Foerster. Mien Ruys ist die konsequenteste Gestalterin der Moderne.
Der (ihr) Garten ist auch halbwegs frisch renoviert und zu besichtigen.Nicht so weit von uns (hihihi).
Gruesse
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freitagsfish
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Re:Gartenstil der 30er Jahre

freitagsfish » Antwort #25 am:

aber hallo! ihr wart ja fleißig, vielen dank!bevor ich mich durch die von euch zusammengetragenen links arbeite (jetzt keine zeit):foerster, mattern & co. sind mir ja relativ geläufig, weil ich ja sozusagen an der quelle wohne. aber sie galten ja, wenn ich es recht verstehe, als pioniere in der damaligen zeit und mir geht es auch um den mainstream.hintergrund ist, daß unser garten bzw. das ganze gartengebiet (keine kleingartensparte, sondern alles "besitzgärten", jeweils ca. 500 qm groß) in den 30er jahren angelegt worden ist. inklusive kleiner, einfach hochgemauerter gartenhäuschen mit spitzdach und kleinem keller!als wir vor ein paar jahren mal durch das gebiet schlenderten, sahen wir einen garten, der dem meiner oma (den ich geerbt) habe, noch sehr ähnlich war - vieles andere ist da über die jahre komplett umgestaltet worden. es war verblüffend! und wir hatten ab da das gefühl, daß damals alle diese gärten an diesem hang die gleiche grundstruktur bekommen haben:die gärten sind länglich-rechteckig und stoßen mit der schmalen seite an den öffentlichen weg. die gartenpforte sitzt mittig, von da führt ein mit drei betonplatten (40x40cm) belegter weg gerade hinauf, rechts und links davon wegbegleitende beete, mit betonkanten eingefaßt, ca. 80 cm tief.die gartenhäuser stehen nicht mittig im grundstück, sondern nach links versetzt aus der achse und ungefähr im letzten drittelbereich des grundstücks. davor kleine terrasse (nach süden den hang hinabblickend). die häuschen stehen mit der traufe, und nicht mit dem giebel zum hang bzw. zur gartenpforte.unterhalb der terrasse, also links vom weg und wegbegleitendem beet hatte meine oma ihre quer zum hang angelegten nutzbeete, jeweils ca. 1,50m tief, dazwischen festgetrampelte wege. diese nutzfläche wird am gartenzaun zum linken nachbarn hin dann wieder mit einem ebenfalls gerade mit betonkanten eingefaßten schmuckbeet begrenzt.rechts neben dem weg und bis hoch zur oberen grundstücksgrenze und am haus vorbei stehen obstbäume in einer zweierreihe und im regelmäßigen raster. darunter wiese.hinter dem haus bleibt ein relativ schmaler streifen grundstück, dort an der rückwand des gartenhauses befand sich auch ein außen-plumpsklo. an der oberen grenze stand ein wasserreservoir, es war eine ca. 1 m hohe, 1 m tiefe und 2 m breite beton"wanne", aber alles ganz rechteckig. diese wurde wohl mit dem "sommerwasser" befüllt, das hangabwärts verteilt wurde. ganz oben am hang muß ein gartenbesitzer heute noch mit einem riesigen, verrosteten tank leben...auf alten fotos von ende der fünfziger jahre (der garten ist erst seit damals in familienbesitz) sieht man in den beeten rechts und links des weges in regelmäßigen abständen große pfingstrosenbüsche.leider fehlen bei uns schon einige obstbäume im raster, ab den 70er jahren ist natürlich dort auch viel verändert worden, u.a. sind natürlich thujen gepflanzt worden...das ist unser stand (sorry, war jetzt sehr ausführlich). ich bin halt einfach neugierig, was damals so der alltagsgartenstil war, weil ich gern informiert bin, bevor ich evtl. umgestalte bzw. einige dinge wieder zurückführe. ich möchte z.b. gern das alte obstbaumraster wieder ergänzen, wenn auch nicht komplett wiedergewinnen...
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freitagsfish
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Re:Gartenstil der 30er Jahre

freitagsfish » Antwort #26 am:

hier ein kleines bild, blick vom garteneingang mit schwerpunkt linke gartenseite (nov. 2008):
Dateianhänge
IMGP6522.JPG
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SouthernBelle
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Re:Gartenstil der 30er Jahre

SouthernBelle » Antwort #27 am:

Hallo freitagsfish,wenn das mal eine Gesamtanlage war, also Erschliessung aus einer Hand, dann Verkauf an Einzelinteressenten, koennte es da vielleicht noch Originalunterlagen geben?Bei aelteren Besitzern oder deren direkten Nachkommen?Beim Katasteramt? Auch private Kleingaerten gehen durch ein (irgendwie geartetes) Genehmigungsverfahren. Kann natuerlich leicht ausgebombt sein, aber wenn nicht, hast Du den Namen des Erschliessers, vielleicht auch den des Planers! Ein gezeichneter Plan traegt den Namen der Erstellers!Waere vielleicht eine schoene Detektivarbeit, aehnlich wie eine gerade bei den Rosisten laeuft.
Gruesse
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pearl
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Re:Gartenstil der 30er Jahre

pearl » Antwort #28 am:

mainstream:Das Buch von Alexander Meier in der Franckh'schen Verlagsbuchhandlung / Stuttgart, Wenn du einen Garten hast, Das Buch für alle, die erfolg im Garten wollen habe ich gerade aussortiert aus meinem Bestand.30er Jahre Gartennur Obst- und Gemüsegarten und ein kleines Kapitel: der wohnliche Garten, wir bauen unseren Garten wohnlich um. Daraus das Bild oben. So war auch der Garten und das Haus in dem wir lange gelebt haben ursprünglich angelegt. Hinter dem Haus Gemüse und Hühnerstall. Vor dem Haus ein par Bäume und Rasenfläche.Ziergärten, so kommt mir vor sind eine Zeiterscheinung der Nachkriegszeit. Ich meine reine Ziergärten der Mittelschicht. Im Garten meiner Großeltern im Bergischen Land gab es auch diese Natursteinplatten und Mäuerchen, ein umfangreiches Tulpensortiment und jede Menge Stauden aus der Gärtnerei Arends, aber auch Wein und Obst und Gemüse.Die moderne Form der Staudenverwendung hat vor dem Zweiten Weltkrieg sehr große Verbreitung gefunden. Sämtliche Natur- und Reformbewegungen standen in Hochblüte und es wurde Licht, Luft und Sonne gepredigt, einschließlich Gymnastik.
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Landpomeranze †
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Re:Gartenstil der 30er Jahre

Landpomeranze † » Antwort #29 am:

Mein Garten (das Haus wurde 1934 gebaut) ist zwar größer, hat(te) aber eine ähnliche Grundstruktur: langer gerader Weg - damals gekiest mit Betonrandsteinen - begleitet von Beeten, das Haus weit hinten gebaut, seitlich nach links versetzt, der Weg mündet bei mir in einen Vorplatz. Vor dem Haus (Ostseite mit kleiner Terrasse) waren Blumenbeete, auf der Südseite Gemüsebeete. Auf der Nordseite (rechts vom Weg und Vorplatz) wurde ein kleiner Wald gepflanzt, der große Grundstücksteil vor dem Haus war und ist Wiese mit rastermäßig gepflanzten Obstbäumen. Die Beete entlang des Weges (hauptsächlich Rosen) wurden in den 80-er Jahren gerodet, um dem mähenden Bauern den Zugang zur Wiese zu ermöglichen, im hinteren Drittel will ich sie wieder anlegen. Zwei Nachbarhäuser stammen aus der selben Epoche, auch der Garten ist/war ähnlich strukturiert.lg, Patricia
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