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Lebensdauer von Sträuchern (Gelesen 14066 mal)
Moderator: AndreasR
Lebensdauer von Sträuchern
Mit meinem Garten habe ich vor 20 Jahen eine panaschierte Weigelie übernommen, die damls noch klein und schätzungsweise 5 Jahre alt war. Diese sieht seit 2-3 Jahren zunehmend vergreist aus, was sich in mit Flechten überzogener Rinde an den älteren Trieben und durch vertrocknete Zweige kundtut. Ich habe sie durchaus immer mal wieder ausgelichtet. Aber das hilft nicht mehr. Der Strauch wird in unbelaubtem Zustand immer unansehnliche. Da nun andere Sträucher in meinem Garten (abgesehen von Johannisbeeen) wesentlich "jünger" bzw. saftiger aussehen und offenbar regenerationsfähiger sind, ehebt sich die Frage nach der duchschnittlichen Lebensdauer von Sträuchern generell.Was ist für einen Strauch langlebig, was kurzlebig? Und welche Stäucher gehören zu welcher Gruppe?Vielleicht könnten wir da kleinere Sträucher unter 1 m (Thymian, Rosmarin, Teucrium etc.) erst mal ausklammern und uns auf die mittelhohen Sträucher (ohne Rosen
) konzentrieren.

Re:Lebensdauer von Sträuchern
Interessant, Callis, auch ich habe mit zwei Weigelien erhebliche Probleme.Zu deiner Frage: Es gibt zwar Gehölze, die erfahrungsgemäß sehr alt werden können (z.B. Rhododendren; man kennt ja die über 100 Jahre alten Riesen auch aus unseren Parks), letztlich aber wird das immer davon abhängig sein, wie optimal der Standort (Boden + Klima + Nachbarschaft) und wie gut die Pflege ist.Auf Anhieb fallen mir folgende Methusalems aus anderen Gärten oder Parks ein: Rosen , Weiden, Forsythien, Hibiscus, Bux, Taxus, Rhododendron, Flieder, Zierquitte, Strauchpfingstrose, Photinia, Hamamelis, Deutzie, Falscher Jasmin, Schneeball ....
Re:Lebensdauer von Sträuchern
Auch hier vergreist eine Weigelie zusehends mit den von callis beschriebenen Auswirkungen. Der Strauch ist mindestens 30 Jahre alt, vermutlich noch deutlich älter (er stand schon, als das Haus gebaut wurde und zählt zu den Überlebenden des alten Parkinventars).Ich denke, ein Höchstalter von etwa 50 Jahren ist für viele "echte" Sträucher realistisch. Damit meine ich solche Sträucher, die von der Basis her aus einem Xylopodium immer wieder neue Triebe bilden, die die alten überwachsen, aber - im typischen Fall - nie einen Leittrieb ausbilden (Dazu haben wir schon einen Thread).in diese Gruppe gehören außer Weigelie auch verwandte Sträucher wie Kolkwitzien, Holunder und manche Schneebälle, etwa unser heimischen Viburnum opulus und V. lantana. Außerdem z. B. auch Philadelphus und Deutzien.Das gilt natürlich für den Strauch als Individuum. Ein bewurzelter Neutrieb startet, wie die vegetativ vermehrten Gartensorten zeigen, wieder auf einem "jugendlichen" Niveau.
Re:Lebensdauer von Sträuchern
Am Standort der Weigelie kann es eigentlich nicht liegen, es sei denn, sie würde meinen Lehmboden nicht mögen. Sie steht ausreichend feucht und völlig frei und sonnig, weshalb das Vergreisen ja auch besonders auffällt.Ich habe auch den Eindruck, dass die meisten anderen mittelhohen Sträucher viel langlebiger sind als 25 Jahre. Die Rhododendron, die ich ebenfalls mit übernommen habe, sehen taufrisch aus, ebenso fast alle von dir genannten anderen Sträucher und die nicht umzubringenden Cornussorten, Rosendeutzie, Lonicera fragrantissima, Callicarpa und anderen.Gibt es denn noch andere Schnellgreise wie die Weigelie? Cytisus vielleicht?
- RosaRot
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-
Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m
Re:Lebensdauer von Sträuchern
Cytisus altert nach meiner Beobachtung sehr schnell. Vielleicht liegt das auch am Boden. Mir scheinen Cytisus überhaupt nicht sehr langlebig.Flieder dagegen wird uralt.
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
Re:Lebensdauer von Sträuchern
Auslichten und Verjüngen, also immer die alten Triebe herausnehmen, sollte eigentlich eine längere Lebensdauer bewirken.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Lebensdauer von Sträuchern
Meinst du jetzt speziell den Cytisus, Susanne? Als allgemeine Regel ist das ja eher eine Binsenweisheit.Auslichten und Verjüngen, also immer die alten Triebe herausnehmen, sollte eigentlich eine längere Lebensdauer bewirken.

- Landpomeranze †
- Beiträge: 1679
- Registriert: 13. Apr 2005, 21:18
Re:Lebensdauer von Sträuchern
Bei mir steht eine uralte Weigelie, Mitte der 50er Jahre gepflanzt, die vor ca. 10 Jahren das Zeitliche segnen wollte, es waren mehr trockene als grüne Äste vorhanden. Ich habe sie damals auf 20 cm Höhe radikal abgeschnitten (wenn sie nicht mehr ausgetrieben hätte, wäre es auch egal gewesen) und seitdem treibt sie wieder, hat jetzt eine Höhe von ca. 1,80 und blüht.Ein Schneeball, Viburnum opulus, ca. im gleichen Alter, kränkelt dafür seit Jahren vor sich hin und schmeisst einen trockenen Ast nach dem nächsten ab. Vielleicht sollte ich ihm auch eine Radikalkur verpassen.
Re:Lebensdauer von Sträuchern
Vielleicht sollte ich das mit den 20 cm auch mal versuchen. Wenn es nicht klappt, fliegt die Weigelie raus. Panaschierung bei Gehölzen entspricht ohnehin nicht mehr meinem Geschmack.Dagegen habe ich einen Viburnum opulus stiefmütterlich im Schatten von Haselstrauch und Apfelbaum stehen. Und jedes Jahr blüht und blüht er in Richtung Sonne.
Re:Lebensdauer von Sträuchern
Ich meinte schon die Binsenweisheit...Bei erfahrenen Gärtneri gehe ich davon aus, daß ich damit Eulen nach Athen trage, aber es verkehren halt nicht nur erfahrene Gärtneri im Forum. Also betone ich das Verjüngen, denn ich sehe einfach viel zu oft abschreckende Beispiele falschen Schneidens in den Gärten. Das geht vom Hausmeisterschnitt (alles auf Sichthöhe platt ab) über die Einmal-rundherum-alles-ab-Methode bis zur sorgfältigen Eliminierung aller neuen unverholzten Triebe.Beliebt ist auch die Rote-Triebe-an-Rosen-sind-Wildtriebe-Variante...Meinst du jetzt speziell den Cytisus, Susanne? Als allgemeine Regel ist das ja eher eine Binsenweisheit.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Lebensdauer von Sträuchern
Der Radikalrückschnitt wie Landpomeranze geschildert hatfunktioniert bei der Weigelie sehr gut.Aber auch bei den anderen Sträuchern, wie sogar dem Rhododendron.Wir haben schon so viele vergreiste Sträucher damit verjüngt.
LG Margrit
"Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die grosse Menge nicht sieht" (Laotse)
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- MauerBlümchen
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Re:Lebensdauer von Sträuchern
Auch Laburnum anagyroides( der gemeine Goldregen) ist nicht sehr langlebig und bekommt schnell morsches Holz. Dafür sät er sich überall grosszügig aus ...Cytisus altert nach meiner Beobachtung sehr schnell. Vielleicht liegt das auch am Boden. Mir scheinen Cytisus überhaupt nicht sehr langlebig.Flieder dagegen wird uralt.

- Landpomeranze †
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Re:Lebensdauer von Sträuchern
Ca 50 Jahre, er ist aber schon morsch, trägt zahlreiche Baumpilze und hat schon zwei der fünf Stämme verloren. Da er immer noch verschwenderisch blüht, bleibt er stehen.
- MauerBlümchen
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Re:Lebensdauer von Sträuchern
Oh danke, dann ist der Goldregen doch gar nicht so kurzlebig...oder anscheinend gut gepflegt!Ein echter Methusalemstrauch ist auch noch die Magnolie: ab dem 10. Jahr aufwärts werden sie erst richtig schön- manche sind angeblich fast 800 Jahre alt und stehen in Klosteranlagen in China und Japan...
Re:Lebensdauer von Sträuchern
Hi, ich gehöre zu denen, die aus Unkenntnis wahrscheinlich dauernd Fehler machen ... aber meistens ist es wie beim Haareschneiden: Es wächst sich wieder aus. Habe jedenfalls nur gute Erfahrungen mit einem bodennahen Rückschnitt gemacht, wenn es anders nicht ging. Zuletzt mit einem Rhodo, der an seinem Standort nicht vor und zurück wollte. Habe ihn abgesägt und den ziemlich jämmerlichen Krotzen an günstigerem Standort verbuddelt. Er trieb willig aus und sieht froher und gesünder aus als je zuvor. Bin gespannt, wann er blühen will.