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Erfahrung mit Mammutbäumen? (Gelesen 98867 mal)
Moderator: AndreasR
- Knusperhäuschen
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Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?
Zu den Bergmammutbäumen:Ich meine, mal gelesen zu haben, dass der älteste Mammutbaum in Deutschland der im Fürstenlager in Auerbach/Bensheim (Bergstraße) ist, gepflanzt 1852, mittlerweile 53 m hoch. Er war ein Geschenk an den deutschen Kaiser.Hier bei uns in den Nachbarorten im Taunus stehen auch viele, teilweise mitten im Wald, manchmal große Gruppen. Der Kaiser hat sich damals viel in Bad Homburg herumgetrieben, Mammutbäume waren damals wohl richtig "in". Es gibt hier etliche Exemplare, die so etwa 1860 gepflanzt wurden, sie kratzen höhenmäßig meist so an den 40 Metern. Erst vor wenigen Tagen waren wir in Oberursel und haben die sequoiadendron giganteum kurz hinter dem Tierheim bewundert. Sie wurden 1860 gepflanzt.edit: In Weinheim gibt es wohl Küstensequoien, die etwa 1874 gepflanzt wurden, kennt jemand außer dem in Gießen ähnlich alte Exemplare?
Warum bin ich eigentlich gerade nicht im Garten?
Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?
Das ist der Gailsche Park bei Rodheim-Bieber.Ich hatte darüber berichtet:http://forum.garten-pur.de/Gartenwege-34/Der-Gail_sche-Park-13517_0A.htm
Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?
O, das ist ja bloß 5 km von mir entfernt - Schande über mich, dass ich noch nicht ein einziges mal da war. Werde das demnächst nachholen! In unserem Garten haben wir vor 40 Jahren einen Baum gepflanzt, der eine Pseudosequoia sein soll ... der wird uns dann wohl überleben?
- RosaRot
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Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?
In Sachsen-Anhalt stehen insgesamt 46. Der älteste ist der in Allrode/Harz, gepflanzt 1862, Höhe 40 m.Ed.: Ich vergaß, es ist ein Sequoiadendrum giganteum.
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?
@Knusperhäuschen: Dieses Exemplar in Bensheim wird immer wieder genannt. Ich hab aber nicht herausbekommen können, wo denn definitiv die ältesten Sequoiadendron in Deutschland stehen.@tatihou: Pseudosequoia gibts nicht. Wenn es ein sommergrüner und nicht ein immergrüner Baum ist, dessen Benadelung etwas an Sequoia erinnert, dürfte es Metasequoia sein. Eine andere spannende Entdeckungsgeschichte...Von Sequoiadendron wurde 1853 erstmalig Saatgut nach Europa eingeführt, und zwar von William Lobb (nach dem eine berühmte Rosensorte benannt ist), der im Auftrag der englischen Baumschule Veitch als Pflanzensammler in Nordamerika unterwegs war und offenbar extra wegen dieser Entdeckung seine Sammelexpedition unterbrach, damit sein Auftraggeber Veitch diesmal der erste sein würde. 1854 bot Veitch dann tatsächlich als erster in Europa die sensationelle Neuentdeckung in Form von Sämlingen an (2 Guinee das Stück).Sequoia sempervirens war schon etwas früher nach Europa gelangt. Die Briten waren da ausnahmsweise mal nicht die ersten. Der Baum wurde zwar 1794 von dem Schotten Archibald Menzies beschrieben (der die allerersten Chilenischen Araukarien in Form von Samen, die er aus einem Nachtisch klaubte, nach England brachte), aber erst 1840 gelangte dann das erste Mal Saatgut nach Europa, und zwar nach St. Petersburg an den Zarenhof. 1843 gab es dann auch Saatgut in Großbritannien.
- Knusperhäuschen
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Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?
Richtig spannend die Geschichten um den Wettbewerb, wer als erster die botanischen Raritäten ergattert, das war wohl damals fast noch spannender, als heute.Diese Bilder (miese Qualität) habe ich 1993 von besagtem sequoiadendron im Fürstenlager gemacht:
Warum bin ich eigentlich gerade nicht im Garten?
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Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?
wenn der fürstenlagerbaum nicht in einem seitental stünde, sondern die volle sonne abbekäme, wie seine jüngeren kollegen in weinheim und etwas südlicher davon, dann wäre er vielleicht noch größer. hier ist ein besonders prächtiges exemplar zu sehen. alter unbekannt.
Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?
@tatihou: Pseudosequoia gibts nicht. Wenn es ein sommergrüner und nicht ein immergrüner Baum ist, dessen Benadelung etwas an Sequoia erinnert, dürfte es Metasequoia sein. Eine andere spannende Entdeckungsgeschichte...Danke, bristlecone, hatte wieder mal ein schlechtes Gedächtnis ... Jedenfalls ist der Baum schon jetzt so hoch, dass ich mir beim letzten "Kyrill" etwas Sorgen um unser Dach machte ...
Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?
@#19laut des schönen links von rosarot ist der baum im auerbacher fürstenlager der älteste bergmammutbaum in dt. hier steht es
Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?
Zitat daraus: "Der Mammutbaum in Bensheim ist noch heute in ganzer Pracht zu sehen. Das bisher angenommene Jahr der Pflanzung (1852) konnte bisher noch nicht belegt werden."Das Pflanzjahr ist in der Tat sehr unwahrscheinlich (um nicht zu sagen eine kleine Sensation), es würde nämlich bedeuten, dass Saatgut vor der Einführung durch Lobb (s. o.) nach Europa gelangt sein müsste.
- Cryptomeria
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Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?
Hallo fars,kann es sein, dass sich bei deiner Bilddoku über den Gailschen Park ein Fehler eingeschlichen hat. Dort steht ein sehr alter Sequoiadendron giganteum. Einen Sequoia sempervirens habe ich nicht gesehen.Aber kann ich bestätigen: Schöner, kleiner Park.Viele GrüßeWolfgang
Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?
ungereimtheiten zuhauf...hier z.b schreibt die wikipedia:
...Der älteste deutsche Mammutbaum wurde um 1850 in Bad Liebenstein gepflanzt, wobei der Samen wahrscheinlich über Queen Adelaide an das Meininger Herzoghaus gelangte. Der ungefähr 35jährige Baum wurde nach mehrjährigen Vorarbeiten mit einem englischen Pflanzwagen an die jetzige Stelle im Schlosspark Altenstein versetzt....