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Moose im Staudenbeet - schädlich??? (Gelesen 14287 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR

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uliginosa
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Moose im Staudenbeet - schädlich???

uliginosa »

Über Moose im Rasen gibt es verschiedene Meinungen, wie der Thread in "Quer durch den Garten" gezeigt hat.Wie ist denn mit Moosen im Staudenbeet - hier haben sie sich in diesem feuchten Winter besonders in den schattigen Bereichen breit gemacht.Beeinträchtigen sie die Stauden - alle oder vielleicht nur empfindliche?Entfernen oder wachsen lassen?Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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lerchenzorn
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Re:Moose im Staudenbeet - schädlich???

lerchenzorn » Antwort #1 am:

... ein endloses Thema, Uli.In meinen sandigen Staudenbeeten hacke ich nicht. So breitet sich im Laufe des Jahres eine dichte Moosdecke aus. Ob die irgendeine Staude wirklich beeinträchtigt, habe ich bis heute nicht herausgefunden - weil ich es nicht zum testfall habe kommen lassen. Sehr kleine Polster und Rosetten können schon überwachsen werden.Im Moorbeet wachsen die Torfmoose manchmal so schnell, dass Sonnentau glatt begraben wird. Das ist in den meisten Jahren so und ich habe die Sonnentau-Kultur aufgegeben.
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uliginosa
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Re:Moose im Staudenbeet - schädlich???

uliginosa » Antwort #2 am:

Echt?!? :o Du hast Torfmoose, die Sonnentau überwuchern? Das ist ja beeindruckend. Habe ich noch in keinem Moor beobachtet! Hast du dann empfindliche exotische Sonnentauarten gehabt? Weißt du, was es für eine Art ist? (Oh je, schon wieder alles OT :P )Was heißt, du hast es nicht zum Testfall kommen lassen? Hast du sie im Zweifelsfall entfernt?Es wird halt immer kategorisch empfohlen, Moose zu entfernen, deshalb meine Frage.(Außer im Moorbeet, da gehören sie ja hin.)
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
Querkopf
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Re:Moose im Staudenbeet - schädlich???

Querkopf » Antwort #3 am:

Hallo, Uli,keine Ahnung, ob Moos für Stauden schädlich ist. Auf jeden Fall sind Bedingungen, die Moos begünstigen, für Stauden weniger bekömmlich, wenigstens hier auf schwerem Lehm: Da sind dicke Moospolster immer Indiz für eine verschlämmte, zu feste, zu wenig durchlässige Bodenoberfläche - ich weiß dann, dass ich dringend lockern muss. Wenn ich's tu' (und danach auch gleich mulche), geht's den Stauden rasch besser, und mit dem Moos ist's erstmal für einige Zeit vorbei. Aber ob es nun das Moos selbst ist, was den Stauden zusetzt, oder ob Moos bloß Zeichen ist für einen staudenunfreundlichen Bodenzustand, ist für mich bisher eine klassische Henne-Ei-Frage geblieben ;)...Schöne GrüßeQuerkopf
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

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lerchenzorn
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Re:Moose im Staudenbeet - schädlich???

lerchenzorn » Antwort #4 am:

Das ist bei mir auf Sand nicht anders. Das Lockern in dicht besetzten Staudenbeeten ist aber immer eine heikle Angelegenheit. Deshalb gibts Kompost oben drauf, mit ähnlichem Effekt. Oder ich puhle die Moosrasen raus, an den empfindlichsten Plätzen.Sonnentau: War einfach nur der Rundblättrige. Er war schlicht zu langsam, als dass er dem rasanten Wachstum der Sphagnen hätte standhalten können.
zwerggarten

Re:Moose im Staudenbeet - schädlich???

zwerggarten » Antwort #5 am:

[ot]mein torfmoos ist auch immer heftigst gewachsen - sonnentau hatte ebensowenig eine chance wie ledum plaustre. :P in unseren künstlichen minimooren sind wohl immer noch viel zu viel nährstoffe für das sphagnum verfügbar...[/ot]das moos in meinem irisbeet habe ich heute geärgert: einmal fröhlich durchgegrubbert. die iris und herbstkrokusse habe ich damit auch geärgert, die sind ganz schön zerkratzt, geknickt, durchbohrt, herausgerissen... :P
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fars
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Re:Moose im Staudenbeet - schädlich???

fars » Antwort #6 am:

Moose in Staudenbeeten haben m.E. keine negativen Auswirkungen. Ausnahme: Lebermoos bei sehr kleinen (Steingarten-)Stauden.Die allermeisten Stauden wurzeln tiefer als Moose, und die tiefere Bodenschicht kann völlig anders sein als die obere. Das Moos als Indikator für eine mangelhafte Bodenstruktur oder Ernährungsdefizite zu halten ist deshalb m.E. übertrieben. Wie gesagt: Ausnahme Lebermoos, das eine stark verdichtende Wirkung hat.
Crispa †
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Re:Moose im Staudenbeet - schädlich???

Crispa † » Antwort #7 am:

Auch ich habe viel Moos im Stauenbeet trotz regelmäßiger Kompostgaben und jährlichen mehrmaligen Durchreißen. Ich ärgere mich auch immer wieder wenn die Stauden vom Moos überwuchert werden. Ich kann dich verstehen. Nicht nur in den Beeten auch im Rasen ist viel Moos und auf allen Naturstein Treppen, Mauern und Architekturelemeten im Garten bildet sich im laufe der Zeit eine dicke Moosschicht welche ich mit viel Mühe abkratze und beseitige.Moos ist für mich wie auch das Efeu ein Alptraum.Moos schädlich??? Ja Moos kann auch schädlich sein. Durch das Moos trochnen die Natursteine nicht ab und zerfallen mit der Zeit. Auch bei Beton und Ziegelstein. Moos verdrängt das Gras im Rasen, und bei den Stauden wirkt es sich auch nachteilig aus.
Liebe Grüsse Crispa
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uliginosa
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Re:Moose im Staudenbeet - schädlich???

uliginosa » Antwort #8 am:

Danke für eure Beiträge! :D Arbeiten in dicht besetzten Staudenbeeten - ob nun lockern, Unkräuter oder Moose entfernen - sind immer heikel. Im Frühjahr stehenauch noch die Geophyten im Weg, im Sommer /Herbst hab ich Angst sie zu schädigen, weil ich nicht genau weiß, wo sie sind ... :-X Da lob ich mir doch so ein Gemüsebeet: da kann jedes Frühjahr Tabula rasa gemacht werden, ein neuer sauberer Anfang! :P Das schöne an Moosen ist, sie haben gar keine richtigen Wurzeln, lassen sich einfach abheben. Da wo ich gestern die Rispenhortensie gepflanzt habe, war der Boden dicht vermoost und tatsächlich verdichtet, da bin ich immer gelaufen. Grundsätzlich müssen die Bedingungen für höhere Pflanzen ungünstig sein, damit sich Moose durchsetzen können (z.B. Moore, Felsen), also müsste deine Variante, Querkopf, entfernen, lockern, mulchen (und dann am besten auch noch düngen), den Standort verbessern und damit den Stauden helfen! :) (OT: Wuchernde Torfmoose im Garten, das geht wohl nur in Gebieten ohne Kalk, ich hatte mal welche in einer Schüssel, die haben trotz Regenwasser zum Gießen nicht lange durchgehalten. Habt ihr mal versucht Cranberrys anzubauen? Die wachsen auch kräftig.)
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
Marion

Re:Moose im Staudenbeet - schädlich???

Marion » Antwort #9 am:

Lebermoose und andere Arten. Super Aufnahmen.Da werd ich doch glatt mal schauen, was es bei mir an Moosarten so alles gibt. Massen jedenfalls, wie gesagt, auch auf Stauden, expansiv, sonst stört es mich nicht weiter.@ Crispa, allmählich verstehe ich dich.
callis

Re:Moose im Staudenbeet - schädlich???

callis » Antwort #10 am:

Moose in Staudenbeeten haben m.E. keine negativen Auswirkungen. Ausnahme: Lebermoos bei sehr kleinen (Steingarten-)Stauden.
Die weichen, oberflächlichen Moose lassen sich im Frühjahr oft in ganzen Placken abziehen. Sie bilden auch im Winter einen Bodenschutz.Das Lebermoos ist die Pest. Zwischen größeren Stauden reiße ich den Boden durch, was zum Vertrocknen größerer Anteile an Lebermoos führt. Oder ich gehe mit dem Spaten flach darunter und wende es plattenweise um, Erde nach oben.Hepatica überleben eine Lebermoosinvasion nicht. Die Knospen können sich nicht durch den dichten 1-2cm tiefen Wurzelfilz schieben.
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fars
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Re:Moose im Staudenbeet - schädlich???

fars » Antwort #11 am:

Moos schädlich??? Ja Moos kann auch schädlich sein. Durch das Moos trochnen die Natursteine nicht ab und zerfallen mit der Zeit. Auch bei Beton und Ziegelstein.
Als "steinreicher" Gärtner kann ich dir versichern, dass Moose harte Gesteine nicht zu zerstören vermögen. Basalt und Granit beispielsweise. Auch Beton nicht, wenn er fachmännisch gegossenwurde. Zerstört werden nur relativ poröse Gesteine (bestimmte, aber nicht alle Sandsteinarten) und schlecht gebrannte Ziegel, weil sie nicht abtrocknen und so der Frost darin wirken kann.Da ich Moos in Staudenbeeten habe würde mich interessieren, wie sich der Moosbewuchs nachteilig auswirkt? Meine Staudenbeete sind so dich bewachsen, dass trotz frühjährlicher Kompostgaben während des Sommers aufgrund der humiden Bodenatmosphäre zwangsläufig Moos bilden muss. Ich begrüße das sogar, weil dadurch die Bodenfeuchtigkeit und damit eine lockere Bodenstruktur begünstigt wird.
callis

Re:Moose im Staudenbeet - schädlich???

callis » Antwort #12 am:

Lebermoose und andere Arten. Super Aufnahmen.
ja, wirklich großartige Bilder, Marion. Ich habe auf Anhieb etliche meiner Laubmoose wiedererkannt.
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uliginosa
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Re:Moose im Staudenbeet - schädlich???

uliginosa » Antwort #13 am:

Crispa, deinen Beitrag hatte ich noch nicht gesehen! Wo gärtnerst du denn, und du Callis? Da muss es ja echt feucht sein. :-\ Moose tragen wahrscheinlich nicht nur durch Feucht halten zur Zersetzung des Gesteins bei. :-X Brunnen-Lebermoos wächst hier im Trockengebiet wirklich nur an sehr feuchten Stellen.Toller Link, Marion! :) Ich finde Moose eigentlich auch schön und interessant!
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Sphagnum_denticulatum.JPG
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
knorbs
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Re:Moose im Staudenbeet - schädlich???

knorbs » Antwort #14 am:

kann ich nur bestätigen was fars schreibt. moose wachsen nennenswert hauptsächlich in schattigeren bereichen + die stauden, die diese umgebung auch bevorzugen stören sich nicht an den lockerrasigen moosen. und steine werden doch erst richtig schön, wenn sie eine patina haben 8). lebermoose sind übel, vor allem in den aussaattöpfen.
z6b
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