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Baumpflanzung ohne bestimmte Vorkehrungen? (Gelesen 9604 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Susanne
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Re:Baumpflanzung ohne bestimmte Vorkehrungen?

Susanne » Antwort #15 am:

Je nach Baum und Boden können auch kleine Bäume schnell wachsen. Ich gönne schon deshalb jedem veredelten Baum bei Neupflanzung einen Pfosten, damit ich diesen nicht nachträglich montieren muß. Zwar geht das meistens gut, wenn man sich eines Pfostenbohrers bedienen kann, aber viele Leute schlagen die Pfosten ein. Und bei solchen Pfostenschlagaktionen gibt es häufig mehr Schaden als Nutzen (vor allem wenn der Pfosten zu nah am Stamm gesetzt wird). Deshalb pflanze ich erst den Pfosten und dann den Baum...
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Werner987
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Re:Baumpflanzung ohne bestimmte Vorkehrungen?

Werner987 » Antwort #16 am:

die notwendigkeit des sofortigen einsetzens eines pflanzpfahles hängt m.e. von der bodenbeschaffenheit und den windverhältnissen ab. in schweren, lehmigen böden wird es je nach unterlage weniger notwendig sein.im brandenburger streusand ist das vorherige einsetzen eines pfahles auf jeden fall anzuraten.ein dauerhafter pfahl aus robinie (akazie) ist hier keine finanzieller aufwand. das zeug wächst an fast jeder ecke.wenn der pfahl im erdbereich entrindet wurde ist er sehr lange haltbar. wie Susanne bereits schrieb vermeidet ein anfangs verwendeter pfahl spätere wurzelverletzungen. falls der baum dauerhaft eine stütze braucht kann nach ca. 10 jahren der pfahl herausgezogen und durch einen neuen, stabileren ersetzt werden.
Johannes Boysen
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Re:Baumpflanzung ohne bestimmte Vorkehrungen?

Johannes Boysen » Antwort #17 am:

Nein,es liegt mir fern, schlechte Kommentare zu schreiben - nur es muß alles richtig sein. Warum soll da etwas schlecht dran sein. Schau doch mal an neue Straßen wo auch gepflanzt wird, hunderte kleine Pflanzen, alle mit Baumpfahl !! Die Pflanze 1 cm dick, der Baumpfahl 8 cm dick - so ein Blödsinn!! Nicht anders ist das mit einem Obstbaum der NUR 1 Meter groß ist - was soll da ein Baumpfahl ?? Und Mäuse?? Ich produziere jährlich hunderte Obstbäume im Freiland und im Topf, habe eine große Obstwiese - im Rasen auch Mäuse, aber kein Obstbaum geht ein - oder habe ich nur gut erzogene Mäuse? Gruß und ein schönes Wochenende.
Johannes Boysen
Zausel

Re:Baumpflanzung ohne bestimmte Vorkehrungen?

Zausel » Antwort #18 am:

... im Rasen auch Mäuse, aber kein Obstbaum geht ein - oder habe ich nur gut erzogene Mäuse?
Oder vielleicht die falschen?
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frankste
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Re:Baumpflanzung ohne bestimmte Vorkehrungen?

frankste » Antwort #19 am:

Johannes weiß schon, was er schreibt - er lebt schließlich davon. Andererseits ist das mit dem Pfahl auch nicht schädlich (wenn man von Baum absieht, von dem der stammt) und kann - wenn richtig verwendet - die Wahrscheinlichkeit senken, dass das ganze schief wird. Wenn der Baum auf Sämling veredelt ist, wird man den Pfahl nicht wirklich brauchen - jetzt fehlen die Kräfte, um ihn schief werden zu lassen, später hat er ne stabile Wurzel, die das verhindert. Auf M9 sieht das ganze anders aus - auch da gilt natürlich, dass jetzt nichts am Baum zieht, um ihn schief werden zu lassen. In 1-2 Jahren, wenn er trägt, braucht man den Pfahl aber - auch um Äste hochzubinden damit sie nicht brechen. Dann ist es gut, wenn der Pfahl schon da ist.
max.
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Re:Baumpflanzung ohne bestimmte Vorkehrungen?

max. » Antwort #20 am:

was die wühlmäuse betrifft:meine halten sich zwar bevorzugt an das reichlich gepflanzte wurzelgemüse, eine kiwi und einen pfirsichbaum haben sie mir aber auch schon gekillt. ich weiß aber von schweren wühlmausschäden an apfelplantagen in meiner nähe.(schwachwachsende unterlagen).
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Zuccalmaglio
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Re:Baumpflanzung ohne bestimmte Vorkehrungen?

Zuccalmaglio » Antwort #21 am:

Natürlich braucht auch eine junge 1m-Birne auf einer schwächeren oder mittleren Unterlage einen Pfahl. Ob der nun dicker oder dünner (z.B. Bambus) ist, ist erst mal zweitrangig.Eine Ausnahme davon kann ich mir nur in extrem windgeschützter Position nach den ersten zwei Jahren des Anwachsens vorstellen.Johannes, du scheinst ganz besonders tolerante und liebevolle Wühl(?)mäuse zu haben, wenn sie deine Bäume so verschonen.Bei mir und auch bei anderen machen sie zwischen den Apfelunterlagen, ob nun M 26, MM 111 oder Sämling keine Unterschiede. Dies gilt ebenso für die Unterlagen anderer Obstarten wie Quitte A, St. Julien, Gisela5 und Kirschsämling. Einzig eine Nancy, die vermutlich auf Myrobalane veredelt ist, hat es bis jetzt verschont. Ich vermute aber, das das eher ein Zufall ist. Es handelt sich definitiv um Wühlmausschäden. Denn z.B. Kaninchen und auch keine Feldmäuse hinterlassen "Speerspitzen" deutlich unterhalb des Bodenniveaus.
Tschöh mit ö
Johannes Boysen
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Re:Baumpflanzung ohne bestimmte Vorkehrungen?

Johannes Boysen » Antwort #22 am:

Tolle Mäuse, was also dagegen tun?Drahtkorb? Mäuse laufen auch oberhalb der Erde rum und können von oben rein! Drahtkorb bis an den Stamm? Der schnürt nach kurzer Zeit ein!Wie fein muß das Drahtgeflecht sein, das keine Mäuse durch kommen? Da sollen dann auch noch Wurzeln durch wachsen.Rostet der Drahtkorb? Und dann?Eigentlich sollte mir das egal sein, denn ich verkaufe ja nur Bäume - aber ich lerne gerne dazu um meinen Kunden auch eine Empfehlung zu geben.Was habe ich nur für ein Glück, das meine Mäuse genug anderes zu fressen finden.Gruß
Johannes Boysen
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A-String
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Re:Baumpflanzung ohne bestimmte Vorkehrungen?

A-String » Antwort #23 am:

Zum Drahtkorb:Allgemein akzeptierte Ansicht scheint zu sein, dass Drahtkörbe (auch verzinkte) "verrotten", bevor es zu einer Behinderung des Wurzelwachstums kommen könnte. Inwieweit der Rost schädlich ist, weiß ich auch nicht. Drahtgeflecht wäre vermutlich 13 mm +- ok.Die Mäuse kommen da wohl kaum durch. Zumindest wenn die Bäume eine Mindestpflege erfahren, ist es sicherlich kein Problem, das Geflecht am Stamm so zu befestigen, dass es nicht sofort einschnürt und nach einiger Zeit eben nachjustiert wird.Ein Meter sollte der Korb schon Durchmesser haben. Alles ohne Gewähr
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Zuccalmaglio
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Re:Baumpflanzung ohne bestimmte Vorkehrungen?

Zuccalmaglio » Antwort #24 am:

Astring hat das Wesentliche schon geschrieben.Leider habe ich noch keine verläßlichen (!) Informationen darüber gefunden, inwieweit ein verzinkter Draht nach einiger Zeit auch verottet und kein Einwachsen der Wurzeln oder eine Behinderung derselben erfolgt. Dürfte evtl. bodentypabhängig sein.Unverzinkter Draht taugt als Mäuseschutz nichts. Der ist nach 0,5 bis längstens 2 Jahren über die Wupper.Insofern bin ich seinerzeit auch von den Drahtkörben abgekommen. Außerdem wollte ich den Boden nicht mit Zink belasten (ohne jetzt genau abschätzen zu können, ob das eine wesentliche Belastung gewesen wäre).Dann muss man aber auch die Zeit haben, sich permanent um die Bäume bzw. Mäuseabwehr zu kümmern, d.h. fast täglich (Sichten, große Baumscheiben freihalten, Fallen aufstellen u. kontrollieren, Patronen, Gift etc.)U.a. wegen der Mäuseplage habe ich die Pflege der Obstwiese einstellen müssen, da ich nicht jeden Tag 70 km fahren kann.Insoweit kamen, fraßen und siegten sie.Noch was: Auf den nach 3 Seiten benachbarten Rinderweiden ist der Mausbefall offensichtlich weit schwächer. Den Viehtritt scheinen sie nicht so zu mögen und versammeln sich wohl deshalb lieber bei mir.
Tschöh mit ö
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SouthernBelle
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Re:Baumpflanzung ohne bestimmte Vorkehrungen?

SouthernBelle » Antwort #25 am:

Noch was: Auf den nach 3 Seiten benachbarten Rinderweiden ist der Mausbefall offensichtlich weit schwächer. Den Viehtritt scheinen sie nicht so zu mögen und versammeln sich wohl deshalb lieber bei mir.
Der Eindruck koennte taeuschen: das Gruenland rundherum hier wird regelmaessig mit einer geschleppten "Metallmatraze" eingeebnet.
Gruesse
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Gänselieschen
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Re:Baumpflanzung ohne bestimmte Vorkehrungen?

Gänselieschen » Antwort #26 am:

Da ich ja nun vorhabe, vier junge Obstbäume zu pflanzen, habe ich dieses Thema entdeckt.Ich glaube der Ton hier im Forum hat sich bissel gewandelt ;D, dennoch bleiben für mich beide Fragen:Stützpfahl (Pfähle)Wühlmausgitter.Die Wiese, die für die Bäume gedacht ist, ist seit dem Sommer wieder richtig unterwandert - man sackt zum Teil richtig ein. Nun habe ich nicht vor, den Wühlmäusen Winterfutter zu spendieren. Hier wird von einem 1m Durchmesser Korb gesprochen - das schaffe ich nicht - und schon garnicht für vier Bäume. Das wären ja elend große Pflanzlöcher - und meine Karnickeldrahtrolle ist auch bald alle. Gefangen habe ich weiterhin keine Wühlmaus - die gehen nicht in meine Fallen.Wie macht Ihr das bei der Obstbaumpflanzung??L.G.
wandersfranz

Re:Baumpflanzung ohne bestimmte Vorkehrungen?

wandersfranz » Antwort #27 am:

Habe auch gerade den Post von 2009 von Joh. Boysen gelesen und mich gewundert
Wer hat schon von Mäusen umgelegt Obstbäume gesehen?
Ich, in meinem Garten ::), unter anderem eine Sauerkirsche, abgefressen so das nur noch ein zugespitzter Pfahl übrig war, aber der Spezialist macht ganz speziellen Mist.Na, ich werde trotzdem dort ein paar Bäume bestellen, bin aber auch am überlegen, was ich mache.Wahrscheinlich "Prinzip Hoffnung", mein Garten ist auch durchzogen von den lieben Kleinen und für 6 Bäume Drahtkäfige bauen, damit sie dann oben reingehen...
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oile
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Markgräfin von Pieske, Gierschkultivatorin Brandenburg, zwei Gärten: Nähe Schönefeld und Nähe Fürstenwalde.

Re:Baumpflanzung ohne bestimmte Vorkehrungen?

oile » Antwort #28 am:

Ich würde den Bäumchen einen geräumigen Korb aus Kaninchendraht spendieren. Zusätzlich noch eine Manschette aus Kaninchendraht für den Stamm im Winter. So mache ich es jedenfalls mit den Obstbäumen.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Konterkater
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Re:Baumpflanzung ohne bestimmte Vorkehrungen?

Konterkater » Antwort #29 am:

Und im Hinblick auf den Pfahl:Er soll es ermöglichen, daß die Wurzeln Halt finden, da zu dünne Wurzeltriebe bei einem Wackler schnell reissen können.Allerdings soll der Pfahl nicht länger als 2 Jahre bleiben, da ein Baum, der sich nicht bewegt, keinen Sinn darin sieht, sich einen dickeren Stamm anzueignen.Ich entferne den Pfahl in der Regel nach 1,5 Jahren. Sollte der Baum, wie zum Beispiel die Ungarische Traubige noch weiterhin Halt brauchen, so benutze ich zwei Pfahle gegenüberliegend und mit einigem Abstand zum Baum und befestige den Baum mit jeweils einer Juteleine so, daß er sich bei Windstößen etwas, aber nur etwas bewegen kann.*****************Bei der Ungarischen Traubigen wurde mir bei einem Sturm angst und bange. Die Spitze kann dabei nach 1,5 Standjahren mit einem Pfahl fast den Boden berühren. Weiterhin steht in meinem Obstheft, daß die Ungarische Traubige einen windgeschützten Ort braucht.Jetzt mit 5 Jahren Standzeit hat sie einen dicken Stamm, der einen beruhigt schlafen läßt.
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