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Obst zum Tee (Gelesen 3342 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Lilo

Obst zum Tee

Lilo »

Die Blätter der Himbeere, Brombeere, schwarze Johannisbeere und der Erdbeere liefern einen guten Tee. Tee aus den Stielen der Vogelkirsche wirkt stark entwässernd, lindert Beschwerden bei Entzündungen der Harnwege, bei Bronchitis, Rheuma, Arthritis und Gicht. Zudem kann man die Kerne für Wärmekissen verwenden.Ich möchte diese Obstsorten in einem Kräutergarten integrieren.Vielleicht hat hier jemand tiefere Kenntniss darüber, welche Sorten sich besonders gut eigenen.Danke für Eure Antworten Lilo
Günther

Re:Obst zum Tee

Günther » Antwort #1 am:

Diverse Kräuterbücher liefern fast die ganze Botanik als Tee. Ob Hildegard, Ayurveda oder diverse rezente Gurus und Guruinnen, der Großteil ist Mist, gottseidank meist unschädlich.Sinnvoll ists, nach Tees gegen/für irgendwas zu suchen, und die Funde dann durch das Sieb der Vernunft zu trennen. Einige wenige werden übrigbleiben.Beispiele: Viele Tees mit etherischen (wie ich diese Schreibweise hasse!) Ölen HABEN Wirkung, oft sogar negative, andere Wirkbestandteile sind z.B. Gerbstoffe oder Schleime.
Lilo

Re:Obst zum Tee

Lilo » Antwort #2 am:

Ja Günther,leih uns doch bitte mal Dein Sieb.Aber im Ernst das "Für oder Gegen" ist in diesem Fall zu vernachlässigen.Ich habe ja auch der Empfehlung bestimmter Obstsorten gefragt. Aber vielleicht muss ich konkreter werden.Mit welcher Himbeere und welcher schwarzen Johannisbeere habt Ihr besonders gute Erfahrungen gemacht?Sie sollten auf lehmigem Boden mit relativ wenig Wasser auskommen und widerstandsfähig gegen Krankheiten sein.Ich stimme Dir zu, mache mir die Haltung des "Spiegel"s zu eigen und schreibe von ätherischen Ölen, denn schließlich ist dieses Adjektiv von Äther abgeleitet und nicht von Ether, oder habe ich da etwas übersehen.Kirschenstiele sind eine teuer gehandelte Droge.LG Lilo
Günther

Re:Obst zum Tee

Günther » Antwort #3 am:

Naja, der Äther schreibt sich jetzt offiziell auch mit "E"...Und ursprünglich wars im Griechischen "ai".Prinzipiell werden für Tees Wildsorten empfohlen, weil dort das natürliche Gleichgewicht der Inhaltsstoffe existieren soll (wenns darauf überhaupt ankommt).So heißt es auch, daß Zuchtsorten der Pfefferminze mit maximalem Mentholgehalt nicht so gut sein sollen, wie gute Wildsorten - ich mag Pfefferminze sowieso nicht.Bei Schwarzen Ribiseln könnte ich mir vorstellen, daß ältere naturnahe Sorten besser sein könnten als moderne Sorten, bei denen womöglich andere Arten eingekreuzt wurden.Analog bei Himbeeren.Auf alle Fälle macht auch der Standort sehr viel aus, vielleicht manchmal mehr als die Sorte.Die Kirschenstiele sind bekannt, die Kräuterbücher sprechen aber eher von den Stielen der Weichsel. Mir sind die Weichseln ohne Stiel lieber ;DDie Kirschkerne für die bekannten Kirschen dürften auch eher Abfälle der industriellen Kirschenverwertung sein, funktionell macht das keinen Unterschied.Übrigens: Kräuterbücher hab ich mindestens 1/2 Meter, von 15irgendwas (Reprint) bis ganz aktuell - und eher seriös, nix Thun oder so...
Feder
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Liebe Grüsse Maria

Re:Obst zum Tee

Feder » Antwort #4 am:

Hallo LiloFür Tee würde ich immer Wildpflanzen am natürlichen Standort bevorzugen, sofern es welche in deiner Nähe gibt. Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren, Holunder...kann man alles in der Natur sammeln ohne die Flora auszubeuten. Wenn du spezielle Sorten im Garten pflanzen möchtest, dann am besten alte Sorten, die nicht so "aufgebläht" sprich hochgezüchtet und ertragreich sind.Die wahren Kräuter- und Teekundigen findest du hier, es lohnt sich vorbeizusurfen, auch wenn man z.B.Teerezepte sucht.www.natur-forum.deDort bekommt auch niemand die Panik, wenn es um Heilwirkungen geht, die nicht von 10 randomisierten Studien nachgewiesen sind...
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
Lilo

Re:Obst zum Tee

Lilo » Antwort #5 am:

Hallo @Günther, tatsächlich "Ether", das tut doch richtig weh.Was machen wir jetzt mit Deinem halben Meter? Einen neuen Thrad anfangen unter Büchern, Gemüse oder Stauden? Ich schreib Dir nochmal unter Büchern.@Feder, danke für den Link, ich war vor einiger dort öfter zu Besuch und hatte auch Fragen gestellt. Meinst Du ich soll es nochmal probieren? Gut, mache ich, mal sehen was dabei herauskommt.Welches könnten denn diese naturnahen Sorten sein?
brennnessel

Re:Obst zum Tee

brennnessel » Antwort #6 am:

Heilwirkung haben auch Kreuzdorn (Rhamnus catharticus) - dessen Beeren dürfen unbedingt nur reif verwendet werden!, Faulbaum (Frangula alnus), bei dem die Rinde erst nach einem Jahr Lagerung verwendet wird und die Beeren giftig sind (!), Eiche und Kastanie (werden dir aber sicher zu groß!).Weißdorn, Quitte und Kornelkirsche (Cornus mas) wären weitere brauchbare Gehölze.In Zone 8a ( 8)!!!) würde sicher auch manche Feigensorte gedeihen.LG Lisl
Caracol
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Re:Obst zum Tee

Caracol » Antwort #7 am:

Beispiele: Viele Tees mit etherischen (wie ich diese Schreibweise hasse!) Ölen HABEN Wirkung, oft sogar negative,
Ja, Günther, merkwürdige Sache mit diesen Oelen. Auf der einen Sache wird abgeraten, diese aetherischen (Mein Kompromiss!) ;D Oele einzunehmen, auf der anderen Seiten stoert's keinen wenn man die blaetter beim Kochen verwendet. Ist es also oft mal wieder eine Frage der Dosis?
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Günther

Re:Obst zum Tee

Günther » Antwort #8 am:

Sicher auch. Allerdings haben viele dieser Öle ein allergenes Potential - das ist im Ernstfall (fast) dosisunabhängig.Die "gute Waldluft" leistet übrigens einen nicht unerheblichen Beitrag zum bodennahen Ozon, die Terpene drin sind recht reaktiv...Da sind andere Teebestandteile - Schleimbildner, Gerbstoffe vor allem - harmloser.Wildsammlungen bergen noch eine zusätzliche Gefahr: stark unterschiedliche Gehalte an Wirkstoffen, sowohl nützlichen als auch schädlichen. Ein bekanntes Beispiel ist der Huflattich - manche Wildsammlungen enthalten reichlich eine gesundheitsschädliche Substanz, manche fast nix davon, und diese Sorten hat man gezüchtet und kann sie jetzt unbesorgt (hoffentlich) verwenden.
Feder
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Liebe Grüsse Maria

Re:Obst zum Tee

Feder » Antwort #9 am:

@Günther: Freuen wir uns auf gentechnisch veränderte Heilpflanzen, die von jeden möglicherweise allergisierenden Stoffen befreit und dafür in ihrer Wirkstoffkonzentration potenziert sind. ;D
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
Günther

Re:Obst zum Tee

Günther » Antwort #10 am:

Ach, da freut man sich so richtig auf saure herbe Holzäpfel - nicht "genmanipulierte" süße g'schmackige Sorten ;D
Feder
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Liebe Grüsse Maria

Re:Obst zum Tee

Feder » Antwort #11 am:

Da besteht wohl kaum ein Zweifel, dass alte Apfelsorten, ohne Treibdünger und Spritzung angebaut, unübertrefflich gut schmecken. Kaum eine neuere Züchtung kann da mithalten.Übrigens eignen sich Apfelschalen ungespritzter Äpfel sehr gut als Teekomponente.
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Pat Parelli
Günther

Re:Obst zum Tee

Günther » Antwort #12 am:

Auch die alten Sorten sind Züchtungen...
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