News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!

Welche Stärke für Spanndraht (Kletterpflanzen)? (Gelesen 7365 mal)

Vom Unkrautstecher bis zum Aufsitzrasenmäher - alles, was die Arbeit erleichtert. Fragen, Erfahrungen, Berichte

Moderatoren: Nina, AndreasR

Antworten
Benutzeravatar
tubutsch
Beiträge: 1966
Registriert: 5. Okt 2007, 10:00
Kontaktdaten:

Welche Stärke für Spanndraht (Kletterpflanzen)?

tubutsch »

Hallo Zusammen, seit gestern haben wir ein "Rankgerüst" aus 4-Kantstahlrohren 4x4 cm: Breite 9 m, Höhe 3,50. Die Fläche ist in vier untere (bis zur Höhe von 2,50m) und fünf obere Felder aufgeteilt. Es soll in erster Linie dazu dienen die häßliche Nachbarfassade zu verdecken. So, nun zu meiner Frage: Welche Stärke muss der Edelstahlspanndraht haben, wenn ich daran Pflanzen wie z.B. Knöterich, Wein oder ähliche "leichte" Kletterer (keine Selbstklimmer) daran hochranken lassen möchte. Es wird keine Wisteria/Blauregen o.ä. werden. Reichen 2mm oder mehr/weniger?. Schon mal vielen Dank für Eure Antworten. Grüße Tubutsch PS: Bin auch für Tipps hinsichtlich geeigneter mehrjähriger Kletterpflanzen dankbar. Standort ist halbschattig. Pflanzen müssen sich mit großen Pflanzgefäßen begnügen, bekommen also keinen/kaum Kontakt zum Erdreich.
Amur
Beiträge: 8527
Registriert: 15. Dez 2003, 09:31
Region: Raum Ulm
Höhe über NHN: 480
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re:Welche Stärke für Spanndraht (Kletterpflanzen)?

Amur » Antwort #1 am:

Also an einen 2mm Edelstahldraht kann man verdammt viel dran hängen. Was ich noch nicht ganz verstanden habe ist die Konstruktion.Der linke und rechte Pfosten sind 9m auseinander und dazwischen stehen 3 Stück 2,5m hohe pfosten (= 4 Felder). Da drauf ist dann eine Quertraverse, auf der dann 4 Pfosten (=5 Felder) mit 1m Höhe?Oder wie sieht das aus?In welchem Abstand sollen denn die Drähte gezogen werden?
nördlichstes Oberschwaben, Illertal, Raum Ulm
Benutzeravatar
tubutsch
Beiträge: 1966
Registriert: 5. Okt 2007, 10:00
Kontaktdaten:

Re:Welche Stärke für Spanndraht (Kletterpflanzen)?

tubutsch » Antwort #2 am:

Hallo Amur, Du musst Dir das als rechteckigen Rahmen 9 m breit und 3,50 m hoch vorstellen, welcher in 2,50 m Höhe horizontal mit einer weiteren Strebe unterteilt ist. Ich mache mal später mal ein Foto. Du meinst also, 2 mm reichen aus? ??? Grüße Tubutsch
Amur
Beiträge: 8527
Registriert: 15. Dez 2003, 09:31
Region: Raum Ulm
Höhe über NHN: 480
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re:Welche Stärke für Spanndraht (Kletterpflanzen)?

Amur » Antwort #3 am:

2mm Draht dazu noch zäher Edelstahl reichen. Du wirst ja mehrere pro Feld spannen. Da werden eher die Befestigungspunkte und die Fundamentierung der Pfosten der Schwachpunkt sein.Vielleicht findest du ja auf Biotekts Seite welche Drähte da für Kletterpflanzen verwendet werden.
nördlichstes Oberschwaben, Illertal, Raum Ulm
Biotekt
Beiträge: 1062
Registriert: 14. Sep 2006, 15:29

Re:Welche Stärke für Spanndraht (Kletterpflanzen)?

Biotekt » Antwort #4 am:

Vielleicht findest du ja auf Biotekts Seite welche Drähte da für Kletterpflanzen verwendet werden.
Nein - ich halte mich aus Spannkonstruktionen jeder Art inzwischen heraus, denn ihre Statik aufgrund meist weitestgehend unsicherer Lastannahmen ist mir zu unsicher.Es gibt Weinbergdrähte (Edelstahl um D = 2 mm (2,1 mm?)), deren Zug-Bruchlast mit etwa 9 kN (also 900 kg) angegeben wird. Näheres sollte der jeweilige Lieferant wissen. Ein solcher Wert sollte i.d.R. ausreichen, um Bruch durch Zugbelastungen zu vermeiden. Dummerweise gewährleistet die hohe Zugfestigkeit eines Drahtes/Seiles - wie schon geschrieben - alleine noch lange keine tragfähige Kletterhilfe - eine funktional geeignete erst recht nicht.Die meisten Schäden an Spannkonstruktionen ergeben sich aus einem längerfristigen Zusammenspiel von Lasteinflüssen (teilweise mit einem dynamischen Anteil) Materialermüdung unter Dauerlast und ggf. Wartungsarbeiten (z.B. Nachspannen zur Beseitigung von Durchhängen oder Schwing- und Pendelbewegungen).Die kritischen Punkte sind (wie vom Vorschreiber ebenfalls schon angesprochen) alle Lastein- und -überleitungen in denen sich Lasten (Kräfte) konzentrieren.
"Berater" sein ist nicht sehr schwer und obendrein lohnt es sich mehr....
Amur
Beiträge: 8527
Registriert: 15. Dez 2003, 09:31
Region: Raum Ulm
Höhe über NHN: 480
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re:Welche Stärke für Spanndraht (Kletterpflanzen)?

Amur » Antwort #5 am:

Gut es sollen ja keine richtige Brummer ran. Wobei der Knöterich ja schon ganz schön üppig werden kann.Eine Nummer kleiner wären da die ganzen Geissblätter und blühen auch schöner. Brauchen aber wohl ein relativ enges Gitter aus den Drähten weil die sich ja nicht wirklich hochziehen.Bei mir ist dieses Jahr der echte Jasmin nicht abgefroren. Der hangelt sich an allem was runterhängt hoch.Zum besseren Klettern evtl. auch ein paar verrottungsfeste Seile dazwischen machen. Spannen ist aber sinnlos. Entweder die sind lose wenns nass ist, oder sie reissen irgend was ab, sobald sie trockenen. Seile also lieber lose hängen lassen. Ein bisschen was baumelndes ist auch ned so schlimm (finde ich).
nördlichstes Oberschwaben, Illertal, Raum Ulm
Biotekt
Beiträge: 1062
Registriert: 14. Sep 2006, 15:29

Re:Welche Stärke für Spanndraht (Kletterpflanzen)?

Biotekt » Antwort #6 am:

Zum besseren Klettern evtl. auch ein paar verrottungsfeste Seile dazwischen machen. Spannen ist aber sinnlos. Entweder die sind lose wenns nass ist, oder sie reissen irgend was ab, sobald sie trockenen.
Hallo Amur,trifft das auf alle Seile zu?Bei Drahtseilen sehe ich nur thermisch bedingte Längen (bzw. Spannungsänderungen) als relevant an. Hanfseile und andere Naturfasern quellen unter Feuchtigkeit vor allem quer zur Faser, was je nach Machart des Seile (Verdrillung) und Dicke unterschiedlichen Einfluß auf die Spannung hat. Querquellen müsste m.E. generell zu Verkürzung, also höherer Seilspannnung führen. (Also umgekehrt als oben von dir beschrieben.)Da Kunstoffseile eher keine Feuchtigkeit aufnehmen, halte ich bei diesen die entsprechenden Einflüsse für weitgehend vernachlässigbar (vielleicht bei Frost relevant). Kunststoffseile sind ohnehin die mit Abstand elastischsten Seile und daher vielfach ohnehin nur sehr bedingt dauerhaft unter einer halbwegs konstanten Spannung zu halten.Dieser Nachteil von Kunststoffseilen wird z.B. dadurch gelöst, dass für die Fassadenbegrünung Drahtseile mit Splytex umflochten werden. So kombiniert man Zugfestigkeit und einen relativ hohen Zugmodul von Drahtseil mit dem Ausssehen und der Struktur eines Naturfaserseiles und der Beständigkeit von Kunststofffasern. Das Ergebnis ist ein besser geeignetes Edelstahdrahtseil wobei die Ansichten über das Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Verbesserung geteilt sind. "Reine Drahtseiler" halten sie für völlig überflüssig und ich stehe auf dem Standpunkt, dass Seil sovieso etwa = Seil ist ;)(Steifigkeit ist durch nichts zu ersetzen!)
Seile also lieber lose hängen lassen. Ein bisschen was baumelndes ist auch ned so schlimm (finde ich).
Diesem Ratschlag kann ich für freistehende Kletterhilfen nur beistimmen.An Fassaden sollten Kletterhilfen jedoch so steif sein, dass stärkere (härtere) Pflanzenteile nicht nennswert im Wind schaukeln oder pendeln können. Neben den Pflanzen werden insbesondere dünne Putze auf wenig druckfestem Untergrund (WDVS) durch daraus resultierendem Kratzen und Scheuern beschädigt.GrüßeTB
"Berater" sein ist nicht sehr schwer und obendrein lohnt es sich mehr....
Amur
Beiträge: 8527
Registriert: 15. Dez 2003, 09:31
Region: Raum Ulm
Höhe über NHN: 480
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re:Welche Stärke für Spanndraht (Kletterpflanzen)?

Amur » Antwort #7 am:

....Hallo Amur,trifft das auf alle Seile zu?Bei Drahtseilen sehe ich nur thermisch bedingte Längen (bzw. Spannungsänderungen) als relevant an. Hanfseile und andere Naturfasern quellen unter Feuchtigkeit vor allem quer zur Faser, was je nach Machart des Seile (Verdrillung) und Dicke unterschiedlichen Einfluß auf die Spannung hat. ....
Stahlseile sind auf jeden Fall davon ausgenommen. Welche Kunstfaserseile quellen und welche nicht kann ich so jetzt nicht sagen.Ich kann nur die Versuche von ein paar Leutchen anführen, welche versucht haben unbedingt geflochtene Seile (ob die jetzt aus Natur- oder Kunstfaser waren weis ich nicht) immer stramm zu spannen. Den einen hats dann die Aufhängung verbogen, den anderen die Stahlpfosten....mfg
nördlichstes Oberschwaben, Illertal, Raum Ulm
Antworten