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Plastik - ein Abfallproblem (Gelesen 4836 mal)

Natur und Umwelt erleben und schützen
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thomas

Plastik - ein Abfallproblem

thomas »

Reich ist die Vielfalt der - auch im Garten eingesetzten - Kunststoffe. Heute ersetzen sie herkömmliche Materialien wie Holz, Metalle oder Stein. Dabei kann - mal abgesehen von ihren unbestrittenen Vorteilen - ihre Alterung ein Problem darstellen, seis hinsichtlich der Restaurierung von Kunstobjekten (Bsp. und weitere Infos hier), oder als Abfall, der noch allzulange sichtbar bleibt. Dabei kann Plastik durchaus ein umweltverträgliches Material sein, es wird aber selten so eingesetzt. Man denke nur an die Berge nicht recycleter PET-Getränkeflaschen oder die bei einem Gebäudeabbruch anfallenden Kunststoffe. Meeresschildkröten "ernähren" sich versehentlich von Plastikssäcken statt von Quallen, und Kunststoffe sind als Schwebepartikel bald in allen Weltmeeren präsent. So erscheint denn Plastik als eines der Hauptprobleme bei der Abfallverwertung. Einfach zu fordern, sie nicht mehr und stattdessen traditionelle Materialien zu verwenden, dürfte das Problem nicht lösen. Aber SO kann es dennoch nicht weiter gehen.
Günther

Re:Plastik - ein Abfallproblem

Günther » Antwort #1 am:

Je nun, genau genommen ist gebrannter Ton auch ein Abfallprodukt - über kurz oder lang. Die Archäologen leben davon ;DPlastik - so wenig ich es in der Umwelt schätze - verrottet eher...Wenn ich so an die ländlichen Gegenden in Mittelamerika denk, was dort an Plastikabfällen herumliegt, von den biederen Indigenas weggeschmissen... Früher wurde die Ware in ein passendes Blatt eingewickelt, oder in schweren Körben transportiert, wenn man das Zeug weggeschmissen hat, wars bald weg. Heute gibts allerorten Plastiksäcke/-kübel, die werden halt dann, wie seit ewig und drei Tag gewöhnt, auch weggeschmissen, und die zieren dann wesentlich länger die Landschaft.Und die Moral von der Geschicht: Man soll bei den Anwendern anfangen.
thomas

Re:Plastik - ein Abfallproblem

thomas » Antwort #2 am:

Einverstanden. Ist aber halt einfach wahnsinnig praktisch so eine Plastiktüte. Die aus Pflanzenstärke wärn ja auch eine Alternative, verrotten i.d.R. schnell, sind aber weniger stabil, wenn sie feucht werden und nach wie vor teurer.Und wenn man gebrannten Ton mahlt, gibts das dann in der Erde nicht wieder Lehm?
Günther

Re:Plastik - ein Abfallproblem

Günther » Antwort #3 am:

Wer mahlt schon gebrannten Ton? Schon die Pfahlbauern haben die Scherben einfach weggeschmissen...Durch das Brennen werden die Tonmineralien auch chemisch verändert, damit sie wieder zu Ton werden, müssen sie noch einmal verwittern.
thomas

Re:Plastik - ein Abfallproblem

thomas » Antwort #4 am:

Ach so. Es könnte auch sein, dass zukünftige Archäologen PVC-Abwasserrohre von uns finden. Plastikeinkaufstüten wohl weniger, ausser wenn sie z.B. unter Vulkanasche konserviert würden. Autos mit Vollalukarosserie wärn wohl auch noch wahrscheinliche Fundstücke.
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Silvia
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Re:Plastik - ein Abfallproblem

Silvia » Antwort #5 am:

Im letzten Spiegel stand, dass man sich in Asien über die Plastikflaschen aus Europa freut, weil man daraus Billigkleidung macht. Wie, weiß ich jetzt aber nicht.Es gab mal eine eindrucksvolle 'Sendung mit der Maus', was bei uns alles aus Erdöl gemacht wird. Ist zwar nicht alles Plastik, aber immerhin ist der Grundstoff ja derselbe. Dass alle Kunststoffe gleichermaßen ignorant auf Witterung und Sonnenstrahlen reagieren, kann ich übrigens nicht erkennen. Viele Kunststoffe zeigen durchaus Alterserscheinungen und werden mürbe, auch wenn sie jetzt nicht in dem Sinne verrotten. Wäre schön, wenn manches länger hielte.LG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Günther

Re:Plastik - ein Abfallproblem

Günther » Antwort #6 am:

Im Fernsehen war auch was drüber, ich glaub, die PET-Flaschen werden zu Vlies, Microfaser, oder sonstige Gewebe verwurschtet.
Zittergras
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Re:Plastik - ein Abfallproblem

Zittergras » Antwort #7 am:

Wenn ihr meint, das Abfallproblem gibts bei uns nicht, dann habtihr meiner Schwiemu noch nicht beim Müll-trennen zugesehen.Die Leute "entsorgen" ja auch bei uns ihre PET-Flaschen aus demAuto. Unsere Bauern sollten alle vom Staat Müll-Entsorgungs-Gebührenkassieren.Außerdem zerklopf ich meine alten kaputten Blumentöpfe undmisch´sie in die Erde. (Schwerer Lehm)
Alles Wahre ist einfach
Günther

Re:Plastik - ein Abfallproblem

Günther » Antwort #8 am:

Warum zerklopfst Du Blumentöpfe?Um viel mehr Geld kannst Du doch Seramis kaufen ;D
thomas

Re:Plastik - ein Abfallproblem

thomas » Antwort #9 am:

Dass alle Kunststoffe gleichermaßen ignorant auf Witterung und Sonnenstrahlen reagieren, kann ich übrigens nicht erkennen. Viele Kunststoffe zeigen durchaus Alterserscheinungen und werden mürbe, auch wenn sie jetzt nicht in dem Sinne verrotten. Wäre schön, wenn manches länger hielte.LG Silvia
Ja, dazu gab auch der link im Eingangsposting Hinweise:
Gerade Gebrauchsgegenstände wurden häufig als Wegwerfartikel konzipiert. Auf die Langlebigkeit der Plasticerzeugnisse wurde kaum geachtet. Man konnte ja nicht ahnen, dass solche Alltagsgegenstände zusammen mit Designobjekten und Kunstwerken aus Kunststoff eines Tages einen Platz in den Museen der Welt finden würden. Dieses kulturelle Erbe des 20. Jahrhunderts ist inzwischen zum Sorgenkind der Restauratoren geworden. Wie Stein, Holz oder Metalle unterliegen nämlich auch Kunststoffe vielfältigen Alterungsprozessen, ja es hat sich gezeigt, dass Kunststoffe sogar noch schneller altern als die traditionellen Materialien. Schon nach wenigen Jahrzehnten treten an vielen wertvollen Objekten bedrohliche Verfallserscheinungen auf.
Laut einem Bericht des "New Scientist" (zitiert im Tages-Anzeiger von heute, S. 30) sind Seevögel vor allem an grossen Schiffsrouten voll von Plastik. Zwei Jahre lang wurde der Mageninhalt toter Eissturmvögel untersucht. 95 Prozent aller Seevögel hatten Plastikteile im Magen, die sie unabsichtlich verschluckten, als sie den Fischkuttern folgten und deren Abfälle frassen.
thomas

Re:Plastik - ein Abfallproblem

thomas » Antwort #10 am:

Wenn also die meisten herkömmlichen Kunststoffe relativ langlebig sind und zumindest als Kleinpartikel auch noch nach Jahrzehnten in der Erde oder im Meer auftauchen, dürften sie eigentlich nicht für Wegwerfverpackungen verwendet werden. Gerade Nahrungsmittel lassen sich auch in (allenfalls mit Wachs beschichteten) Papier- oder Leinensäcken frisch halten.
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