News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!

Selbstbefruchtenden Obstbaum gesucht (Gelesen 20832 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

Antworten
Benutzeravatar
A-String
Beiträge: 300
Registriert: 10. Mär 2008, 12:19

Re:Selbstbefruchtenden Obstbaum gesucht

A-String » Antwort #15 am:

Super und wie befruchtet sie jetzt die Birne?? BOah ich kotzt gleich, wieso erzählen die so einen Schrott in einer Baumschule???????? Das ist doch wirklich das letzte
Ja, da hast Du schon recht. Man kann das nicht über einen Kamm scheren, aber manche Baumschulen sind schon schlimm. Hab mal ein paar Obstbäume gekauft, naja Beratung war ungefähr so: Ja, das ist ein Baum, ja, ein Apfelbaum, hm, ein Winterapfel. Ja wie groß wird denn der? Ja, ein Baum eben....Wenn in anderen Bereichen so gepfuscht würde... Hier ist es möglich, da die meisten Menschen sich ja nicht besonders auskennen. In der freien Wirtschaft käme man so nicht weit. :o
Benutzeravatar
cydorian
Garten-pur Team
Beiträge: 12062
Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
Höhe über NHN: 190
Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
Kontaktdaten:

Re:Selbstbefruchtenden Obstbaum gesucht

cydorian » Antwort #16 am:

Williams ist keine Sorte für den Hausgarten. Schorfanfällig, feuerbrandanfällig, birnengitterrostanfällig, gerade mal eine Woche haltbar, liegt sowieso das ganze Jahr im Supermarkt. Wahrscheinlich auch noch auf Quitte veredelt und damit zu wuchsstark.Bezüglich der Befruchtung lügt die Baumschule. So eine Aussage ist absolut inakzeptabel und selbst die allerletzte Aushilfe muss wissen, dass Apfel nur von Apfel bestäubt wird. Mit Obstsorten wie Williams Christ Birne werden unbedarfte Kunden gerne hereingelegt, das verkaufen sie mit Freude: Keine Lizenzsorte, billigste Massenware weil eine Massensorte des kommerziellen Anbaus. Veredelt in Polen auf ebenfalls lizenzfreie Quittenunterlage, Einkaufspreis 1,5 EUR, Verkaufspreis 19,90 EUR.Bestell halt irgendwo im Internet. Fast jede Baumschule, die mit Privatkunden ihr Hauptgeschäft macht, hat Mehrsortenbäume im Angebot. Beispiele:http://www.baumschule-kraemer.de/baumsc ... .pdf...und viele andere
Sam23
Beiträge: 308
Registriert: 19. Apr 2009, 09:48

Re:Selbstbefruchtenden Obstbaum gesucht

Sam23 » Antwort #17 am:

Boah ich könnte echt heulen 20 Euro für die Birne für den Hintern. Wie soll ich das meinem Männe erklären. Die muß jetzt erstmal drinbleiben ich kann ja schließlich kein Geld scheißen und ich will hoffen die trägt irgendwie Früchte. Kann doch wohl nicht war sein dass ich mittlerweile 3 Obstbäume stehen habe für je 15-20 Euro und nix davon wird. So in die Scheixxe kann man doch garnicht greifen.
Benutzeravatar
cydorian
Garten-pur Team
Beiträge: 12062
Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
Höhe über NHN: 190
Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
Kontaktdaten:

Re:Selbstbefruchtenden Obstbaum gesucht

cydorian » Antwort #18 am:

Nicht aufregen. Es ist wie bei allem: Man muss sich vorab selbst etwas informieren, sonst wird man für dumm verkauft.Bei Birnen ist die Befruchtung schon etwas schwieriger. Sie blühen früher, wenn es oft noch kälter ist. Dann übernehmen Hummeln die Bestäubung, sie fliegen aber lange nicht so weit wie Bienen. Ausserdem gibt es in Hausgärten nur noch sehr wenig Birnen. Die Bäume sind oft zu gross (so wuchsschwache Unterlagen wie beim Apfel gibts nicht) und dann vor allem der Birnengitterrost: Jeder Depp haut sich hässlichen chinesischen Stinkwacholder in den Vorgarten, den die Baumschulen fleissig nach wie vor verkaufen, obwohl jeder vom Fach genau weiss, dass sie notwendige Zwischenwirte des Birnengitterrostpilzes sind. Also werden die Birnbäume in der Umgebung jedes Jahr mit Gitterrost infiziert. Das bringt sie zwar nicht um, aber sie tragen weniger, zehren aus. Kettensäge, aus. Keine Birne mehr in der Nähe, keinen Befruchter.
Benutzeravatar
Zuccalmaglio
Beiträge: 2831
Registriert: 27. Jan 2005, 19:55

Re:Selbstbefruchtenden Obstbaum gesucht

Zuccalmaglio » Antwort #19 am:

@sam 23,der Empfehlung meiner Vorredner zu "Williams" kann ich nur beipflichten.Vergiss sie.Das gleiche gilt für Flamenco. Dasselbe in Grün bzw. Apfel.Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.Wenn es dich tröstet: Du bist nicht der einzige, der diesen Mist angedreht bekommt.Bei deinem Gravensteiner kommt es darauf an.- Wo bzw. in welcher Klimalage wohnst du? Für Gravensteiner wird gewöhnlich eine eher mildere Lage angegeben, wiewohl ich das nicht ganz nachvollziehen kann, da er zur Reife keinen besonders langen Herbst benötigt und nach meiner Kenntnis auch nicht überdurch- schnittlich holzfrostempfindlich ist. Mit hat jedenfalls einer aus dem Weserbergland gut geschmeckt und der Baum kam da auch zurecht. - Wichtiger ist der Boden. Wenn du schweren, zu Staunässe tendierenden Lehm haben solltest, kannst du den Gravensteiner gleich mit roden. Der Boden sollte durchlässig (in Bezug auf den Wasserhaus- halt) sein. Die Krebsneigung bei Gravensteiner ist sonst zu hoch.- Auf welcher Unterlage steht der Gravensteiner? Sollte es eine Sämlingsunterlage sein (evtl. als Sgl. abgekürzt auf dem Etikett), wird der Baum ein Riese werden und auf lange Jahre min. 100 qm bean- spruchen. Auf Sgl. veredelte Bäume haben i.d.R. eine Stammhöhe ca. zwischen 1,10m und 1,90m. Für den Fall hat dann auch kein anderer Baum bei dir noch Platz. Wenn der Baum auf eine schwächere Unterlage veredelt sein sollte, kommt es zur Platzbeurteilung für weitere Bäume darauf an, welche Unterlage das ist. Gravensteiner ist triploid veranlagt, d.h. das er "empfangen", aber nicht "abgeben" kann. Vorausgesetzt, es stünden nicht noch mehrere andere Apfelsorten bis ca. 500 m im Umkreis, würdest du noch 2 andere Apfelsorten (entweder auf 2 Bäumen oder auf Mehrsorten- baum benötigen, um eine Befruchtung aller 3 Sorten sicherzustellen. Diese 2 Sorten müssten diploid veranlagt sein und die 3 Sorten müssten in etwa die gleiche Blütezeit haben.Also, schau mal in die Nachbarschaft, ob da nicht doch ein paar Apfel-bäume stehen (ein oder zwei sind meist immer als geeignete Befruchterdabei - auch Zieräpfel sind möglich) und suche das Etikett des Baumes wegen der Unterlagenangabe heraus.Zumindest die Williams würde ich der Baumschule wegen offensichtlicher Unfähigkeit und/oder Lügerei vor die Füsse werfen.
Tschöh mit ö
Benutzeravatar
_felicia
Beiträge: 1341
Registriert: 27. Dez 2008, 17:43
Kontaktdaten:

Re:Selbstbefruchtenden Obstbaum gesucht

_felicia » Antwort #20 am:

.. sehr gute Beratung gibts auch bei Baumschule Baumgartner aus dem Niederbayerischen (Im Internet leicht zu finden) - da habe ich jetzt schon öfter eingekauft und bin sehr zufrieden.gruß felicia
...ist es nicht ein schöner Tag?
Sam23
Beiträge: 308
Registriert: 19. Apr 2009, 09:48

Re:Selbstbefruchtenden Obstbaum gesucht

Sam23 » Antwort #21 am:

Boah ich dank euch erstmal ganz lieb aber dass man in Deutschland noch so verar....t wird ist mir eigentlich kaum vorstellbar, zumal die hier große Konkurrenz durch Holland haben. Für mich total unverständlich warum die so einen Müll erzählen. Ich wohne am Niederrhein und anbei das Etikett für den Gravensteiner da ich leider nicht wirklich verstanden habe wo die Unterlage stehen soll. BildKann man die Birne auch veredeln oder da eine 2.Sorten Birne von machen??? Dann bin ich heute mal umhergewandert und ich glaube ich habe schräg hinter uns bei jemanden einen Apfelbaum stehen sehen. Ich wohne übrigends aufm Dorf und nicht in der Stadt. Ich bin mit meinem Mann jetzt erstmal so verblieben dass wir der Säule die letzte Chance geben wenn sie im Herbst keinen essbaren Apfel dran hat geht sie raus. Ich kann doch nicht den ganzen Vorgarten mit Obstbäumen zupflastern. Anbei mal ein Foto von der JETZT SITUATIONBild
Benutzeravatar
Arachne
Beiträge: 969
Registriert: 20. Okt 2007, 19:50

Re:Selbstbefruchtenden Obstbaum gesucht

Arachne » Antwort #22 am:

@ Sam23Gestern erst hast Du die Birne geholt?Grabe sie sorgfältig wieder aus, trage sie in die Baumschule zurück und sage dort, dass Du die Birne nur wegen einer falschen Auskunft genommen hast (bezüglich Befruchtung). Die Person, die Dir diese Information gegeben hast, wirst Du doch sicher wiedererkennen.Ggf., wenn man Dir kein Geld zurückerstatten will, akzeptiere einen Gutschein. Dann hast Du Zeit, Dir zu überlegen, was Du möchtest.Wenn Du die Birne behalten willst, solltest Du sie umpflanzen. Birnen werden groß und so grenznah wie sie auf dem Bild zu sehen ist, da könnte es später Beschwerden der Nachbarn geben.
Drinnen die Kammern und die Gemächer,
Schränke und Fächer flimmern und flammern.
Alles hat mir unbezahlt Schmetterling mit Duft bemalt. (F. Rückert)
Benutzeravatar
Zuccalmaglio
Beiträge: 2831
Registriert: 27. Jan 2005, 19:55

Re:Selbstbefruchtenden Obstbaum gesucht

Zuccalmaglio » Antwort #23 am:

Leider eines dieser mehr oder weniger nichtssagenden Etiketten, auf der neben der Angabe der Edelsorte das zweitwichtigste, nämlich die Unterlage, fehlt. Es sei denn, auf der Vorderseite wäre noch etwas angegeben. Der Baum kommt vermutlich aus NL, P oder sonstwoher.Das übliche eben, was Baumärkte oder nicht selbst veredelnde Baumschulen so an die Frau oder Mann bringen.Nach dem Erscheinungsbild des Baumes und der Größenangabe (250cm) auf dem Etikett dürfte es sich vermutlich um eine schwachwüchsige Unterlage wie M27, M9 oder M 26 handeln. Wobei wohl nur auf der sehr schwachwüchsigen M27 in Kombination mit demstarkwüchsigen Gravensteiner die 250cm einigermaßen an der Wirklichkeit sind. Auf den vorgenannten Unterlagen kann der Baum bei dem Platzangebot denn auch stehenbleiben, wobei er auf M26 und Pyramidenkronenaufbau mit Sicherheit dann irgendwann die Grenze zum Bürgersteig und Treppenaufgang überwinden wird. Bei dem schmalen Standort wäre eine Spindelerziehung angezeigter. Man kann aber riskieren, es in so einer Situation zu versuchen.Der Baum sollte aber jetzt noch fachgerecht geschnitten werden und eine Baumscheibe von mind. 1 qm von jeglichem Gras und Unkraut freigehalten werden. Wegen der Befruchtung würde ich mir bei deiner ländlichen Lage nicht so viel Sorgen machen, zumindest nicht bei Äpfeln.Zu der Birne ist alles gesagt. In einem mit Regen durchschnittlichen Jahr wird der Flamenco nur verschorft sein. Die Früchte schmecken nicht nur nach meiner Ansicht ziemlich unterdurchschnittlich. Die neuen Säulenapfelbäume der 2. Generation sollen nicht überdurchschnittlich, aber weitaus besser und vor allem auch widerstandsfähiger sein. Sorten wurden hier schon genannt, sonst Suchfunktion im Forum.
Tschöh mit ö
Apfelfreund
Beiträge: 1594
Registriert: 12. Aug 2007, 21:21

Re:Selbstbefruchtenden Obstbaum gesucht

Apfelfreund » Antwort #24 am:

Hallo Sam,zusammenfassend möchte ich Dir mal ein paar Tipps geben, die natürlich nicht vollständig sind, aber doch einigermaßen strukturiert.Pflanz- und Pflegeanleitung für ObstbäumeGedanken vor der Pflanzung•   Wie soll der Apfel schmecken(süß, süß-sauer, sauer)•   Wann soll er reif sein•   Lagerfähig oder nicht•   Hoch und Halbstämme bekommen einen Kronendurchmesser von bis zu 10 Metern (Pflanzabstände berücksichtigen)•   Vollertrag erst nach 8 – 10 Jahren•   Keine stauende Nässe (Wurzeln verfaulen und Baum stirbt)•   Kein mooriger Boden ( Boden ist zu sauer, nur wenige Sorten tolerieren sauren Boden)•   Ideal ist lehmig-sandiger Boden•   Ungern unter anderen Bäumen•   Durch z.B. Maschinen verdichtete Erde gründlich und tief lockern. Die Erde in der Reihenfolge wieder in das Loch schaufeln, in der sie ausgehoben wurde. Kompost mit einarbeiten.•    Den Baum möglichst sonnig und an luftiger, nicht so zugiger Stelle einpflanzen.Pflegehinweise während und nach der Pflanzung•   Pflanzstock möglichst nicht nach der Pflanzung einschlagen; Wurzeln werden verletzt.•   Mit Seidenstrumpfhose in Form einer Acht anbinden, Band scheuert die Rinde ab, verletzt den Baum und lässt Krankheiten hinein.•   Namensschilder und Bänder aller Art entfernen, diese schnüren nach einem Jahr den Baum ein und lassen ihn jämmerlich eingehen•   Triebe unterhalb der Veredelungsstelle frühzeitig entfernen, diese tragen kein Obst, wachsen schneller als der veredelte Baum und nehmen ihm Kraft und unterdrücken ihn auf Dauer.•   Unkraut um den Baum herum entfernen (Baumscheibe freilegen) mit ca. 1-2 m Durchmesser. Gras ist ein Nahrungskonkurrent. Dort nicht umgraben, da Apfelbäume Flachwurzler sind und die Wurzeln beschädigt werden Regelmäßig flach hacken und bei Bedarf wässern. Düngen nur mit Kompost bis Ende April. Danach würden die Triebe nicht richtig verholzen und die Rinde bei Frost platzen und Krankheiten Tür und Tor öffnen. Dies ist die aufwendigste und wichtigste Pflegemaßnahme die ersten 5 Jahre. Der Baum wird es mit frohem Wachstum danken.•   Kein Rindenmulch oder Holzhäcksel gegen Unkraut um den Baum anhäufen. Dort siedeln sich gerne Wühlmäuse an, die auch gerne an Rinde und Wurzeln nagen.•   Bei Kaninchen unbedingt weite Drahthose um den Stamm legen. Auch Hunde verbeißen gerne junge Obstbäumchen.•   Bei akuter Mausgefahr den Wurzelbereich beim Pflanzen komplett in eine Drahthose packen.•   Kompost nicht an den Stamm schaufeln. Dort wachsen neue Wurzeln, die freiliegen, wenn der Kompost verbraucht ist.•   Im Winter Triebe entfernen, die sich berühren und scheuern und die nach innen der Krone wachsen.•   Kürzt man einen Trieb, wachsen dort in der Regel nächstes Jahr drei neue.•   Keinen Stummel ( 5 cm) stehen lassen, immer bis an den Ast/Stamm abschneiden•   Krebsstellen und andere kranke Stellen wie Spitzendürre oder Feuerbrand bis tief in das gesunde Holz wegschneiden und nicht kompostieren. Bei den meisten Krankheiten handelt es sich um pilzliche Krankheiten, die man im Kompost weitervermehren würde.•   Im Frühjahr sind oft Raupen an den neuen Trieben in eingerollten Blättern. Diese bei den kleinen Bäumen absammeln.
Ich freue mich auf jede Eurer Antworten und es ist mir eine Freude Euch zu antworten
Antworten