Hallo alle miteinander.Singdrosseln sind bekanntlich dämmerungsaktive Sänger, die ihr wohlklingendes Lied gegen 21 Uhr in enormer Lautstärke durch die Natur schmettern. Ein Gesangsvortrag kann dabei zwischen 20 und 50 Minuten dauern.Das Drosselpärchen, das in meinem Garten brütet, verhält sich dagegen vollkommen anders und überhaupt nicht artspezifisch.Seit ich die Drossel entdeckt habe, achte ich darauf, ob ihr Mann mich wohl mit seiner anmutigen Melodie unterhält - doch Fehlanzeige! Sowohl vor als während der Brutzeit denkt er nicht im Traum daran, einen Laut von sich zu geben.

Zwar sehe ich den Herrn desöfteren bei der Nahrungsaufnahme am Boden herumhüpfen, doch er meidet (entgegen seinen Artgenossen) hohe Warten und ist auch ansonsten sehr scheu. Angesichts der vielen zertrümmerten Schneckenhäuser gehe ich schon davon aus, dass er sich hier wohlfühlt.Lediglich an zwei Tagen unternahm er einige Singversuche, doch man musste schon genau hinhören, um die mehr als kurzen und kläglichen Töne zu vernehmen. Sein Vortrag dauerte nicht einmal fünf Minuten und war nicht einmal annähernd so laut wie der von gewöhnliche Drosseln.Das finde ich sehr schade, da ich den Gesang der Singdrossel sehr mag. Nun dachte ich bisher, es läge am Überangebot der Amseln - doch auch an Tagen, wenn die Schwarzdrosseln schweigen oder nur zurückhaltend flöten, bleibt mein Singdrosselmännchen ruhig.

Woran mag das liegen? Eigentlich müsste er in den höchsten Tönen pfeifen, während seine Herzensdame das Nest wärmt.

Hat jemand von euch auch Drosseln im Garten und kann dieses Verhalten bestätigen?
04. Februar 2010 - erste Sichtung einer Wacholderdrossel am Futterplatz
21. Februar 2010 - erste Sichtung einer Rotdrossel am Futterplatz