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Spinnmilben an Birne? (Gelesen 5204 mal)

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Moderator: cydorian

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Pewe

Spinnmilben an Birne?

Pewe »

Einer meiner Birnbäume scheint von Spinnmilben befallen zu sein. Sämtliche Astspitzen sehen ganz fein eingesponnen aus. Dachte immer, so was befällt nur Zimmerpflanzen. Bietet sich außer chemischer Keule sonst noch was an? Das Bäumchen hat aus allen Knopflöchern geblüht und ich mache mir Hoffnung auf einige Früchte - die ich dann natürlich auch essen möchte.
Pewe

Re:Spinnmilben an Birne?

Pewe » Antwort #1 am:

Hat nicht doch jemand Ahnung und sagt was dazu?
Syrah

Re:Spinnmilben an Birne?

Syrah » Antwort #2 am:

@PeweSolltest Du tatsächlich massiven Spinnmilbenbefall haben, dann müsstest Du ein nützlingschonendes Akarizid einsetzen. Längerfristig wäre es gut, wenn Du von einer Forschungsanstalt oder von einem Profibetrieb Raubmilben zum Aussetzen bekommen könntest. Das Spinnmilbenproblem löst sich in der Regel nur langfristig, dann wird das ganze aber relativ stabil. Solltest Du während der Vegetationszeit noch andere chemisch-synthetische-oder biologische Mittel einsetzen, dann schau immer, ob sie Raubmilbenneutral sind. Es gibt Listen, wo das draufsteht.mfg
Hermann.
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Re:Spinnmilben an Birne?

Hermann. » Antwort #3 am:

Ich glaube nicht, dass das Spinnmilben sind. Bei meinen Citruspflanzen hatte ich welche, die Spinnfäden sind fast nicht zu sehen. Bevor Du mit Akaraziden bekämpfst, schau doch mal mit einer Lupe was sich da tummelt. Raubmilben im Freien würde ich nicht machen, ich hatte mal gelesen, dass die nur unter Glas funktionieren.
Grüße aus dem Unterallgäu
Hermann
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frankste
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Re:Spinnmilben an Birne?

frankste » Antwort #4 am:

Sind das wirklich Spinnmilben oder eher eine Spanner-Sorte? Vor der Anwendung eines Mittels sollte erst ein eindeutiger Befund her. Bitte aussagekräftige Bilder (Nahaufnahmen) einstellen.
Syrah

Re:Spinnmilben an Birne?

Syrah » Antwort #5 am:

@HermannRaubmilben aussetzen funktioniert auch im Freiland gut. Es ist aber nicht so, dass Du die heute aussetzt und morgen fressen die schon alle roten Spinnen weg. Das ist eine über Jahre dauernde Sache. Es gibt dann ab und zu wieder rote Spinne Einbrüche. Es ist auch nicht erwünscht, die roten Spinne ganz auszurotten, denn dann hätten die Raubmilben keine Nahrung mehr.Ein gutes Beispiel (gibt auch viele andere) ist das obere Rhônetal. Dort wusste man nicht mehr, wie Spinnen bekämpfen. Selbst dreimaliger Akkarizideinsatz nützte nichts mehr. (Resistenzen) Vor etwa 20 Jahren hat man dann begonnen, Raubmilben ausszusetzen. Und siehe da, es hat funktioniert und funktioniert immer noch. Bei ev. Einbrüchen setzt man alle paar Jahre sehr partiel ein nützlingschonendes Akkarizid ein.Sollten die Tiere auf Pewes Birnbaum keine roten Spinnen sein(habe auch meine Zweifel), dann ist das oben geschriebene natürlich nutzlos.mfg
Hermann.
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Re:Spinnmilben an Birne?

Hermann. » Antwort #6 am:

Raubmilben aussetzen funktioniert auch im Freiland gut. Es ist aber nicht so, dass Du die heute aussetzt und morgen fressen die schon alle roten Spinnen weg. Das ist eine über Jahre dauernde Sache.
Hallo Syrah,bei mir im Unterallgäu hätte ich meine Zweifel. Wir hatten heuer minus 20 Grad im Winter, das überleben die Milben sicher nicht, zum Glück die Spinnmilben auch nicht. ;D Ich habe ein wenig gegoogelt und (außer im Weinbau) nur gefunden: "Einsatz nur in geschlossenen Räumen von Januar bis Dezember."
Grüße aus dem Unterallgäu
Hermann
Syrah

Re:Spinnmilben an Birne?

Syrah » Antwort #7 am:

@HermannWir haben damals selber auf unserem Betrieb Raubmilben ausgesetzt.Bekommen haben wir die von der Forschungsanstalt Agroscoop. Es waren nur Eier auf Filzstreifen. Später, wenn sich dann irgendwo die Raubmilben etabliert hatten, haben wir Triebe mit lebenden Milben abgeschnitten und auf Bäume gelegt, an denen es noch keine oder zuwenig hatte. Wie schon oben einmal erwähnt, es braucht Geduld, bis alles funktioniert. Nur so nebenbei: Bei Birnen ist das Spinnmilbenproblem eher selten.Ich glaube nicht, dass bei Euch die Milben wegen -20 Grad erfrieren. Wäre zwar schön.mfg
Pewe

Re:Spinnmilben an Birne?

Pewe » Antwort #8 am:

Hallo, Syrah und Hermann,Foto ist grad schlecht, alles klatschnass. Das zarte Gespinst ist jetzt offenbar weggeregnet worden. Vielleicht ist es morgen trocken. Hab auch grad noch mal durchgegoogelt - der jetzige Befund entspricht der Beschreibung über das Schadbild der Birnenpockenmilbe. Sind tatsächlich massenhaft Pocken an den Blättern.Ob es noch Zweck hat zu spritzen? Als Empfehlung las ich Schwefelpräparat, Neudosan - allerdings vor der Blüte. Ich hab es nun aber zu spät gesehen. Empfehlung war auch: Befallene Blätter entfernen und vernichten. Wenn ich das tue, dann hat das Bäumchen keine Blätter mehr. Andererseits hab ich 4 Bäumchen stehen und möchte Ansteckung vermeiden: Nr. 2 sieht etwas befallen aus, da könnte Blattentfernung noch was bringen, an Nr. 3 und 4 sehe ich noch nix.
BigBee

Re:Spinnmilben an Birne?

BigBee » Antwort #9 am:

Hallo Pewe,wenn es sich um die Birnenpockenmilbe handelt wie Du schreibst, ist eine chemische Spritzung jetzt sinnlos. Die Milben sitzen in den Pocken und saugen an den Blättern, die dann absterben.Ist ein Blatt abgestorben, verlassen die Milben das Blatt und befallen neue Blätter. Die letzte Generation überwintert in den Knospenschuppen.Diese ist mit chemischer Spritzung bei Schwellen der Knospen zu erreichen. Jetzt hilft nur noch das konsequente Absammeln der befallenen Blätter. Besonders bei den Bäumchen, die noch wenig befallen sind. Immer wieder kontrollieren und entfernen.So bitter das sein mag.LG
Pewe

Re:Spinnmilben an Birne?

Pewe » Antwort #10 am:

Auweia :'( Dennoch - danke
Hermann.
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Re:Spinnmilben an Birne?

Hermann. » Antwort #11 am:

Hallo Syrah,gerade habe ich Dein "Profil" angeschaut. Dort wo Du wohnst, muss es für Gärtner ja traumhaft sein. Bei uns gibt es im Freien jedenfalls keine Spinnmilben. Ich nehme an, dass sie die Winter nicht überleben können.Bei meinen im Haus überwinterten Citruspflanzen habe ich die Biester inzwischen ausgerottet. Allerdings mit Chemie.
Grüße aus dem Unterallgäu
Hermann
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