Maulwurf mit Macken... was hat er? (Gelesen 7560 mal)

[Susanne]

Als ich gestern am frühen Nachmittag in den Garten ging, lief mir auf dem Hauptweg durch die Kleingartenanlage ein Maulwurf vor die Füße. Was mir sofort auffiel, war sein gestörtes Bewegungsmuster, er fiel alle paar Schritte auf die Seite, zuckte auch mal, rappelte sich wieder auf, lief wieder ein paar Schritte.Ich konnte mir nicht erklären, was er hat. Der Fundbereich hat nur Gärten, die so gut wie gar nicht gegossen werden. Da kann er sich nur mit einer Pickhacke eingraben. Also habe ich ihn kurzerhand aufgesammelt und mit in meinen Garten genommen. Er hat ordentlich Widerstand geleistet und sogar versucht, mich zu beißen. Im Garten habe ich ihn dann ins Staudenbeet gesetzt, das feuchten, weichen Boden hat. Er lief auch sofort los und schien eine Zeitlang unter dichten Laub verschwunden...

[cimicifuga]

maulwürfe können nicht besonders lang ohne futter auskommen. vielleicht war er schon geschwächt und deshalb taumelig? oder hat er vielleicht vergiftete insekten verputzt? wirst es wohl nie erfahren.im einbuddeln sind sie wirklich weltmeister - hab auch schon öfters welche in die wiese gesetzt, nachdem die katz sie reingeschleppt hatte

[bea]

evtl Tollwut?

[Susanne]

Das war okay, ich habe dann mit der Gartenarbeit begonnen, als er mir schon wieder über den Weg lief, und auch geradewegs wieder auf den offenen Hauptweg zu. Dabei fiel mir auf, daß er nicht gräbt, sondern furcht. Hier sieht man ihn auf dem Gartenweg, wo er durch den Häcksel schnorchelt.

[Susanne]

Daraufhin habe ich ihn ans hintere Ende des Gartens ins Helleborus-Beet gesetzt. Dort hat er dann auch endlich angefangen, sich maulwurfsgemäß einzugraben.

[Susanne]

Tiefer und tiefer, bis er weg war...

[Susanne]

Und gerade, als ich denke, nun ist es gut, fängt er wieder an zu buddeln...

[Susanne]

... und ist wieder überirdisch!

[Susanne]

In der Folge hat er dann im Helleborus-Beet seine Furchen gezogen. Abends war er verschwunden.Heute morgen hörte ich es hinter der Laube rascheln. Da furchte er schon wieder in einem anderen Beet. Ich habe jetzt überall oberirdische Kanäle... auf dem Bild kann man es so gerade erkennen.

[Susanne]

Bis auf sein seltsames Verhalten sieht er eigentlich ganz gesund aus. Der Beißversuch war sicher nur Heldenmut, und auch nur ein zartes Kneifen. Tollwutverdächtig fand ich es nicht, Gift war mir auch in den Sinn gekommen. Einigen Kleingärtnern traue ich zu, daß sie nicht nur gegen Wühlmäuse mit Gift angehen.Ich frage mich nur, warum der Maulwurf nicht tiefer gräbt...

[cimicifuga]

vielleicht findet er in der obersten schicht bei dir die leckersten maden?

[oile]

Ist es bei Euch sehr trocken? Ich kenne sehr flache Maulwurfgänge aus sehr trockenen Sommern, in denen nur die obersten Schichten des Bodens feucht waren.

[Susanne]

Das mit der Leckereien könnte natürlich sein... gerade unter der Mulchschicht treiben sich häufig Regenwürmer rum.In meinem Garten ist es jetzt nicht mehr trocken, insofern könnte er schon problemlos tiefer graben. Ich dachte immer, Maulwürfe wissen ihr unterirdisches Dasein schon aus Sicherheitsgründen zu schätzen.Ich bin ja schon froh, daß ihn noch keine der Nachbarskatzen gemeuchelt hat.

[thegardener]

Die können auch schlicht verdursten . In trockenen Jahren habe ich im Umland schon viele tote Maulwürfe gefunden.

[freitagsfish]

männo, was für eine geschichte! kann man maulwürfe eigentlich füttern, um sie zu päppeln? wenn ja, womit wohl?