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Ausgleichsbepflanzung? (Gelesen 5795 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Ausgleichsbepflanzung?
Hallo Leute,ich bin ganz neu hier, da wir nun bauen und ich nun den Garten "plane" und mich über die Ausgleichsbepflanzung informieren möchte. Bei uns muss an der Straße ein Streifen von 5x34 m mit Vogelkirsche (Prunus avium) bepflanzt werden, Pflanzabstand 7 m. Laut WIKI ist damit ja nur die Art benannt, aber nicht die subst., oder? Kann ich da auch leckere Kirschbäume pflanzen? Aber reichen denn 7 Meter Abstand?An der anderen langen Seiten sollen Ebereschen und Feldahorne im Abstand von 6,5 m gepflanzt werden.Zwischen allen Bäumen sollen wir pro qm einen Strauch aus der Liste pflanzen Kornelkirsche, roter Hartriegel, gemeine Hasel, Bauernjasmin, Büschelrose, schottische Zaunrose, oder Gartenflieder.Ich kenn mich echt nicht aus, aber ist das nicht viel zu eng?? Zumindest Hasel und Gartenflieder kenn ich und die brauchen doch mehr Platz, oder? Wie groß müssen denn die Pflanzen am Anfang sein? Bei so vielen wird das ja auch einen Kostenfrage
Wie kann man das planen? Welche Zwischenpflanzen würdet ihr wählen, die nicht so pflegeintensiv sind?Für ein paar Anregungen wäre ich sehr dankbar!Mit aufgeregten Grüßen,Eva

Sonnige Grüße, Eva
Re:Ausgleichsbepflanzung?
Hallo Eva - willkommen hier im Forum :)zu den Kirschen: Oft wollen die Gartenämter/Umweltämter keine Obstbäume als Ausgleichspflanzung, aber wenn das nicht explizit auf Eurem Zettel steht, könnte man schon. Allerdings sind dann zum Einen 7m recht wenig (weil man ja eher breite und niedrige Kronen zum Ernten möchte) und 5 Süßkirschen bringen natürlich auch ordentlich Ertrag! Vielleicht besser nur 1-2 Fruchtbäume (z.B. frühe und späte Sorte oder gelbe und rote) und der Rest P. avium? Sind schöne Bäume (Blüte, Herbstfärbung). Wenn ihr Sorge wegen des Fruchtfalls habt, käme auch P. avium 'Plena' in Frage. Ist nur die Frage, wie dies das Umweltamt sieht (weil kein Pollen und keine Früchte für die Tierchen). Sträucher: nach Jahren ist natürlich 1 Strauch pro m² zu viel, wenn aber keine Pflanzqualität vorgeschrieben ist und die Leute pflanzen nur kleine Dingelchen, dann dauert es ewig, bis sich ein geschlossener Bestand bildet. Ich würde also ruhig etwas kleiner kaufen (Wurzelnackt) und dichter pflanzen (und nicht zu wild durcheinander)was die Arten angeht: mal abgesehen davon, dass Flieder und Bauernjasmin nicht heimisch sind (wer bitteschön hat die Liste geschrieben), werden beide recht groß und ich fände es nicht schön, wenn die Sträucher in die Bäume hineinwachsen.Ich nehme an, dass die Liste nur eine Empfehlung ist, aber durchaus auch andere heimische Arten gepflanzt werden können.Gut finde ich Ribes alpinum (heimische Johannisbeere, Früchte belanglos), die klaglos im Schatten wächst, ab März Laub treibt und bis zum November grün ist. Kein aufregender Strauch, aber als schattentolerante Unterpflanzung sehr gut.Kornelkirsche und Rosen möchten viel Sonne und erstere wächst anfangs sehr verhalten. LGmacrantha
Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Re:Ausgleichsbepflanzung?
Hallo macrantha,danke für die Antwort. Ich hätte gedacht, dass sich hier viel mehr Leute mit dem Thema auskennen. Wie eng die Listen ausgelegt werden und so weiter. Kommt das denn nicht so häufig vor? Auf dem B-Plan steht hat genau diese Liste, die Sortenwahl fand ich auch merkwürdig. In Berlin gibt es wirklich sehr viel Flieder, möglicherweise möchten sich ja die "Grenzörtchen" anschleißen ;-)Die Büschelrose gefällt mir momentan noch am besten, die Hecke kommt in den Süd-Westen. Aber bei so viel Pflanzbedarf kann man ja alle paar Meter die Pflanze wechseln. Nur zu unruhig soll es auch nicht werden.Ob man aber bei den Bäumen verschiedene pflanzen kann, wenn da P. avium steht?? Wollen die Ämter nicht eine einheitliches Straßenbild erreichen?LG, Evawas die Arten angeht: mal abgesehen davon, dass Flieder und Bauernjasmin nicht heimisch sind (wer bitteschön hat die Liste geschrieben), werden beide recht groß und ich fände es nicht schön, wenn die Sträucher in die Bäume hineinwachsen.Ich nehme an, dass die Liste nur eine Empfehlung ist, aber durchaus auch andere heimische Arten gepflanzt werden können.Gut finde ich Ribes alpinum (heimische Johannisbeere, Früchte belanglos), die klaglos im Schatten wächst, ab März Laub treibt und bis zum November grün ist. Kein aufregender Strauch, aber als schattentolerante Unterpflanzung sehr gut.Kornelkirsche und Rosen möchten viel Sonne und erstere wächst anfangs sehr verhalten. LGmacrantha
Sonnige Grüße, Eva
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Re:Ausgleichsbepflanzung?
Hallo Eva,
- d.h. wohl, dass Du in Brandenburg wohnst?Vielleicht nützt dir der Text hier: http://www.mluv.brandenburg.de/cms/medi ... nteressant für Dich sind S. 38 und Anhang 5 - da ist eine Gehölzliste für Pflanzungen in der freien Landschaft. Da es sich allerdings nur um "Hinweise" des Ministeriums handelt, ist das für die Gemeinde nicht rechtsverbindlich. Hast Du schon mit der unteren Naturschutzbehörde telefoniert? Die müssten Dir auch weiter helfen können.Viele GrüßeRiekeIn Berlin gibt es wirklich sehr viel Flieder, möglicherweise möchten sich ja die "Grenzörtchen" anschleißen ;-)
Chlorophyllsüchtig
Re:Ausgleichsbepflanzung?
Danke Rieke,Du hast Recht, wir ziehen nach Stahnsdorf in Brandenburg. Und da sind die Böden richtig nährstoffarm.Die Auswahl der Bepflanzung finde ich schon merkwürdig, lieber würde ich noch ein paar alte Obstsorten pflanzen. Klar möchte ich auch was für die Vögel pflanzen, aber ein bisschen mehr Auswahl sollten sie einem schon lassen.Wo bekommt man denn preiswert kleine Pflänzchen, wenn man schon so eng pflanzen muß? In der Bezugsliste finde ich keine Baumschule und die verkauften Pflanzen sind auch schon 60 cm hoch. Bei 170 Pflanzen kann das schon teuer werden

Sonnige Grüße, Eva
Re:Ausgleichsbepflanzung?
Frage doch einfach mal in einer oder zwei Baumschulen an. In Brandenburg gibt es reichlich davon. Adressen findest Du z.B. hier.
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Re:Ausgleichsbepflanzung?
Hallo, Eva,wenn die Pflanzenliste im Bebauungsplan steht: Ist sie da als verbindliche Vorschrift eingefügt, oder sind's Empfehlungen/ kommunale Wünsche?Die Pflanzenauswahl ist wirklich merkwürdig. Außer Bauernjasmin und Flieder ist auch die Büschelrose (= Rosa multiflora) nicht heimisch. (Vielleicht wollten die Listenverfasser ja nicht bloß was tun für die Vögel, sondern auch für die Insekten? Die mögen diese drei Gehölzarten sehr
...) Und wenn man von den Arten ausgeht, sind Bäume und Sträucher allesamt zu groß für die vorgegebenen Pflanzabstände. (Es sei denn, der Boden wäre so karg, dass alle Gewächse nur höchstens halb so groß werden wie unter Normalbedingungen - aber das erscheint mir kaum vorstellbar.) Sollte die Liste verbindlich sein, dann hilft's nichts, dann musst du danach verfahren. Und hast zwei Möglichkeiten, trotz unsinniger Vorschriften das Ganze sinnvoll zu gestalten. Entweder - Macranthas Vorschlag - du mischt unter die vorgeschriebenen Süßkirschen ein paar Fruchtsorten und pflanzt sehr jugendliche, kleine, ergo preisgünstige Strauchexemplare, mit der stillen Option, zu groß werdende Sträucher später wieder rauszunehmen. Wobei du dran denken solltest, dass Hasel, Flieder und Bauernjasmin ein ausgedehntes, tiefes Wurzelsystem entwickeln; sie zu roden, ist eine Arbeit für eine/n, die/der Vater und Mutter erschlagen hat
(Kornelkirsche - wächst, wie Macrantha schon geschrieben hat, anfangs zögerlich, kann im Alter aber leicht 4-6 Meter hoch und breit werden - und Roter Hartriegel sind in Sachen Wurzeln meines Wissens auch nicht ohne, da hab' ich aber keine Rode-Erfahrungen). Oder du greifst von vornherein zu klein bleibenden Formen des Vorgeschriebenen. Bei den Bäumen Fruchtsorten auf moderat wachsenden Unterlagen. Bei den Sträuchern langsam wachsende Typen oder Zwergsorten - bei Flieder, Bauernjasmin und Rotem Hartriegel gibt's die auf jeden Fall, bei den übrigen Arten weiß ich's nicht. Hier kannst du dich durch ein recht breites Sortiment klicken. Und dir Orientierung holen in Sachen Preise - vielleicht ganz hilfreich, ehe du die Tour durch lokale Baumschulen beginnst
. Schöne GrüßeQuerkopf



"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
Re:Ausgleichsbepflanzung?
Hallo Querkopf,habe Deine Antwort leider erst sehr spät gesehen, da plötzlich noch andere "Probleme" auftauchten. Aber nun sind alle beseitigt und wir haben gestern das Grundstück erworben
Nun geht es morgen zum Architekten und der möchte sich dann mit einem fertigen Pflanzplan an das Amt wenden. Da steht halt "in der Fläche sind insgesamt 5 Bäume der Art Vogel-Kirsche (Prunus avium) sowie pro 1 qm ein Strauch der Pflanzliste 2 zu pflanzen...." Ist halt die Frage, ob die nur die Wildform meinen, oder ob man auch normale Kirschen pflanzen kann. Die Wildform find ich nicht so toll, und auf der anderen Seite müssen wir ja schon Feldahorn und Eberesche pflanzen. Also dürften die Vögel ja schon einiges zu futtern haben. Oder ist die "wilde" Vogelkirsche so viel besser für Vögel? Danke auch für den Link!! Da stehen endlich mal realistische Preise, bisher hab ich hier bei regionalen Anbietern den doppelte Preis zu hören bekommen! Bin ja so aufgeregt!!!




Sonnige Grüße, Eva