Ein bemerkenswerter und sehr aktueller Satz - auch wenn er seit Descartes eigentlich zur selbstverständlichen Grundausstattung jeglichen naturwissenschaftlichen Handelns gehören sollte. Aber gerade deshalb taugt er heute als Gradmesser für die Qualität von Wissenschaft, und ist zu diesem Zweck sogar für Nichtwissenschaftler nutzbar.Also, wenn Ihr das nächstemal einen wissenschaftlichen Diskurs erleben dürft, dann messt die Diskutanten an ihrer Reaktion auf Zweifel an ihren Theorien. Das Spektrum reicht von--- "ich teile Ihre abweichende Interpretation meiner Versuchsergebnisse nicht - welches Experiment würden Sie vorschlagen das entweder Ihre oder meine Theorie widerlegt" bis hin zu--- "WAAAAAS, wie können Sie es wagen, da zu zweifeln? Werden Sie etwa von XY bezahlt? Müssen erst Milliarden Menschen sterben bis Sie mir endlich glauben? Denken Sie wirklich, unser Sonderforschungbereich wird mit Geld totgeschmissen, um Zweifel und Diskussionen zu produzieren? Gewissheit liefern wir!!"Achtet mal drauf - man liest letzteres leider täglich. Der Ideologie-Wolf im Wissenschaftler-Schafspelz.Gruß,IfritJedenfalls wäre Naturwissenschaft (im besten Sinne) das einzige der genannten Systeme, das sich der ständigen eigenen Widerlegung aussetzt.
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Epigenetische Vererbung? (Gelesen 9577 mal)
Re:Epigenetische Vererbung?
Re:Epigenetische Vererbung?
ja, klar, aber das ist alles kein Grund um mit dem Denken völlig aufzuhören.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky
Re:Epigenetische Vererbung?
um mal auf das Thema zurück zu kommen. Gibt es irgendwelche andere Evidenzen als die aus medizinischer Forschung für solche Vererbung? Das ist eine ernst gemeinte Frage. Es interessiert mich.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:Epigenetische Vererbung?
Ich habe keine Ahnung wie das von mir Geschriebene so verstanden werden kann, dass man mit dem Denken aufhören soll. Oder beziehst Du Dich auf einen anderen Beitrag?ja, klar, aber das ist alles kein Grund um mit dem Denken völlig aufzuhören.
Re:Epigenetische Vererbung?
Leider wird das englische "evidence" gerne so übersetzt. "Nachweis" wäre besser. Evident ist das ohne weitere Prüfung unmittelbar ersichtliche, das gerade keines Nachweises bedarf.Evidenzen?
Re:Epigenetische Vererbung?
Ich für meinen Teil habe gegen meine genetische "extinction" für eine Generation vorgesorgt : mit Kindern. Ist zwar nicht immer einfach, soll sich aber lohnen.Um mal wieder zum Kern zurückzukommen, hier ging es eigentlich um Brokkoli und dass gesunde Ernährung noch niemandem geschadet hat.Was soll denn dieses pseudowissenschaftliche Geschwafel.Oder treibt ihr eure Nachkommen mit der Peitsche an die Pommesbude oder zu Mäc D, betreibt Dosenwurst- und Tütensuppenorgien und lasst sie Süssigkeiten essen bis ihnen die Zähne ausfallen.....ähm....kennt jemand ( noch ) Skorbut ? Eine alte Seefahrerkrankheit. Yo-ho, Piraten haben´s gut... Klar soweit ?
Re:Epigenetische Vererbung?
... denn sonst wäre sie nicht gesund. Wenn's hier wirklich um diese banale Tatsache ginge, wäre der thread kürzer. Wenn schon, dann geht's hier um bestimmte Mechanismen , die dazu führen könnten, dass bestimmte Nahrung "gesund" ist. Damit ist Dein Fertigfutter-Skorbut-Pirat auch off topic. (Übrigens: das Antioxidans Lykopin, dem man eine positive Wirkung auf das herz/Kreilauf- und Krebsrisiko zuschreibt, ist in Ketchup und Dosentomaten sogar konzentrierter als in frischen Tomaten...)Gruß,Ifrit... dass gesunde Ernährung noch niemandem geschadet hat. ...
Re:Epigenetische Vererbung?
Aye !.......Ja und ? Ich sagte ja nicht esst nur Rohkost....oder rohe Tomaten. Auf einer Galeone wären dann Dosen doch besser aufgehoben. Aber die gab es damals noch nicht. Irgenwann kam einer auf die Idee mit dem Sauerkraut. Wenn du dir den Thread von Anfang an durchgelesen hättest, dann würdest du sehen, dass alles mit Brokkoli angefangen hatte, womit wir wieder beim Thema wären.Ifrit, um fair zu bleiben, der Thread wurde seinerzeit geteilt, als ich den Beitrag im Fernsehen über epigenetische Vererbung hier einwarf. Es ging schon in den Anfängen um Ernährung und die evtl. Auswirkung auf die Gesundheit. Den 3Sat Beitrag gab ich hier an, da er so schön zum Thema passte ( was mir allerdings Spott und Hohn einbrachte ) und zeigte, dass sich wohl ein Forschungszweig momentan mit dem Thema beschäftigt, welche Substanzen aus der Nahrung evtl. Gensequenzen ein- oder ausschalten können.
Re:Epigenetische Vererbung?
komm, es ging um Anthozyane und ich war es, der den Kohl hier reingeworfen hat, klar? Der Kohl basiert also auf meinem Hauszynismus. Und geht aufs Haus!

“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:Epigenetische Vererbung?
Wer hat Dich verhöhnt??? Waren es nicht eher erhebliche Zweifel?Den 3Sat Beitrag gab ich hier an, da er so schön zum Thema passte ( was mir allerdings Spott und Hohn einbrachte )
Re:Epigenetische Vererbung?
Das ihr von Anthozyane of Kohl kamt, habe ich mitbekommen... von dort kam dann die Überleitung Kohl kann kein Karzinom zum schrumpfen bringen, dann kam ich mit der Überleitung des Sendebeitrages "hitec".Soweit so klar. Mit Hohn und Spott meinte ich, dass nur weil ich nicht an dem Forschungsgebiet erhebliche Zweifel hege, wurde ich zuerst mit Öko, dann mit Hafer ( oder war es Müsli ? ) dann mit Veganer, Homöpath und Esoteriker verglichen, bis zum Abhandenkommen vom selbstständigen Denken. Zynismus ist soweit gut und treibt auch ab und zu Diskussionen an. Ich habe bis jetzt aber immer noch keinen Beitrag gefunden, der mir eine klare für Laien ohne mit englisch wissenschaftlich verbrämten Begriffen verständliche Antwort darauf geben konnte, was an dem Beitrag so ketzerisch sein sollte. Ich habe das Gefühl, solange ihr erhebliche Zweifel daran hegt dass es Nachts dunkel draussen sein könnte und tagsüber hell, wird ausser Lästereien nichts zustande kommen, was ich schade finde, da mich das Thema tatsächlich interessiert....Aber denken soll ich ja nicht, das haben bereits anscheinend Andere für mich übernommen... ?
Re:Epigenetische Vererbung?
jetzt mal ganz ruhig Conni L.,wenn du die Materie nicht durchdringst und auch keinen Glauben und Vertrauen hast, dass es andere tun, die "solche Begriffe" verwenden, dann frage ich mich was dich an der ganzen Sache so fasziniert. Die Frage kann doch erlaubt sein.Wer sich gesund ernähren möchte kann das doch tun ohne mit der Wimper zu zucken und was um Himmels willen braucht es dafür einen naturwissenschaftlichen Beweis? Besonders in Form von epigenetischer was auch immer.Die ganze Sache ist doch die, dass wir hören "Butter ist ungesund" "Margarine ist ungesund" "Fett ist schlecht" "Fett ist gut" "Cholesterin hoch" "Cholesterin runter" "Schlacken im Körper ausschwemmen"Dann die ganze Apotheke. Es ist doch nicht so, als ob es nicht diesen wissenschaftlich umbrämten Gesundheitsmarkt gäbe, oder? Da kann man doch einmal hier das Thema zum Anlass nehmen dazu Zweifel anzumelden. Kritische Standpunkte zu äußern. Weil es so ein aufdringlicher Wahnsinn ist, in welchem Maße Menschen um ihre Gesundheit und körperliche Befindlichkeit und Lebensmittelunverträglichkeit und ... kreisen.Es tut mir leid, wenn ich dich als Stellvertreter dieses Unsinns auf Erden in etwa gesehen habe. Deine Äußerungen haben mich verleitet das zu tun. Sorry.Aber wo du sagst Pseudowissenschaft. Danke für das Stichwort. Danach habe ich die ganze Zeit gesucht. Warum sind Menschen unserer Zeit so versessen darauf das Vokabular der Naturwissenschaften im Alltag zu verwenden. Das frage ich mich. Viel könnte doch getan werden, um grundsätzlich natruwissenschaftlich logisches Denken zu vermitteln. In Schulen wäre der Platz dafür. Aber gerade die Lehrer ...
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Re:Epigenetische Vererbung?
An den Lehrern liegt es eher nicht, zumindest nicht an denen, die Naturwissenschaften unterrichten. Die sähen ihre Fächer sicher gern aufgewertet. Mir hat neulich ein Schulleiter und Mathematiklehrer erzählt, der Matheunterricht hat sich rein stundenmäßig im Vergleich zu DDR-Zeiten halbiert. Physik wird nur noch 1 Stunde pro Woche unterrichtet, das sind rund 35 Stunden im Jahr. Zieht man die durch die langen Unterbrechungen notwendigen Wiederholungen ab, bleiben weniger als 20 Stunden pro Jahr für die Vermittlung neuen Wissens. Ein 3-Tages-Intensivkurs wäre effektiver.Wer kein solides Fundament an naturwissenschaftlichem Wissen hat, ist viel leichter für Wunderglauben zu haben.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- thomas
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Für die Freiheit des Spottes.
Re:Epigenetische Vererbung?
Da logge ich mich nochmal ein, weil das ein Satz ist, den es m.E. zu unterschreiben gilt.Offen sein für alles Mögliche, auch Absonderliche ... immer, und gerne. Aber es gilt dabei auch: Immer alles kritisch prüfen.Liebe GrüßeThomasWer kein solides Fundament an naturwissenschaftlichem Wissen hat, ist viel leichter für Wunderglauben zu haben.
Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.