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Rittersporn: Ein anspruchsvoller "Gast" im Garten? (Gelesen 13347 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
Re:Rittersporn: Ein anspruchsvoller "Gast" im Garten?
Meine Rittersporne verabschieden sich meist spätestens im 2. Standjahr nach der Herbstblüte :-\Auch Finsteraarhorn machte es nicht länger.Die eine oder andere Pflanze bekam ausserdem irgendwann Mehltau.Es scheint auch zu stimmen, dass sie reichlich Nährstoffe und Wasser brauchen.Ich versuche es heuer auf`s Neue, bin gespannt, ob die jetzigen länger durchhalten 

Ich habe meine Ernährung umgestellt.
Die Kekse liegen jetzt links vom Laptop.
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Re:Rittersporn: Ein anspruchsvoller "Gast" im Garten?
Also am besten wären Rittersporne bei mir im Gemüsebeet aufgehoben.So neben Kohl oder anderen Starkzehrern.Bei meinem Sandboden baue ich weder Kohl noch Rittersporn an. Überlebt hat viele Jahre bis heute: Piccolo. Der Rest ist weg.Meine Erfahrungen: ungeheuer nett sein, viel Platz, viel Kompost/Dünger, viel Wasser.Niemals auf die Idee kommen ein Delphinium "dazwischen" zu pflanzen. Gewitterregen sollte man auch zuverlässig abstellen.Ich habe ein paar Jahre lang "Finsteraarhorn" so gezogen, in der ersten Blüte eine echte "ihre Nachbarn werden sie beneiden"-Pflanze. Nach dem Rückschnitt hinterlässt er einfach ein riesiges Loch.Das sind einfach Primadonnen.Und die Schnecken sind auch nicht die normalen Schleimer im Sommer. Also ganz früh im Jahr treibt der Rittersporn aus (dann vermehrte ich ihn auch erfolgreich), wenn man eigentlich nur durch den Garten huscht um frierend die Vorfrühlingsblüher zu betrachten und dann in die warme Hütte zurückzueilen...Dann fressen ihn die ebenfalls gerade erwachenden, teilweise noch winzigen Schnecken.Aber zugegeben, schön sind sie allemal...
Re:Rittersporn: Ein anspruchsvoller "Gast" im Garten?
Rittersporne sind nicht nur für den Gartenbesitzer eine Herausforderung, sondern auch für den Staudengärtner. Entweder er bekommt Schwarzflecken oder Läuse, dann knickt er, wenn man ihn nur ansieht, die Blüten können verbändert sein, die Schnecken mögen ihn, zu spät vermehrte Rittersporne werden niemals mehr schön, bei Hitze fallen etliche Jungpflanzen um, zu hoch getopfte Jungpflanzen vertrocknen, zu tiefe faulen, die Mutterpflanzen mögen die Mäuse, die Verkaufsware die Schnecken. Einziger Trost: gut eingewurzelte Verkaufsware ist vollkommen winterhart und unempfindlich. Aus meiner Erfahrung heraus muss ich Rendel und Fars Recht geben. Ein weiter Stand, viel Wasser und Dünger in tiefgründigen "Gemüsegartenböden" bringt uns wunderbar stabile und langblühende Rispen. Und gegenüber dem "Sämlingsschrott" sind Belladonnas und Elatum-Hybriden wesentlich ausdauernder. Manches Mal ist es sinnvoll, wenn sie gestäbelt oder mit Linkstakes versehen werden. Schöne Exemplare konnte man zu früheren Zeiten in manchen Sichtungsgärten sehen. Im Wiener Raum sind Rittersporne keine Herausforderung mehr, sondern durch das pannonische Klima ein Desaster. :'(Wir haben im Laufe der Zeit viele Sorten ausprobiert und festgestellt, dass es einige Matadoren gibt, zu denen für mich 'Polarnacht', 'Finsteraarhorn', 'Lanzenträger', 'Fernzünder', 'Jubelruf' und 'Morgentau' gehören. aber auch Sorten, die sich nur in Nuancen von anderen unterscheiden. So sind sich z.B. 'Finsteraarhorn', 'Waldenburg' und 'Grünberg' zu ähnlich. Da ist selbst die Höhe und ein leicht versetzter Blütezeitpunkt kein Argument mehr.Jedenfalls ist der Rittersporn eine klassische, archaische Staude, der durch seine zweimalige Blüte doch manch andere Staude in den Schatten stellt, betrachten wir nur einmal Papaver orientale. Dieser blüht so kurz, dass er schon verblüht, bevor wir den Fotoapparat geholt haben. 

Re:Rittersporn: Ein anspruchsvoller "Gast" im Garten?
Vielen Dank Euch allen für die Ausführungen! Hab den Thread erst jetzt entdeckt und bin nun nach mehreren sehr frustrierenden Versuchen mit Rittersporn getröstet.
Re:Rittersporn: Ein anspruchsvoller "Gast" im Garten?
Ach ja sarastro, aber Papaver orientale ist dann einfach "ich bin dann mal wech..." und beschwert sich nicht über darüber wachsende Geraniumsers oder anderes.Diese blauen Primadonnen möchten (bei mir, im Heidesand) einfach einen Quadratmeter für sich. Und wenn man sie dann auch noch vernachlässigt (Sand eben), dann gibt es oft keine zweite Blüte.Für mich haben die ADHS - vielleicht sollte man mit Ritalin düngen?(duck und weg
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Re:Rittersporn: Ein anspruchsvoller "Gast" im Garten?
Eben! Mohn ist langlebiger (besser: lebt länger) als Rittersporn, auch wenn er sich früh verabschiedet (und gut getarnt werden kann).
Re:Rittersporn: Ein anspruchsvoller "Gast" im Garten?
Ritterspörne sind bei mir eine der dankbarsten und vermehrungswilligsten Gartenstauden. Die Nachzucht ergibt eine bunte Vielfalt in punkto Habitus, Blattform, Blütenfarbe und Blütenreichtum. Das Farbspektrum reicht von Perlmutter bis Mitternachtsblau. Selten ist einer darunter, der ein schmutziges Violett aufweist.Ich bitte um Verzeihung, wenn ich den "fetten" Züchtungsklonen mit berühmten Namen an die Ehre pinkle. Mir sind sie zum Teil zu aufdringlich und mit ihrem dichten Blütenbesatz zu unnatürlich. Meine Zufallssämlinge hingegen machen einen "leichten" Garten. Und die wenigen Ausrutscher werden verschenkt.
- tiger honey
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Re:Rittersporn: Ein anspruchsvoller "Gast" im Garten?
Ich pflege meinen Rittersporn (fast alles Zufallssämlinge) überhaupt nicht, trotzdem erfreut er mich jedes Jahr zuverlässig wieder
. Vermutlich gefällt ihm unser extremer Lehmboden (der mir bei vielen anderen Pflanzen das Leben schwer macht) gut.

Re:Rittersporn: Ein anspruchsvoller "Gast" im Garten?
Ganz offensichtlich liebt Fars seine Rittersämlinge, er hat recht damit. Die meinen liebe ich auch, gebe aber zu, zurzeit noch unter einem Sammel-Spleen zu leiden. Da ich bei meinen ‚fetten’ Züchtungsklonen (die so fett meist auch nicht sind) nach der Blüte meistens alles relativ ordentlich abschneide, habe ich auch entsprechend wenig Sämlinge. Die allerdings brauchen sich bislang hinter keiner Sorte zu verstecken. Sie sehen mindestens so gut aus wie einige Namenssorten und stehen diesen bislang auch in Punkto Ausdauer in nichts nach. Da ich dieses Jahr mit dem Abschneiden/Wegräumen sträflich geschlampt habe, mache ich jetzt mal aus der Not eine Tugend und werde nächstes Jahr wohl auch die große Sämlings-Vielfalt haben. Pflanzen mit 3-5 Blütenstielen finde ich persönlich übrigens viel schöner und m. E. machen diese den Garten ebenfalls ‚leichter’ als die ganz dicken Bucker. Das ist aber natürlich Geschmackssache.Ich glaube aber nicht, dass Sarastro mit der Bezeichnung ‚Sämlingsschrott’ eben solche Zufallssämlinge meinte, sind doch wohl die jetzigen ‚Namensorten’ auch mal nichts anderes gewesen als mehr oder weniger zufällig entstandene und als gut und/oder schön befundene und ausgelesene Sämlinge, die sich dann im Laufe der Zeit mit örtlich bedingten Schwankungen bewährt haben. So soll z.B. lt. Angabe einer zufällig im I-Net gefundenen Quelle ‚Zauberflöte’ ein Sämling aus ‚Meergott’, ‚Blauwal’ gar ein Sämling aus Zufalls-Sämlingsbestand von ‚Meergott’ sein u.s.w.(Bedauerlicherweise besteht diese Quelle nur aus 3 ½ Seiten – wenn jemand im Besitz von mehr derartigen Informationen ist, bitte her damit.) Ich bin auch Sarastros Meinung, dass es etliche Sorten gibt, die sich nur in Nuancen unterscheiden. Zum Herausfinden von Unterschieden habe ich Blüten/Blätter abgekniffen und nebeneinander platziert – ohne bemerkenswerte Unterschiede. Der Vorteil von ‚Namensorten’ liegt m. E. darin, dass Aussehen/Farbe/Form und mit mehr oder weniger großer Schwankungsbreite auch die Größe bekannt sind – zumindest wenn man Glück hat und die gewünschten echten Sorten bekommt. Es soll ja Leute geben, die Beete planen und für so etwas wichtig ist. Aber ansonsten: Lange Rede, kurzer Sinn: Jeder gut geratene Sämling hat aus meiner Sicht genauso viel Existenzberechtigung wie eine der neuen oder alten Namensorten, egal ob Belladonna, Elatum, Pazific oder sonstwas – Hauptsache, er gefällt einem.Und was das Pinkeln angeht – Ritter sind ja allesamt Starkzehrer.
- oile
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Re:Rittersporn: Ein anspruchsvoller "Gast" im Garten?
fars, hast Du denn Fotos davon?Ritterspörne sind bei mir eine der dankbarsten und vermehrungswilligsten Gartenstauden. Die Nachzucht ergibt eine bunte Vielfalt in punkto Habitus, Blattform, Blütenfarbe und Blütenreichtum. Das Farbspektrum reicht von Perlmutter bis Mitternachtsblau. Selten ist einer darunter, der ein schmutziges Violett aufweist.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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- Landpomeranze †
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Re:Rittersporn: Ein anspruchsvoller "Gast" im Garten?
zustimm :)Rittersporn war meine erste Erfolgsgeschichte im Garten, die einzige Pflanze, die jedes Jahr problemlos wieder kommt und sich auch noch versät.Nur mit der zweiten Blüte hapert es, das klappt ín meiner Klimazone nur nach Ausnahmesommern.Ich pflege meinen Rittersporn (fast alles Zufallssämlinge) überhaupt nicht, trotzdem erfreut er mich jedes Jahr zuverlässig wieder. Vermutlich gefällt ihm unser extremer Lehmboden (der mir bei vielen anderen Pflanzen das Leben schwer macht) gut.
Re:Rittersporn: Ein anspruchsvoller "Gast" im Garten?
Leider nein.fars, hast Du denn Fotos davon?Ritterspörne sind bei mir eine der dankbarsten und vermehrungswilligsten Gartenstauden. Die Nachzucht ergibt eine bunte Vielfalt in punkto Habitus, Blattform, Blütenfarbe und Blütenreichtum. Das Farbspektrum reicht von Perlmutter bis Mitternachtsblau. Selten ist einer darunter, der ein schmutziges Violett aufweist.
Re:Rittersporn: Ein anspruchsvoller "Gast" im Garten?
Unter "Sämlingsschrott" verstehe ich vor allem solche Sämlingsindividuen, welche kurzlebig sind, die Neigung zum Kippen besitzen und "Müllersburschen" darstellen. Und diese sind unter den Pacific-Hybriden in der Regel mehr zu finden als unter den Elatum- und Belladonna-Hybriden, zumindest in unseren Böden. Das soll aber nicht heißen, dass sämtliche Sämlingsrassen schlecht sind. Manch einer hat eben mehr Freude an großblumigen Sorten, ob sie nun kurzlebig sind oder nicht. Auf den Seitenstettener Gartentagen rissen die Besucher einem Kollegen die großblumigen Saat-Rittersporne aus den Händen, die wie gemalt dastanden. Da hatten meine Foerster-Hybriden keine Chance. Hellblau, Dunkelblau und Weiß scheint momentan nicht in Mode zu sein, es muss ultramarin-schreiend, quietschrosa oder weiß mit schwarzer Biene sein, die Blüte mindestens 5 cm breit!
Re:Rittersporn: Ein anspruchsvoller "Gast" im Garten?
Die Gigantomanie nimmt immer mehr zu. Sieh auch Hydrangea.die Blüte mindestens 5 cm breit!