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Ungefragt bild in gartenzeitschrift - was tun? (Gelesen 13570 mal)
Moderator: thomas
Re:Ungefragt bild in gartenzeitschrift - was tun?
Aus eigenem Erleben kann ich beitragen, dass bei Nicht-Hochglanz-Gartenzeitschriften und bei Nicht-hohem-Bekanntheitsgrad des Fotografen sich in der Praxis die Bezahlung für den einmaligen Abdruck eines Fotos, das weniger als halbseitig erscheint, eher in der von Sarastro zitierten Preisklasse von ca. (20)30-50 Euro abspielt. Jedenfalls entspricht das meiner Erfahrung. Vielleicht hat man als Profi oder bei längerer Zusammenarbeit eine andere Verhandlungsbasis. Hochkarätige Zeitschriften verlangen deutlich höhere Qualität, zahlen aber auch besser, und zwar nach Größe des Abdrucks.
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. (Afrikan.)
Re:Ungefragt bild in gartenzeitschrift - was tun?
artemisia, es ist hier ja etwas anders und zwar so: nicht riesenweib begehrte die verwendung ihres bildes, sondern die journalistin/ der verlag - dass konkurrierende professionelle fotografi sich ggf. marktüblichem preisdumping beugen müssen, um überhaupt etwas verkaufen zu können, mag ja sein - dadurch wird aber weder daran noch an der hier vorliegenden situation etwas erträglicher...
Re:Ungefragt bild in gartenzeitschrift - was tun?
Ich habe da gar nichts missverstanden, Zwerggarten. Es ist vorsichtig ausgedrückt "nicht in Ordnung", wie die Zeitschrift mit Riesenweibs Bild ungefragt verfahren hat, und die Antwort der Redakteurin ein Hohn. Das wollte ich nicht in Frage stellen.Es ging mir nur um die Kontroverse über die Höhe der Honorierung.
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. (Afrikan.)
Re:Ungefragt bild in gartenzeitschrift - was tun?
Ihr seht dies alles völlig richtig. Nur ist die Realität brutal anders. Entweder du gibst dich zufrieden oder ein anderer steuert die Bilder bei. Und der andere bekommt in der Regel keinen Cent mehr. Vielleicht haben wir alle, die wir Bilder beisteuern, uns übers Ohr hauen lassen? Nein, seit ich mit Verlagen der Grünen Branche zusammenarbeite und dies nun seit etwa 20 Jahren, kann ich sagen, wieviel für Text und Bild bezahlt wird und wurde. Und da freute man sich diebisch, weil 20 Euro für Bilder mehr bringen, wie ein sauer verdienter und mühsam recherchierter Text, wo mit Bagatellbeträgen bezahlt wird. 100 Euronen und mehr kann ein Starfotograf mit gutem Namen verlangen. Wo sind diese? Im Übrigen verhält es sich beim Bilderklau genauso wie beim "Finden" und Kreiren von Neuheiten. Wer verbietet es denn, meine benannte Sorte einfach mir nichts dir nichts umzubenennen? Keiner, es sei denn, ich habe diese patentiert. Sonst kann jeder tun, was er will. Ob es zum guten Ton gehört oder eigentlich nicht üblich ist, fragt heutzutage kein Mensch mehr. Dies ist noch nicht mal rechtliche Grauzone. Bei Bildern verhält es sich vielleicht ein wenig anders.Aber nun bin ich ja sehr gespannt, wie es mit Riesenweib weitergeht. Ich kenne ja einige Redakteure dieser Gartenzeitschrift persönlich und werde bei Gelegenheit mal nachhaken, wie denn die Gepflogenheiten des Bilderklaues sich verhalten.
Re:Ungefragt bild in gartenzeitschrift - was tun?
So es denn - juristisch gesehen - einer ist.Ich bin auch gespannt auf die offizielle Erwiderung der Redaktion.die Gepflogenheiten des Bilderklaues
Re:Ungefragt bild in gartenzeitschrift - was tun?
Die von mir verlinkten Honorarempfehlungen gelten ja für professionelle Bilder von Berufsfotografen und ich weiß nicht, ob Brigittes Bild da einzuordnen ist. Und das irgendwelche Wald-und-Wiesen-Zeitschriften sich nicht an diese Empfehlungen halten ist mir auch bewusst. Aber: wenn eine Urheberrechtsverletzung vorliegt, dann kann man eine eventuelle Entschädigungsforderung (auch als Hobbyfotograf) auf jeden Fall nach dieser Richtlinie ansetzen. @sarastro: diese "Realität" von der du sprichst ist einfach nur der Unterschied zwischen Profi- und Laienfotografie und immer mehr Zeitschriften geben sich halt mit diesen Hobbyfotos zufrieden, bzw. können oder wollen nicht mehr für ein Foto bezahlen. Ein Berufsfotograf könnte davon nicht existieren. Ich kenne ein paar Leute, die mit Garten- und Pflanzenfotografie ihren Lebensunterhalt bestreiten - es kommt aber stark darauf an, für welche Zeitschriften man arbeitet.
Re:Ungefragt bild in gartenzeitschrift - was tun?
Ja, natürlich. Aber wir sprechen die ganze Zeit über von Hobbyfotografen und was an Honoraren üblich ist, von nichts anderem. Ich habe übrigens eben einer mir befreundeten Redakteurin die Sachlage des Bilderklaues geschrieben. Wenn sie nicht gerade im Urlaub ist, wird sie mir gleich antworten.
- thomas
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Re:Ungefragt bild in gartenzeitschrift - was tun?
So wie der Fall zu liegen scheint, ist es wohl eindeutig eine Urheberrechtsverletzung. Und die ersten Aussagen der Autorin dazu sind schon unverschämt.Für das einzufordernde Honorar dürfte man jetzt schon auf Preise Bezug nehmen, wie sie in Bildarchiven oder gar bei Profis üblich sind.Hätten die vorher gefragt, hätte man sich wahrscheinlich auf einen niedrigeren Preis geeinigt als jetzt, wo es zu der unerlaubten Bildverwendung gekommen ist.Ich verweise nur auf den vergleichsweise lächerlichen Fall der angeblichen Urheberrechtsverletzung, den wir hier wegen eines Kartenausschnitts hatten.Im Nachhinein ist schlecht handeln.Liebe GrüßeThomas
Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.
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Re:Ungefragt bild in gartenzeitschrift - was tun?
Hallo, Zwerggarten,
…Also wirklich nur dummdreist
.
. Schöne GrüßeQuerkopf
Kohle, Asche, Flocken, Mäuse sind zwar ein zentraler Aspekt bei solchen Geschichten, aber nicht der einzige. Was auch zählt, ist Kommunikation. Was ich meine, erläutere ich mal an drei ("neutralisierten", aber echten) Beispielen:1. Eine Redaktion braucht ein Pflanzenfoto. Einen Profifotografen loszuschicken, mit dem man eh zusammenarbeitet, verbietet sich, weil da die Fachkenntnis fehlt. I-Net-Recherche. Mail-Kontakt: "Wir würden gerne - könnten Sie bitte mal anrufen?" Autor tut's, nennt Preisvorstellung. Redaktion erklärt Kontext plus eigenes Fotografensachkunde-Problem plus Etatzwänge/ Haushonorare (niedriger als gewünscht). Autor akzeptiert, schickt drucktaugliche Datei. Redaktion dankt, kennzeichnet nach Autorenwunsch und überweist. - Beide Seiten sind zufrieden. Und das Gespräch war angenehm. 2. Eine Redaktion braucht ein Pflanzenfoto. Findet Gutes in einem Buch. Anruf beim Bildautor. Dem gefällt der geplante Zusammenhang, er verzichtet auf Gage; aber wg. schlechter Erfahrungen mit Nachdruckerei will er nur Einmalveröffentlichung. Redaktion scannt, druckt (natürlich mit Namen), sperrt das Bild im Digi-Archiv und legt dem Dankeschönbrief an den Autor den Sperr-Nachweis bei. - Beide Seiten sind zufrieden. Und das Gespräch war angenehm.3. Ein Kulturveranstalter braucht einen Programmhefttext. Findet Geeignetes anderswo. Anruf beim Textautor: "Wir möchten nachdrucken, dürfen wir?", plus Erklärung der kulturüblichen Finanznöte plus Klartext: "Wir könnten nur ein Honorar von …(mäßiger Betrag) anbieten..". Autor, sympathisierend, verzichtet. Fragt dann, es ergibt sich irgendwie: Vielleicht mal eine Freikarte? Na klar, sagt der Kulturveranstalter. - Beide Seiten sind zufrieden. Und das Gespräch war angenehm.Derlei Einigungen sind die Regel. Oder zumindest möglich, auch bei Profis. Auf jeden Fall gehört solche Kommunikation zum elementaren guten Ton. Und von der – wahrlich nicht übergroßen – Anstrengung des Fragens haben auch die Frager was: nämlich angenehme Gespräche. Die Redaktion, die Brigitte beklaut hat, kann als Ausrede nicht mal die Zeitnot ins Feld führen, die z. B. Tageszeitungsleute immer umtreibt. Es handelt sich um eine Zeitschrift, vermutlich mit monatlichem Erscheinungstakt... marktübliches preisdumping...


EbenThomas hat geschrieben:... Im Nachhinein ist schlecht handeln. ...

"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
Re:Ungefragt bild in gartenzeitschrift - was tun?
So sehe ich das auch und seit dem ich eins meiner Bilder in einer ebay-Auktion wiedergefunden hatte, versehe ich alle meine Fotos mit einem copyright-Zeichen:Ich habe sehr sehr viel über frei zugängliche informationen im netz gelernt, u.a. hier im forum. Ich stelle meine bilder genau für solche zwecke jederzeit uneingeschränkt zur verfügung. Nicht aber einem verlag, der mit seinen informationen geld verdient, sie also nicht jedem kostenlos zur verfügung stellt. So gesehen ist die vorgehensweise nicht lax, sondern eigentlich eine - frechheit.

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Re:Ungefragt bild in gartenzeitschrift - was tun?
...das sich mit jeder besseren Bildbearbeitungs-Software leicht entfernen lässt...
Re:Ungefragt bild in gartenzeitschrift - was tun?
Woher wusste ich nur, daß so etwas kommt?...das sich mit jeder besseren Bildbearbeitungs-Software leicht entfernen lässt...

- riesenweib
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windig. sehr windig.
Re:Ungefragt bild in gartenzeitschrift - was tun?
morgen schreibe ich wieder, bin bis jetzt nicht dazugekommen. Danke für alle Eure anmerkungen! Bettys kommentar hat mir übrigens bewusst gemacht, dass das bild auch bearbeitet wurde. Der rahmen mit dem copyright wurde entfernt
.Der betreffenden CC-lizenz wurde also in einigen punkten nicht genüge getan.lg, brigitte

will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)
- Nina
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Re:Ungefragt bild in gartenzeitschrift - was tun?
Jetzt bin ich echt fassungslos!Der rahmen mit dem copyright wurde entfernt.

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Re:Ungefragt bild in gartenzeitschrift - was tun?
Ich war es nicht, und jetzt noch weniger. "Ich bin vorsichtshalber misstrauisch." (Karl Valentin)Ich bin mir sicher, ein Zeitschriftenverlag würde sich nicht trauen, ein derartig bearbeitetes Bild abzudrucken.