Vor wenigen Jahren hab ich bei Artländer Frühäpfel Piros bestellt. Nun tragen sie (an verschiedenen Standorten), aber oh Wunder: Es sind garantiert keine Frühäpfel und es sind auch noch verschiedene Bäume. Offenbar entstammen sie aber dem Re- oder Pi-Sortenspektrum, sie sind nämlich wenig oder gar nicht schorfanfällig und der Geschmacktypus ist "modern".Einer der Bäume hatte dieses Jahr einen Apfel. Der löst sich gestern (9.9.) leicht vom Stiel, er war vollreif. Welche Sorte könnte das sein?

Mittelgross, rund bei leichter Ungleichhälftigkeit, fast rundherum rot gefärbt, trotzdem noch etwas marmorierte Schale. Die Farbe ist ein trübes weinrot. Sichtbare, regelmässig vorhandene Lentizellen. Die Schale ist nicht ganz glatt, hat ein feines craqueliertes Netz. Mittelkurzer, kräftiger Stiel.Kelch und Stiel ansonsten: Siehe Foto.


Gelbliches Fruchtfleisch, zu den Kernen hin heller. Geschmack leider so wie der einer typischen Neuzüchtung: Süsslich bei festem Fruchtfleisch, verhaltene Säure, kein besonderes Aroma. Langweilig. Ein Apfel für Obstkörbe in IKEA-Möbelprospekten.

Trotz diesjährig hohem Befallsdruck kein Schorf an Blättern oder Frucht. Der Baum zeigte bisher starkes Wachstum.Ein weiterer dieser als "Piros"- gelieferten Äpfel ist einen Monat später reif und hat etwas Blattschorf. Aber das soll hier nicht Thema sein. Neuzüchtungen sind nicht so mein Ding, Geschmackserlebnisse wie jetzt zeigen mir jedesmal, dass ich nichts damit versäume.